Dez
18
2013
3

Native Ads: Werbung oder Journalismus?

Über Schleichwerbung, PR, Advertorials, Sponsoring und Ähnliches, welches das mediale Angebot und das öffentliche Leben immer stärker durchziehen und vergiften, habe ich mich hier im Blog ja schon des Öfteren kritisch geäußert. Nun kommt ein neuer Reklametrend aus (natürlich) den USA – Native Ads. Und damit der Versuch, Inhalt und Reklame im Internet noch stärker miteinander verschmelzen zu lassen, die das NDR-Medienmagazin ZAPP berichtet – „Native Ads: Werbung oder Journalismus?“:

Schöne neue Online-Werbe-Welt: Der aktuelle Trend heißt Native Advertising, kommt natürlich aus den USA und soll 2014 auch Deutschland erobern. Anders als bei klassischer Online-Werbung wie Bannern oder den wenig beliebten “Pop-Up”-Werbefenstern, bettet sich Native Advertising als natürliches Element in den Website-Inhalt ein und wird thematisch integriert. Das bedeutet der Nutzer wird nicht durch sich plötzlich öffnende Anzeigenflächen gestört. Die Werbung wirkt vielmehr, als gehöre sie zum redaktionellen Angebot – nur, dass die betreffenden Beiträge durch einen kleinen Sponsorenhinweis gekennzeichnet sind.

Native Advertising ist dabei nicht auf reine Online-Medien wie die “Huffington Post” oder BuzzFeed beschränkt. Auch ein Traditionstitel wie die “Washington Post” setzt bei ihren Online-Angeboten auf Native Advertising. Die “New York Times” plant die Einführung im nächsten Jahr. In Deutschland sind spezialisierte Blogs bislang in Sachen Native Advertising aktiv. Doch laut Werber Marcel Hollerbach interessieren sich auch deutsche Regionalzeitungen für den neuen Trend.

Kritiker wie Stefan Plöchinger, Online-Chef der “Süddeutschen Zeitung”, warnen vor Native Advertising: “Was ich bisher gesehen habe, ist für mich nichts anderes als verkappte Werbung im Redaktionsmantel”. Und das, so Plöchinger, habe negative Folgen für die Glaubwürdigkeit des gesamten Angebots: “Auf lange Sicht werden es die Nutzer jedem Medium übel nehmen, wenn sich die Grenzen zur Werbung so verwischen.”

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Dez
13
2013
3

WhatsApp – Der Spion in der Hosentasche

Ja, klar, Smartphones sind per se schon so ne Sache, was Datensicherheit (bzw. das Fehlen selbiger) angeht. Aber was das weltweit millionenfach benutzte Programm WhatsApp anstellt, ist schon eine besondere Dimension. Die WDR-Sendung markt berichtete unlängst darüber – „Datensicherheit: WhatsApp“:

Jeder vierte Deutsche verschickt Nachrichten über das Chatprogramm WhatsApp. Doch welches Unternehmen steckt dahinter? Und was macht das Programm mit den Daten der Nutzer? markt geht auf Spurensuche.

Umsonst oder für ganz kleines Geld Nachrichten vom Smartphone verschicken? Mit der Anwendung WhatsApp ist das gar kein Problem. Jeder vierte Deutsche schreibt mittlerweile seine Nachrichten über die App, weltweit sind es rund 350 Millionen Menschen. Aus Sorge vor Daten-Klau wehren sich andere gegen die Anwendung. Vergeblich. Denn WhatsApp hat die meisten Daten schon. Und zudem zwei Staaten am Hals, die gegen dieses verschwiegene Unternehmen ermitteln.

Experten warnen vor Risiko

markt will wissen, was das Unternehmen alles über die User erfährt und macht den Selbsttest. Dazu laden wir die Anwendung erst einmal herunter. Nur wenn wir WhatsApp erlauben, unter anderem die persönlichen Kontakte zu lesen und unseren aktuellen Standort zu erfahren, dürfen wir die App anwenden. Zumindest auf unserem Android-Smartphone. Applegeräte installieren erstmal. Wenn die App später auf Funktionen zugreifen will, fragt sie jedes Mal um Erlaubnis.

Doch das Programm sei riskant, warnt Mark Semmler, einst selbst Hacker – heute Chef eines IT-Sicherheitsunternehmens: „Direkt nach der Installation von WhatsApp möchte WA erstmal eins haben: nämlich all Ihre Kontakte. Das Problem ist, dass die Kontakte nicht sagen können: Das will ich oder das will ich nicht. […] Niemand weiß, was Whatsapp wirklich mit diesen Daten macht!“ Plötzlich hat das Unternehmen also alle persönlichen Telefonnummern – auch von denen, die mit WhatsApp nichts zu tun haben wollen. (…)

