Dez
25
2011
12

AdBlock Plus – Reklame durchs Hintertürchen?

Eine kurze Meldung für die Feiertage – seit Jahr und Tag empfehle ich ja allen Firefox-Usern die Erweiterung AdBlock (Plus), die die wunderbare Funktion hat, die ganze nervige Reklame im Internet auszublenden, so dass von blinkender Werbung zugekleisterte Seiten wie z.B. wetter.com plötzlich auf den eigentlichen Inhalt reduziert werden. Ein viel entspannteres Surfen im Netz ist die Folge, da die permanente Aufforderung, irgendwas zu kaufen, wegfällt.

Nun bin ich auf Fixmbr darauf aufmerksam gemacht worden, dass die neue AdBlock-Plus-Version eine kleine Funktion namens „nicht-aufdringliche Werbung erlauben“ hat – das wäre zunächst noch nicht so schlimm, wenn diese Funktion nicht zur automatischen Voreinstellung gehören würde. Somit wird das ursprüngliche Konzept der Werbefreiheit aufgeweicht – Fixmbr meint sogar „AdBlock Plus wird zur Malware“, was ich nun allerdings schon für deutlich überzogen halte. Aber auf dieses Häkchen möchte ich an dieser Stelle dennoch hingewiesen haben, da ich diese neue Voreinstellung von alleine gar nicht gesehen hätte.

Sehr hübsch fand ich diesen Kommentar eines Fixmbr-Blog-Lesers allgemein zum Thema Werbung:

Mehrere Denkfehler einiger Kommentatoren:

1. Werbung ist nicht kostenlos, Werbung wird von allen Konsumenten getragen.

2. Werbung ist eine Luftnummer, d.h. wer nur für Klicks sorgt, aber nicht regelmäßig Artikel aufgrund dieser Werbung erwirbt, der hilft dabei ein Luftschloß zu erbauen.

3. wer aufgrund von Werbung Entscheidungen trifft, den kann man ebenso wenig ernst nehmen, wie jenen der aufgrund einer Predigt sein Heil in Kirchenanleihen sucht :-)

Fazit: Werbung ist Verarsche für Leichtgläubige.

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Nov
17
2011
2

Rettet das Internet!

Avaaz ruft aktuell zur Beteiligung an der Online-Petition zur „Rettung des Internets“ vor sperrungswütigen US-amerikanischen Behörden auf – bitte alle dran beteiligen! Und wenn Ihr schon mal auf der Avaaz-Seite seid, könnt Ihr bei den anderen, nicht minder wichtigen Anliegen, ja ebenfalls mitmachen.

Gerade berät der US-Kongress über ein Gesetz, das ihm eine weltweite Internet-Zensur erlauben würde — mit einer schwarzen Liste, die auf YouTube, WikiLeaks und sogar Gruppen wie Avaaz abzielen könnte!

Das Gesetz würde es den USA erlauben, Internetanbieter zur Sperrung von Webseiten zu zwingen — wenn auch nur der Verdacht einer Verletzung eines Urheberrechts oder Markenzeichens besteht, oder wenn ein Anbieter die Aktivität der Nutzer nicht ausreichend überwacht. Da sich der Großteil der Datenbank- und Hardwarebetreiber in den USA befinden, würde diese schwarze Liste für uns alle eine Bedrohung des freien Internets darstellen.

Die Abstimmung steht kurz bevor, aber wir können mithelfen, das Gesetz aufzuhalten — Verfechter der Meinungsfreiheit im Kongress teilten uns mit, dass ihnen ein weltweiter Sturm der Empörung den Rücken stärken würde. Lassen Sie uns dringend überall auf der Welt Alarm schlagen. Mit einem gewaltigen internationalen Aufruf drängen wir die Entscheidungsträger in den USA dazu, das Gesetz abzulehnen und Internet-Zensur zu stoppen. Klicken Sie auf den Link zum Unterzeichnen und leiten Sie die Email an alle weiter — unsere Botschaft wird vor der entscheidenden Abstimmung direkt an wichtige Abgeordnete überreicht:

http://www.avaaz.org/de/save_the_internet/?vl

Jahrelang hat die US-Regierung Länder wie China und Iran für ihre Internet-Kontrolle verurteilt. Doch nun könnten die Auswirkungen von Amerikas neuen Zensurgesetzen viel schwerwiegender sein — indem Webseiten für jeden Internetnutzer auf der Welt blockiert werden.

