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Die 20 größten Konsumsünden

Auf 3sat läuft gerade die große Themenwoche „Hauptsache Konsum“ – klar, dass ich darauf in meinem Blog gerne verweise. Den Startschuss gaben gestern „Die 20 größten Konsumsünden“. Leider in Form dieser unsäglichen Rankingshows aufgemacht werden in der Sendung doch viele wichtige Punkte angesprochen, die zeigen, wo unser aller Konsum die Probleme der Welt vergrößert.

Die 20 größten Konsumsünden
Worauf unsere Zuschauer nicht verzichten wollen
Wir haben unsere Zuschauer gefragt, worauf sie auf keinen Fall verzichten wollen: Die meisten hängen an ihren Elektroartikeln, Kaffe und dem Auto.
Unser Alltag ist von Konsum geprägt. Doch unser Konsum hat häufig die Ausbeutung von Mensch und Natur zur Folge. Bei vielen Produkten wissen wir das und beruhigen unser Gewissen mit Emissionszertifikaten, “Fairtrade”-Produkten und Bio-Siegeln. Wir suchen Entschädigungen für unser verschwenderisches Leben – doch eines möchten wir nicht: unseren Lebensstil ändern.


Helmut Schnug vom Kritischen Netzwerk hat sich einmal die Mühe gemacht, und die Essenz aus dieser Sendung zu Papier (bzw. Bildschirm) zu bringen. Ihr findet seinen kompletten Beitrag HIER.

In der Themenwoche “Hauptsache Konsum?” erlaubt 3sat von Montag, 8., bis Freitag, 12. April 2013 Einblicke ins und Gegenentwürfe zum Konsumverhalten der modernen Gesellschaft.
“10.000 Dinge besitzt ein Europäer im Durchschnitt – das meiste davon belastet ihn mehr als es ihm hilft: Autos, Nahrung, Kleider, Smartphones beladen uns mit Informationen, Lärm und mit Müll. Das macht krank, sagen die Soziologen. Tatsächlich ist der Mensch biologisch als Geschöpf des Mangels konzipiert. Das bedeutet: Er kann mit dem Wenigen, was Fauna und Flora zu bieten hat, optimal auskommen. Doch von “Mangel” kann in der westlichen Welt kaum die Rede sein. Steht die moderne Lebensweise damit im Konflikt zu unserer Natur? Oder ist der moderne Mensch den nächsten Schritt gegangen, und jetzt gepolt darauf, seine Gelüste ausleben? Ein Leben jenseits der 10.000 Dinge ist für die meisten Menschen jedenfalls kaum vorstellbar.
“Worauf wollen wir am wenigsten verzichten?”
Die Abstimmungsfrage der Wissenschaftsshow “Die 20 größten KonsumSünden” zielt mitten in das Konsumentenherz. Dabei geht es nicht darum, die schwerste Umweltbelastung zu benennen oder den moralisch verwerflichsten Konsum, sondern lediglich um das eigene subjektive Empfinden: Könnte ich eher auf Fleisch verzichten oder auf mein Auto? Ist mir Mode wichtiger als mein Mobiltelefon? Kommentare von Prominenten, Wissenschaftlern, Comedians und Querdenkern ergänzen die Show”. (Quelle 3sat.de)
Ich habe die überaus interessante Filmdokumentation mehrere Male aufmerksam verfolgt und kann für die deutschlandweit praktizierte Gleichgültigkeit, Ignoranz, Dummheit und vor allem aber über die Inkonsequenz vieler Konsumenten nur verständnislos den Kopf schütteln. Die TOP-20 von den Zuschauern gewählten Konsumsünden habe ich hier aufgelistet und zusätzlich mit Fleißarbeit und einer gehörigen Portion Zeitaufwand eine Auswahl der informativsten bzw. markantesten Aussagen des Films in die jeweilige Platzierungen transkripiert. So bleiben die Kernaussagen auch noch bestehen, sollte das Video zur Sendung mal irgendwann nicht mehr zur Verfügung stehen.

Platz 20: Plastikspielzeug

  • Schrille Massenware aus Fernost, die Kinderherzen höher schlagen lässt: bunt, abwaschbar aber leider auch gefährlich für die, die es bespielen
  • Statt Giftstoffe zu reduzieren, erlaubt die EU ab Mitte 2013 sogar höhere Grenzwerte für Schadstoffe wie Arsen, Blei oder Quecksilber – ein Triumph der Spielzeuglobby
  • Produktion in Billiglohnländern mit niedrigen Standards und fehlenden Kontrollen

Platz 19: Kreuzfahrten

  • Titanic-Nervenkitzel, Suche nach Abenteuer und Romantik
  • Kehrseite der schwimmenden Hotels: tonnenweiser Verbrauch von Schweröl (ein Abfallprodukt aus den Raffinerien, das auch zur Herstellung von Teer und Asphalt genutzt wird)
  • der Qualm dieser Dreckschleudern ist hochgiftig, deshalb wechseln sie den Kraftstoff wenn sie in einen Hafen einlaufen (aber längst nicht alle)
  • Hamburg ist die einzigste Stadt, die keine Feinstaubzone hat – warum wohl?
  • Kreuzfahrtschiff verbraucht auf einer Reise soviel wie 5 Mio. Pkws
  • bis 2020 können die Rußschleudern die Natur noch mit ihrem billigen Treibstoff verpesten – erst dann gelten strenge Emissionswerte

