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Die Masche der Discounter – Billig-Eier

Dass ich nichts vom zerstörerischen Geschäftsmodell der Discounter halte, dürfte langjährigen Lesern meines Blogs inzwischen bekannt sein. Zu viel Schaden richtet der Billigwahn, das Preis-Gedrücke von Aldi, Lidl & Co. in der Umwelt und der Gesellschaft an. In der NDR-Sendung Markt gab es neulich einen schönen Beitrag, der am Beispiel der Eier-Produktion zeigte, wie die Billigbuden ihre Zulieferer und Landwirte in einen ruinösen Preiskampf treiben, unter dem nicht zuletzt die Tiere leiden, die schon jetzt in der Massentierhaltung unter unwürdigen Bedingungen als reines Produktionsmittel und nicht mehr als Lebewesen gelten. „Billig-Eier vom Discounter“:

Zur Freude vieler Verbraucher liefern sich einige Discounter zurzeit eine Preisschlacht bei Eiern. Aber wer profitiert von den Niedrigpreisen? Markt über die Hintergründe.

 

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Absurde Lebensmittel: Eier und Bananen in Plastik

In unserer Überflussgesellschaft gibt es eigentlich nichts, was es nicht gibt. Dachte ich jedenfalls bislang. Aber offenbar gibt (bzw. gab) es im Lebensmittelbereich noch weiße Flecken, die es zu besudeln galt. Jedenfalls haben sich hirntote Marketingleute etwas ganz Tolles ausgedacht – fertig gekochte Eier ohne Schale, schön in Plastik verpackt. Und natürlich garantiert aus Massentierhaltung. Das bekanntermaßen extrem lästige und sicherlich mehrere Sekunden dauernde Pellen von so einem Ei entfällt – dafür hat man anschließend einen Haufen umweltschädlichen (Plastik-)Müll in der Hand. Ich weiß nicht, wie abgestumpft man in manchen Firmen sein muss, um so einen Mist auszubrüten, aber ich wünsche diesem Projekt natürlich den maximal möglichen Misserfolg, am besten mit anschließender Teerung und Federung der Verantwortlichen (man könnte dafür ja den Kot und die Federn der für diesen Irrsinn gequälten Hühner verwenden).

Auf der Facebook-Seite von Foodwatch kann man sich den Schmarrn anschauen:

Dabei fällt mir ein, dass es in der Österreich ja in einigen Supermärkten auch in Plastikfolie verschweißte geschälte Bananen gibt (siehe den Artikel der Süddeutschen Zeitung „Nackte Bananen sind erst der Anfang“) – es scheint also ein veritabler Trend für degenerierte Konsumenten zu werden, dass man von Natur aus perfekt verpackte Nahrung schält und anschließend wieder aufwendig einschweißt. Ich finde es ausgesprochen erschreckend, dass man in den Unternehmen, die so etwas produzieren, offenbar überhaupt keinen Funken Anstand im Leib zu haben scheint und so dermaßen kurzsichtig nur an den eigenen Umsatz denkt. Die so gern herbeizitierte Nachhaltigkeit, das Denken an zukünftige Generationen, schert hier offenbar niemanden – nach mir die Sintflut. Leider sind viele Konsumenten so träge und ignorant, dass sie solche Sachen auch mitmachen – statt die Firmenzentralen der Konzerne mit faulen Eiern zu bewerfen, wie es eigentlich angebracht wäre.

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Ei Ei Ei – Käfigeier in konventionellen Lebensmitteln versteckt

Sie sind ja schon zur regelmäßigen Rubrik in diesem Blog geworden – meine Berichte über die ganzen Tricks und Sauereien, die die Lebensmittelindustrie so in petto hat, um den Verbraucher zu täuschen, ihm minderwertige und ungesunde Produkte als Premium und begehrenswert anzupreisen. Passend zu Ostern gab es einen Bericht der WDR-Sendung markt über die Gepflogenheiten der Hersteller, Eier aus der besonders schändlichen Käfighaltung in ihren Produkten einzusetzen. Der Preis ist eben das wichtigste! Mal abgesehen davon, dass Eierkonsum eh nicht so sonderlich nötig ist, sollte man auf jeden Fall solche Zustände, wie sie im Beitrag „Ernährung: Verdeckte Käfigeier“ geschildert werden, nicht noch unterstützen. Der erste Satz der untenstehenden Beschreibung ist natürlich kompletter Quatsch, da man ja a) ganz auf Eier verzichten kann oder b) auf Bioprodukte zurückgreifen sollte:

 Viele EU-Länder kümmert das Verbot von Legehennen-Batterien wenig. Der Verbraucher hat keine Chance, den Schwindel zu erkennen und muss weiter Käfigeier essen.

