Kategorie: Wirtschaft Seite 19 von 54

Wie entsteht Geld – Das Füllhorn der Banken

Brieftasche Geld

@ mzacha, stock.xchng

Immer wieder weisen Leser meines Blogs darauf hin, dass das vielleicht wichtigste Problem, das heutzutage gelöst werden muss, um die Zerstörung durch unser aktuelles System aufzuhalten, mit dem Geldwesen zu tun hat. Auch ich habe das ja im Laufe der Jahre immer mal wieder thematisiert – ein Geldsystem, bei dem „Werte“ durch die Banken quasi aus dem Nichts geschaffen werden können und das durch die von ihnen ausgelösten Schulden und vor allem Zinsen dazu führt, dass massive Umverteilungen automatisch stattfinden und zudem die Wirtschaft immer wachsen muss, ist nicht nachhaltig und untergräbt unausweichlich Gesellschaften und Staaten. Erstaunlicher Weise ist dieses eminent wichtige Thema aber selbst bei kritischen Medien oder Blogs (NachDenkSeiten etc.) kaum je auf der Tagesordnung und wird auch (meines Wissens nach) von keiner der größeren Parteien irgendwie verfolgt. Dabei ist es gerade in den Zeiten der Wirtschafts- und Finanzkrise dräuender denn je, selbst wenn die Geldthematik so manchen wegen der vermeintlichen Sperrigkeit und Abstraktheit abschrecken dürfte.

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ExxonMobil und der verschwiegene Umweltskandal in Niedersachsen

Die NDR-Sendung Markt befasste sich vor einigen Wochen ja schon einmal mit dem Thema ExxonMobil – der US-amerikanische Energiemulti fördert seit Jahrzehnten Erdgas in Niedersachsen, und dies mit doch zumindest bedenklich wirkenden Methoden, nämlich unter Verwendung einer Reihe von Giftstoffen (siehe auch meinen Beitrag von vor einigen Wochen). Ganz PR-Profi-like führte ExxonMobil damals gleich eine Informationsveranstaltung für die Bürger durch, um sie zu beruhigen und von der Sicherheit der Fördermethoden zu überzeugen. Doch Markt blieb an der Geschichte dran und förderte nun ebenfalls etwas zutage – nämlich dass bereits vor einiger Zeit, allen anderslautenden Beteuerungen zum Trotz, bei einem Störfall diverse Gifte, die auch das Grundwasser verseuchen können, ausgetreten sind. ExxonMobil schwieg all die Monate dazu und rückt erst jetzt scheibchenweise mit der Wahrheit raus. Man mag sich nicht vorstellen, wieviele solcher „Missgeschicke“ in den vergangenen Jahrzehnten noch aufgetreten und vertuscht worden sind…! „Gift bei Gasförderung in den Boden gelangt“:

In Niedersachsen fördert der amerikanische Konzern ExxonMobil seit Jahrzehnten Erdgas – angeblich hat es noch nie eine Störung gegeben, hieß es bisher offiziell vom Unternehmen. Doch nach Recherchen von Markt gab es beim Erdgasfeld Söhlingen im Landkreis Rotenburg/Wümme sogar neun Leckagen an einer Leitung. Die Leitung transportierte aus dem geförderten Gas heraus gefiltertes Wasser (sogenanntes Lagerstättenwasser). Dieses Wasser, das das giftige Schwermetall Quecksilber und aromatische Kohlenwasserstoffe wie zum Beispiel das krebserregende Benzol enthielt, gelangte durch die undichten Rohrleitungen in Erdreich und Grundwasser.

Nach Angaben des LBEG handelt es sich um Quecksilber sowie die aromatischen Kohlenwasserstoffe Benzol, Toluol, Ethylbenzol und Xylol (BTEX). Der Toxikologe Prof. Hermann Kruse von der Universität Kiel zeigte sich gegenüber Markt äußerst besorgt. Diese Stoffe seien gesundheitsgefährdend.