… weiter …

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Ein Dorf will vegan leben

Wie Ihr sicherlich wisst, versuche ich in meinem Konsumpf-Blog nicht nur die dunklen Seiten der uns umgebenden Welt zu beleuchten, sondern hin und wieder auch Beispiele für positive Entwicklungen zu geben (reine Nörgel- und Meckerblogs gibt es schon genug). Deshalb möchte ich Euch heute kurz von einer Aktion berichten, die in der Sendung quer zu sehen war – „Fleischloses Thannhausen: Dorf will vegan werden“:

Fleischskandale, Massentierhaltung, Klimawandel – die massenhafte Fleischproduktion hat Schattenseiten, die einem die Lust auf den Braten verderben können. Wie im ganzen Land plagt auch viele Bürger im schwäbischen Thannhausen das schlechte Öko-Gewissen. Über 100 von ihnen machen jetzt ernst und steigen während der Fastenzeit auf vegane Ernährung um – eine Revolution, die den kleinen Ort in Fleischesser und Fleischverweigerer spaltet.

 

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Lesetipps: Politiklabor Island | Umtausch-Irrsinn | Wirtschaft ohne Wachstum | Arme Schweine

Schon seit einiger Zeit ist es ja hochspannend, zu beobachten, was auf Island geschieht – nach dem Crash ihres Finanzsystems wurden nämlich nicht die EU-üblichen neoliberalen Programme aufgelegt, sondern radikal durchgegriffen. Banken enteignet etc. Nun ist man dort noch einen Schritt weiter gegangen und zeigt dem Rest der Welt mal, wie moderne Politik und Bürgerbeteiligung aussehen kann – hierzulande werden die Piraten für ähnliche Ideen verlacht, dort führt man sie einfach mal durch, wie die Süddeutsche Zeitung in „Politiklabor Island – Eine Verfassung wie Wikipedia“ zeigt:

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In aller Munde: Pferdefleisch

© Julia Rams, Spiegel Online „Spam“

Eigentlich hatte ich mir ja vorgenommen, zu dem sogenannten „Pferdefleischskandal“ nichts zu schreiben, weil ich es irgendwie albern finde, wie sehr sich nun überall, vor allem in den einschlägigen Medien, darüber aufgeregt, dass „arme Pferde“ statt „richtigem Fleisch“ in Billigfertigkost verwurstet wird. Oder dass die Lebensmittelindustrie tatsächlich die Verbraucher betrügt. Hallo?! Haben die Leute die letzten Jahrzehnte irgendwo auf dem Mond verbracht? Seit Jahr und Tag versuchen die Konzerne, ihren Profit auf Kosten auch der Verbraucher zu maximieren, und da man in Deutschland ja für seine Nahrung am liebsten ganz ganz wenig ausgeben will (um das Geld lieber in neue Handys oder anderen Zinnober zu stecken), kann es eh nie billig genug sein. Qualität ist egal, Hauptsache, es ist irgendwie noch essbar, notfalls mit viel Gewürzen und Soßen. Klar, dass die üblichen Verdächtigen wie Nestlé auch mit von der Partie sind, wenn es ums Täuschen der Kunden geht, schließlich tricksen sie ja auch sonst gerne mal mit den Verpackungen und Inhaltsstoffen ihrer Produkte.

Naja, ein paar interessante Artikel sind mir zu der Thematik positiv aufgefallen, und diese will ich Euch heute kurz vorstellen. Da wäre zum einen „Die absolute Lächerlichkeit des ‚Pferdefleischskandals‘“ von Kathrin Hartmann:

Menschen, die regelmäßig das Fleisch von Kühen, Schweinen, Schafen, Ziegen, Hasen, Rehen, Hirschen, Elchen und ihren Babys essen, von Puten, Hühnern, Enten, Straußen, Fischen, Krebsen, Octopussen und Muscheln, regen sich darüber auf, dass sie Fleisch vom Pferd gegessen haben.

Deutsche, die im Schnitt jedes Jahr 89 Kilo Fleisch und im Lauf ihres Lebens 661 so genannter Nutztiere verspeisen und deshalb vollkommen einverstanden damit sind, dass in Deutschland jedes Jahr 700 Millionen Tiere (u.a. 3,6 Millionen Rinder, 60 Millionen Schweine, 450 Millionen Hühner) umgebracht werden, halten es für einen “Skandal”, dass auf dem Leichenberg auch 12 000 geschlachtete Pferde zu finden sind.

