Gerade jetzt, wo die Qualität unserer Lebensmittel immer weiter in den Keller geht und entsprechende Skandale regelmäßig auf der Tagesordnung stehen, ist es vonnöten, dass die Bürger sich wehren, auch gegen mächtige Wirtschafts-Lobbys und die ihnen zudienste seienden Politiker. Deshalb findet am Samstag, den 22. Januar in Berlin auch die Demo „Wir haben es satt!“ statt, deren Aufruf ich hier gerne weiterleite:
Demonstrieren Sie mit!
Sagen Sie Nein zu Gentechnik, Tierfabriken und Dumping-Exporten!
Während der Messe »Grüne Woche« in Berlin treffen sich am 22. Januar 2011 Landwirtschaftsminister aus aller Welt und internationale Agrarkonzerne auf Einladung der Bundesregierung.
Das Ziel von Monsanto, Müller Milch, BASF und Co.: die Industrialisierung der Landwirtschaft voran zu treiben.
Das heißt: Gentechnik, Tierfabriken und Dumping-Exporte.
Wie gewohnt bin ich in den letzten Tagen über eine ganze Reihe von interesanten Artikeln im Netz „gestolpert“, die ich Euch auch ans Leseherz legen möchte. Da ist zum einen die ausführliche und sehr spannende ZEIT-Reportage „Globalisierung – Das Welthemd“, mit der Autor Wolfgang Uchatius nicht nur zeigt, dass es den Qualitätsjournalismus nach wie vor gibt, sondern vor allem auch der Frage nachgeht, wie der Weg der bei uns so billig erhältlichen T-Shirts ausschaut, wie verzahnt ein Unternehmen wie H&M mit den weltweiten Lieferströmen ist und wie schwierig schnelle Lösungen der Ausbeutungs- und Umweltzerstörungsproblematik sind. Hier nur ein paar kurze Auszüge – lest Euch ruhig den gesamten Text durch:
Dass Plastik in der Masse, wie es unsere Wegwerfgesellschaft täglich tonnenweise produziert, Mensch und Natur schädigt, und vieles davon auch noch unsinnigerweise verwendet wird, hatte ich ja vor einer Weile schon berichtet („Kampf den Plastiktüten“). Auch der Film Plastic Planet zeigte in erschreckender Weise, wie weit Plastik mittlerweile in den (ehemals) natürlichen Kreislauf eingedrungen ist und Tiere tötet und zu genetischen Veränderungen und Defekten (Unfruchtbarkeit) führt (siehe auch HIER). Arte brachte vor einiger Zeit die Dokumentation „Plastik über alles“, die sich ebenfalls sehr kritisch damit auseinandersetzt, was es für uns alle und zukünftige Generationen bedeutet, wenn wir so weitermüllen wie bisher [via Auftragselfe]; hier Teil 1:
Es ist doch sehr erfreulich, dass es immer wieder gute Dokumentarfilme gibt, die nicht nur aktuelle Missstände präsentieren und anprangern, sondern auch Alternativen zum derzeitigen Wahnsinn aufzeigen. Ganz neu ist beispielsweise „Die 4. Revolution – Energy autonomy“, der sich mit den Möglichkeiten einer Energiewende und -revolution beschäftigt, die diesen Namen auch verdient (nicht wie das Mogelpaket der Bundesregierung):
Wir wissen, dass wir etwas tun müssen.
Sonne, Wind, Wasser und Erdwärme sind natürliche Energiequellen, die der gesamten Menschheit chancengleich, natürlich nachwachsend, kostenlos und auf lange Sicht zur Verfügung stehen. Nur das weit verbreitete Wissen um die Möglichkeiten der regenerativen Energien kann eine internationale Bewegung entfachen und die zwingend notwendige Energiewende einleiten.
EnergieAutonomie steht für eine Vision. Die Vision einer Gesellschaft, deren Energieversorgung nachhaltig, sauber und dezentral erfolgt, frei von schädlichen Emissionen und jeglicher Belastung für Mensch und Umwelt, frei von Monopolen, Kartellen und Lobbyisten, frei von politischen Abhängigkeiten und Ressourcenknappheit, zugänglich und erschwinglich für alle.
Wir brauchen ein schnell aufklärendes mitreißendes Medium, das dieses Wissen der Welt nachvollziehbar und kompakt vermittelt. Weltweit kann das ein großer Dokumentarfilm leisten. Wir haben ihn hergestellt.