Letztes Jahr wurde ein ähnliches Internet-Zensurgesetz verhindert, bevor es den Senat erreichte, aber jetzt ist es in einer neuen Form zurückgekehrt. Urheberrechte existieren bereits und werden gerichtlich vollstreckt. Doch dieses Gesetz geht viel weiter — es gibt der Regierung und Großkonzernen die Macht, Anbieter und Suchmaschinen zum Blockieren von Webseiten zu zwingen, wenn nur ein Verdacht besteht, ohne Prozess oder Beweis, dass eine Straftat vorliegt!

Befürworter der Meinungsfreiheit in den USA haben bereits Alarm geschlagen, und einige Senatoren versuchen, genug Unterstützung zu sammeln, um dieses gefährliche Gesetz aufzuhalten. Wir dürfen keine Zeit verlieren. Stärken wir ihnen den Rücken um sicherzustellen, dass Amerikas Gesetzgeber das Recht auf ein freies und offenes Internet schützen — unerlässlich für den weltweiten Gedankenaustausch, Kommunikation, und gemeinsame Arbeit an der Welt, die wir alle wollen. Unterzeichnen Sie unten um US-Zensur zu stoppen und unser Internet zu retten:

http://www.avaaz.org/de/save_the_internet/?vl

Ob beim arabischen Frühling oder der weltweiten Occupy-Bewegung — die vergangenen Monate zeigen uns, wie das Internet die Welt wachrütteln, vereinen und verändern kann. Wenn wir uns jetzt alle dafür einsetzen, können wir diesen neuen Angriff auf Internet-Freiheit aufhalten. Wir haben’s schon einmal geschafft — in Brasilien und Italien haben Avaaz-Mitglieder wichtige Erfolge für ein freies Internet errungen. Lassen Sie uns auch global aktiv werden und gemeinsam die größte Gefahr, die das Internet bisher gesehen hat, bekämpfen.

Weitere Informationen:

USA: bisher unerreichte Web-Zensur droht (Die Presse)
http://diepresse.com/home/techscience/internet/708838/USA_Bisher-unerreichte-WebZensur-droht?_vl_backlink=/home/techscience/internet/index.do

Infografik: SOPA – weltweite Internetzensur aus den USA (Vasistas blog)
http://vasistas-blog.net/2011/11/16/infografik-sopa-weltweite-internetzensur-aus-den-usa/

USA: Entwürfe für Anti-Piraterie-Gesetz eingebracht (Golem.de)
http://www.golem.de/1110/87333.html

SOPA: Die USA auf weltweitem Feldzug (Netzpolitik.org)
http://netzpolitik.org/2011/sopa-die-usa-auf-weltweitem-feldzug/

Op-Ed: Schwarze Liste erlaubt es Webseiten vom Internet zu sperren (Digital Journal auf Englisch)
http://digitaljournal.com/article/313463

Katastrophales IP-Gesetz ist zurück – Und es ist schlimmer denn je (EFF, auf Englisch)
https://www.eff.org/deeplinks/2011/10/disastrous-ip-legislation-back-%E2%80%93-and-it%E2%80%99s-worse-ever

Immer mehr Opposition gegen den “Stop Online Piracy Act” (auf Englisch)
https://www.cdt.org/report/growing-chorus-opposition-stop-online-piracy-act

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Nov
11
2011
--

Lesetipps: Krise und Wahn | 147 Konzerne kontrollieren die Wirtschaft | Fundamentalisten | Öko