Menschen, die kein Problem damit haben, sich mit der Haut von toten Rindern, Pferden und Schweinen zu bekleiden, die das Fell brutal getöteter Hasen, Nerze, Füchse, Waschbären, Marderhunde, Nutria, Chinchillas, Hunde und Katzen als Pelzmütze auf dem Kopf und Pelzkragen um den Hals tragen, halten es für ein Tabu, Pferde zu essen. (…)

Auch Feynsinn schrieb etwas zur Fleischproblematik und hat mit seinem Artikel „Fast Vegetarier“ eine wahre Kommentarflut in seinem Blog ausgelöst – wie immer, wenn man das Thema Fleisch auf den Tisch bringt und Fleischesser mit den Konsequenzen und Implikationen ihres Tuns konfrontiert, schwappen die Wogen der Empörung hoch:

Ein Wort zu Vegetariern und dem, was sie tun respektive nicht tun. Sie essen kein Fleisch. Ihre Argumente dafür sind so stichhaltig, unwiderlegbar, richtig und überzeugend, dass man sie gar nicht wiederholen muss. Ich sage das ohne jede Ironie. Die Gegenargumente sind peinlich und windschief, falsch sowieso und eben das, was geliefert wird, wenn die kognitiven Dissonanzen versuchen, eine Golden Gate Bridge zu konstruieren, um ihre Eseleien darüber in die Gemütlichkeit des rustikalen Steak Houses zu führen. Ich erlaube mir an dieser Stelle eine gewisse Häme, was nicht klug ist, aber Spaß macht – so wie Fleisch essen eben. Ich kenne das nur zu gut – von mir selbst.

Man kann das alles zum Ersten entspannter haben, indem man mal aufs Argumentieren verzichtet. Da ist nichts zu rechtfertigen, außer mit der schlichten Gewohnheit, antrainiertem Verhalten, Konditionierung. Es gab immer Fleisch bei uns, das war das Hauptgericht am Hauptgericht, wir konnten uns das leisten. Für die Generation unserer Eltern etwas, das ihnen Reichtum bedeutete, für uns einfach lecker und selbstverständlich. Wer jeden Tag dasselbe genießt, will darauf nicht verzichten, kann es gar nicht und lässt sich äußerst ungern sagen, er sei deshalb verkommen. Schlimmer noch: Allein der Hinweis darauf, dass das irgendwie nicht selbstverständlich ist, treibt ihm das Adrenalin ins Blut. Kenne ich. Das ist völlig in Ordnung. (…)

(…) Seitdem ich also die Angst abgelegt habe, in die Hölle zu kommen, wenn ich Fleisch esse, wird das paradoxerweise immer weniger. Es ist auch kaum mehr Industriefleisch dabei, das ich für mich allein überhaupt nicht mehr kaufe. Vegetarische Küche kann saulecker sein, man kennt nur zu wenig davon, wenn es immer Schnitzel gibt. Auch das geht übrigens: Wenn man mit Menschen zusammen lebt, die andere Entscheidungen treffen, muss man sie gar nicht bevormunden oder in Diskussionen verwickeln. Wenn ein Kumpel das Grillfleisch aus der Kühltheke haben will, kann ich ihm das mitbringen. Was er mit der Erfahrung macht, dass ich mir dann etwas anderes brutzele, ist seine Sache. Vielleicht wird er sich sogar genau die Fragen stellen, die er von mir nicht hören möchte.

Der Duckhome-Blog kommt in gewohnt pointierter und nicht ganz unpolemischer Weise zu „Erkenntnis durch Pferdefleisch“:

(…) Doch zweifellos hat die Affäre auch was Gutes. Denn endlich wird mal wieder thematisiert, wie die Lebensmittelmafia agiert. Rohstoffe und Halbfertigprodukte werden von der EU subventioniert durch halb Europa hin und her gekarrt. Kein Mensch kann mehr nachvollziehen, woher die Bestandteile eines Fertiggerichts stammen und wie und wo sie verarbeitet wurden. Damit das so bleibt, hat die Lobby alle Versuche unterbunden, auch nur ein ganz klein bisschen Transparenz bei der Lebensmittelkennzeichnung vorzuschreiben.

(…) Dank der aktuellen Aufregung um das Pferdefleisch kann sich künftig jedenfalls niemand mehr damit rausreden, er habe das alles nicht gewusst. Das Problem scheint mir eher zu sein, dass die meisten Menschen gar nicht wissen wollen, was es mit ihren Lebensmitteln auf sich hat, besonders wenn es um Fleisch geht. (…)

Duckhome legt übrigens heute in „Pferdefleisch und Kapitalismus“ noch einmal nach:

(…) Man kann eine anständige menschliche Ernährung nicht mit den Werkzeugen des Großkapitals sicher stellen.

Grundlage allen Übels ist die Gießkannensubventionitis die vor allen Dingen Größe belohnt und nur die industrielle Landwirtschaft wirkiich fördert. Ein erster Schritt wäre alle Betriebe die größer als 60 ha sind grundsätzlich von allen Subventionen auszuschließen, wenn sie nur eine einseitige Wirtschaft betreiben. Wer Pflanzen- und Tierzucht betreibt, könnte bis zu 120 ha gefördert werden und für Teichwirtschaft oder Forst kämen jeweils weitere 60 ha Förderfläche hinzu. Für gesetzlich vorgeschriebene Ersatzflächen gäbe es überhaupt gar keine Subvention.