Sein Titel: DIE 4. REVOLUTION – EnergyAutonomy .
Der Kino-Dokumentarfilm DIE 4. REVOLUTION – EnergyAutonomy beschreibt anhand seiner Protagonisten, prominenter Umweltaktivisten, Nobelpreisträger, innovativer Unternehmer und Politiker, dass der Umstieg auf 100% Erneuerbare Energien innerhalb der nächsten 30 Jahre möglich ist. Er verdeutlicht, welche Chancen die Energierevolution für eine nachhaltige ökonomische Entwicklung und soziale und ökonomische Gerechtigkeit bietet.
Der Film läuft seit 18.03.2010 in den deutschen Kinos, begleitet von einer Eventkampagne rund um den Kinostart in vielen Städten Deutschlands. Ab Dezember 2010 ist er mit viel Bonusmaterial auch auf DVD erhältlich.
Seine Botschaft: Der Umstieg auf 100% Erneuerbare Energien ist jetzt möglich. Einzige Voraussetzung: Wir müssen diesen auch wollen!
Eine im Anschluss geplante mehrteilige Fernsehversion und eine mit Bonusmaterial didaktisch für den Schulunterricht aufbereitete DVD sorgen für die weitere Verbreitung des Themas, bevor er in die weltweiten Kinos kommt. Der Film dient der Aufklärung und Bewusstseinsbildung und trägt damit intensiv zum Aufbruch ins solare Zeitalter bei.
Am Ende dieses Films soll für jeden ein neuer Anfang stehen!“
Nicht minder spannend scheint mit „Good Food Bad Food – Anleitung für eine bessere Landwirtschaft“ zu sein, der ab dem 20. Januar in ausgewählte deutsche Kinos kommt und eigentlich Pflicht für alle sein sollte, die sich um eine lebenswerte Zukunft sorgen.
Am 20. Januar startet der Dokumentarfilm GOOD FOOD BAD FOOD in den deutschen Kinos. In GOOD FOOD BAD FOOD – ANLEITUNG FÜR EINE BESSERE LANDWIRTSCHAFT werden weltweit vielfaltige Ideen und Initiativen für einen besseren Umgang mit der Landwirtschaft aufgezeigt. Der Film lädt dazu ein, neue Formen der Agrarproduktion zu entdecken: Anbaumethoden, die funktionieren, zur Behebung bereits entstandener Schäden beitragen und nicht zuletzt zu deutlichen Verbesserungen im Bereich der Gesundheit und der gesamten Lebensumstände führen, indem sie eine nachhaltige Lebensmittelversorgung gewährleisten. Es wird thematisch dort angeknüpft, wo WE FEED THE WORLD aufhörte.
Der Film ist ein Appell die Landwirtschaft nachhaltiger und ökologisch korrekter zu betreiben und könnte vielleicht auch Sie interessieren. Weitere Informationen zum Film finden Sie unter www.goodfood-badfood.de.
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GOOD FOOD BAD FOOD – ab dem 20.01.2011 in den deutschen Kinos
Was haben französische Mikrobiologen, die Millionen Wanderarbeiter Brasiliens, Vandana Shivas experimentelle Bauernhöfe in Indien und die Landwirte der weltgrößten Bioplantage in der Ukraine gemeinsam? Alle verfolgen sie ein gemeinsames Ziel: die Verbesserung der Bodenqualität und die Wiederherstellung der Saatenvielfalt – zum Schutz der Umwelt und für gesündere Lebensmittel. Die französische Regisseurin Coline Serreau (“St. Jacques … Pilgern auf Französisch”) zeigt in ihrem neuen Dokumentarfilm Menschen, die dagegen kämpfen, dass unsere Böden durch chemische Dünger und Pestizide vergiftet werden. Und die sich dagegen wehren, dass nur wenige skrupellose Konzerne weltweit das Saatgutangebot kontrollieren und die Bauern erpressen. In “GOOD FOOD BAD FOOD – Anleitung für eine bessere Landwirtschaft” begegnen wir faszinierenden Persönlichkeiten, die vielfältige Lösungen für die intelligentere Nutzung unserer begrenzten Ressourcen gefunden haben.