Haben wir also unsere digitale Seele an Whatsapp verkauft? Holland und Kanada sahen zumindest Anlass, gegen das Unternehmen zu ermitteln. Das erzählt uns die kanadische Datenschutzbeauftragte, Chantal Bernier: “Uns hat nicht gefallen, dass WhatsApp Informationen über Nicht-Nutzer des Dienstes abgreift und speichert. Bei den Ermittlungen haben wir dann bemerkt, dass auch die Sicherheit der Nachrichten unklar ist.“

Die konkrete Kritik:

  • Hochladen des gesamten Adressbuches
  • Unsichere Datenverschlüsselung
  • Intransparenz

Die Datenverschlüsselung hat Whatsapp inzwischen verbessert. Ob das eine Reaktion auf die Ermittlungen in Kanada ist, bleibt unklar. Holland droht  sogar mit Strafen. „Die niederländischen Datenschützer hat beunruhigt, dass Whatsapp die ganzen Telefonnummern, E-Mail-Adressen die man auf seinem Telefon hat, auf amerikanische Server überträgt. Und das ohne die Nutzer darüber zu informieren”, erzählt der niederländische Journalist Alexander Klöpping. Kanada und Holland handeln und versuchen zumindest, den Datendienst in den Griff zu kriegen. Und was sagt Deutschland dazu? Der Bundes-Datenschutzbeauftragte will sich vor der Kamera nicht äußern.  WhatsApp sitze schließlich in den USA, teilt man uns mit.  Da könne man nichts machen.

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Dez
10
2013
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Lesetipps: Freihandelsabkommen | Wirtschaftswachstum | Billiggesellschaft | Kampf gegen Verpackungen | Autofrei | Adbusting

Während sich im politischen Berlin über Firlefanz wie die PKW-Maut für Ausländer oder eine Mietpreisbremse gestritten wird, werden anderswo in der Politik entscheidende Weichen für unser aller Zukunft gestellt. Leider eher unbemerkt von der medialen Aufmerksamkeit, auch wenn es immer wieder Berichte darüber gibt. Die Rede ist vom geplanten Freihandelsabkommen TTIP zwischen der EU und den USA. Sollte dieses tatsächlich in die Tat umgesetzt werden, werden den Konzernen weitreichende Rechte eingeräumt und der einzelne Bürger weiter in seinen Freiheiten beschnitten. Alles natürlich im Namen des „freien Marktes“. Bruno Kramm von der Piratenpartei hat in einem lesenwerten Artikel einmal aufgelistet, was einige der Knackpunkte von TTIP sein würden – „Freihandelsabkommen TTIP: Wie Unternehmen stärker als Staaten werden“:

Das Netz ist voll mit Informationen über TTIP. Die »Stakeholder«, also alle relevanten Interessengruppen, sind an den Verhandlungen beteiligt. Die Webseite der EU versichert, dass man sich verpflichtet fühle, der Öffentlichkeit »ein Maximum an Information darüber« bereitzustellen. Alles in Butter also?

Nein! Denn in der Tat veröffentlicht die EU auf ihrer Webseite Unmengen nebensächlicher Informationen, vorwiegend Absichtserklärungen, dass Bürgerrechte, Umwelt- und Verbraucherschutz selbstverständlich nicht beeinträchtigt werden. Den gegenwärtigen Verhandlungsstand findet man dort allerdings nicht. Man kann vermuten, warum das so ist: Würden die Details bekannt, könnte das Abkommen in starke Kritik geraten und – wie um den Jahrtausendwechsel die »Gesamtamerikanische Freihandelszone« FTTA – schließlich untergehen. Jedenfalls vermutete das der ehemalige amerikanische Handelsvertreter Ron Kirk in einem Reuters-Interview. (…)

(…) TTIP soll unnötige Handelshindernisse abbauen und Handels- und Industrieunternehmen eine Klagemöglichkeit einräumen, um gegen Staaten vorzugehen, die solche Hindernisse aufbauen.

Praktisch wird daraus:

TTIP führt dazu, dass Unternehmen und Konzerne in anderen Ländern nicht stärker in ihrer Handels- und Investitionsfreiheit (Trade and Investment – das »TI« in TTIP) eingeschränkt werden als in ihren Heimatländern. So werden sich die Regeln zum Umwelt-, Verbraucher- und Arbeitnehmerschutz auf den kleinsten gemeinsamen Nenner einpendeln. Staaten mit hohen Standards wie Deutschland müssten sich drastischen Strafzahlungen aussetzen, wenn sie ihr Niveau aufrechterhalten wollen.