Damit würden europaweit Mittel in Milliardenhöhe frei. Ein Teil dieses Geldes könnte für eine einmalige Einrichtungssubvention von kleinen bis mittelständischen Schlachthäusern (max. 50 Mitarbeiter) ausgegeben werden, die aber nicht in industrielle Strukturen eingebunden sind. Wenn man gleichzeitig Schlachtviehtransporte über mehr als 100 km vollständig untersagt, hat man automatisch Regionalität und Tierschutz. Gleichfalls sollte der Transport von Mastvieh über mehr als 100 km ebenfalls verboten werden.

Dazu sollten die Regeln von Bioland, Demeter, und Naturland zusammengefasst die gesetzliche Grundlage für jeden land- und forstwirtschaftlichen Betrieb sein. Lediglich im Bereich der Düngung, sollten deren Regeln durch eine Stall- / Hoftürbilanz erweitert werden, die es erlaubt Acker-, Weideland, Teich- und Forstflächen mit all den Nährstoffen zu versorgen, die ihnen entnommen wurden. In diese Bilanz müssen bis zum Treibstoff für die Maschinen und dem Strom alle Energien einfließen. Dazu muss ein Programm zur definierten Bodenverbesserung erlaubt bleiben, die aber natürlich wie die Düngung auch nur im Rahmen der sonstigen Regeln erlaubt werden kann.

Damit auf dem deutschen Markt faire Bedingungen herrschen müssen die gleichen Bedingungen natürlich auch für Importe gelten. Das kann und wird einschneidende Folgen haben, wie das Beispiel Kaffee zeigt, der auf dieser Produktionsgrundlage wohl genausowenig verkauft werden dürfte wie die meisten Bananen.

Für das Großkapital wäre eine solche Landwirtschaft natürlich wirtschaftlich uninteressant, da sie arbeitsintensiv und dezentral organisiert sein müsste und sich nicht für gezielte Ausbeutung eignet. Die Börsenwerte von vielen deutschen Chemieunternehmen die ihr einziges Potential in der bewussten und systematischen Vernichtung der Umwelt und der Menschen sehen, wäre dies ein harter Schlag, der aber nur die Leute trifft, die jahrzehntelang von der Missachtung der Menschenrechte profitiert haben. (…)

Zum Schluss noch ein Beitrag aus der BR-Sendung quer, in der es ebenfalls um die Lebensmittel- bzw. Fleischindustrie und die in ihr üblichen Abläufe geht – „Pferdefleisch überall – Was Europa wirklich zusammenhält“:

Letzte Woche kam raus: in manchen Fertiggerichten aus der Kühltruhe steckt undeklariertes Pferdefleisch. Doch mittlerweile fragt man sich schon fast, in welcher Tiefkühlware eigentlich KEIN Pferdefleisch ist. Und Ilse Aigners Zehn-Punkte-Pläne, die sie seit Amtsantritt regelmäßig präsentiert, sobald ein neuer Lebensmittelskandal auftaucht, verlieren immer mehr an Glaubwürdigkeit. Doch egal ob BSE, Gammelfleisch, Dioxin – an der Esskultur hat sich in Deutschland nur marginal etwas geändert. quer fragt: Sind wir insgeheim sogar dankbar, wenn wir von unappetitlichen Details verschont werden und dafür weiterhin billig essen können?


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Bringt das was? Neues Tierschutzsiegel im Supermarkt

Heute will ich mal eine Entwicklung im Lebensmittelsektor zur Diskussion stellen, bei der man sich sicherlich die Köpfe heiß reden kann. So im Grunde und an und für sich sind sicherlich die meisten Menschen gegen die sog. Massentierhaltung – auch wenn sie beim Einkaufen trotzdem zu dem Billigfleisch greifen und sich somit über die niedrigen Preise für ein Stück totes Tier freuen. „Bio-Fleisch, artgerechte Haltung, schön und gut, aber wer soll das bezahlen?“, so geht es sicherlich manchem Konsumenten durch den Kopf. Tatsächlich kommt nur ein verschwindend geringer Teil der Fleischproduktion aus Biohaltung (unter 1 Prozent!), so dass fast alles, was Fleischesser sich so auf den Teller schaufeln, aus eben jenen unwürdigen Haltungsbedingungen kommt, die einem mitfühlenden Menschen den Magen umdrehen müssten.

Ich will hier gar nicht mal vorrangig das Thema „Fleischkonsum – ja oder nein“ auf die Tagesordnung setzen – dennoch war ich etwas erstaunt, ja sogar etwas erzürnt, als ich den folgenden Beitrag der BR-Sendung quer sah: „Ein bisschen Bio? Neues Tierschutzsiegel im Supermarkt

Massentierhaltung mag der Verbraucher nicht. Als Supermarkt-Kunde kauft er Fleisch solcher Herkunft trotzdem. Und nimmt dafür in Kauf, dass Schweine etwa in zu engen Ställen vor sich hinvegetieren. Denn Bio ist den meisten dann doch zu teuer. Um den Verbraucher trotzdem zu sensibilisieren, vergibt der Deutsche Tierschutzbund künftig das Siegel “Für mehr Tierschutz” an Bauern, die ihre Tiere artgerechter halten, als gesetzlich vorgeschrieben. Glücklich wird das Schwein so wohl trotzdem nicht. Aber wie sinnvoll ist so „ein bisschen Bio“ dann überhaupt?

