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Selbst schuld! Der Discount-Wahn

© salsoul, stock.xchng

Die Zeit „zwischen den Jahren“ gehört ja traditionll den Jahresrückblicken. Würde ich einen solchen auch in meinem Konsumpf-Blog tätigen und dabei die wichtigsten Themen der vergangenen 12 Monate Revue passieren lassen, so wären die Discounter (wie schon in den Jahren zuvor) sicherlich vorne mit dabei. Denn nach wie vor schlagen die Discount- und Billigketten eine Schneise der Verwüstung in die Einzelhandelslandschaft und fachen unnötigen und weltweit schädlichen Konsum an; vom Herumtrampeln auf Sozialstandards und Lohnniveaus hierzulande und anderswo gar nicht erst zu reden.

Nun ist es ja üblich, bei solchen Entwicklungen immer auf die „bösen Unternehmen“ zu schimpfen oder auf die „gierigen Politiker“, die solches Treiben nicht ausreichend sanktionieren. Dies ist zum Teil sicherlich richtig – und man kann sich bequem zurücklehnen und auf „die da oben“ schimpfen, ohne etwas am eigenen Verhalten ändern zu müssen. Dass man es sich als Konsument aber nicht immer ganz so einfach machen kann, thematisierte bereits vor einiger Zeit Sven Hillenkamp in Der ZEIT – im ausgesprochen lesenswerten Artikel „Selbst schuld! Ob Niedriglöhne, Stellenabbau oder Umweltzerstörung: Was uns als Bürger empört, fördern wir als Kunden“ legt er den Finger an eine schwelende Wunde. Denn die Schizophrenie des Konsumenten ist vielerorts kaum zu übersehen – da strömen Abermillionen von Leuten in den Hollywood-Film „Avatar“ und beweinen miteinander das Schicksal des „edlen Wilden“, während sie im klimatisierten Multiplex-Kino sitzend Coca Cola-schlürfend und Nestlé-Eis-essend mit ihren Eintrittsgeldern genau jene Prozesse alimentieren, die in dem Film als „böse“ dargestellt werden, also die Ausbeutung der Natur für den Wohlstand der westlichen Welt. So hat man sich mal für 2, 3 Stunden als mitfühlender Mensch vorkommen können, um anschließend wieder wie gewohnt an den (um)weltzerstörerischen Prozessen mitzuwirken.

(…) Doch scheint es, als täten wir nun das Gegenteil dessen, was wir eigentlich wollten: Wir buchen Flüge zu Preisen, von denen wir wissen, dass sie auf Niedriglöhnen und Stellenabbau beruhen. Wir kaufen ein in Supermärkten, deren Preise angemessene Gewinne für die Produzenten ausschließen – ebenso wie eine umwelt- und tiergerechte Produktion. Wir haben gelesen, dass den Angestellten hinter der Kasse landesübliche Rechte vorenthalten werden. Wir wissen, dass Hosen und Pullover, Computer und DVD-Player, die wir zu Spottpreisen kaufen, nicht in Deutschland, sondern im Ausland gefertigt werden, in so genannten Niedriglohnländern.

Sozialdumping, Stellenabbau, Verlagerung der Produktion ins Ausland – als Kunde fördern wir alles, was uns als Bürger empört. Wir tun genau das, was wir Politikern und Managern vorwerfen. Wie die Manager an der Spitze der Konzerne treiben wir Globalisierung und Deregulierung voran. Die Manager schauen auf jeden Cent und nehmen nur das Billigste? Genau das tun wir, als fortwährend rechnende und vergleichende Kunden, als knallharte Manager unserer Lebenshaltung. Wir drücken die Preise, bis als Produktionsstandort unserer Waren nur noch Fernost infrage kommt. Wir selbst sind die globalen Heuschrecken. Volk und Elite sind sich einig in ihrem radikalen Ökonomismus. Und wie die Elite sind wir teils getrieben, teils Treibende. Arbeitslose und Geringverdiener müssen auf jeden Cent schauen. Der Rest hat aus seinem Portemonnaie einen Fetisch gemacht wie die Manager aus dem Shareholder-Value.