© ZigZauer, stock.xchng

Die Wirtschafts- und Finanzkrise, die man mit Fug und Recht ja auch als Systemkrise auffassen und bezeichnen kann, hält die Welt weiterhin in Atem; ich könnte täglich etwas dazu posten, denn überall auf der Welt gibt es neue Brenn- und Knackpunkte. Natürlich werde ich NICHT jeden Tag auf dem Thema herumreiten, da es zum einen vom Kern meines Blogs ein wenig wegführt (obwohl Konsumkritik im Prinzip auch eine Systemkritik darstellt) und auch zu deprimierend ist. Dennoch will ich Euch heute einen sehr gelungenen Beitrag auf Telepolis ans Herz legen – in „Krise und Wahn“ beschreibt Tomasz Konicz meines Erachtens sehr treffend, wie die mediale Aufbereitung der aktuellen Geschehnisse aussieht, die gerne an den eigentlichen Problemen vorbeiführt bzw. diese vermutlich durchaus bewusst vernebelt. Ich empfehle den etwas längeren Artikel unbedingt als Lektüre (z.B. für die jetzt vor uns liegenden langen und dunklen Herbstnächte)!

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Nov
06
2011
10

PI und der braune Sumpf

© Storch Heinar

Das Tolle am Internet ist ja die unglaubliche Vielfalt, der man dort begegnen kann – oder manchmal auch muss, denn oft genug wird man ungefragt mit abseitigen Seiten konfrontiert, seien es nun unseriöse Gewinnspiele, Abofallen, Pornosites oder dubiose Anbieter von Ratgebern, mit deren Hilfe man innerhalb weniger Wochen reich wird, wenn man nur genug Freunde dazu überredet, sich den Ratgeber ebenfalls zu kaufen. Ebenso bunt wird es, wenn man sich in den Bereichen der „altenativen Medien“, also abseits von SpiegelOnline oder bild.de bewegt und versucht, glaubwürdigere Informationen als die aus den Mainstreammedien zu finden. Mit nur wenigen Klicks ist man auf einer ultralinken Seite von Anarchosyndikalisten, und genauso leicht kann man sich auch auf protofaschistische Verschwörungsseiten verirren. Nun ist es ja im Prinzip toll, dass wir in einer (Art) Demokratie leben, in der es Meinungsvielfalt gibt – und in einer pluralen Gesellschaft muss man natürlich auch konträre Ansichten aushalten können.

Was natürlich nicht heißt, dass man auch alles gutheißen sollte, was da so an den Ecken der Gesellschaft an fauligem Gedankengut blüht, wächst und gedeiht. Gerade im Internet gibt es Foren und Blogs, die mittlerweile große Aufmerksamkeit für sich verbuchen können, und das mit plumpen rassistischen, antiislamistischen, nationalistischen, chauvinistischen, erzkonservativen und ähnlichen Inhalten. Der große Anlaufpunkt für dem rechten Gedankengut zugetane Menschen ist Politically Incorrect (sowas wird von mir natürlich nicht verlinkt!), eine der meistbesuchten Seiten im deutschen Netz, was schon sehr betrüblich und auch bedenklich ist. Lange Zeit konnte sich diese bräunlich angeranzte, perverse Plattform fast unbemerkt von den normalen Medien entwickeln, aber nach dem Attentat von Oslo haben diverse Sendungen das Thema in der letzten Zeit doch auf die Tagesordnung gehoben und über die dortigen Umtriebe und auch das Treiben von rechten Kräften im Internet berichtet.

So zum Beispiel Monitor mit „MuslimFeinde in Deutschland – Volksverhetzer im bürgerlichen Gewand“:

“Nicht erst seit Oslo weiß man: Es gibt ein neues rechtes Spektrum in Europa, das sich vom Antisemitismus abwendet und einen neuen Feind entdeckt hat – den Islam. Sie nennen sich Islam-Kritiker. Kritiker, das klingt ja so sachlich. Doch sind sie wirklich nur harmlose Kritiker? Es gibt Brandstifter und geistige Brandstifter. Und hat die eigentlich jemand im Blick? Isabel Schayani und Jan Schmitt über eine neue Bedrohung, die offenbar niemand so richtig ernst nimmt.”