Und da sind wir beim Dilemma, von dem ich eingangs sprach – ist es gut, dass man versucht, die elendigen Bedingungen in der industriellen Landwirtschaft etwas zu verbessern, so dass die Tiere ein wenig weniger leiden müssen? Muss man versuchen, auf diesem Weg der kleinen Schritte nach und nach dahin zu kommen, dass Tiere – wenn man denn schon unbedingt Fleisch produzieren muss – artgerecht leben können? Erstaunlicherweise hat ja der Deutsche Tierschutzbund dieses neue Siegel für Industriefleisch unterstützt. Ich finde das kurzsichtig, denn so kann der Verbraucher, quasi als Ablasshandel, ein etwas teureres Fleisch kaufen, dass etwas weniger schlimme Haltung bedeutet, aber an der Grundproblematik, nämlich dass Tiere hier ausgebeutet werden und Fleischkonsum auch sonst schädlich für die Umwelt ist, nichts ändert. Und dem Biofleischabsatz wird das sicher auch nicht helfen, wenn es so ein verwässertes neues Siegel gibt. In den Köpfen der halb- bis uninformierten Konsumenten wird sich festsetzen, dass Fleisch mit diesem neuen Siegel ja tierverträglich hergestellt wurde und man somit das „überteuerte“ Biofleisch gar nicht brauche. Ich sehe in dem Ganzen am ehesten einen geschickten Schachzug der Lebensmittelindustrie, ihr Treiben nahezu unverändert fortsetzen zu können. Oder sehe ich das jetzt zu streng?


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Lesetipps: FDP-Firmengeflecht | Euro-Tode | Hände weg von News | Wasserverschwendung

Ist es nicht wunderbar, wenn man die derzeitige Posse der Politiker sieht, wie sie sich über Steinbrücks (fürwahr fragwürdige) Nebeneinkünfte echauffieren und Transparenz fordern. Naürlich nur bei den anderen Parteien, sonst müsste man am Ende noch offenbaren, aus welchen Kanälen Leute von CDU oder FDP so ihr Geld erhalten. Für mich ist es schon reichlich rätselhaft, wieso es gestattet ist, dass gut bezahlte Bundestagsabgeordnete noch so viel Zeit aufwenden, um „nebenbei“ stattliche Summen zu verdienen. Aber gleichwie – gerade aus den Reihen der FDP sind natürlich jegliche Vorwürfe an Mitglieder anderer Parteien bezüglich undurchsichtiger Einkünfte besonders lächerlich, sind die „Liberalen“ doch DIE Klientelpartei schlechthin. Das ARD-Magazin Panorama ist der Sache mal etwas näher auf den Grund gegangen und hat dabei das Firmengeflecht der FDP unter die Lupe genommen. „Verdeckte Geldflüsse“ Unglaublich, obwohl man nichts anderes erwarten konnte…

Nach den großen Parteispendenskandalen der letzten Jahrzehnte hatten die Parteien Besserung gelobt. Mehr Transparenz, schärfere Kontrollen. Schluss mit dubiosen Geldflüssen durch dunkle Kanäle. Seitdem hat sich viel geändert. Das Geld fließt allerdings nach wie vor. Nur über noch verschlungenere Wege. Eine Partei hat es dabei zur Meisterschaft gebracht. Achim Pollmeier, Matthew D. Rose und Kim Otto haben versucht, den Überblick zu behalten im schier undurchdringlichen Firmengeflecht der FDP.

Zum Thema „Abgeordnete und ihre Nebentätigkeiten“ hat die Deutsche Welle auch noch ein bisschen was Gehaltvolles geschrieben.

(…) Die UN-Konvention gegen Korruption (UNCAC) hat Deutschland zwar im Jahr 2003 unterzeichnet, aber seit neun Jahren nicht in eigenen Gesetzen verankert. Die Beeinflussung von Abgeordneten über Geldzahlungen, Beraterverträge oder lukrative Nebenjobs ohne tatsächliche Gegenleistungen bleibe daher nahezu folgenlos, meint der Geschäftsführer von Transparency International in Deutschland, Christian Humborg: “Das ist eine Schande für einen demokratischen Staat wie die Bundesrepublik.” Deutschland verhalte sich damit nicht anders als Staaten wie Sudan, Somalia oder Syrien. (…)

Apropos Geld – der Euro ist ja nun sowas von tot. Seit langem schon, jedenfalls wenn man den Alarmisten beim ehemaligen Nachrichtenmagazin Spiegel Glauben schenken will. Meedia.de hat sich den Spaß gemacht, ein wenig in den Spiegel-Titelseiten der vergangenen Jahre zu blättern und dabei beachtliche Parallelen festgestellt – „Der Spiegel und die vielen Euro-Tode“. (Gleiches lässt sich natürlich auch bei anderen Magazinen zu anderen Themen finden – da werden Sachen gerne im Ein-/Zwei-Jahresrhythmus leicht verändert wieder auf die Bühne gezerrt. Qualitätsjournalismus eben.)