ExxonMobil bestätigt Schaden

Auf Nachfrage von Markt bestätigte der Konzern ExxonMobil den Schaden im Erdgasfeld Söhlingen: “Im Rahmen der Umsetzung des genehmigten Sanierungsplanes wurden etwa 2.500 Kubikmeter verunreinigter Boden entsorgt und durch sauberen Boden ersetzt.” Weiter gibt ExxonMobil zu: “Neben dem verunreinigten Boden musste im Umfeld der Schadstellen auch eine Reinigung des Grundwassers von ausgetretenem Lagerstättenwasser erfolgen.”

Der Bundestagsabgeordnete Oliver Krischer (Bündnis 90/Die Grünen) kritisiert den intransparenten Umgang des Konzerns ExxonMobil und der zuständigen Aufsichtsbehörden mit dem Störfall. Das noch von 1940 stammende Bergrecht ermögliche Konzernen wie ExxonMobil, ihrer Arbeit weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit nachzugehen.

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Wir haben es satt! Demo in Berlin, 22.1.2011

Gerade jetzt, wo die Qualität unserer Lebensmittel immer weiter in den Keller geht und entsprechende Skandale regelmäßig auf der Tagesordnung stehen, ist es vonnöten, dass die Bürger sich wehren, auch gegen mächtige Wirtschafts-Lobbys und die ihnen zudienste seienden Politiker. Deshalb findet am Samstag, den 22. Januar in Berlin auch die Demo „Wir haben es satt!“ statt, deren Aufruf ich hier gerne weiterleite:

Demonstrieren Sie mit!

Sagen Sie Nein zu Gentechnik, Tierfabriken und Dumping-Exporten!

Während der Messe »Grüne Woche« in Berlin treffen sich am 22. Januar 2011 Landwirtschaftsminister aus aller Welt und internationale Agrarkonzerne auf Einladung der Bundesregierung.

Das Ziel von Monsanto, Müller Milch, BASF und Co.: die Industrialisierung der Landwirtschaft voran zu treiben.

Das heißt: Gentechnik, Tierfabriken und Dumping-Exporte.

Diese Agrarpolitik haben wir satt!

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Die miesesten Firmen des letzten Jahres – der Public Eye Award 2011

Weil sich Wirtschaftsunternehmen mit millionenschweren Kampagnen legal und unter viel beifälligem (da bezahltem) Mediengetöse gerne grünwaschen, ist es um so erfreulicher, dass es auch einige Menschen und Organisationen gibt, die die vielen Missetaten mancher Konzerne nicht so einfach in Vergessenheit geraten lassen wollen. Wie zum Beispiel mit Hilfe des auch dieses Jahr wieder stattfindenden Public Eye Awards, für den sechs Firmen zur Auwahl stehen, die 2010 viel Leid über die Menschheit gebracht haben. Im einzelnen sind dies BP, die chinesischen Foxconn (die u.a. für Apple unter miesesten Bedingungen Elektronik fertigen lassen), AngloGold Ashanti, Philip Morris sowie die finnische Ölfirma Neste Oil und der Schweizer Stromversorger Axpo. Stimmt mit ab, um der ganzen Aktion noch mehr Gewicht zu verleihen!
>> Hier geht’s zur Abstimmungseite mit weiteren Infos zu den einzelnen Firmen

Eine Reihe schöner Adbusts haben sich die Veranstalter zu jedem der „nominierten“ Konzerne ebenfalls ausgedacht.

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Lesetipps: Lass uns den Verkehrsinselmais ernten | Billige T-Shirts | 10 Empfehlungen zur Rettung der Welt

© bizior, stock.xchng

Wie gewohnt bin ich in den letzten Tagen über eine ganze Reihe von interesanten Artikeln im Netz „gestolpert“, die ich Euch auch ans Leseherz legen möchte. Da ist zum einen die ausführliche und sehr spannende ZEIT-Reportage „Globalisierung – Das Welthemd“, mit der Autor Wolfgang Uchatius nicht nur zeigt, dass es den Qualitätsjournalismus nach wie vor gibt, sondern vor allem auch der Frage nachgeht, wie der Weg der bei uns so billig erhältlichen T-Shirts ausschaut, wie verzahnt ein Unternehmen wie H&M mit den weltweiten Lieferströmen ist und wie schwierig schnelle Lösungen der Ausbeutungs- und Umweltzerstörungsproblematik sind. Hier nur ein paar kurze Auszüge – lest Euch ruhig den gesamten Text durch:

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Filmtipps: „Die 4. Revolution – Energy autonomy“ und „Good Food Bad Food – Anleitung für eine bessere Landwirtschaft“

Es ist doch sehr erfreulich, dass es immer wieder gute Dokumentarfilme gibt, die nicht nur aktuelle Missstände präsentieren und anprangern, sondern auch Alternativen zum derzeitigen Wahnsinn aufzeigen. Ganz neu ist beispielsweise „Die 4. Revolution – Energy autonomy“, der sich mit den Möglichkeiten einer Energiewende und -revolution beschäftigt, die diesen Namen auch verdient (nicht wie das Mogelpaket der Bundesregierung):

Wir wissen, dass wir etwas tun müssen.

Sonne, Wind, Wasser und Erdwärme sind natürliche Energiequellen, die der gesamten Menschheit chancengleich, natürlich nachwachsend, kostenlos und auf lange Sicht zur Verfügung stehen. Nur das weit verbreitete Wissen um die Möglichkeiten der regenerativen Energien kann eine internationale Bewegung entfachen und die zwingend notwendige Energiewende einleiten.

EnergieAutonomie steht für eine Vision. Die Vision einer Gesellschaft, deren Energieversorgung nachhaltig, sauber und dezentral erfolgt, frei von schädlichen Emissionen und jeglicher Belastung für Mensch und Umwelt, frei von Monopolen, Kartellen und Lobbyisten, frei von politischen Abhängigkeiten und Ressourcenknappheit, zugänglich und erschwinglich für alle.

Wir brauchen ein schnell aufklärendes mitreißendes Medium, das dieses Wissen der Welt nachvollziehbar und kompakt vermittelt. Weltweit kann das ein großer Dokumentarfilm leisten. Wir haben ihn hergestellt.

  • Sein Titel: DIE 4. REVOLUTION – EnergyAutonomy .

Der Kino-Dokumentarfilm DIE 4. REVOLUTION – EnergyAutonomy beschreibt anhand seiner Protagonisten, prominenter Umweltaktivisten, Nobelpreisträger, innovativer Unternehmer und Politiker, dass der Umstieg auf 100% Erneuerbare Energien innerhalb der nächsten 30 Jahre möglich ist. Er verdeutlicht, welche Chancen die Energierevolution für eine nachhaltige ökonomische Entwicklung und soziale und ökonomische Gerechtigkeit bietet.
Der Film läuft seit 18.03.2010 in den deutschen Kinos, begleitet von einer Eventkampagne rund um den Kinostart in vielen Städten Deutschlands. Ab Dezember 2010 ist er mit viel Bonusmaterial auch auf DVD erhältlich.

  • Seine Botschaft: Der Umstieg auf 100% Erneuerbare Energien ist jetzt möglich. Einzige Voraussetzung: Wir müssen diesen auch wollen!

Eine im Anschluss geplante mehrteilige Fernsehversion und eine mit Bonusmaterial didaktisch für den Schulunterricht aufbereitete DVD sorgen für die weitere Verbreitung des Themas, bevor er in die weltweiten Kinos kommt. Der Film dient der Aufklärung und Bewusstseinsbildung und trägt damit intensiv zum Aufbruch ins solare Zeitalter bei.

Am Ende dieses Films soll für jeden ein neuer Anfang stehen!

Nicht minder spannend scheint mit „Good Food Bad Food – Anleitung für eine bessere Landwirtschaft“ zu sein, der ab dem 20. Januar in ausgewählte deutsche Kinos kommt und eigentlich Pflicht für alle sein sollte, die sich um eine lebenswerte Zukunft sorgen.

Am 20. Januar startet der Dokumentarfilm GOOD FOOD BAD FOOD in den deutschen Kinos. In GOOD FOOD BAD FOOD – ANLEITUNG FÜR EINE BESSERE LANDWIRTSCHAFT werden weltweit vielfaltige Ideen und Initiativen für einen besseren Umgang mit der Landwirtschaft aufgezeigt. Der Film lädt dazu ein, neue Formen der Agrarproduktion zu entdecken: Anbaumethoden, die funktionieren, zur Behebung bereits entstandener Schäden beitragen und nicht zuletzt zu deutlichen Verbesserungen im Bereich der Gesundheit und der gesamten Lebensumstände führen, indem sie eine nachhaltige Lebensmittelversorgung gewährleisten. Es wird thematisch dort angeknüpft, wo WE FEED THE WORLD aufhörte.

