Das Modewort „Fast Fashion“ geistert ja nun seit einigen Jahren schon durch die Medien – es steht sehr passend für Wegwerfmode von Billigmarken wie Primark, H&M, Zara etc.. Hier ist die Kleidung so günstig, dass es viele Kunden gibt, die einfach mal so einen Berg Klamotten kaufen, selbst wenn dann vieles im Schrank vergammelt. Kost’ ja nix! Dazu kommt dann noch die schlechte Qualität, die dafür sorgt, dass die Sachen schnell kaputt gehen und auch nicht recyclet werden können. Über diesen Missstand hat ZDF Zoom neulich eine spannende Doku gesendet, die das Problem kurz umreißt und darstellt – „Vom Klamotten-Kaufrausch zum Altkleider-Müllberg: Warum Recycling bei Fast Fashion nicht klappt“:
Fast Fashion, billige Mode, kurz getragen und schnell entsorgt. Übrig bleiben Textilberge. Die Anbieter versprechen ihren Kunden nun Nachhaltigkeit und Recycling von getragenen Altkleidern.
Die Käufer werden kritischer. Die Fast Fashion-Branche braucht ein neues Image. Schnell gekauft und dann weggeworfen, soll kein Grund mehr für ein schlechtes Gewissen sein. Was taugt das Versprechen der Anbieter, neue Kleidung aus Alttextilien herzustellen? Der Verkauf neuer Kleidung hat sich seit dem Jahr 2000 verdoppelt. Mehr als 120 Milliarden Kleidungsstücke werden weltweit pro Jahr produziert. Entsprechend wachsen die Kleidermüllberge. Einen bedeutenden Anteil daran hat die Fast Fashion-Industrie. Gab es früher vier Kollektionen im Jahr, bringen es die Billig-Ketten inzwischen auf bis zu 52 Mikrokollektionen. Jede Woche eine neue. Umweltschutzorganisationen kritisieren seit langem die Ressourcenverschwendung und die Berge an Textilmüll, die damit verbunden sind. Greenpeace fordert einen Ausstieg aus der „Droge Fast Fashion“.
Die Fast Fashion-Anbieter geben sich offen gegenüber der Kritik. Sie versprechen Ihren Kunden einen nachhaltigen Umgang. Sie propagieren ein Recyclingsystem für getragene Kleidung. Aus alt soll neu werden. ZDFzoom-Autorin Anne Kauth geht den Versprechen der Branche nach und findet heraus, dass die abgegebene Fast Fashion zunehmend die Altkleiderverwerter überfordert. Das Entsorgungssystem steht vor dem Kollaps. Nach ihren Recherchen ist es kaum möglich, aus entsorgter Fast Fashion-Kleidung neue zu fertigen.
In der bulgarischen Hauptstadt Sofia verfolgt sie die Spur illegaler Alttextilverkäufe. Am Ende landet die Kleidung in Wohnungsöfen – zum Heizen. Die Autorin fragt aber auch: welche Maßnahmen ergreift die Politik, um dem Problem der Textilmüllflut zu begegnen? Und gibt es Alternativen auf zum schnellen Modekonsum?