Wenn es nach dem Hamburger Nachrichtenmagazin Spiegel ginge, dann müsste der Euro schon längst weg sein. Untergegangen, verbrannt, zerbrochen, zerbombt, vernichtet. Viele Male hat der Spiegel den Euro auf seinem Titelbild schon sterben lassen und dabei fleißig Welt- und Gelduntergangsstimmung geschürt. Auch auf dem Spiegel-Titel dieser Woche zerfließt der Euro mal wieder. Wir haben die Euro-Untergangs-Titel der vergangenen drei Jahre des Spiegel mal zusammengefasst.

Bei all solchen Nachrichten frage ich mich ja bekanntlich schon zuweilen, ob es nicht besser ist, den Zustrom von solchen Informationen zu bremsen. Vor allem die normalen Nachrichten wie Tagesschau etc. meide ich tatsächlich schon seit langem, weil hier oft profanen Ereignen eine Pseudo-Wichtigkeit zuerkannt wird, die den Blick aufs große Ganze verstellt. Dieser Meinung ist auch Rolf Dobelli in Der Zeit – „Klarer Denken: Hände weg von News“:

(…) Wir sind so gut informiert und wissen doch so wenig. Warum? Weil wir vor zweihundert Jahren eine giftige Wissensform namens »News« erfunden haben, Nachrichten aus aller Welt. News sind für den Geist, was Zucker für den Körper ist. News sind appetitlich, leicht verdaulich – und langfristig schädlich.

Vor drei Jahren startete ich ein Experiment. Ich beschloss, keine News mehr zu konsumieren. Ich kündigte sämtliche Tageszeitungsabos. Fernseher und Radio wurden entsorgt. Ich löschte die News-Apps vom iPhone. Ich berührte keine einzige Gratiszeitung mehr und schaute bewusst weg, wenn im Flieger vor mir jemand die Zeitung aufspannte. Die ersten Wochen waren hart. Sehr hart. Ständig hatte ich Angst, etwas zu verpassen. Doch nach einer Weile stellte sich ein neues Lebensgefühl ein. Das Ergebnis nach drei Jahren: klareres Denken, wertvollere Einsichten, bessere Entscheidungen und viel mehr Zeit. (…)

Zum Abschluss noch zwei Artikel, die thematisch nicht direkt zu dem bisherigen passen, deshalb führe ich sie einfach mal so auf. Das Klimaschutzkochmobil hat eine anschauliche Grafik veröffentlicht, die den Wasserverbrauch unterschiedlicher Nahrungsmittel zeigt und verdeutlicht, was für eine Umweltsünde Fleischkonsum darstellt (einfach auf das Bild klicken, um es in lesbarer Größe zu sehen):

Der Eifelphilosph macht sich in „Der Maschinengott des Todes und die Menschen: Anleitungen zum Widerstand“ seine Gedanken über unsere moderne Wirtschaftsgesellschaft. Etwas längerer, aber lohnenswerter, da durchaus streitbarer Artikel:

Sonntag, 7.10. 2012. Ein Tag, an dem man eigentlich dankbar sein sollte, dass es die Kirche gibt. Warum? Ganz einfach: ohne Kirche kein Sonntag. Wird gerne vergessen, aber ist halt so. Sonntagsarbeit galt als “Sonntagsfrevel”: die Seele drohte Schaden zu nehmen (siehe Wikipedia).  Nun – die Maschinenwelt hat keinen Sinn für solch’ romantischen Unsinn, der Sonntag wird zunehmend zu einem ganz normalen Tag, an dem der Bürger seinen Produktionsdienst abzuleisten hat. Dieser Produktionsdienst ist in unserer Kultur elementar wichtig – so wichtig wie das Gebet für die Kirche. Rational ist er nicht mehr zu begreifen – eher im Gegenteil. Wird die moderne kapitalistische Kultur nicht gestoppt, dann wird sich die Erde in einen leblosen  Müllplaneten verwandeln, dessen Werte als elektronische Informationen auf einer Riesenfestplatte gespeichert sind, die sicherheitshalber in einem Satelliten die Erde umkreist. Vielleicht werden wir in einer Million Jahre dann von Teleskopen von der Venus beobachtet, von Leuten, die sich fragen, warum es wohl auf der Erde gar kein Leben gibt – und warum sie dem Mars so ähnlich ist. Manche Romantiker werden davon träumen, das es vielleicht dereinst Leben auf der Erde gegeben hat  – so wie dann auf der Venus. Sie werden ausgelacht werden, während sie durch ihre Teleskope starren und die Zukunft ihres eigenen Planeten direkt vor Augen haben.

Viele werden nun denken: hier wird übertrieben.

Schön, wenn man noch so naiv sein kann.