(…) Wir sind Schizophrene. Die Diagnose trifft die Völker aller westlichen Demokratien. Als Bürger sind wir Sozialisten – Verfechter der alten sozialen Errungenschaften. Als Kunden sind wir Neoliberale. Marktradikale. Uns ist Recht, was billig ist. »Für 19 Euro nach Barcelona.« Noch nie war Doppelmoral so preiswert. (…)

(…) Einen einfachen Weg gibt es nicht. Einerseits brauchen wir eine globale Bewegung für eine globale Zivilisierung des Kapitalismus. Andererseits sollte man das Licht in der Küche ausmachen, wenn man nicht in der Küche sitzt. Wir müssen einen anderen, einfacheren Lebensstil entwickeln. Doch geht es nicht um die quasireligiöse Wandlung des Einzelnen zum guten Konsumenten, zum Rad fahrenden Vegetarier mit Heiligenschein. So, wie im 19. Jahrhundert keine private Hilfsbereitschaft die Bismarcksche Sozialgesetzgebung überflüssig gemacht hätte, macht heute kein Konsumverhalten eine globale Umwelt- und Sozialgesetzgebung überflüssig. Ein Einkaufszettel ersetzt kein Regierungsprogramm.

Ins gleiche Horn stößt übrigens auch Sebastian Wolff in der Berliner Zeitung im Interview mit dem Konsumsoziologen Kai-Uwe Hellmann – „Ein Fall von Doppelmoral“:

(…) Jeder, der bei Discountern einkauft – und damit meine ich nicht nur Lidl oder Schlecker, sondern alle Anbieter -, trägt dazu bei, diesen Handelszweig zu stärken. Dessen müssen sich die Verbraucher bewusst sein. Wer sich daher über die Arbeitsbedingungen bei den Discountern empört und trotzdem dort einkauft, obwohl er oder sie nicht darauf angewiesen ist, wird mit dem Vorwurf der Doppelmoral rechnen müssen.

(…) Wird sich die Neigung der Verbraucher, alles mögliche möglichst billig haben zu wollen, irgendwann nicht zwangsläufig auf die Qualität der Produkte auswirken?

Ja, langfristig ist das eine echte Gefahr, auch wenn die Discounter heute immer betonen, dass die Qualität ihrer Waren einwandfrei sei. In Deutschland sind die Gewinnmargen im Handel die geringsten in Europa. Die Branche sieht sich deshalb gezwungen, einen immer stärkeren Preisdruck auf die Hersteller auszuüben. Das kann auf Dauer zu Lasten der Qualität der Produkte gehen. Die zahlreichen Skandale im Fleischbereich liefern dafür einen Vorgeschmack. (…)

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Todes-Bananen und halbgare Öko-Versprechen

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Bananen sind lecker und gesund. Und beliebt bei Alt und Jung – nicht ohne Grund sind Unternehmen wie Dole oder Chiquita zu Weltkonzernen aufgestiegen. Dass sie dabei wirtschaftliche und soziale Gefälle in den verschiedenen Regionen des Erdballs geschickt zu ihren Gunsten ausnutzen und ihr Geschäft oft auf dem Rücken der Arbeiter auf den Bananenplantagen austragen, dürfte niemanden mehr verwundern, denn nur so scheint man in unserem System erfolgreiche Firmen aufbauen zu können. Ich hatte bereits vor einiger Zeit hier im Blog über das zweifelhafte Gebaren der Branchengrößen berichtet („Das Bananen-Kartell“), und fand damals unter anderem auch die Beiträge von Oxfam („Endstation Ladentheke“ (pdf)) und dem Umweltjournal („Die krumme Tour der Supermärkte“), die darüber aufklären, dass auch die Handelsketten in Deutschland ausbeuterisches Verhalten der Konzerne vor Ort mit ihrer Einkaufpolitik unterstützen – logisch, dass auch die allseits beliebten Discounter mit ihrer Kostendrücker- und Billigpreispolitik wieder mit an der (Daumen-)Schraube drehen:

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Lesetipps: Umbau der Autoindustrie / Planer will Auto aus den Köpfen bekommen / Das „konfliktfreie“ iPhone / „Seid faul und militant!“ / Wie die EU Fair-Trade-Produkte verhindert

Die arme Autoindustrie. Mühsam aufgepäppelt durch die Abwrackprämie und diverse andere staatliche Unterstützungen, sieht sie mittel- und langfristig doch ungewissen Zeiten entgegen, wo das Umweltbewusstsein wächst und die Ölvorkommen schwinden. Aus diesem Grunde fand unlängst in Stuttgart auch eine Konferenz statt, in der es genau um diese Thematik ging – wie macht man die Autoindustrie zukunftsfähiger? Die Schweizer Wochenzeitung (WOZ) berichtete darüber in „Konversion der Autoindustrie. Umbauen! Aber wie? Und für wen?“:

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Wie sich der DWS-Fonds der Deutschen Bank am „Land Grabbing“ beteiligt

Man kann ja nicht gerade behaupten, dass die Deutsche Bank zu den sympathischeren Unternehmen des Landes zählen würde. Banken haben eh spätestens seit der sog. „Finanzkrise“ (die offiziell ja vorüber sein soll) einen schlechten Ruf, den sie sich durch entsprechendes Geschäftsgebaren auch „hart“ „erarbeitet“, auf jeden Fall wohl verdient haben. Wenn ein Konzern wie die Deutsche Bank ein Renditeziel von 25% ausgibt, sollte es auch dem schlichtesten Gemüt klar sein, dass solche Raten nicht durch nachhaltiges oder umsichtiges kaufmännisches Handeln erreicht werden können, sondern letzten Endes nur durch Spekulation. Und dass diese in aller Regel nur einer kleinen Anzahl von Menschen nützt (meist den Anteilseignern/Aktionären), dafür aber auf dem Rücken der restlichen Gesellschaft erwirtschaftet wird, ist auch kein Geheimnis, auch wenn die Banken selbst dies natürlich durch Reklame und Imagekampagnen, die eine vermeintliche Kundenorientierung suggerieren, zu vertuschen versuchen. Zinsen sind ja generell eine Erfindung, die automatisch einen Umverteilungsprozess von unten nach oben sicherstellen – dies will ich in meinem heutigen Beitrag aber gar nicht thematisieren, das ist Stoff für weitere Beiträge.

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Kinderschinder – Der Preis für eine Tasse Kaffee

Irgendwie mag ich keinen Kaffee. Warum, weiß ich gar nicht so genau. Kaffee riecht toll, schmeckt mir aber nicht, ich kann nichts dagegen tun. Manch anderem Kaffeetrinker könnte der Appetit auf die nächste frisch aufgebrühte Tasse Industriekaffee aber vielleicht auch vergehen, wenn er sich die 3sat-Doku „Kinderschinder – Der Preis für eine Tasse Kaffee“ angeschaut hat. Wieder ein Grund mehr, bei seinem Konsum auf Fairtrade und Bio zu setzen, statt die großen Monopolisten (Nestlé & Co.) mit seinem Geld zu unterstützen!

Der Durchschnittsdeutsche trinkt mit fast 150 Litern pro Jahr mehr Kaffee als Wasser oder Bier. Trotz der verbotenen Preisabsprachen bekannter Röster kostet eine Tasse selbst gebrühter Kaffee oft nur etwa fünf Cent. Auf vielen Plantagen können die Arbeiter vom Lohn nicht menschenwürdig leben.

Kinderarbeit auf Guatemalas Kaffeeplantagen
Guatemala ist eine der ärmsten Kaffeeregionen, obwohl dort besonders hochwertige Bohnen angebaut werden. Die Reportage zeigt, wie Kinder auch für deutsche Röster auf Plantagen schuften, statt zur Schule zu gehen. Wie ganze Familien mit umgerechnet drei Euro am Tag zurechtkommen müssen. Und wie Kirche und Gewerkschaft in Guatemala einen schier aussichtslosen Kampf kämpfen. Denn über die Arbeits- und Lebensverhältnisse auf den Plantagen bestimmt nur einer: der Besitzer.

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Kinderarbeit für Baumwolle

Es ist wirklich nicht leicht, „korrekt“ zu konsumieren, sprich mit den eigenen Einkäufen keine Umweltzerstörung, Ausbeutung, Kriege, Lohndumping usw. mitzufinanzieren. Im Lebensmittelbereich gibt es immerhin ein paar Siegel, die einem die Orientierung erleichtern – Bio (in den verschiedenen Ausprägungen von EU-Bio bis hin zu den Anbauverbänden wie demeter oder Bioland) und FairTraide geben einem wenigstens eine ungefähre Orientierung vor, auf die man sich halbwegs verlassen kann. Wer z.B. sein Fleisch nicht ain Bio-Qualität kauft, kann fast immer davon ausgehen, dass das Erzeugnis aus Massentierhaltung stammt, und gleiches gilt für Zutaten wie Eier oder Milchprodukte, die in vielen Industrielebensmitteln stecken, von Keksen bis zur Schokolade.

