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Adbusting in Paris, London und Berlin – Kampf gegen den Reklamewahnsinn

So, wie schon angekündigt werde ich mich diese Woche mal vorrangig ums Adbusting, also das Richtigstellen von verlogener und irreführender Reklame kümmern. Heute will ich dabei aufs bewegte Bild setzen – zum einen gibt es eine schöne Aktion aus Berlin zu zeigen, wie blogbuzzter berichtet: „Russenkälte in Berlin – Pullis fürs Porno-Plakat“:

Auch Arte hat sich in den letzten Monaten einige Male um das Thema Street-Art und Adbusting gekümmert, was mich natürlich freut, denn reklamefeindliche Aktionen sind im Fernsehen ja nicht gerade übermäßig prominent zu bewundern (schließlich wollen sich die Medientreibenden nicht ins eigene Standbein schießen). Da wäre zunächst „Kunst gegen Konsum – Adbuster Eyesaw“:

Im Dunkel der Londoner Nächte macht sich Streetartist Eyesaw an Werbeplakaten zu schaffen. Sein Auftrag ist nicht nur die Zerstörung von aufdringlicher Shoppingpropaganda, sondern auch deren künstlerische Umgestaltung.

Der zweite Arte-Beitrag heißt „Adbusting in Paris“:

ThomThom und FKDL  – zwei Urban Artists, die ein Medium für ihre Aktionen gewählt haben: Werbung.  Aus ebenso aufdringlicher wie oberflächlicher Reklame machen sie wirkliche Kunst. Dürfen sie das?

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Das Öl-Zeitalter – Kriege und Konzerne

Wie ich gestern schon anmerkte ist Arte wirklich immer für tolle Dokumentationen mit durchaus kritischen Untertönen gut. Sehr spannend fand ich zum Beispiel auch ihre zweiteilige Doku „Das Öl-Zeitalter“, in dem es vor allem um die historisch-politischen Verbindungen von Öl, Öl-Konzernen, Regierungen und Kriegen geht, die deutlich machen, auf welchen Fundamenten unser Wohlstand so errichtet wurde und wieviel Blut die großen Ölfirmen an ihren Fingern kleben haben.

Von den ersten Bohrungen im Jahr 1860 bis zum Irak-Krieg war und ist das Erdöl der wahre Motor der tragischen Geschichte des 20. Jahrhunderts. Die durch BP im Golf von Mexiko verschuldete Ölpest zeigt, wie sehr die Wirtschaften der Industriestaaten und der Schwellenländer wider alle offiziellen Erklärungen vollkommen vom Erdöl abhängen. Die zweiteilige Dokumentation lüftet in Gesprächen mit wichtigen politischen und wirtschaftlichen Akteuren einige Schleier dieser geheimnisumwobenen Geschichte.

Die Rivalität zwischen dem Amerikaner Rockefeller und den Brüdern Alfred und Ludvig Nobel prägte von Anfang an die Erdölindustrie. Der Erste Weltkrieg wurde hauptsächlich dank der Öltransporte von Rockefellers Standard Oil Company (New Jersey) gewonnen. Als der amerikanische Magnat 1916 von der Unterzeichnung des geheimen Sykes-Picot-Abkommens und der britisch-französischen Aufteilung des Nahen Ostens erfuhr, dessen schwarzes Gold er ausbeuten wollte, setzte er die Lieferungen aus.

1928 besiegelten die Erdölmagnaten durch ein Abkommen, dessen Inhalt bis 1952 geheim blieb, die Aufteilung der weltweiten Lagerstätten.
Der Zweite Weltkrieg wurde für die Erdölmultis zur Quelle gigantischer Profite. Aufgrund eines korrupten Preissystems mussten die alliierten Marineverbände eine horrende Summe für die dringend benötigten Erdöllieferungen zahlen. Zur gleichen Zeit arbeitete der Erdölriese Exxon eng mit dem Chemiekonzern IG Farben zusammen, der unter anderem das Zyklon B für die Gaskammern der Nazis herstellte.