Am Beispiel:

Die amerikanische »Lone Pine Resources« verklagt Kanada aufgrund des »Nordamerikanischen Freihandelsabkommens« NAFTA auf 250 Millionen US-Dollar, weil Kanada ihnen »beliebig, unberechenbar und ungesetzlich das Recht entzieht, unter dem St. Lawrence River Öl und Gas zu fördern«. Das Unternehmen möchte dort Bohrungen mit »Hydraulic Fracturing« durchführen. Das Verfahren ist hier besser unter dem Namen »Fracking« bekannt und beruht auf dem Einpressen von gefährlichen Chemikalien in den Boden, um dort enthaltenes Gas und Öl herauszutreiben. (…)

Dazu passt auch der interessante Artikel von Vandana Shiva „Wie Wirtschaftswachstum zum Feind wurde, der auf TLAXCA nachgelesen werden kann:

Die Bessenheit nach Wachstum hat unsere Rücksicht auf Nachhaltigkeit in den Schatten gestellt. Aber Menschen sind nicht zum Wegwerfen da – der Wert des Lebens liegt außerhalb der ökonomischen Entwicklung. Unbegrenztes Wachstum ist die Phantasie von Ökonomen, Geschäftsleuten und Politikern. Es wird als Maßstab für den Fortschritt angesehen. Als Ergebnis ist das Bruttonationalprodukt (BNP), das angeblich den Reichtum der Nationen messen soll, zur mächtigsten Ziffer und dem wichtigsten Konzept in unserer Zeit geworden. Doch versteckt ökonomisches Wachstum die Armut, die es schafft durch die Zerstörung der Natur, was wiederum Gemeinschaften schafft, die ihre Fähigkeit verlieren, für sich selbst zu sorgen.

Das Wachstums-Konzept wurde als eine Maßnahme entwickelt, um während des 2. Weltkrieges Ressourcen freizusetzen. Das BNP beruht darauf, eine künstliche und fiktive Grenze zu schaffen, was voraussetzt, dass wenn man produziert, was man verbraucht, man nicht wirklich produziert. Tatsächlich misst das „Wachstum“ die Verwandlung von Natur in Bargeld und von Gemeineigentum in Ware.
Folglich werden die erstaunlichen Zyklen der Natur zur Erneuerung des Wassers und der Nährstoffe als Nicht-Produktion definiert. Die Bauern der Welt, die 72 % der Nahrung liefern, produzieren nicht, Frauen, die anbauen und die meiste Hausarbeit tun, passen auch nicht in dieses Muster von Wachstum. Ein lebender Wald trägt auch nicht zum Wachstum bei, aber wenn die Bäume abgehauen werden und als Bauholz verkauft werden, dann haben wir Wachstum. Gesunde Gesellschaften und Gemeinschaften tragen nicht zum Wachstum bei, aber Krankheit schafft Wachstum durch, zum Beispiel, den Verkauf von Medizin. (…)

Selbst auf N24, die ich jetzt nicht gerade als Hort übermäßig kritischer Berichterstattung ansehen würde, gab es neulich einen Beitrag darüber, wie sehr unsere Ex-und-Hopp-Gesellschaft und das Discount-Unwesen zu immer mehr Umweltproblemen führt – „Deutscher Kaufrausch bei Billigprodukten“:

Die Deutschen kaufen immer mehr kurzlebige Billigprodukte. Die Müllberge wachsen weiter. Das Umweltbundesamt schlägt Alarm und setzt sich für eine verschärfte Abgabe bei Plastiktüten ein.

Der Präsident des Umweltbundesamtes, Jochen Flasbarth, hat eine “neue Ex- und Hopp-Mentalität” der Verbraucher in Deutschland beklagt. Diese kauften immer mehr kurzlebige Billigprodukte, die das Hauptproblem bei der Abfallentstehung seien, sagte Flasbarth dem Deutschlandradio Kultur. Das Müllaufkommen sei in Deutschland in den vergangenen Jahren von 441 Kilogramm pro Jahr und Einwohner auf 527 Kilogramm im Jahr 2010 gestiegen. (…)

Dagegen muss etwas getan werden, haben sich drei Berlinerinnen gesagt und den Laden „OriginalUnverpackt“ ins Leben gerufen, wie das Stadtteilmagazin Qiez schreibt – „Drei Berlinerinnen sagen dem Müll den Kampf an“. Zur Nachahmung empfohlen!

Kommendes Jahr soll in Berlin der erste Supermarkt entstehen, der weitgehend auf Einwegverpackungen verzichtet.

Konzipiert wird der neue Laden von drei jungen Berlinerinnen, die mit dem OriginalUnverpackt-Supermarkt zeigen wollen, dass nachhaltiges Konsumieren sexy sein kann. “16 Millionen Tonnen Verpackungen wandern jedes Jahr allein in Deutschland in den Müll. Anstatt die Welt zu bereichern, machen wir sie voller”, so Milena Glimbovski, eine der drei Günderinnen von OriginalUnverpackt. Statt verwendete Verpackungsmaterialien zu recyceln, soll in dem neuen Supermarkt Müll von Anfang an vermieden werden.