Deutlich unübersichtlicher wird es leider, sobald man sich beispielsweise um Kosmetikartikel oder Mode bemüht – ich hatte ja schon einige Male davon berichtet, dass die Konzerne hier die absolut undurchsichtige und uneinheitliche Gesetzeslage bei der Auszeichnung ihrer Produkte gnadenlos ausnutzen, um den Verbraucher einzulullen. Es werden Pseudo-Siegel erfunden (siehe den Beitrag „Abzocke mit Bio-Siegeln“) und man brüstet sich mit der Teilnahme an Sozialstandards, die jedoch auch industriefreundlichen Richtlinien beruhen. Auch „Bio-Baumwolle“ heißt nicht unbedingt, dass die Kleidung sozialverträglich oder ohne giftige Chemikalien hergestellt wurde, und manchmal lässt sich nicht einmal der biologische Anbau nachprüfen (siehe „Debakel und Etikettenschwinderl in der Öko-Modebranche“).

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Fernsehtipp: „Hunger“, ARD, 22:45 Uhr

In der ARD ist ja gerade Themenwoche Ernährung, und so läuft heute um 22:45 Uhr die Dokumentation „Hunger“ von Marcus Vetter und Karin Steinberger:

Der Dokumentarfilm “Hunger” erzählt, wie Menschen, Gruppen und Organisationen darum ringen, eine der schlimmsten sozialen, politischen und ökonomischen Tragödien unserer Tage zu bewältigen: den Hunger in der Welt.

In fünf Ländern, oft jenseits der Grenzen von Zivilisation und menschenwürdiger Existenz, stellen Marcus Vetter (SWR) und Karin Steinberger (SZ) die Frage, warum bisher viele Konzepte von Entwicklungspolitik versagt haben. Von Haiti, wo die mittellosen Bauern mit den Zauberworten Freihandelspolitik und Strukturanpassung gelockt wurden, bis nach Kenia, wo die Eingeborenen wegen riesiger Blumenplantagen einen unbezahlbaren Preis für Wasser entrichten sollen. Warum ist die Bekämpfung von Hunger so schwierig? Fakt ist: Es werden zehn Prozent mehr Lebensmittel produziert als man benötigt, um alle Menschen satt zu bekommen. Marcus Vetter und Karin Steinberger sind in fünf Ländern auf Spurensuche gewesen: Was sind die Gründe für Hunger?

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GenReis von BAYER gefährdet weltweit die Ernährungssicherheit – Onlineaktion

Jaja, die tolle deutsche Exportindustrie mit ihren hochwertigen Gütern, weltweit geschätzt. Die Bayer AG ist nicht nur für Aspirin & Co. bekannt, sondern mischt leider auch kräftig im Agro- und Gentechnik-Business mit und ist neben Monsanto einer der großen „global player“ in diesem Bereich. Während wir hierzulande noch weitgehend von dem ganzen Gen-Food verschont bleiben (obwohl es über die Futtermittel quasi auf Umwegen natürlich peu à peu auch in Deutschland auf den Tisch gelangt – zumindest wenn man Nicht-Bio-Fleisch zu sich nimmt), werden in anderen Regionen des Globus Fakten geschaffen, die zum Teil irreversibel sind. So weist die Coordination gegen Bayer-Gefahren (CBG) in ihrem neuesten Aufruf darauf hin, was die Genreissorte „LL-RICE62“ von Bayer, die nun vor allem in Asien Verbreitung finden soll, für Gefahren mit sich bringt – und Bayer gleichzeitig den Absatzmarkt für ihre Pflanzenschutzmittel sichert, die passend zu der Reissorte angeboten werden. Alles aus einer Hand, sozusagen – und auf der Strecke bleiben Biodiversität und vor allem auch die Unabhängigkeit der Farmer.

Gegen diese wachsende Bedrohung, die die Ernährungssicherheit der Menschen bedroht und sie abhängig macht von den Produkten (und Preisdiktaten) der jeweiligen Großkonzerne, kämpfen die CBG und andere Gegner der Gentechnik bereits seit längerem. Ich halte dies auch für das erheblich größere Risiko, das mit diesem Saatgut und den Produkten verbunden ist – also weniger etwaige Gesundheitsrisiken für den Menschen (diese sind ja (noch) nicht erwiesen, wobei der Beweis für die gesundheitlich Unbedenklichkeit solcher Produkte ebenfalls aussteht) als vielmehr die extreme Marktmachtkonzentration und das Ausliefern der Ernährungsgrundlage ganzer Länder an einzelne Unternehmen und ihr Profitstreben. Unterzeichnet deshalb alle den Online-Aufruf der Coordination gg. Bayer-Gefahren mit, den sie auf der Seite >> GenReis von BAYER gefährdet weltweit die Ernährungssicherheit gestartet haben. Hier der Original-Wortlaut:

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Wer bezahlt die Rechnung?