Bei YouTube gibt es beide Teile am Stück zu sehen – Teil 1: „Eine Welt wird geteilt“ und Teil 2: „Eine Zeit für Manipulationen“:

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Spin-Doktoren – Marionettenspieler der Macht

Die Arte-Dokumentation, die ich Euch heute vorstellen will, ist schon etwas älter und wurde auch schon mal in einem Kommentar hier im Blog erwähnt. Aber irgendwie habe ich es bisher nie geschafft, sie mal unterzubringen. Nun aber! Es geht um „Spin-Doktoren – Die Marionettenspieler der Macht. Von Medien, Marktforschern und Meinungsmachern: über die jüngste Geschichte des Polit-Marketings“, eine Sendung, die zeigt, wie weit mittlerweile Marketingsgesuchtspunkte in der Politik und vor allem im Wahlkampf vorgedrungen sind. Heutzutage müssen sich Parteien übers Image, über eine schillernde Oberfläche, über einen schicken und hippen (oder seriösen, je nach Zielgruppe) Schein positionieren – genau wie Hundefutter, Softdrinks oder Fernsehstars müssen Politiker angepriesen und beworben werden.

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Fernsehtipp: Umweltschutz und Nachhaltigkeit auf ARTE.tv

Erst mal sorry für die momentane Informationsdürre hier im Konsumpf, aber ich bin grad zeitlich extrem eingespannt, so dass ich Euch auch heute mit kommentarlos weitergereichten Infos abspeisen muss. Ich wurde jedenfalls von der ARTE-Programmredaktion auf ihren TV-Schwerpunkt anlässlich der französischen Nachhaltigkeitswoche aufmerksam gemacht und finde da viel Interessantes! Wenn schon Fernsehen, dann so.

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Das Geschäft mit dem Artenschutz
Mittwoch 06.04 um 20.15 Uhr
Die globale Umweltzerstörung ist seit Jahren beherrschendes Thema der Medien weltweit. Dabei werden die Zukunftsszenarien in immer düsteren Farben gemalt. Aber es gibt auch Vorstellungen und Modelle, wie Umwelt und Artenvielfalt zu schützen sind. Die Dokumentation zeigt unter anderem, wie sich die Ideen von Umweltschützern der ersten Stunde von Aktivisten der heutigen Zeit unterscheiden

Mit der Sonne um die Welt
Freitag 08.04 um 21.45 Uhr
Die Nutzung von Sonnenenergie ist eine der großen Herausforderungen dieser Zeit. Vor zehn Jahren beschlossen die beiden Schweizer Bertrand Piccard und André Borschberg, der Welt gemeinsam zu beweisen, dass Photovoltaik auch zum Fliegen taugt. Sie entwickelten das Flugzeug “Solar Impulse”, mit dem es ihnen gelang, 24 Stunden lang nur mittels Sonnenenergie zu fliegen.

Die letzten Ihrer Art
Von Montag 04.04 bis Freitag 08.04 um 19.30 Uhr
Stephen Fry, Komiker & Schauspieler, und der Zoologe und Fotograf Mark Carwardine begeben sich auf eine Weltreise, um vom Aussterben bedrohte Tiere aufzuspüren.

Städte der Extreme
Samstag 09.04 ab 13.10 Uhr
Die Städte La Paz, Bangkok und Jakutsk haben eines gemeinsam: Dort, wo sie sich befinden, herrschen extreme Lebensbedingungen. Ob Temperaturen von bis zu minus 70 Grad unter Null, heftigste Wirbelstürme oder extreme Höhenlagen – ihre Bewohner müssen es mit Umweltbedingungen aufnehmen, die teilweise im Grenzbereich dessen liegen, was der menschliche Organismus ertragen kann. Wie meistern die Menschen den Alltag unter solchen Konditionen? Und welche Erkenntnisse liefern diese Städte über den “Homo urbanus”?