Und das funktioniert so: Bezahlt wird im neuen Laden nur für die eigentlichen Produkte, nicht für die Verpackungen. Jeder Kunde bringt eigene Behältnisse (Tüten, Tupper-Dosen o.ä.) in die OriginalUnverpackt-Filiale mit oder kauft bzw. leiht im Laden die passenden Verpackungen aus. Angeboten werden Bio-Produkte, aber auch konventionelle Lebensmittel und sogenannte “Misfits”, also Obst und Gemüse, das wegen seiner unkonventionellen Form eigentlich nicht in den Handel kommt. (…)

Ebenfalls Vorbildcharakter kann der Freiburger Stadtteil Vauban haben, in dem man autofrei lebt, wie KarmaKonsum berichtet – „Vauban – autofrei und glücklich“ (auch wenn das Ganze etwas nach Vorstadtidylle für Besserverdiener klingt):

In Vauban, ein junger Stadtteil von Freiburg mit rund 4.800 Einwohnern, sind die Bewohner stolz, emanzipiert und des vierrädrigen Untersatzes so überdrüssig, dass diese dort am Rande der autofreien Zonen abgestellt werden und der Weg mit Bahn und Fahrrad weiter beschritten wird.

“Als ein Resultat dessen besitzen 70 Prozent der Familien in Vauban kein Auto und 57% verkauften ihres, um hier herzuziehen” – so die New York Times (engl.).

Und auf Wikipedia liest man vom Initiator Matthias-Martin Lübke: “Insgesamt kann man feststellen, dass das Verkehrskonzept trotz vieler Bedenken erstaunlich gut funktioniert. Es wird sich zeigen und zeigt sich schon heute (nicht nur angesichts der vielen Besucher aus aller Welt), dass Vauban bezüglich Verkehrsplanung vorbildlich für Stadtplanungen im Zeitalter der aufkommenden Klimakatastrophe ist.” (…)

Und zum Abschluss noch das ebenfalls mutmachende NO-AD-Projekt des Künstlers Vermibus in Berlin, basierend auf dem Buy Nothing Day:

NO-AD is an anti-consumerism project organised by the artist Vermibus.
The goal of the project is to reduce the advertisement impacts citizens are exposed to, by removing the advertising graphic.

Based on the project Buy Nothing Day, founded by the artist Ted Dave, where participans abstain from buying anything in 24 hours.
Vermibus goes a step backwards in the consumption process, reducing the advertisement impact by releasing the space intended to show it and leaving them empty.

The team formed by two photographers and two video cameras documented the whole ten-hour intervention, where more than 30 posters were removed from one of the most consumer areas of Berlin, altough these spaces remained free of advertisement for several days due to the lack of stock of the advertiser “Wall Decaux”.

NO-AD Project from Vermibus on Vimeo.

Okay, zum endgültigen Abschluss noch dieser Verweis auf die hübsche Fotostrecke „15 Plakate, die von Adbustern verschönt wurden“ bei Upcoming.

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Dez
08
2013
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Die Konsumtricks der Industrie

Die BR-Sendung quer, die ich nur empfehlen kann (immer Donnerstags, 20:15 Uhr), brachte neulich einen Beitrag über die geplante und psychologische Obsoleszenz. Im Grunde ist das für die Stammleser meines Blogs nichts Neues, aber ich finde es natürlich immer gut, wenn solche Thematiken in den Medien aufgegriffen werden. „Produkt kaputt, Profit gesteigert – Die Konsumtricks der Industrie

Jeder kennt das Phänomen: Kurz nach Ablauf der Garantiezeit gibt ein technisches Gerät den Geist auf. Oder: Schon nach wenigen Monaten hat der Verbraucher das Gefühl, ein veraltetes Produkt zu besitzen – weil der Hersteller den Nachfolger vorstellt. Wie macht das die Industrie? Was ist dran an dem Verdacht, dass absichtlich Teile eingebaut werden, die nach einer bestimmten Zeit kaputt gehen? Mitten im weihnachtlichen Konsumrausch geht quer der Frage nach, wie die Industrie es schafft, uns zu Konsumjunkies zu machen.

Dazu passt perfekt der Artikel in der heutigen taz über das Reparaturzentrum Wien: „Wegwerfen? Reparieren!

300 Jobs geschaffen und 15.000 Tonnen Abfall vermieden – das ist die Bilanz des Reparaturzentrums in Wien. Es hat einen Hype im Land ausgelöst.

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Dez
04
2013
15

Ein Jahr ohne Zeug – das Gesellschaftsspiel

Also das ist ja mal wirklich eine echte Herausforderung und ein perfekter Vorsatz für das neue Jahr 2014 – auf Goodmatters wird das „Gesellschaftsspiel“ Ein Jahr ohne Zeugs ins Leben gerufen. Jeder ist eingeladen, sich daran zu beteiligen. Zwar halte ich ein komplettes Jahr ohne Einkäufe für ein sehr ambitioniertes Ziel, und vielleicht täte es auch erst einmal ein Monat, aber natürlich entspricht dieses „Spiel“ genau den Absichten meines Blogs.