Der Frage, wer eigentlich den westlichen Lebensstil, basierend auf billigem Konsum und stets verfügbarer Glitzerwarenwelt, bezahlen muss, geht Germanwatch.org mit einem kleinen Film nach (leider beschränkt auf die CO2-Geschichte) (gefunden via Fairplay Global):

In dem vierminütigen Beitrag von Peter Wedel steht der CO2-intensive Lebensstil eines Großstädters (gespielt von Benno Fürmann) im Gegensatz zu den vom Klimawandel am stärksten betroffenen Menschen in Entwicklungsländern. Weitere Infos zum Thema: www.germanwatch.org

Der Kurzfilm lief bereits erfolgreich bei den Viral Video Awards und der Jahrestagung des Rates für Nachhaltige Entwicklung in Berlin.

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Fernsehtipps: „Schmutzige Schokolade“ und „Da wird mir übel“ am Mittwoch, den 6.10.

Schokolade is(s)t i aller Munde, doch die meisten Menschen denken nicht darüber nach, unter welchen Bedingungen die Inhaltsstoffe ihrer Milka- oder Nestlé-Schokolade eigentlich hergestellt wird. Klar ist – wer solche Süßigkeiten in Nicht-Bio-Qualität kauft, unterstützt damit auf jeden Fall schon mal Massentierhaltung, denn die Milch für diese Industrieware muss natürlich so billig wie möglich hergestellt werden. Und wenn die Schokolade nicht fair gehandelt wurde, bedeutet das oft genug auch Ausbeutung in den Anbauländern. Darüber berichtete ich hier im Blog auch schon einmal (HIER), und nun wird die Dokumentation „Schmutzige Schokolade“ in der ARD gezeigt, und zwar am Mittwoch, dem 6.10. um 23:30 Uhr (klar, wie immer, wenn ein wichtiges Thema angesprochen wird, das die Menschen in ihrer satten Konsumzufriedenheit aufschrecken könnte, wird so etwas in die Nachtstunden verschoben). Zu dem Projekt gibt es eine eigene Website – www.thedarksideofchocolate.org – und auch eine Facebook-Gruppe. Monsters & Critics schreibt zu dem Film:

Ein Kind aus Burkina Faso kostet 230 Euro. Zu diesem Preis zumindest wurde es Miki Mistrati angeboten, als er undercover auf einer Kakao-Plantage an der Elfenbeinküste recherchierte. Der investigative dänische Dokumentarfilmer reiste nach Afrika, um den Gerüchten um Kinderarbeit und Kinderhandel auf den Plantagen weltweit führender Schokoladenhersteller nachzugehen. Was er vor Ort sah, zeigt nun die schockierende Dokumentation ‘Schmutzige Schokolade’ (eine Koproduktion des NDR), die erstmals in der ARD zu sehen ist und in anderen Ländern Europas bereits für Aufsehen sorgte. Auch hierzulande dürfte manchem Zuschauer der Appetit auf den süßen Kakao vergehen. (…)

(…) In Skandinavien, Belgien und Portugal sorgte die erschütternde Dokumentation bereits für Aufsehen. Demnächst soll sie unter anderem auch bei Al Jazeera und in Australien zu sehen sein. Der mehrfach preisgekrönte Filmemacher hat die Hoffnung, dass die Konsumenten etwas gegen die Misstände in Afrika bewegen werden. Er selbst will auch künftig seinen Teil dazu beitragen und das Thema weiterhin publik machen: Bis zum Ende des Jahres soll eine Fortsetzung von ‘Schmutzige Schokolade’ entstehen.

Wem das noch nicht genügt, der kann sich ja um 0:50 Uhr (also in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag) im ZDF die Dokumentation „Da wird mir übel“ über die Tricks der Nahrungsmittelindustrie anschauen; das Ganze gibt es bereits jetzt in der Mediathek – HIER.

Was exakt in jener Wurst steckt, in die sie da gerade genussvoll gebissen haben, werden viele wohl gar nicht so genau wissen wollen. Denn schlecht schmeckt sie nicht, diese rote, wohlgeformte … – was eigentlich? Die Wahrheit über unser Essen kann schwer verdaulich sein. Trotzdem räumt “Da wird mir übel” mit den vielen Beschönigungen, Verschleierungen und Irreführungen beim Anpreisen von industriell gefertigten Lebensmitteln gründlich auf.

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