Das geht wohl nur mit ganz viel privaten Verblödungsfunk und öffentlichen Wohlfühlmedien, deren Aufgabe vor allem darin besteht, den WAHREN GLAUBEN zu vermitteln, der besagt, das unser Gott der einzig wahre ist, das alle anderen Götter gar nicht existieren und das jemand fürchterliche Frevel begeht (dem Sonntagsfrevel gar nicht so unähnlich), wenn er an nicht so lebt wie wir. Unser Gott? Nun – öffentlich wahrnehmbar ist es der “Gibt-kein-Gott”- Gott, der Atheismus, der eine der stärksten und ignorantesten Formen von Glauben darstellt. Das aber ist nur ein Eckpfeiler jener neuen Religion, die uns alle in ihren Dienst zwingt. Ein anderer Eckpfeiler ist “der Markt”, der als Hand des neuen Gottes auf Erden wahrnehmbar ist. Jeder zittert vor ihm, jeder fürchtet sich vor ihm und wirft sich ehrfürchtig und demütig in den Staub, sobald er naht.

Ist natürlich irrationaler Mumpitz wie jede Religion. Und wie so oft: die Priester wissen das. Sie verdienen gut an diesem Glauben. Der Spiegel demonstriert das gerade sehr gut: in einer Infografik wird erläutert, wie Hedgefonds automatisch Bürger enteignen. Die Enteignung geht inzwischen sogar soweit, das sogar Marineschiffe beschlagnahmt werden (siehe ebenfalls Spiegel) – der erste Schritt zu Auflösung auch der militärischen Souveränität der Staaten scheint getan. Sollte man sich merken, wird irgendwann ein historischer Tag, vielleicht sogar ein Feiertag der neuen Religion. (…)

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Klonfleisch – guten Appetit!

Ich weiß ja nicht, ob Ihr noch Fleisch verzehrt – eine Ernährungsweise, die ohnehin nicht zukunftsfähig ist, wie auch Spiegel Online berichtet („Fleisch wird Luxusgut werden wegen Wassermangel“) –, aber wenn man sich den Bericht des ARD-Magazins Monitor über geklonte Tiere anschaut, kann einem der Appetit darauf sicherlich endgültig vergehen. Vorsicht, der Film enthält einige harte Szenen gleich zu Beginn! „Frankensteins Grillteller – Was wir nicht über unser Fleisch wissen“:

 Was haben Sie heute Abend gegessen? Vielleicht ein gutes Steak? Vielleicht ein bisschen Klonfleisch? Frankensteins Grillteller? Möglich wäre es, denn die EU-Kommission hat entschieden, dass Produkte von Nachfahren geklonter Tiere ohne weiteres nach Europa importiert werden dürfen. Ohne Kennzeichnungspflicht. Eine Entscheidung, die uns nicht losgelassen hat. Wir haben weiter recherchiert und erst langsam wurde uns bewusst, welche Tragweite die Entscheidung der EU-Kommission wirklich hat. Andreas Maus und Jochen Leufgens über den Anfang vom Ende der normalen Landwirtschaft.

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Schluss mit der Massentierhaltung!

Eigentlich bzw. hoffentlich muss ich zum Thema Massentierhaltung und ihren vielen negativen Seiten – sowohl für die Tiere als auch für Mensch & Umwelt – nicht mehr viel schreiben. Leider versucht die Lebensmittelindustrie, mit freundlicher Unterstützung serviler Politiker und auf billig getrimmter Kunden, immer weiter an der Kostenspirale zu drehen, so dass Verbesserungen in der Tierhaltung höchst schleppend voran gehen und oft aus faulen Kompromissen bestehen. Die Albert-Schweitzer-Stiftung ruft nun zur Unterstützung ihrer Petition gegen die Massentierhaltung auf, die bei entsprechender Unterschriftenzahl in den Deutschen Bundestag eingebracht werden soll.

In der Massentierhaltung wird regelmäßig gegen geltendes Recht verstoßen – sowohl gegen konkrete Vorschriften als auch gegen das grundsätzliche Verbot, Tieren ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden und Schäden zuzufügen. Der Status quo ist unhaltbar. Neben den Verbraucherinnen und Verbrauchern ist auch die Politik gefragt, die Massentierhaltung abzuschaffen. Unterschreiben Sie unsere Petition, um letztere zum Handeln aufzufordern:

Sehr geehrte Mitglieder des Deutschen Bundestags,

nach dem § 1 des Tierschutzgesetzes darf niemand einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen. Die herrschenden Zustände in der Intensivtierhaltung widersprechen diesem Grundsatz und müssen abgeschafft werden. Tiere müssen zumindest verhaltensgerecht untergebracht sein und dürfen nicht überzüchtet werden. Der Deutsche Bundestag möge beschließen, das Tierschutzgesetz und es konkretisierende Verordnungen entsprechend zu ändern.