Regelmäßige Leser wissen, dass ich hier im Blog schon des Öfteren über die Auswüchse der industrialisierten Landwirtschaft und des solcherhart als „Lebensmittel“ deklarierten Industriefraß berichtet habe – Massentierhaltung, Pestizideinsatz, Monokulturen, Umweltzerstörung, Bienensterben, Monopolisierung, all dies sind Folgen und Auswirkungen eines Renditewahns, der aus Nahrung ein Produkt wie jedes andere macht. Und so dürfen die in schöner Regelmäßigkeit wiederkehrenden Skandale im Zusammenhang mit Industriefleisch eigentlich auch niemanden wundern. Trotzdem wird immer, wenn wieder mal etwas in größerem Rahmen aufgeflogen ist, ein Aufschrei durch die Presse, der nach wenigen Wochen vergessen ist – sowohl bei den Medien wie auch bei den Konsumenten, die die Verbindung ihres eigenen Billigbilligbillig-Konsumverhaltens mit den entsprechenden Skandalen tunlichst verdrängen und so weitermachen wie bisher.
Im November letzten Jahres kam die u.a. von foodwatch unterstützte deutsche Fassung des hochinteressanten amerikanischen Dokumentarfilms „Food Inc. – Was essen wir wirklich?“ heraus. Wir schon in „We feed the world“ von Erich Wagenhofer führt hier Erich Schlosser (Autor von „Fast Food Nation“) dem Zuschauer das Ausmaß der industrialisierten Landwirtschaft mitsamt all ihrer gefährlichen und für Gesundheit und Gesellschaft schädlichen Auswüchse drastisch vor Augen. 2011 ist zwar noch jung, aber man darf davon ausgehen, dass die dort geschilderten Prozesse auch in den kommenden Monaten weiter voran getrieben werden – es ist auch an uns Konsumenten, dieses Treiben nicht auch noch mit dem eigenen Geld zu unterstützen! Außerdem sollte man natürlich auch auf politischer Ebene darauf einwirken, diese Entwicklungen, die sich in den USA noch krasser abzeichnen, aufzuhalten. Solange natürlich weiterhin der zerstörerische Billigwahn herrscht und die Menschen sich gerne von schillernder Reklame und bunten Verpackungen hinters Licht führen lassen, ist zu befürchten, dass wir auf dieser Spirale abwärts weiter hinab rutschen.
„Die Lebensmittelindustrie in den USA möchte nicht, dass wir wissen, was wir essen. Denn wenn man es wüsste, würde man es vielleicht gar nicht essen wollen.“ Zu dieser Einschätzung kommt Eric Schlosser, US-Journalist und Autor zu Beginn des Films „Food Inc. – Was essen wir wirklich?
Die heutigen Nahrungsmittel, so zeigt der Film, stammen mittlerweile weitestgehend aus der Fließbandproduktion. Arbeiter und Tiere werden missbraucht, die Nahrungsmittel immer gefährlicher – und das verheimlicht man uns mutwillig. Wenige multinationale Konzerne bestimmen das Nahrungssystem. Sie kontrollieren es vom Saatgut bis zum Supermarkt. Es sind Monopolisten, die längst kein Fleisch mehr von glücklichen Kühen oder Hühnern verkaufen, obwohl ihre Werbung das immer noch suggeriert.
Die Lebensmittelindustrie, so deckt der Film auf, setzt zur Mehrung des Profits längst auf hormonbehandeltes Mastvieh, genmanipuliertes Getreide und technologisch entwickelte Lebensmittel. Damit setzt sie die Lebensgrundlage zahlreicher Landwirte und die Gesundheit der Konsumenten aufs Spiel.
Die Liste der Skandale, die ans Tageslicht kommen, wird immer länger. Aber der Journalist Michael Pollan sieht darin auch Positives: „Mit jeder Enthüllung erfährt Amerika ein bisschen mehr, über die Zubereitung des Essens. Und jedes Mal wendet man sich voller Abscheu ab und sucht nach Alternativen.“
Und so fordert der Film den Zuschauer auf, Stellung zu beziehen, sich gegen die Bevormundung durch die Lebensmittelindustrie zu wehren und Verantwortung für die eigene Ernährung zu übernehmen.
Der Film beleuchtet die Situation in den USA. Und die sind uns Europäern wie so oft auch in der Industrialisierung und Technologisierung der Nahrung um einiges voraus. Bleibt aber die Frage, ob uns diese Zukunft, wie schon so oft, auch bald einholt.