Die grüne Stadt
Samstag 09.04. 16:15–17:45 Uhr
Lassen sich Architektur und Umweltschutz in Einklang bringen? Wie soll in Zukunft gebaut werden? In der zweiteiligen Reihe “Die grüne Stadt” stellt ARTE Gebäude in Europa vor, die Antworten auf diese Fragen darstellen: Von der “Hauptstadt der Solarenergie” Freiburg im Breisgau über das neue Londoner Rathaus bis ins finnische Espoo, wo in den 70er Jahren die ersten Ökohäuser gebaut wurden – die Dokumentationen geben einen umfassenden Überblick über Aktiv- und Passivhäuser, ökologische Bauweisen, intelligente Gebäude sowie sich nahtlos in die Landschaft einfügende “unsichtbare” Häuser.

Exklusiv im Internet wird „Was tun? – Eine 5-teilige Portrait-Reihe“ gezeigt, wo 5 anerkennte Experten (Ernst Ulrich von Weizsäcker, Jakob von Uexküll, Vandana Shiva, Dennis L. Meadows, Klaus Wiegandt) erklären, wie die meisten Hindernisse auf dem Weg in eine nachhaltige und global gerechtere Welt überwunden werden könnten.
Mehr Information finden Sie unter diesem Dossier.

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Fernsehtipp: Rebellen im Namen der Erde und Tokyo Freeters

Gleich zwei spannende Dokumentationen, die perfekt zum Tenor meines Blogs passen, bringt ARTE beim heutigen Themenabend „Jung, aktiv und kampfbereit“ – um 20:15 macht „Rebellen im Namen der Erde“ den Auftakt:

In Europa werden sie “Alter” genannt, “Freeters” in Japan, “Eco Warriors” in den USA… Ihre Gemeinsamkeit: Sie haben genug von einer Welt des Konsums.

Wie Guerillas jagen die Eco Warriors Biotechniklabors in der Bucht von San Francisco in die Luft, weil dort Tierversuche durchgeführt werden. Sie legen die japanische Walfangflotte in der Antarktis lahm, zersägen Geländewagen in Oregon, ketten sich in Deutschland an Bahngleise, um einen Atommülltransport zu stoppen, und besetzen Mammutbäume in den nordkalifornischen Sequoia-Wäldern.

In den Augen des FBI handelt es sich bei diesen militanten Umweltschützern um Terroristen, die nach Al-Quaida als zweitgrößte Bedrohung für die Sicherheit des Landes gelten. Für diejenigen in den USA und in Europa, die die bürgerlichen Freiheiten beschränken möchten, sind derlei Aktionen ein willkommener Vorwand, um in der öffentlichen Meinung Stimmung gegen jede Form von Aktivismus und zivilem Ungehorsam zu machen. Auf diese Weise wird der Verabschiedung von immer restriktiveren Gesetzen der Boden bereitet und Bürgerengagement als Straftat verurteilt.

Und gleich anschließend „Tokyo Freeters“:

In Japan verdingen sich mehr als vier Millionen junge Menschen als Gelegenheitsarbeiter – darunter viele mit abgeschlossenem Universitätsstudium. Sie werden als Freeters bezeichnet; der Begriff setzt sich aus dem Anfang des englischen Worts “freetime” und der Endung des deutschen Wortes “Arbeiter” zusammen.
Der Name kam in den 90er Jahren auf. Damals benannte er Aussteiger, die nicht – wie in Japan üblich – ihr ganzes Leben einer Firma widmen wollten, sondern sich lieber mit Minijobs durchschlugen, um mehr Zeit zur freien Verfügung zu haben.

Die heutigen Freeters haben diese Entscheidung im Gegensatz zur vorherigen Generation nicht immer aus freien Stücken getroffen. Viele sind zu dieser Lebensweise gezwungen – durch die wirtschaftliche Lage und weil die Unternehmen schnell verstanden haben, angesichts der Krise schlechtere Arbeitsbedingungen durchzusetzen und Nutzen aus den Zeitarbeitern zu ziehen. Einige Freeters verdienen nicht einmal genug, um sich eine eigene Wohnung zu leisten. Sie übernachten in rund um die Uhr geöffneten Internetcafés; diese Untergruppe wird auch Net Refugees genannt.