(…) Wächst denn die Islamfeindlichkeit? Wahlkampf in Berlin, gestern. Eine Demonstration der Partei “Die Freiheit”. Sie wollen den “Vormarsch des Islam” aufhalten. Sie sind bürgerlich, mittelständisch und gerne deutsch. Im Windschatten der Sarrazin-Debatte gründete sich die Partei am rechten Rand. Mitten drinnen Markus Hoppe, der für die Partei kandidiert. Ein Mann mit Vergangenheit. Bis letzten Sommer wählte er noch andere Methoden, um die islamische Gefahr zu bekämpfen. Er gehörte zur Berliner Gruppe von Politically Incorrect, PI. PI ist die populärste Internet-Plattform der Islamgegner. Mit antiislamisch und rassistisch ist diese Seite freundlich umschrieben. (…)

Auch die Sendung quer im Bayerischen Fernsehen ging in „Islamhass – Wie gefährlich sind die Neuen Rechten?“ dieser Frage nach:

In einem 1500 Seiten langen “Manifest” hat der Massenmörder von Norwegen sein islamfeindliches Weltbild dargelegt. Er vertritt dabei eine neue Form des Rechtsextremismus: Er ist kein Antisemit und er distanziert sich von klassischen Neonazis. Auch in Deutschland findet sich eine ähnliche europa-, fremden- und islamfeindliche Bewegung: Sie tritt nicht mehr in Springerstiefeln auf, sondern gibt sich intellektuell und will damit rechtskonservative, bürgerliche Kreise ansprechen. Extremismusexperten sind sich völlig uneinig, wie die Gesellschaft mit diesen neuen Rechten umgehen sollte.

Und Ähnliches ist auch von Panorama in „Oslo-Massaker: Deutsche Rechtsradikale in Erklärungsnot“ zu sehen:

In seinem 1500 Seiten starkem Manifest skizziert er seine Feindbilder: Zuwanderer, Andersgläubige, Demokraten – kurz: eine offene Gesellschaft. Motive und Rechtfertigungen eines Rechtsradikalen? Die Rechten in Deutschland wollen offiziell davon nichts wissen. Schon kurz nach dem Terrorakt distanziert sich die NPD von den Anschlägen. Einen ideologischen Zusammenhang zwischen ihnen und Breivik gebe es nicht.

In der Anonymität des Internets klingt das jedoch ganz anders. Und erst recht, wenn man mit den Rechten persönlich spricht. Panorama mit Reaktionen deutscher Rechtsradikaler auf die Anschläge von Oslo.

Da lob ich mir dann doch die Front Deutscher Äpfel, die der Deutschtümelei entsprechend humoristisch-aktivistisch entgegentreten.


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Okt
27
2011
7

Surftipp: Europe versus Facebook

Vielleicht erinnert sich der eine oder die andere meiner Leser und -innen ja noch an meinen selbstzweiflerischen Artikel zur Facebook-Thematik von vor einigen Wochen („Die Facebook-Krake“). Dort fragte ich mich, ob ich es wirklich mit meinem Gewissen verantworten kann, ein Facebookprofil zu haben (auch wenn ich dort herzlich wenig Privates kundtue) und ob es so sinnvoll ist, dass es sogar eine Facebook-Konsumpf-Gruppe gibt – schließlich erzeugt man mit alledem Klicks und Traffic, den Facebook wieder schön vermarkten kann. Diese Zweifel wurden noch viel stärker, als ich unlängst den Monitor-Beitrag „Facebooks Datensammelwut: Offenbarungseid der Politik“ zu sehen bekam, den ich schon erschreckend finde – dass Facebook alle möglichen Daten über seine User sammelt und sie auch dazu animiert, möglichst viel von sich preiszugeben (und sei es nur in spielerischer Form), war mir schon klar. Aber dass selbst Nachrichten und Chats, die man geführt hat, in den Facebook-Datenbanken bleiben, ist ein absolutes Unding, finde ich:

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Okt
16
2011
13

RTL und die asoziale „Super Nanny“

„Mein Mülleimer”