Mit freundlichem Gruß

Die Süddeutsche Zeitung brachte dieser Tage einen passenden und sehr lohnnswerten Artikel zum Thema, der sich auch kritisch mit dem Fleischkonsum an sich auseinandersetzt; denn das beste Mittel gegen Massentierhaltung ist letzten Endes der Verzicht auf Tierprodukte… – „Massentierhaltung: In den Magen, aus dem Sinn“:

(…) Dabei handelt dieser Mann nicht anders als ein Kind, das sich bei McDonald’s ein “Happy meal” bestellt und ein Stück Burgerbrötchen aufhebt, um Tauben zu füttern. Das Kind hat beschlossen, dass einige Tiere liebenswert sind und andere – die man zu Burgern verarbeitet – zwar auch liebenswert, aber eben in dem Sinne, dass sie schmecken. Sie dienen einem Zweck des Menschen, der Ernährung, und zwar nur, weil der Mensch sie zu diesem Zweck bestimmt hat. (…)

(…) Man muss kein Vegetarier sein, um zu ahnen, dass Massentierhaltung nicht nur der Ernährung der Menschheit dient, sondern auch der Geldvermehrung der Fleischindustrie. Jeder Erwachsene, der es wissen will, weiß, dass Massentierhaltung Tierquälerei bedeutet. Man könnte das, was weltweit Milliarden Kühen, Hühnern und Schweinen widerfährt, einen Krieg von Menschen gegen Tiere nennen. Dieser Krieg wäre noch perverser als ein Luftangriff auf einen Zoo, denn die Fleischindustrie will die Tiere ja keineswegs vernichten.

Im Gegenteil: Sie produziert immer neue Tiere. Sie manipuliert ihr Erbgut, züchtet Monster heran, deren einziger Lebenszweck darin besteht, dieser Welt möglichst viel Brustfilet, Fett, Bauchlappen oder Eier zu hinterlassen. Diese Wesen sterben auf eine Weise, die jeden Schnitzelgenießer empören würde, wären im Keller des Nachbarn ein paar Katzen oder Hamster auf ähnliche Art umgekommen. Aber das Fleisch dieser Wesen schmeckt. (…)

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Meat free Monday

Ich denke mal, spätestens seit dem Bestseller „Tiere essen“ von J.S. Foer ist das Thema (Teilzeit-)Vegetarismus im Mainstream angekommen und wurde bei manchen Menschen das Bewusstsein für die Problematik, die mit etwas scheinbar Selbstverständlichem wie dem Fleischkonsum einhergeht, geschärft. Natürlich wäre es aus den verschiedensten Gründen – Umwelt, Ethik, Gesundheit… – sinnvoll, wenn der Fleischverzehr ganz eingestellt werden würde, allerdings ist der Ansatz, zumindest eine Reduktion zu bewirken, auch nicht so verkehrt, wenn man bedenkt, wie emotional aufgeladen für einige Leute dieses Thema ist. Dies sieht man auch bei dem Beitrag „Fleischlos-Tage: Kulturkampf in deutschen Kantinen“ der BR-Sendung quer, der den „Meat free Monday“ beschreibt, der löblicherweise mittlerweile in einigen Firmen-Kantinen üblich ist und so die Leute auch an die Vielfalt vegetarischen Essens heranführt und zeigt, dass Gemüse etc. nicht bloße Beilagen zu einer Wurst oder einem Steak sind. Ich staune bei der Gelegenheit ja immer wieder, dass so mancher Zeitgenosse es offenbar schon kaum ertragen kann, auch nur einen Tag lang mal kein totes Tier in sich reinzuschaufeln, wie man in dem Beitrag sehen kann. Traurig, wie festgefahren Menschen so sein können…

Immer häufiger machen Firmenkantinen monatliche oder wöchentliche Fleischlos-Tage und wollen damit die Umwelt schonen. Denn fast 20 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen sind auf die Fleischindustrie zurückzuführen – mehr als alle Transport- und Verkehrsabgase zusammen. Doch das hehre Ziel des Umweltschutzes überzeugt viele Arbeitnehmer dieser Firmen trotzdem nicht. Sie fühlen sich an den sogenannten Veggie-Days im wahrsten Sinne des Wortes bevormundet und boykottieren die Kantinen.

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McDonald’s – Pampiges Brot und sonst gar nichts

Ich würde mal sagen, das passt zu meinem Beitrag vom Dienstag über die Verschwendung von Lebensmitteln wie die Faust aufs Auge – denn um Nahrung, die quasi per se Müll ist, also das Zeug, das McDoof & Co. in die Mägen der Leute drücken, geht’s heute. Bereits 2008 befasste sich der FAZ-Gastronomiekritiker Jürgen Dollase in „Selbstversuch mit Hamburger – Pampiges Brot und sonst gar nichts“ mit Konsistenz und Geschmack der Billigbulletten und kommt in seiner amüsanten Analyse zu wenig schmeichelhaften Resultaten. „Für mich hat das keinerlei Ähnlichkeit mit einem natürlichen Produkt.“ Hehe. (Gefunden im Der Moustachio-Blog)

Schmecken Hamburger? Hat die Spitzengastronomie ihm weder preislich noch geschmacklich etwas entgegenzusetzen? Der F.A.Z.-Gastronomiekritiker Jürgen Dollase überprüft das positive Urteil des spanischen Spitzenkochs Ferran Adrià am warmen Objekt.

Da die FAZ leider kein Einbetten der Videos anbietet, müsst Ihr Euch den Clip dort anschauen; ruhig auch Teil 2.

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