Tokioer Freeters entwickeln nun ein Gegenmodell zu dem ihnen veraltet erscheinenden herrschenden Gesellschaftsmodell. Dieser neue Lebensstil, eine japanische Antikultur, beeinflusst immer weitere Kreise. Die Dokumentation befasst sich mit dieser neuen Gruppe von jungen Menschen, die sich dem System verweigern. Sie lassen die konformistischen Modelle Japans hinter sich, lehnen Konsumrausch und Arbeit bis zum Umfallen ab und sind davon überzeugt, dass ein gewisser Verzicht auf äußere Werte den inneren Reichtum fördert.

Wer die Sendungen heute verpassen sollte – Wiederholung gibt’s am Do. 10.2.2011 um 10:35 Uhr.

EDIT: Und hier die YouTube-Versionen:

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Detroit: Gemüse statt Autos

Die Wirtschaftskrise hat so manche festgefahrene Struktur ins Wanken gebracht. Detroit, früher Hochburg der Autoindustrie und nicht erst seit der Finanzkrise auf dem absteigenden Ast, verliert rasant an Einwohnern – und diese stemmen sich mit neuen Methoden gegen diesen Abwärtsstrudel. Arte berichtete unlängst in ihrer Reportage „Detroit – Gemüse statt Autos“ über die wiedergefundene Lust der dortigen Menschen an der Selbstversorgung – vielleicht ja mal ein US-Trend, den in Europa zu übernehmen sich ausnahmsweise mal lohnen könnte. Schaut Euch den Beitrag möglichst bald an, da man ja leider nicht mehr wissen kann, wie lange diese Inhalte noch im Netz zu sehen sind! [via Projekt Life]

Ungenutzte Parkplätze, alte Industriezonen, vernachlässigte Hausgärten: Den neuen Biobauern von Detroit ist es völlig gleich, wo sie neue Anbauflächen schaffen. Ihre Stadt soll grüner werden, nicht weil es schöner aussieht, sondern damit die Einwohner ihr eigenes Obst und Gemüse auf dem Teller haben.

Schon vor der Wirtschaftskrise war Detroit, Stadt des amerikanischen „Rust Belt“, keine reiche Stadt. Seit aber die Autobauer bankrott gehen, die Zulieferer ihre Fabriken schließen und die Immobilienkrise die Menschen massenhaft aus ihren Häusern warf, hat sich die Lage verschärft. Die Schlangen vor den Suppenküchen werden immer länger. Zehntausende haben keinen Job mehr.

Auch für diese Arbeitslosen sind die die „Urban Farmer“, die Stadt-Bauern, eine Hoffnung. Anstatt die Hand aufzuhalten, pflanzen sie lieber Tomaten an. Das Projekt schafft Jobs und macht die Stadt unabhängiger. Bis zu 15% des Obstes und Gemüses der Stadt kommen schon von den neuen Feldern der Stadt-Bauern. Einer der Aktivisten ist Greg Willer. Er will Schluss machen mit der Abhängigkeit vom Industrie-Essen. Bisher arbeiten die Bauern mit bescheidenen Mitteln, doch ihr Erfolg lockt Investoren an. John Hantz zum Beispiel will 30 Millionen Doller in die Gründung eines städtischen Handelsbetrieb stecken.

Unsere Reporter haben die neuen Biobauern getroffen und dabei neben Althippies und Biopionieren auch coole Teenager entdeckt, die statt auf der Straße rumzuhängen, nun zur Harke greifen.

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Revolution – eine Gebrauchsanleitung

Auf Duckhome wurde ich neulich auf eine Dokumentation des Senders Arte aufmerksam gemacht, die den vielversprechenden Titel „Revolution – eine Gebrauchsanleitung“ trägt und sich mit einigen grundlegenden erfolgversprechenden Stragien beim Umsturz eines verhassten Regimes befasst; dies am Beispiel verschiedener Bewegungen in Osteurope (Serbien, Ukraine…) verdeutlicht. Duckhome bezweifelt in seinem Posting (wohl zu Recht), dass es in Deutschland jemals so weit kommen könnte, zu obrigkeitshörig ist doch die deutsche Mentalität. Und zu gut geht es auch heute noch den meisten Bürgern, zu sehr haben sie sich ans bisherige System gewöhnt, als dass hier umstürzlerisches Potential brodeln würde.