Es sind Bilder, die es eigentlich nicht mehr geben dürfte: Hühner in Legebatterien, zerrupft, teils verendet. Unsere Aufnahmen von Ende Februar stammen aus einer französischen Hühnerfarm, die der Tierschutzorganisation „Vier Pfoten“ zugespielt wurden. Dokumente belegen, dass die illegalen Käfigeier über Großhändler ihren Weg nach Deutschland finden. Wie kann das sein?

Es gibt Höfe, da werden die Eier zusammengesammelt. Dann werden sie zu Verpackungsstationen geschickt“, berichtet Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. „Sie werden wieder von verschiedenen Einkäufern weiterverkauft an Unternehmen, die diese Eier wieder verarbeiten für Produkte anderer Unternehmen – eine völlig intransparente Verarbeitungskette. Und genau dazwischen fehlt jegliche Kennzeichnungspflicht, die am Ende dem Verbraucher sagt, welches Ei wirklich in dem Produkt ist.

Verbraucher verunsichert

Bei einem Streifzug durch den Supermarkt finden wir etliche Lebensmittel wie Nudeln, Gebäck oder Soßen, bei denen nicht zu erkennen ist, woher die Eier stammen. Begriffe wie Eipulver oder Vollei verschleiern die Herkunft. Es kann theoretisch ein Käfigei sein.

Wir fragen bei großen Lebensmittelkonzernen nach, ob Käfigeier verwendet werden. Die Antworten fallen dürftig aus. Die Firma Kraftfoods etwa schreibt uns: „Den ausschließlichen Bezug von Ei-Halbfertigprodukten aus Boden- und Freilandhaltung prüfen wir regelmäßig, insbesondere im Hinblick auf die Verfügbarkeit.“ Ein Dementi klingt anders.

Die Lebensmittelindustrie klagt über zu wenige Eier aus alternativer Haltung. Dabei hatte sie zwölf Jahre Zeit, sich auf die Umstellung vorzubereiten. Matthias Wolfschmidt von der Verbraucherorganisation Foodwatch wirft Industrie und Politik Versagen vor. Zwölf EU-Länder seien dem Legebatterie-Verbot nicht nachgekommen. Das nutzten viele Hersteller jetzt aus: „Am Ende des Tages ist es so, dass die billigsten Eier in Gestalt von Flüssigeiern in der Industrie landen“, erklärt Wolfschmidt. „Ob die deutsche Ernährungsindustrie auf Käfigeier verzichtet, die ja illegal sind, lässt sich aus unserer Sicht nicht genau feststellen.“ (…)

Kostendruck kontra Tierschutz

Solange es Legehennen-Batterien gibt, werden auch weiter illegale Käfigeier in Lebensmitteln auf den Tellern der Verbraucher landen. Thomas Schröder vom Deutschen Tierschutzbund wirft der Politik Versäumnisse vor: „Es bleibt festzustellen, dass hier die gesamte politische Klasse auf europäischer Ebene schlicht versagt hat. Zwölf Jahre lang gab es eine Übergangsfrist. Offenbar hat niemand kontrolliert, welches Land sich daran hält. Jetzt wird darüber lamentiert, man habe keine Handlungsmöglichkeiten. Die deutsche Regierung hat Handlungsmöglichkeiten. Sie kann eine nationale Kennzeichnungspflicht einführen, sie muss mutig sein, dann kann zumindest der Verbraucher am Regal entscheiden, welches Produkt er noch will und welches Produkt er nicht mehr will.

Doch das ist reines Wunschdenken. Die Bundesregierung lehnt eine Kennzeichnung von Lebensmitteln mit Käfigeiern ab. Selbst Ostereier können Käfigeier sein. Denn sobald sie gekocht und gefärbt sind, gelten sie als verarbeitet. So einfach ist das. Der Verbraucher wird es nicht erfahren.

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Dioxin-Skandal – Gift im Futter

Regelmäßige Leser wissen, dass ich hier im Blog schon des Öfteren über die Auswüchse der industrialisierten Landwirtschaft und des solcherhart als „Lebensmittel“ deklarierten Industriefraß berichtet habe – Massentierhaltung, Pestizideinsatz, Monokulturen, Umweltzerstörung, Bienensterben, Monopolisierung, all dies sind Folgen und Auswirkungen eines Renditewahns, der aus Nahrung ein Produkt wie jedes andere macht. Und so dürfen die in schöner Regelmäßigkeit wiederkehrenden Skandale im Zusammenhang mit Industriefleisch eigentlich auch niemanden wundern. Trotzdem wird immer, wenn wieder mal etwas in größerem Rahmen aufgeflogen ist, ein Aufschrei durch die Presse, der nach wenigen Wochen vergessen ist – sowohl bei den Medien wie auch bei den Konsumenten, die die Verbindung ihres eigenen Billigbilligbillig-Konsumverhaltens mit den entsprechenden Skandalen tunlichst verdrängen und so weitermachen wie bisher.

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