Der Film ist ein Appell die Landwirtschaft nachhaltiger und ökologisch korrekter zu betreiben und könnte vielleicht auch Sie interessieren. Weitere Informationen zum Film finden Sie unter www.goodfood-badfood.de.

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GOOD FOOD BAD FOOD – ab dem 20.01.2011 in den deutschen Kinos

Was haben französische Mikrobiologen, die Millionen Wanderarbeiter Brasiliens, Vandana Shivas experimentelle Bauernhöfe in Indien und die Landwirte der weltgrößten Bioplantage in der Ukraine gemeinsam? Alle verfolgen sie ein gemeinsames Ziel: die Verbesserung der Bodenqualität und die Wiederherstellung der Saatenvielfalt – zum Schutz der Umwelt und für gesündere Lebensmittel. Die französische Regisseurin Coline Serreau (“St. Jacques … Pilgern auf Französisch”) zeigt in ihrem neuen Dokumentarfilm Menschen, die dagegen kämpfen, dass unsere Böden durch chemische Dünger und Pestizide vergiftet werden. Und die sich dagegen wehren, dass nur wenige skrupellose Konzerne weltweit das Saatgutangebot kontrollieren und die Bauern erpressen. In “GOOD FOOD BAD FOOD – Anleitung für eine bessere  Landwirtschaft” begegnen wir faszinierenden Persönlichkeiten, die vielfältige Lösungen für die intelligentere Nutzung unserer begrenzten Ressourcen gefunden haben.

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Die „Robin Hood-Steuer“ – eine sinnvolle Sache?

Schon seit längerem gibt es Überlegungen und Konzepte, wie man die Banken und ihre Finanztransfers so eindämmen kann, dass ihre Kollateralschäden zumindest begrenzt werden und auch die Gesellschaft als Ganzes vom Hin- und Herschieben von Finanzpositionen („Zocken“) profitieren kann, statt immer nur die Kosten tragen zu müssen. Die Tobin-Steuer, eine Überlegung des US-amerikanischen Wirtschaftswissenschaftlers James Tobin ist so ein Modell – hier würde für die Banken ein sehr geringer Prozentsatz (zwischen 0,05 und 1 %) von den jeweiligen Devisen-Transaktionen fällig werden, um so zum einen Spekulieren weniger profitabel zu machen (Eindämmen von Daytrading zum Ausnutzen von kleinen Währungsschwankungen) und zum anderen die so gewonnenen Milliarden für sinnvolle Zwecke einsetzen zu können. Einige Länder in der EU, sogar die Bundesregierung, haben sich schon positiv dazu geäußert, wollen diese Steuer aber nur einführen, wenn alle Staaten mitmachen. Mit anderen Worten: es wird nichts passieren und bei reinen Absichtserklärungen bleiben (sag ich mal so dreist).

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Neuzeitlicher Kolonialismus und schlimme Zustände beim Goldabbau

Es gibt wenig auf der Welt, was seit Jahr und Tag so beliebt ist wie Gold. Legenden und Mythen ranken sich um diesen Rohstoff, Kriege wurden deswegen geführt, viele Menschen mussten ihr Leben lassen, damit heutzutage Spekulanten Goldpreise in ungeahnte Höhen treiben oder man sich Gold als kostbaren Schmuck um den Hals legen kann. Es dürfte niemanden, der die Geschichte der Kolonisation und auch die heutige Entwicklung in der sogenannten Globalisierung verfolgt, verwundern, dass auch beim Gold der selbe Mechanismus greift wie bei allen anderen Dingen, die einen gewissen Wert haben – die armen Länder, die aber reich an Rohstoffe sind, werden von den entwickelten Industrienationen rücksichtslos ausgebeutet und über den Tisch gezogen. Multinationale Konzerne machen das Geschäft, zerstören die dortige Umwelt und lassen nur einen kleinen Prozentsatz des erbeuteten erworbenen Schatzes im eigentlichen Land. Der Rest dient der Aktienkurspflege.

