Im November letzten Jahres kam die u.a. von foodwatch unterstützte deutsche Fassung des hochinteressanten amerikanischen Dokumentarfilms „Food Inc. – Was essen wir wirklich?“ heraus. Wir schon in „We feed the world“ von Erich Wagenhofer führt hier Erich Schlosser (Autor von „Fast Food Nation“) dem Zuschauer das Ausmaß der industrialisierten Landwirtschaft mitsamt all ihrer gefährlichen und für Gesundheit und Gesellschaft schädlichen Auswüchse drastisch vor Augen. 2011 ist zwar noch jung, aber man darf davon ausgehen, dass die dort geschilderten Prozesse auch in den kommenden Monaten weiter voran getrieben werden – es ist auch an uns Konsumenten, dieses Treiben nicht auch noch mit dem eigenen Geld zu unterstützen! Außerdem sollte man natürlich auch auf politischer Ebene darauf einwirken, diese Entwicklungen, die sich in den USA noch krasser abzeichnen, aufzuhalten. Solange natürlich weiterhin der zerstörerische Billigwahn herrscht und die Menschen sich gerne von schillernder Reklame und bunten Verpackungen hinters Licht führen lassen, ist zu befürchten, dass wir auf dieser Spirale abwärts weiter hinab rutschen.
Die WDR-Kulturzeit berichtete vor einer Weile ebenfalls von der Doku:
„Die Lebensmittelindustrie in den USA möchte nicht, dass wir wissen, was wir essen. Denn wenn man es wüsste, würde man es vielleicht gar nicht essen wollen.“ Zu dieser Einschätzung kommt Eric Schlosser, US-Journalist und Autor zu Beginn des Films „Food Inc. – Was essen wir wirklich?
Die heutigen Nahrungsmittel, so zeigt der Film, stammen mittlerweile weitestgehend aus der Fließbandproduktion. Arbeiter und Tiere werden missbraucht, die Nahrungsmittel immer gefährlicher – und das verheimlicht man uns mutwillig. Wenige multinationale Konzerne bestimmen das Nahrungssystem. Sie kontrollieren es vom Saatgut bis zum Supermarkt. Es sind Monopolisten, die längst kein Fleisch mehr von glücklichen Kühen oder Hühnern verkaufen, obwohl ihre Werbung das immer noch suggeriert.
Die Lebensmittelindustrie, so deckt der Film auf, setzt zur Mehrung des Profits längst auf hormonbehandeltes Mastvieh, genmanipuliertes Getreide und technologisch entwickelte Lebensmittel. Damit setzt sie die Lebensgrundlage zahlreicher Landwirte und die Gesundheit der Konsumenten aufs Spiel.
Die Liste der Skandale, die ans Tageslicht kommen, wird immer länger. Aber der Journalist Michael Pollan sieht darin auch Positives: „Mit jeder Enthüllung erfährt Amerika ein bisschen mehr, über die Zubereitung des Essens. Und jedes Mal wendet man sich voller Abscheu ab und sucht nach Alternativen.“
Und so fordert der Film den Zuschauer auf, Stellung zu beziehen, sich gegen die Bevormundung durch die Lebensmittelindustrie zu wehren und Verantwortung für die eigene Ernährung zu übernehmen.
Der Film beleuchtet die Situation in den USA. Und die sind uns Europäern wie so oft auch in der Industrialisierung und Technologisierung der Nahrung um einiges voraus. Bleibt aber die Frage, ob uns diese Zukunft, wie schon so oft, auch bald einholt.
Bei YouTube kann man sich den Film momentan auch online anschauen – hier Teil 1, die anderen 5 Teile findet Ihr dann bei YT:
G. G.
Schon in den frühen 70-igern des letzten Jahrhunderts wurden die Menschen durch Filme wie zum Beispiel Solyent Green (Jahr 2022 … wer überleben will) gewarnt. In den frühen 80-igern dann durch z. B. Koyananisqatsi. Was hat es genutzt? Nichts!
Hier der Trailer und Wikipedia-Eintrag zu Soylent Green:
http://www.youtube.com/watch?v=SVpN312hYgU
http://de.wikipedia.org/wiki/Jahr_2022%E2%80%A6_die_%C3%BCberleben_wollen
Alles nur Science Fiction? Wir werden sehen.
iicchh
Heute am 5. Januar strahlt EINS FESTIVAL
um 20.15 h den Film
“We feed the Word – Essen global”
und um 21.45 h den Film
“Food, Inc. – Was essen wir wirklich?” aus.