Ich will mal stark annehmen (oder doch zumindest hoffen), dass nur die wenigsten meiner Stammleser sich den Quatsch anschauen, den Sender wie RTL tagtäglich in die Welt rotzen – vor allem die ganzen „Doku“-Formate, in denen manipuliert und getrickst wird, um die erwünschten Aufreger zu produzieren, sind seit jeher unter aller Kanone. Gerne wird da unter dem Deckmäntelchen der vermeintlichen Hilfe für in Not geratene Zuschauer und Familien mit gefaketen Inhalten Quote gemacht, ohne Rücksichtnahme auf die Würde der Beteiligten. Von daher ist die Aussage „Scheiß RTL“ nach wie vor unumstößlich gültig. Ich selbst schaue seit längerem kein Privatfernsehen mehr, da ich von dem bunten, kommerzdurchsetzten Geblubber nur Pickel kriege. Mein einziges Fenster in diese Abgründe ist deshalb (wie ich auch schond es öfteren hier schrieb) Holger Kreymeiers fernsehkritik.tv, ein Video-Podcast mit einem kritischen Auge auf den Blödsinn, der den Leuten tagein, tagaus als televisionärer Abraum in die Wohnzimmer gebeamt wird.

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Okt
06
2011
2

Surftipp: Alternative Realität

Als ich zum ersten Mal von dem neuen Website-Projekt Alternative Realität gehört hatte, war ich sofort fasziniert – okay, das Logo sieht mit seinen Herzchen am Baum etwas zu süßlich aus für meinen Geschmack, dafür haben es die Inhalte wirklich in sich:

Wie können wir unsere lokalen und internationalen Probleme lösen? Was gibt es für Alternativen zu diesem oder jenem?

Die Plattform «Alternative Realität» sammelt Momentaufnahmen unserer Gegenwart und blickt zugleich auf mögliche Lösungen, Konzepte und Visionen für eine bessere, sozialere, demokratischere, nachhaltigere, fairere und ökologischere Welt.

Wir wollen Alternativen präsentieren und diskutieren. Und Du bist herzlich eingeladen, an diesem Austausch teilzunehmen!

Gesucht werden Filme, Artikel, Podcasts, Präsentationen, Fotos und Grafiken etc.

  1. die verschiedenste Aspekte und Herausforderungen unserer Gesellschaft und unseres Planeten aufzeigen. Somit Momentaufnahmen der aktuellen Realität.
  2. zu möglichen Lösungen, Konzepten und Technologien, die aktuelle Herausforderungen und Probleme lösen könnten. Ob Prototyp für eine alternative Energiegewinnung, neue wirtschaftliche, politische oder gesellschaftliche Formen bis hin zu visionären – vielleicht auf den ersten Blick – utopisch erscheinenden Ideen für eine alternative Realität.

Und so finden sich auf der Site denn auch, unterteilt in Bereiche wie „Realität“ – zur schonungslosen Bestandsaufnahme all dessen, was in der Welt im derzeitigen System so alles schief läuft und verbessert werden muss – und „Vision“/„Alternative“ – mit der Vorstellung von möglichen anderen Ansätzen zur Gestaltung des menschlichen Miteinanders – schon einige anregende Dokumentationen und Filmhinweise sowie Diskussionsbeoträge. Darunter sind Verweise auf Projekte zu Creative Commons oder Cradle to Cradle und auch Informationen zum Bedingungslosen Grundeinkommen (siehe unten) und der Energiewende – und eben auch einige kritische Beiträge zum Ist-Zustand wie „Deadly Dust – Todesstaub“, die klar machen, dass sich etwas ändern muss.

Grundeinkommen – Der Film from Global Change 2012 on Vimeo.

EDIT: So schnell kann’s gehen – nun ist das Logo der Alternativen Realität begrünt und entkitscht. :-)

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Sep
30
2011
12

Lesetipps: Die Facebook-Krake | Privatisierung ist oft teuer | Windows 7-Sünden

via elfpunkt.net

Es wird Zeit für ein Geständnis – ja, ich bin seit einer ganzen Weile bei Facebook. Aber ich weiß gar nicht mehr, warum. Lange Zeit habe ich dieses „soziale Netzwerk“ komplett abgelehnt und ignoriert, irgendwann habe ich mich dann (aus Neugier? Weil ich durch andere überredet wurde? Keene Ahnung) doch mal dazu herab gelassen, mich dort anzumelden, allen negativen Schlagzeilen bezüglich mangelnder Privatsphäre bzw. Facebooks laxem Umgang mit dem Datenschutz zum Trotz. Es verging wieder eine ganze Weile, bis ich dort auch mal was „machte“, also vor allem Links postete oder die von anderen kommentierte. Es kann halt schon ganz lustig sein, sich da herumzutreiben und zu sehen/lesen, was andere (Freunde, Bekannte) so posten und machen.