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Lesetipps – Kehraus-Edition. Von Privatisierungswahn, Sarrazinaden und Parteispenden

Das Jahr 2010 ist vorüber und schon fast wieder vergessen, und um frisch und unverbraucht in die nächsten 12 Monate starten zu können, möchte ich noch einige interessante Artikel vorstellen, auf die ich in der vergangenen zeit gestoßen bin, die es aber (bisher) nicht in meine regulären Lesetipps geschafft haben. Es wäre aber gar zu schade, sie völlig in Vergessenheit geraten zu lassen! Also, los geht’s, der große Plattenputz, ganz ohne viel Brimborium:

  • Jakob Augstein „Die FAZ, Sarrazin und Lügen zu Weihnachten“ (Der Freitag) – nochmal ein paar Gedanken und Beobachtungen zum Medientreiben rund um die angebliche „Integrationsdebatte“, die durch S. zu einer pseudowissenschaftlich verbrämten offenen Ausländerfeindlichkeit umgewandelt wurde, Blättern wie BILD oder, wie hier, FAZ sei „Dank“.
  • Lassen Sie mich durch, ich bin Schaulustiger“ (365 x Deutschland) – und noch etwas durch Medien nach oben Gespültes: „das ganze Land“ hält den Atem an, weil ein Kandidat bei Wetten dass seinen Drang, ins Fernsehen zu kommen und sich dort zu präsentieren, mit der eigenen Gesundheit bezahlt.
  • Christoph Meyer „Social Bankung ist eien Grundeinstellung und kein Produkt“ (Bankingclub) – interessantes Interview mit Katharina Beck vom Institute for Social Banking, und das auf einer Banking-Website! Wollen wir mal hoffen, dass 2011 (noch) mehr Menschen sich von den normalen Privatbanken und ihrem zerstörerischen, rücksichtslosen Tun abwenden und alternativen Banken ihr Geld geben.
  • Die Privatisierung der Luft“ (WOM-Blog) – ein Artikel zu den unwirklich erscheinenden voranschreitenden Plänen, Konzerne für das Nicht-Entwalden von Landstrichen zu bezahlen und dabei Kleinbauern und Indigene weitere Rechte zu nehmen. Die Rücksichtslosigkeit internationaler politischer Bestrebungen lässt einen zuweilen erschaudern…
  • Müll – vier Buchstaben, viele Fragen, wenige Antworten“ (Der Moustachio) – der Autor beschöftigt sich in seinem mehrteiligen Beitrag mit dem, was die Wohlstandsgesellschaft im Überfluss produziert, nämlich sog. „Müll“, der oft nur schwer wiederverwertet oder unschädlich gemacht werden kann. Zukünftige Generationen werden uns für unseren Lebensstil vermutlich hassen.
  • Ethcon Stiftungstagung 2010 – Die Stiftung Ethik & Ökologie veranstaltete auch 2010 eine Stiftungstagung mit hochinteressanten Gästen aus verschiedenen Richtungen, wie Greenpeace, der Politik oder auch der Kunst, deren Beiträge allesamt online abrufbar sind.
  • Georg Seeßlen „Die Grünen – Die Konsenspartei – spannende Analyse des aktuellen Zustands der Grünen, wieso sie plötzlich so viel Zulauf haben und weshalb sie sich von ihren ursprünglichen idealen weitgehen verabschiedet haben (und deshalb (leider!) auch nicht mehr guten Gewissens wählbar sind…)
  • Claudia Ehrenstein „Süße TV-Werbung kommt bei Kindern an“ (Berliner Morgenpost) – über die fatalen Auswirkungen der im Fernsehen laufenden „Lebensmittel“-Reklame, die überwiegend ungesunde und schädliche Produkte propagiert. Meine Maxime ist ja eh, nichts zu kaufen, wofür im Fernsehen die Werbetrommel gerührt wird.
  • Antreten zum Verändern der Welt! (Das Fahrrad als urbanes Verkehrsmittel der Zukunft)“ (Tempel der Gaia) – während Regierungen unverdrossen den automobilen Wahnsinn ankurbeln und die Abhängigkeit deutscher Arbeitsplätze von der Autoindustrie beschwören wird, entwickeln andere Menschen zukunftsfähige Lösungen für die Mobilität.
  • Und abschließend noch diese großartige Online-Visualisierung der Parteispendenströme von 2002 bis heute – auf Parteispenden in Deutschland kann man das Ganze interaktiv bewundern und bekommt bestätigt, was einem auch so schon klar war – CDU/CSU und FDP sahnen am meisten ab, als Belohnung für ihren wirtschaftsfreundlichen Kurs. Leistung muss sich schließlich wieder lohnen…


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Food, Inc. – Was essen wir wirklich?