Bei YouTube kann man sich den Film momentan auch online anschauen – hier Teil 1, die anderen 5 Teile findet Ihr dann bei YT:
Winterzeit, Kaminzeit. Während draußen „arktische“ Kälte herrscht, greifen immer mehr Menschen zu dekorativen Kaminen, die mit Ethanol befeuert werden. Dass diese modische Marotte nicht nur eine gefährliche, sondern (mal wieder) auch umweltschädliche Heizmethode ist, zeigt die aktuelle Online-Unterschriftenaktion von Regenwald.org – „Ethanol-Kamine: Schädlich, unverantwortlich und brandgefährich“. Also bitte alle die entsprechende Online-Petition an Ministerin Aigner unterzeichnen!:
Ethanol wird aus zucker- und stärkehaltigen Pflanzen hergestellt. In Europa dienen dazu vor allem Weizen und andere Getreide sowie Zuckerrüben, in den USA Mais und in Brasilien Zuckerrohr. Brasilien ist nach den USA der weltweit zweitgrößte Ethanolproduzent. Da die heimischen Anbauflächen nicht ausreichen und die Produktionskosten bei uns hoch sind, wird Ethanol in großen Mengen aus Brasilien importiert. Die Ethanol-Einfuhren der Europäischen Union aus Brasilien belaufen sich auf etwa 1,5 Millionen Kubikmeter pro Jahr. Angebaut wird das tropische Süßgras auf riesigen industriellen Monokulturen. Schon neun Millionen Hektar sind in dem südamerikanischen Land mit den grünen Zuckerrohrwüsten der Großgrundbesitzer, Investoren und multinationalen Konzerne belegt.
Die Zuckerrohrschneider schuften als moderne Sklaven auf den Plantagen zu Hungerlöhnen. Bei mörderischer Hitze und Staub müssen sie 15 Tonnen Zuckerrohr und mehr am Tag ernten. Jedes Jahr werden von der brasilianischen Bundespolizei mehrere Tausend Zuckerrohrarbeiter aus sklavenähnlichen Arbeitsverhältnissen befreit. Enorme Mengen kostbaren Wassers werden zur Bewässerung der Felder und für die industrielle Produktion vergeudet. Immer tiefer fressen sich die Plantagen in die Tropenwald- und Savannengebiete des Landes hinein. Indianer und Kleinbauern werden dafür von ihrem Land vertrieben und oftmals ermordet. Die brasilianische Regierung plant, die Anbaufläche für Zuckerrohr zu versiebenfachen. Auf 65 Millionen Hektar soll Zuckerrohr kultiviert werden – das entspricht der Fläche Deutschlands und Polens.
Der größte Teil des in die EU importierten Ethanols wird dem Auto-Benzin als sogenannter „Biokraftstoff” beigemischt. Darüber, wie viel Ethanol in den Dekokaminen verfeuert wird, gibt es keinerlei offizielle Angaben. Mit einem Liter Ethanol brennen die Wohnaccessoires zwei bis drei Stunden. Manche lassen sich nicht einmal „abstellen“: Sie brennen in jedem Fall so lange, bis das Ethanol verbraucht ist. Die Hersteller werben damit, dass weder ein Schornsteinanschluss noch eine Genehmigung nach der Feuerstättenverordnung erforderlich sind. Doch der von vielen beworbene Heizeffekt ist minimal. Die Dekokamine sind kaum mehr als ein optischer Gag.
Damit sich nicht zu viele giftige Abgase in der Raumluft ansammeln, muss zudem permanent gelüftet werden. Wissenschaftler sorgen sich um den Schadstoffausstoß – darunter krebserregende Stoffe – auf den Straßen durch den fünfprozentigen Ethanolanteil im Auto-Benzin. Doch was passiert, wenn stundenlang 96-prozentiges Ethanol mitten in deutschen Wohnzimmern abgefackelt wird? Ethanol ist leicht entzündbar und wird auch als Brandbeschleuniger eingesetzt. Ab 21 Grad Celsius Raumtemperatur bildet sich ein hochexplosives Gemisch. Läuft Ethanol beim Befüllen aus und entzündet sich, brennt schnell der ganze Raum lichterloh. Wöchentlich berichten die Medien von solchen Wohnungsbränden, Verpuffungen und Explosionen. Ende November erlag eine Frau in Schleswig-Holstein ihren schweren Brandverletzungen. Prüfnormen existieren nicht. Die Stiftung Warentest warnt daher vor den Geräten.