Wir wollen Raum schaffen: für das Hinterfragen der eigenen Konsumgewohnheiten. Raum für das Bewusstsein um deren Auswirkungen auf das Klima, die Umwelt und die Ressourcen, auf das Leben anderer und auf unser eigenes. Raum zum Austausch und zum suchen, finden und vernetzen von Alternativen und Ideen. Raum für Nachhaltigkeit, Kreativität und Zeit.
Und das alles in guter Gesellschaft. Und vielleicht sogar für eine bessere Gesellschaft.

Spielregeln

Ganz einfach: Ab dem 1.1.2014 wollen wir 365 Tage lang auf das Kaufen von “Zeug” verzichten. Stattdessen wollen wir leihen, tauschen, finden, reparieren und upcyclen.

Mit “Zeug” meinen wir GEbrauchsgüter, also in der Regel Anschaffungen, die für einen längeren Zeitraum getätigt werden und die abgesehen von Abnutzungserscheinungen ihre Form nicht verändern (Klamotten, Handy, Möbel).
Mit “Zeug” meinen wir nicht VERbrauchsgüter, also Güter die durch Benutzung aufgebraucht werden (Essen, Trinken, Shampoo). Dies ist kein Hungerstreik.

Spielausnahmen

Waaas? Ein ganzes Jahr lang keinen einzigen Gegenstand kaufen?
Nicht ganz! Jedem stehen zwei Joker zur Verfügung. Die kann man ziehen, muss man aber nicht. Wahrscheinlich ist es gut, sie für „Notfälle“ aufzuheben. Der Kauf von zwei Gegenständen ist also erlaubt; Größe und Preis spielen dabei keine Rolle.

10 gute Gründe um mitzuspielen…

1. weil wir keine „drei bis fünf“ Planeten haben,
2. weil Dein neues Handy Dreck am Stecken hat,
3. weil Deine Jeans weiter gereist ist als Du,
4. weil auf Müllbergen die Aussicht stinkt,
5. weil man nicht die Bohrmaschine, sondern das Loch braucht,
6. weil „geplante Obsoleszenz“ nicht nur wie eine Krankheit klingt,
7. weil die Werbung lediglich LebensquaNtität verkauft,
8. weil andere Dachböden genau das haben, was man braucht,
9. weil es freie Zeiträume und kreative Spielräume schafft,
10. und weil gemeinsam spielen schöner ist als alleine.

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Dez
02
2013
1

Unilever und die Ekligkeit der Reklame

Dass ich Reklame skeptisch gegenüber stehe, ist ja nun nichts Neues. Gerade die Werbekampagnen der großen Konzerne, die dann bundesweit im Fernsehen oder den überregionalen Printmendien auftauchen, zeichnen sich durch eine groteske Inhaltsleere, durch eine grandiose Ausblendung von Fakten und eine unheimliche Überhöhung der jeweiligen Marken aus. Dass sich diejenigen, die sich so einen Mist ausdenken, dann auch noch für die tollsten Hechte oder gar Künstler halten, im Grunde aber nichts anderes machen, als den lieben langen Tag andere Menschen hinters Licht zu führen, rundet das negative Bild nur noch passend ab.

Nun gibt es aber eine neue Reklamestrecke, für die Begriffe wie eklig, schleimig und peinlich noch viel zu milde erscheinen. Unilever, einer der ganz Großen im Lebensmittel- und Verbrauchsgütern, hat es sich zur Aufgabe gemacht, von all den dunklen Flecken ihrer Produktion abzulenken und schwingt nun in bildgewaltigen Reklamespots nachgerade mustergültig die millionenschwere Greenwashing-Keule. Im Schlecky Silberstein-Blog erklärt uns Christian Brandes das Dilemma sehr ausführlich und plastisch: „Greenwashing grotesk – Warum uns der neue Unilever Spot so fertig macht“:

Unilever hat mit dem neuen Projekt Sunlight Spot des Unternehmens die Benchmark in Sachen perfider Werbung markiert. Dafür erstmal Gratulation. Ohnehin fährt der Konzern gerade einen bemerkenswerten Film in Sachen Außendarstellung. Auf der Homepage klickt man sich durch zig Menüs, bis man zum ersten Spülmittel kommt. Bis dahin muss der Verbraucher glauben, er sei bei einem Greenpeace-Amnesty-Hybriden gelangt, der 99 Prozent der Bill & Melinda Gates Stiftung hält. Das machen Unternehmen mit Dreck am Stecken gerne, die Fachwelt redet von: Greenwashing. (…)

Aber man kann den berühmten Bogen auch überspannen. Und dann wird’s perfide. Die Fachwelt redet von: Bullshitting. Darunter fallen alle Maßnahmen der Augenwischerei und dem gefährlichen Spiel mit den Emotionen der Verbraucher. Lügen ist zu einfach und außerdem verboten. Aber die beste Lüge ist die penetrante Suggestion und in der Kategorie (jetzt schließen wir den Bogen) hat sich Unilever kann gerade zum Meister gekürt: Der Spot “Why bring a child into this world?” ist ein so grotesk perfides Bullshitting-Meisterwerk geworden, dass einem die Ohren schlackern. (…)