Im November letzten Jahres kam die u.a. von foodwatch unterstützte deutsche Fassung des hochinteressanten amerikanischen Dokumentarfilms „Food Inc. – Was essen wir wirklich?“ heraus. Wir schon in „We feed the world“ von Erich Wagenhofer führt hier Erich Schlosser (Autor von „Fast Food Nation“) dem Zuschauer das Ausmaß der industrialisierten Landwirtschaft mitsamt all ihrer gefährlichen und für Gesundheit und Gesellschaft schädlichen Auswüchse drastisch vor Augen. 2011 ist zwar noch jung, aber man darf davon ausgehen, dass die dort geschilderten Prozesse auch in den kommenden Monaten weiter voran getrieben werden – es ist auch an uns Konsumenten, dieses Treiben nicht auch noch mit dem eigenen Geld zu unterstützen! Außerdem sollte man natürlich auch auf politischer Ebene darauf einwirken, diese Entwicklungen, die sich in den USA noch krasser abzeichnen, aufzuhalten. Solange natürlich weiterhin der zerstörerische Billigwahn herrscht und die Menschen sich gerne von schillernder Reklame und bunten Verpackungen hinters Licht führen lassen, ist zu befürchten, dass wir auf dieser Spirale abwärts weiter hinab rutschen.

Die WDR-Kulturzeit berichtete vor einer Weile ebenfalls von der Doku:

„Die Lebensmittelindustrie in den USA möchte nicht, dass wir wissen, was wir essen. Denn wenn man es wüsste, würde man es vielleicht gar nicht essen wollen.“ Zu dieser Einschätzung kommt Eric Schlosser, US-Journalist und Autor zu Beginn des Films „Food Inc. – Was essen wir wirklich?

Die heutigen Nahrungsmittel, so zeigt der Film, stammen mittlerweile weitestgehend aus der Fließbandproduktion. Arbeiter und Tiere werden missbraucht, die Nahrungsmittel immer gefährlicher – und das verheimlicht man uns mutwillig. Wenige multinationale Konzerne bestimmen das Nahrungssystem. Sie kontrollieren es vom Saatgut bis zum Supermarkt. Es sind Monopolisten, die längst kein Fleisch mehr von glücklichen Kühen oder Hühnern verkaufen, obwohl ihre Werbung das immer noch suggeriert.

Die Lebensmittelindustrie, so deckt der Film auf, setzt zur Mehrung des Profits längst auf hormonbehandeltes Mastvieh, genmanipuliertes Getreide und technologisch entwickelte Lebensmittel. Damit setzt sie die Lebensgrundlage zahlreicher Landwirte und die Gesundheit der Konsumenten aufs Spiel.

Die Liste der Skandale, die ans Tageslicht kommen, wird immer länger. Aber der Journalist Michael Pollan sieht darin auch Positives: „Mit jeder Enthüllung erfährt Amerika ein bisschen mehr, über die Zubereitung des Essens. Und jedes Mal wendet man sich voller Abscheu ab und sucht nach Alternativen.“

Und so fordert der Film den Zuschauer auf, Stellung zu beziehen, sich gegen die Bevormundung durch die Lebensmittelindustrie zu wehren und Verantwortung für die eigene Ernährung zu übernehmen.

Der Film beleuchtet die Situation in den USA. Und die sind uns Europäern wie so oft auch in der Industrialisierung und Technologisierung der Nahrung um einiges voraus. Bleibt aber die Frage, ob uns diese Zukunft, wie schon so oft, auch bald einholt.

Bei YouTube kann man sich den Film momentan auch online anschauen – hier Teil 1, die anderen 5 Teile findet Ihr dann bei YT:

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