Nicht erst seit der durch BP ausgelösten Umweltkatastrophe im Golf von Mexiko sollte jedem klar sein, dass unser technische Fortschritt, unser bequemes Leben und vieles von dem, was wir in unserem Alltag für selbstverständlich halten, mit Risiken für Mensch, Tier und Umwelt einhergeht. So birgt auch die Erdgasförderung, wie sie in Deutschland z.B. durch ExxonMobil (Esso)betrieben wird, ihre Gefahren, wie die NDR-Sendung Markt in ihrem Beitrag „Gas-Bohrungen in Niedersachsen“ berichtete. Zwar hat ExxonMobil in einer Anhörung versucht, die Bedenken der Anwohner und Politiker zu zerstreuen (nachdem man schon länger Chemikalien eingesetzt hat, ohne die Bewohner zu informieren!), aber ein mulmiges Gefühl bleibt irgendwie doch, wenn der Mensch mal wieder so tief in die Natur eingreift.
Anwohner sind besorgt: Der US-Konzern ExxonMobil verwendet bei Testbohrungen auf der Suche nach Erdgas Chemikalien, die das Trinkwasser gefährden können. Markt war vor Ort.
Gerade jetzt zu Weihnachten werden die lieben Kleinen ja mit allerlei Spielzeug aus dem bunten, nie enden wollenden Fundus der Industrie bedacht. Leider hat vor allem das Plastikspielzeug so manchen Nachteil, hervorgerufen durch giftige Zusatzstoffe, Weichmacher u.ä. Die EU wollte zwar niedrigere Grenzwerte einführen, hat aber am Ende doch der Wirtschaftslobby nachgegeben und schützt so lieber Unternehmensgewinnspannen als die Kinder… Über diesen Missstand berichteten neulich gleich zwei Magazine – Frontal 21 („Gefahr unter dem Weihnachtsbaum“) und Monitor („Chance vertan – Schädliche Spielzeuge bleiben im Handel“).
Weihnachten steht vor der Tür und die Spielzeugindustrie hofft auf gute Geschäfte. Doch in vielen Plüschtieren, Holzspielzeug oder Babypuppen lauern unsichtbare Gefahren, so genannte polyzyklische, aromatische Kohlenwasserstoffe – kurz PAK.
Einige können Krebs erregen, das Erbgut verändern oder die Fortpflanzung schädigen. Seit Jahren fordern Wissenschaftler schärfere Grenzwerte, versprechen Politiker bessere Gesetze. Doch das Gegenteil geschieht: In der neuen EU-Spielzeugrichtlinie sind viele Grenzwerte für die gefährlichen PAK- Stoffe sogar noch höher als zuvor. Und die Politik in Deutschland schaut weiterhin zu, wie Industrie und Handel gefährliches Spielzeug in Umlauf bringen. (…)
Das Wort „Nachhaltigkeit“ wird ja seit einiger Zeit geradezu inflationär benutzt – viele Unternehmen schmücken sich in ihren Werbekampagnen mit „nachhaltigen“ Versprechungen, die sich bei näherem Hinsehen als Mogelpackung entpuppen: Nachhaltigkeit bedeutet für viele bereits, ein Produkt in den Markt zu drücken, dass die Umwelt etwas weniger zerstört. Dass dies großer Unsinn ist, ist vermutlich jedem halbwegs denkenden Menschen klar. Wie der Nachhaltigkeitsbegriff allerdings genau definiert ist, war mir ehrlich gesagt bis zur Lektüre des Buches „Kommunikation von Nachhaltigkeit in Fernsehen und Web 2.0“ von Caroline Glathe auch nicht so recht klar. Denn Nachhaltigkeit in der heutigen Auffassung umfasst (sofern es sich nicht auf den Bereich der Forstwirtschaft bezieht) oft drei Dimensionen – die ökologische Dimension (Schutz der Ökospähre), die ökonomische Dimension (wirtschaftliche Entwicklung unter Berücksichtigung sozialer und ökologischer Aspekte) und die soziale Dimension (Verteilungsgerechtigkeit). (EDIT: Wie ich darauf hingewiesen wurde, umfasst die original Definition