Ich denke allerdings auch, dass so eine Revolution herzlich wenig bringt, vor allem, wenn man gar nicht so genau weiß, gegen wen man sich eigentlich auflehnt und was man anschließend für ein System errichten möchte. Merkel & Westerwelle abzusetzen (was spätestens nach den ausgekungelten Atomplänen im Sinne der demokratischen Kultur zwingend nötig wäre!) und durch andere Politiker zu ersetzen z.B. würde letztlich auch nicht wirklich weiter helfen, solange ein Geflecht aus Medienkonglomeraten, Lobbyisten und Großkonzernen das Ruder in der Hand hält. Und solange die Menschen auf billigen Konsum getrimmt sind und egoistisch dem eigenen Genuss frönend ihr Konsumentenleben leben, werden wohl auch andere Regierungen, wie auch immer sie ins Amt kommen, nicht viel voranbringen. Ein Bewusstseinswandel, ein Umdenken im eigenen persönlichen Rahmen, wäre meines Erachtens auf breiter Basis vonnöten (quasi eine Revolution in den Köpfen), damit ein echter Wandel im Land und im System möglich ist und nicht nur einfach eine neue Riege von Machtmenschen, egal welcher Couleur, das Steuer übernimmt. Alte linke Vorstellungen von einem Aufstand der „arbeitenden Klasse“ sind wenig erfolgversprechend und auch wenig verlockend, zumal wenn die meisten Menschen gar keine wirkliche Veränderung wollen… Ich möchte jedenfalls keine „Diktatur des Proletariats“, sondern eher eine freie Gesellschaft, in der die Arbeit einen geringeren Stellenwert hat als heutzutage und in der nicht alle Lebensbereiche einer Durchökonomisierung zugeführt werden. Ob das durch eine Revolution erreichbar ist, tja… Schaun mer mal. :-)

Die in der Doku geschilderte Vorgehensweise gibt interessante Hinweise, aber die „Finanzierung durch den Westen“ würde bei einer ähnlichen revolutionären Entwicklung in Deutschland wohl ausbleiben. (>> zu den YouTube-Seiten, da das Einbinden irgendwie nicht klappt)


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Fernsehtipp: Gift – Unser tägliches Risiko – Arte ab 20:15 Uhr

Heute gibt es auf Arte mal wieder einen interessanten Themenabend, der sich mit den Folgen und Nebenprodukten unserer Konsum- und Wegwerfgesellschaft sowie dem Hang und Drang zu möglichst billiger Güterproduktion beschäftigt: dem Gift, das viele der Produkte, die wir jeden Tag benutzen, innewohnt. Dürfte sich lohnen! Von 21:30–22:00 Uhr zeigt der Sender dann auch noch mal eine Sendung über Prof. Braungarts Cradle-to-Cradle-Prinzip.

Gift – Unser tägliches Risiko
Täglich werden die Verbraucher mit einer Vielzahl von Giften konfrontiert, sei es in Lebensmitteln, in Textilien, in Spielzeug oder Möbeln. Trotz aller Verbote, Grenzwerte und Kontrollen gibt es keinen ausreichenden Schutz, denn immer neue Giftstoffe gelangen auf den Markt, deren Nachweis immer schwieriger wird. Der Themenabend zeigt zum einen die Gefährlichkeit gebräuchlicher Giftstoffe auf, präsentiert zum anderen aber auch Möglichkeiten, ein Leben ohne Gifte zu führen

Dienstag, 27. Juli 2010 ab 20.15 Uhr

20:15 Uhr: „Schick, aber schädlich“ – Immer wieder finden sich Spuren gesundheitsschädlicher Stoffe in Kleidung und Schuhen. Von Kopf bis Fuß ist man von giftigen Substanzen umgeben. Die Ursachen liegen im globalen Handel, im enormen Preisdruck und einer Modewelt, die sich jeder staatlichen Kontrolle entzieht. Die Dokumentation ist den Spuren der Gifte gefolgt.