Natürlich sollte ohnehin niemand Produkte aus dem Hause Unilever kaufen, das versteht sich von selbst. Besagte Marketingkampagne ist jetzt nur noch ein weiterer guter Grund dafür, beim nächsten Einkauf Lipton, Knorr & Co. im Supermarktregal verrotten zu lassen. Beispielsweise auch deswegen: „Kritik an Unilever-Nominierung für Deutschen Nachhaltigkeitspreis“ (Deutschlandfunk berichtete letztes Jahr darüber). Oder aus diesem Grund: „Der Regenwald brennt für unseren Konsum – Danke EU, Danke Unilever!“ (Und, nein, der Kauf von Procter & Gamble- oder Nestlé-Produkten ist keine Alternative zu den Unilever-Sachen.)

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Nov
29
2013
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Vattenfall – Kohle kauft Meinung

Heute habe ich wieder das Vergnügen, Euch einen Gastartikel präsentieren zu dürfen – er stammt von Hartmuth von Altmann und befasst sich mit der Lobbyarbeit von Vattenfall im Zusammenhang mit dem schmutzigen Geschäft des Braunkohletagebaus in Sachsen und Brandenburg. (Beispiele für die im Artikel erwähnten Anzeigen findet Ihr beim Klima-Lügendetektor.)

————-

Kohle kauft Meinung

Quelle: Wikipedia

„Es wird sich in Zukunft darum handeln, die Mehrheit der Population an konsumverträglichen Denk- und Wahrnehmungskategorien zu orientieren.“ (Aus einem internen Papier eines großen deutschen Chemiekonzerns, 1991, http://books.google.de/books?id=ru1eEWFZW3IC&pg=PA58&lpg=PA58)

Außerhalb Sachsens und Brandenburgs wird er bislang kaum wahrgenommen: Der Konflikt um die Erweiterung der Braunkohletagebaue in der Lausitz. 50 Millionen Tonnen Kohlendioxid werden dort jährlich in die Luft gepumpt, trotz Klimadiskussion und Energiewende. Neue Tagebaue sollen nun her, die das Zeitalter des Kohlestroms bis über 2030 hinaus verlängern sollen.

Vattenfall steigt aus der Kohleverstromung aus, das steht bereits fest. In seinem Heimatland Schweden steht der Konzern unter Druck. Dort macht Vattenfall in Wasserkraft und gilt als sauber. Den Dreck außerhalb Schwedens wollen die Schweden nicht mehr mitmachen. Also muss der Staatskonzern sein schmutziges Geschäft verkaufen. Großes Interesse wird polnischen Kraftwerksbetreibern zugesprochen.

Damit die Unruhe in der Lausitz nicht zu groß wird, damit Protesten etwas entgegengesetzt wird und damit der Verkaufserlös für die häßliche Kohletochter nicht zu niedrig ausfällt, steuert der Konzern nun mit einer Werbekampagne gegen, für die er Ortsansässige in die Zeitung bringt.

Da ist der Opa aus Schwarze Pumpe, der sich für seine Enkel berechtigt Zukunftschancen in der Lausitz erhofft. Er wirbt nicht für den Maschinenbau, die Landwirtschaft oder gute Bildung. Er wirbt für die Neueröffnung von Braunkohletagebauen und damit für eine Verlängerung des Spreesterbens (siehe: Braune Spree: http://www.rbb-online.de/panorama/beitrag/2013/09/braune-spree-spurensuche-in-brandenburg.html), massive Treibhausgasemissionen und die fortgeführte Abhängigkeit der Region von einem einzelnen großen Arbeitgeber. Sein Traditionsverein “Glückauf Schwarze Pumpe” e.V. will das alte Bergbauwissen bewahren. (Aus rechtlichen Gründen kann ich die Anzeigen hier leider nicht abbilden – es steht aber immer „WAS WICHTIG IST“ oben links, und dann ein Spruch wie z.B. „Unsere Enkel sind mir wichtig!“, und eine Begründung „Eine solide Wirtschaft sichert ihnen Zukunftschancen in unserer Heimat. Was hilft uns dabei? Die Braunkohle.“, sowie das Vattenfall-Logo und ein großes Foto des entsprechenden Anwohners; Anm. PM)

Da ist der Radsport-Weltmeister aus Cottbus, der nicht für Fahrradwege streitet oder für den Ausbau des Breitensports, sondern für die Braunkohle. Er arbeitet in der Marketingabteilung von Vattenfall (http://www.maximilian-levy.de/maximilian-ins-team-vattenfall-berufen/), wenn er nicht gerade Rad fürs deutsche Olympia-Team fährt, das von Vattenfalls gesponsort wird.

