Jaja, die tolle deutsche Exportindustrie mit ihren hochwertigen Gütern, weltweit geschätzt. Die Bayer AG ist nicht nur für Aspirin & Co. bekannt, sondern mischt leider auch kräftig im Agro- und Gentechnik-Business mit und ist neben Monsanto einer der großen „global player“ in diesem Bereich. Während wir hierzulande noch weitgehend von dem ganzen Gen-Food verschont bleiben (obwohl es über die Futtermittel quasi auf Umwegen natürlich peu à peu auch in Deutschland auf den Tisch gelangt – zumindest wenn man Nicht-Bio-Fleisch zu sich nimmt), werden in anderen Regionen des Globus Fakten geschaffen, die zum Teil irreversibel sind. So weist die Coordination gegen Bayer-Gefahren (CBG) in ihrem neuesten Aufruf darauf hin, was die Genreissorte „LL-RICE62“ von Bayer, die nun vor allem in Asien Verbreitung finden soll, für Gefahren mit sich bringt – und Bayer gleichzeitig den Absatzmarkt für ihre Pflanzenschutzmittel sichert, die passend zu der Reissorte angeboten werden. Alles aus einer Hand, sozusagen – und auf der Strecke bleiben Biodiversität und vor allem auch die Unabhängigkeit der Farmer.

Gegen diese wachsende Bedrohung, die die Ernährungssicherheit der Menschen bedroht und sie abhängig macht von den Produkten (und Preisdiktaten) der jeweiligen Großkonzerne, kämpfen die CBG und andere Gegner der Gentechnik bereits seit längerem. Ich halte dies auch für das erheblich größere Risiko, das mit diesem Saatgut und den Produkten verbunden ist – also weniger etwaige Gesundheitsrisiken für den Menschen (diese sind ja (noch) nicht erwiesen, wobei der Beweis für die gesundheitlich Unbedenklichkeit solcher Produkte ebenfalls aussteht) als vielmehr die extreme Marktmachtkonzentration und das Ausliefern der Ernährungsgrundlage ganzer Länder an einzelne Unternehmen und ihr Profitstreben. Unterzeichnet deshalb alle den Online-Aufruf der Coordination gg. Bayer-Gefahren mit, den sie auf der Seite >> GenReis von BAYER gefährdet weltweit die Ernährungssicherheit gestartet haben. Hier der Original-Wortlaut:


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GenReis von BAYER gefährdet weltweit die Ernährungssicherheit

Der Leverkusener BAYER-Konzern ist weltweit zweitgrößter Anbieter von Gen-Saatgut. In Europa will das Unternehmen gentechnisch veränderte Pflanzen wie Raps, Zuckerrüben, Kartoffeln und Mais in den Markt drücken. Die global gesehen folgenreichste Entwicklung spielt sich jedoch in Asien ab: BAYER, MONSANTO und SYNGENTA bemühen sich dort um Zulassungen für Gen-Reis. BAYER möchte Reis der Sorte „LL-RICE62“ vermarkten. Dieser ist unempfindlich gegen den Einsatz von Pestiziden. So kann der Absatz des BAYER-Agrogifts GLUFOSINAT angekurbelt werden.

Asiatische Landwirte in Abhängigkeit
Die Einführung von Gen-Reis hätte dramatische Konsequenzen: Reis ist für 2,5 Milliarden Asiaten das Hauptnahrungsmittel und wird weltweit exportiert. Rund 50 Millionen Menschen arbeiten im Reisanbau. Landwirte, die bislang durch Tausch und Eigenzüchtung ihr Saatgut selbst produzieren und weiter entwickeln, dürften ihre Ernte künftig wegen des Patentschutzes nicht wieder aussäen. Stattdessen müssen sie Jahr für Jahr neues Saatgut und die zugehörigen Pestizide von den Konzernen erwerben. Die „grüne Gentechnik“ ist kapitalintensiv und lässt sich deshalb nur auf großen Anbauflächen rentabel durchführen. Millionen Kleinbauern sind in Gefahr, ihre Existenz zu verlieren und müssten in die Elendsgebiete großer Metropolen abwandern

Risiken für Ökologie & Verbraucher
Hinzu kommen ökologische Risiken: Lokal angepasste Reissorten drohen durch Hochertragssorten verdrängt zu werden, was zu verstärktem Einsatz von Agrochemikalien und einer Verringerung der Artenvielfalt führt. Studien haben nachgewiesen, dass Auskreuzungen von Gen-Reis auch naturbelassene Sorten kontaminieren.

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