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Sep
12
2011
3

Aufmerksamkeitsökonomie

Uebermorgen TV, der Teil des Videopodcasts „Elektrischer Reporter“ von Marius Sixtus ist, skizziert seit inzwischen zehn Folgen mögliche Entwicklungen in Gesellschaft und Technik, ausgehend von den sich heute bereits abzeichnenden Änderungen und Forschungen. Vor allem die Gedanken zum Thema Kommerzialisierung/Marketing/Reklame sind dabei alles andere als erfreulich, wie man auch in der 10. Folge im Abschnitt „Aufmerksamkeitsökonomie“ sieht. Sollte es wirklich so kommen wie Sixtus es sich hier überlegt, wird man in der Zukunft auf die heutige Zeit als die güldenen Tage der Kommerzfreiheit zurückblicken! Gegen die Allgegenwart des Konsumierens trete ich in meinem Blog ja seit jeher ein, also wollen wir mal hoffen, dass die Menschen doch irgendwann zur Vernunft kommen.

Immer häufiger zahlen Menschen für einen Service im Web nicht mit Geld, sondern mit ihrer Aufmerksamkeit. Nachrichtenportale und soziale Netzwerke beispielsweise finanzieren sich, indem sie die eingesammelt Aufmerksamkeit ihrer Nutzer an Werbekunden weiterverkaufen. Wie könnte es übermorgen weitergehen, mit der Aufmerksamkeitswirtschaft im Web?

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Sep
05
2011
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Aufruf: IndieKultur unterstützen

Letzte Woche erreichte mich eine Mail von Marcel Belledin, der mich auf sein neues Projekt IndieKultur aufmerksam machte, welches ich für absolut spannend und unterstützenswert halte. Über die Website Startnext kann man sich als Fan des Projekts eintragen lassen (Registrierung ist kostenlos) und so bei einer Finanzierung helfen – bitte alle HIER mitmachen! Nachfolgend noch einige Infos, worum es bei dem ganzen überhaupt geht:

Mit Ihrer Unterstützung wollen wir das bieten, was wir auf anderen Social Communities und “Web 2.0”-Plattformen vermissen: Einen klaren und übersichtlichen Aufbau, aber auch Mitmach-Funktionen, mit denen man im besten Fall etwas bewegen kann… z.B. hervorheben, wie viel unabhängige Kultur im Gegensatz zur Profitorientierten in Deutschland stattfindet.

Da die unabhängige Kulturarbeit meist unter „Freizeit“ fällt, wird sie vom Bruttoinlandsprodukt (BIP) nicht erfasst. Und da sich in Deutschland und der Wirtschaft alles um das BIP dreht, wird genau dem kaum Bedeutung zugesprochen, welches unserer Meinung nach einen wichtigen Anteil am Leben in unserer Gesellschaft hat: Wir wollen wissen, wie viel Zeit wir für den “sozialkulturellen Austausch” verwenden. Als sozialkulturellen Austausch bezeichnet man die Zeit, die für den kulturellen Austausch außerhalb der Erwerbsarbeit aufgebracht wird. Konkret kann das die unentgeltliche Hilfe (ohne Korruption), kulturelle Projektarbeit aber auch Teilname an Veranstaltungen unabhängiger Kulturgestalter sein. Dieser Wert (in Stunden) ergibt sich aus der freiwilligen Angabe aller Nutzer und lässt sich sehr einfach ins Verhältnis zum BIP setzen und gewinnt dadurch an Bedeutung.