Da ist die Wissenschaftlerin an der Technischen Universität in Cottbus, die am Lehrstuhl für Kraftwerkstechnik forscht. Kohle spielt natürlich auch an diesem Lehrstuhl eine bemerkenswerte Doppelrolle (http://www.kwt-cottbus.de/de/forschung-projekte.html). Sie finanziert den Lehrstuhl mit und sie ist Forschungsobjekt zugleich.

In der Super-Illu Ausgabe 45/2013 darf der Kohle-Lobbyist Wolfgang Rupiper vom Verein “Pro Lausitzer Braunkohle” unwidersprochen sagen, dass die Braunkohlekraftwerke “sehr umweltverträglich” arbeiten, “also aktiv zum Klimaschutz” beitragen. Soviel Kritiklosigkeit der Redaktion war sicherlich hilfreich bei der Realisierung der “20 Seiten extra zur Energiewende” – einem Sonderheft, das der Super-Illu 47 beiliegt (http://www.superillu.de/exklusiv/superillu-sonderseiten-ja-zur-energiewende-aber-mit-mehr-realitaetssinn). Schon auf dem Titelblatt sind die Spuren der Vattenfall-Kampagne zu sehen: “Braunkohle sichert Jobs”. Deutscher Presserat (http://www.presserat.info/), übernehmen Sie!

Zweifellos würden lebensverlängernde Maßnahmen für die Braunkohle weiterhin Bergbaujobs sichern. In den Lausitzer Tagebauen und Kraftwerken arbeiten über 8000 Menschen (1980 waren es noch 80.000). Bis 2030 können sie das auch weiterhin mit den bereits bestehenden Tagebauen tun. Kaum jemand will daran etwas ändern. Nur ob auch nach 2030 die Kohle weiterhin eine solch große Rolle spielen soll und ob man deshalb neue Tagebaue eröffnen sollte, darüber will bei Vattenfall niemand mit offenem Visier und unter Einbeziehung von Umweltgesichtspunkten diskutieren. Obwohl Vattenfall den Rückzug aus dem schmutzigen Geschäft bereits beschlossen hat, will man die schmutzige Tochter für einen Käufer nochmal ordentlich aufhübschen und instrumentalisiert dafür Bewohner der Region für sloganhafte Anzeigen. Hätte Vattenfall sein Lobby-Geld mal lieber für eine echte Zukunftsdiskussion ausgegeben, der Region hätte es sicher helfen können…

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Nov
27
2013
2

Der Buy Nothing Day 2013 am 29./30. November

Es ist mal wieder soweit – an diesem Freitag, den 29.11. (in den USA) bzw. Samstag, den 30.11. (Deutschland, UK…) wird der weltweite Buy Nothing Day („Kaufnixtag“) begangen. Ein Tag, an dem Portemonnaie, PayPal und Kreditkarte genauso geschont werden wie die Nerven der sie bedienenden Konsumenten. Da dieser Tag mittlerweile Tradition hat, will ich hier gar nichts großartig weiter dazu schreiben, auch nicht die ausgelutschte Debatte „Aber was bringt schon ein Tag ohne Konsum?“ wieder aufleben lassen – das könnt Ihr Euch bei Interesse in älteren Blogbeiträgen durchlesen, z.B. HIER oder HIER oder HIER.

Auf Wikipedia wird der B.N.D. wie folgt beschrieben:

Der Kauf-Nix-Tag (englisch: „Buy Nothing Day“) ist ein konsumkritischer Aktionstag am letzten Freitag (Nordamerika) bzw. Samstag (Europa) im November. Er wird mittlerweile in etwa 45 Ländern organisiert.[1][2]

In Amerika ist dieser Tag der Black Friday, der Tag nach dem Erntedankfest (Thanksgiving), an dem viele Amerikaner frei haben und der Handel den Beginn der Weihnachtseinkaufssaison mit vielen Rabatten und Schnäppchen einleitet. Der Black Friday ist etwa der fünft-umsatzstärkste Tag des Jahres.[3][4] Durch einen 24-stündigen Konsumverzicht soll mit dem Buy Nothing Day gegen „ausbeuterische Produktions- und Handelsstrategien internationaler Konzerne und Finanzgruppen“ protestiert werden. Außerdem soll zum Nachdenken über das eigene Konsumverhalten und die weltweiten Auswirkungen angeregt werden. Ein bewusstes, auf Nachhaltigkeit abzielendes Kaufverhalten jedes Einzelnen soll somit gefördert werden. Gleichzeitig soll gegen umweltschädliche und unmenschliche Herstellungsbedingungen protestiert werden.

In Deutschland wird der Aktionstag von der „Narra e.V.“ und der Konsumnetz-AG des globalisierungskritischen Netzwerks Attac initiiert.[2]

Außerhalb der USA ist dieser Protesttag trotz vereinzelter Presseberichte kaum bekannt und findet – von vereinzelten Aktionen von Gruppen wie Attac abgesehen – wenig Beachtung.