21:00 Uhr: „Hauptsache haltbar“ – Weltweit kann der Verbraucher überall die gleichen Produkte kaufen, lange haltbar, weil luftdicht verpackt. Doch diese Verpackungen haben es in sich: das Gift, das in die umhüllten Lebensmittel eindringt und zu schwerwiegenden Erkrankungen führen kann. Die europäischen Kontrolleinrichtungen scheinen machtlos dagegen zu sein. Die Dokumentation deckt die Hintergründe für mangelnde Kontrollen, Lobbyismus in Brüssel und nicht funktionierenden Verbraucherschutz auf.

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Shoppen bis zum Umfallen

Was soll ich mir den Mund fusselig reden über unsere Konsumgesellschaft und die Auswirkungen des Dauerkommerzes auf die Menschen, wenn Arte doch vor einigen Tagen die wunderbare Doku „Shoppen bis zum Umfallen (Shop til you drop)“ brachte (Wiederholung am Freitag, den 9. Juli um 10 Uhr (vormittags!)), die einiges von dem, was ich im Blog ja auch immer mal wieder anspreche, visuell aufbereitet darbietet. Zum Glück gibt es den Beitrag derzeit (noch) in der Arte-Mediathek, so dass auch alle Fernseher-Verweigerer in den Genuss dieses Films kommen können.

Warum wird eigentlich überall und zu jeder möglichen Tages- und Nachtzeit gekauft? Die Dokumentation analysiert auf unterhaltsame Weise die Evolution des modernen Menschen zum Konsumenten. Sie zeigt am Beispiel der USA, dem langjährigen Vorbild der westlichen Hemisphäre, die gesellschaftliche Situation vor 60 Jahren, als der Konsumterror seine Anfänge nahm. Vom neuesten Auto, das schöner und schneller zu sein hatte als das des Nachbarn, bis zum trendigen Mobiltelefon, von dem jedes Jahr ein neues angeschafft werden muss, jedes bunter und hipper als das alte Modell.
Doch auch die Konsequenzen des permanenten Konsums werden ins Bild gerückt. Denn das schöne und bisweilen erhebende Gefühl, mit dem neuen Kauf ein frisches Stück vom Glück erworben zu haben, stellt sich immer schneller als trügerisch, weil unbefriedigend, heraus. Und die Ausbeutung der Ressourcen und das Wachsen der Abfallberge werden immer offensichtlicher. So stehen der Euphorie, das Neueste, Beste und Schönste zu besitzen, die Leere nach dem Kauf und die programmierte Katastrophe für die künftigen Generationen gegenüber.

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Fernsehtipp: Monsanto, mit Gift und Genen

Ein schneller Tipp für alle TV-Gerät-Besitzer: heute um 22:40 Uhr läuft auf Arte der erschreckende Dokumentarfilm „Monsanto, mit Gift und Genen“, der die Umtriebe dieses abstoßenden Großkonzerns aufdeckt. (Ich hoffe mal, dass die Doku dann auch in der Arte-Mediathek via Internet zu sehen sein wird.)

Der Dokumentarfilm erkundet das Reich des US-amerikanischen Konzerns “Monsanto Chemical Works”, dem weltweiten Marktführer für Biotechnologie. Dem Engagement auf diesem Gebiet verdankt “Monsanto” auch, dass es zum umstrittensten Unternehmen des modernen Industriezeitalters wurde, stellte es doch das im Vietnamkrieg zu trauriger Berühmtheit gelangte Herbizid “Agent Orange” her. Heute sind 90 Prozent der angebauten gentechnisch veränderten Organismen “Monsanto”-Patente. Diesen Umstand halten viele für bedenklich.

ARTE Dienstag, 5. Januar 2010 um 22.40 Uhr
Wiederholungen: 09.01.2010 um 09:55 und 22.01.2010 um 10:00

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