Erfunden wurde der Buy Nothing Day wohl 1992 von der kanadischen Medien- und Werbeagentur Adbusters Media Foundation, die unter anderem für Greenpeace und die amerikanischen Grünen tätig war, aber auch von den Unternehmensgründern von Esprit unterstützt wird.[5]

Fraglich bleibt, ob die Teilnehmer der Veranstaltung tatsächlichen, nachhaltigen Konsumverzicht üben oder entsprechende Einkäufe lediglich verschieben, vergleichbar mit Boykottaktionen gegenüber Mineralölkonzernen.

Die englische Buy Nothing Day-Website informiert noch etwas weiter:

It’s time to lock up your wallets and purses, cut up your credit cards and dump the love of your life – shopping.

Saturday November 30th 2013 is Buy Nothing Day (UK). It’s a day where you challenge yourself, your family and friends to switch off from shopping and tune into life. The rules are simple, for 24 hours you will detox from shopping and anyone can take part provided they spend a day without spending!

Everything we buy has an impact on the environment, Buy Nothing Day highlights the environmental and ethical consequences of consumerism. The developed countries – only 20% of the world population are consuming over 80% of the earth’s natural resources, causing a disproportionate level of environmental damage, and an unfair distribution of wealth.

Die „Urväter“ des Buy Nothing Days, das Adbusters Magazine, schreibt natürlich auch wie jedes Jahr etwas zu diesem Ereignis – HIER.

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Nov
24
2013
2

Adbusting: Schmiererei oder Konsumkritik?

Es ist mal wieder soweit – ich wurde erneut fürs Radio interviewt. Da komme ich mir ja fast schon wichtig vor. ;-) Diesmal hat mir Detektor.fm ein paar Fragen zum Thema Adbusting gestellt. HIER findet Ihr den gesamten Beitrag.

Konsumkritik ist dann besonders wirkungsvoll, wenn sie öffentlich und auffällig ist. Die riesigen Werbeschilder laden fast dazu ein, einen Kommentar zu hinterlassen oder sie zu überschreiben. Legal ist Adbusting aber nicht und gilt eigentlich als Sachbeschädigung.

Konstruktive Kritik?

In Köln ist gerade die Werbung für die neuen McDonalds-Burger einfach überschrieben worden und zwar mit den Zutaten für Spaghetti Bolognese. Auch wenn es nur zwei Plakate waren, die Fotos davon haben sich im Netz rasant schnell verbreitet.

Ob das jetzt StreetArt ist oder doch Sachbeschädigung, darüber haben wir mit Peter Marwitz gesprochen.

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Nov
21
2013
26

Absurde Lebensmittel: Eier und Bananen in Plastik

In unserer Überflussgesellschaft gibt es eigentlich nichts, was es nicht gibt. Dachte ich jedenfalls bislang. Aber offenbar gibt (bzw. gab) es im Lebensmittelbereich noch weiße Flecken, die es zu besudeln galt. Jedenfalls haben sich hirntote Marketingleute etwas ganz Tolles ausgedacht – fertig gekochte Eier ohne Schale, schön in Plastik verpackt. Und natürlich garantiert aus Massentierhaltung. Das bekanntermaßen extrem lästige und sicherlich mehrere Sekunden dauernde Pellen von so einem Ei entfällt – dafür hat man anschließend einen Haufen umweltschädlichen (Plastik-)Müll in der Hand. Ich weiß nicht, wie abgestumpft man in manchen Firmen sein muss, um so einen Mist auszubrüten, aber ich wünsche diesem Projekt natürlich den maximal möglichen Misserfolg, am besten mit anschließender Teerung und Federung der Verantwortlichen (man könnte dafür ja den Kot und die Federn der für diesen Irrsinn gequälten Hühner verwenden).

Auf der Facebook-Seite von Foodwatch kann man sich den Schmarrn anschauen:

Dabei fällt mir ein, dass es in der Österreich ja in einigen Supermärkten auch in Plastikfolie verschweißte geschälte Bananen gibt (siehe den Artikel der Süddeutschen Zeitung „Nackte Bananen sind erst der Anfang“) – es scheint also ein veritabler Trend für degenerierte Konsumenten zu werden, dass man von Natur aus perfekt verpackte Nahrung schält und anschließend wieder aufwendig einschweißt. Ich finde es ausgesprochen erschreckend, dass man in den Unternehmen, die so etwas produzieren, offenbar überhaupt keinen Funken Anstand im Leib zu haben scheint und so dermaßen kurzsichtig nur an den eigenen Umsatz denkt. Die so gern herbeizitierte Nachhaltigkeit, das Denken an zukünftige Generationen, schert hier offenbar niemanden – nach mir die Sintflut. Leider sind viele Konsumenten so träge und ignorant, dass sie solche Sachen auch mitmachen – statt die Firmenzentralen der Konzerne mit faulen Eiern zu bewerfen, wie es eigentlich angebracht wäre.

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