Eine weitere Möglichkeit mitzumachen besteht darin, einen Fragebogen mit Fragen zu sozialem und ökologischem Verhalten zu beantworten. Er ist für jeden persönlich und geheim und sagt etwas über das eigene nachhaltige Kulturverhalten aus. (Weiter unten mehr dazu…)

Was sind die Ziele und wer die Zielgruppe?

Den Kern der Plattform bilden die Seiten der Kulturgestalter (den Begriff fassen wir sehr weit!), die die Möglichkeit haben Projektgruppen zu erstellen, für öffentliche, bzw. private Benachrichtigungen aber auch Informationen zu dem Projekt.

Die Plattform wird auch die Funktionen eines Veranstaltungskalenders haben, damit man sich informieren kann, welche Veranstaltung wo stattfindet, z.B. wenn man bei einem Besuch in einer fremden Stadt nach Szenenveranstaltungen sucht und mehr als nur die kurze Ankündigung lesen will.

Wer als normaler Nutzer Projekte aktiv unterstützen will, kann sich engagieren, wer den Infos folgen will, kann über einen “Klick” observieren – so weiß man als Publikum immer, was aktuell passiert. Wenn man irgendwann genug hat, wird die Projektgruppe wohl überlegt von der persönlichen Liste abserviert.

Im Grunde ist die Seite für alle offen, die sich über Projekte, die gerade stattfinden informieren möchten aber auch für Verleger, Labels und Produktionen, die außerhalb etablierter Institutionen für einen unabhängigen Kulturbetrieb kämpfen.

Für Künstler und Kulturgestalter aus ganz Deutschland, die durch ihre oft unentgeltliche Arbeit Zugang zu einem größeren Publikum suchen. Beispielsweise um über den nächsten Auftritt der Band, der nächsten Filmpremiere, Lesung und Potcastsendung, einer Kundgebung oder das unabhängige Streetart-Projekt zu informieren.

Warum sollte man dieses Projekt unterstützen?

Durch das Zusammenspiel der einzelnen Elemente der Seite und dem Fragebogen, wollen wir die Lebensbereiche der sich gerade bildenden Postwachstumsgesellschaft hervorheben.

Diese sozialkulturelle Bewegung soll in ihrer Größe nicht nur für den Einzelnen spürbar, sondern für alle erkennbar werden (in unserem Beispiel im Vergleich zum BIP) und so für eine Anerkennung in Politik und Wirtschaft sorgen.

Dafür benötigen wir Unterstützer, die sich sozialkulturell als Gestalter und Publikum engagieren und bei unserem Projekt mitmachen. Die Strukturen, die daraus entstehen verändern schon jetzt unser Leben und schaffen eine Lobby für Lebenskultur außerhalb des „Mainstreams“: Nachhaltiger Konsum und zivilgesellschaftliches Engagement sind Teil des Wandels in unserer Gesellschaft. Mit unserem sozialkulturellen Verhalten verfolgen wir das Ziel, die Lebensqualität auch für folgende Generationen zu erhalten.

Für das Projekt haben wir einen gemeinnützigen Verein gegründet, um uns von kommerziellen Anbietern zu unterscheiden. Die Rechte an den Daten verbleiben im Gegensatz zu den meisten anderen Netzwerken bei den Nutzern und werden nicht für Werbung genutzt oder an Dritte weitergegeben.

Aus emanzipatorischer Sicht sind wir stolz darauf, dass unser Team eine Männerquote von 50% hat! Außerdem sind wir für weitere UnterstützerInnen offen, die den Durchschnitt beeinflussen, z.B. ProgrammiererInnen für Handy-APPs…

Der Erfolg hängt, wie bei allem, von den Nutzerinnen und Nutzern ab und daher finden wir es spannend, ob wir mit unserem Projekt genügend Menschen begeistern können.

Was passiert mit dem Geld bei erfolgreicher Finanzierung?

Was uns fehlt, ist die Finanzierung der genannten Grundfunktionen, die nach einer BETA/TEST-Phase öffentlich zugänglich werden.

Da echte Spenden direkt an uns weitergereicht werden, können wir schon jetzt mit dem Aufbau der Seite beginnen. Schön wäre es, wenn nach erfolgreicher Finanzierungsphase die Seite direkt in die Beta-Phase übergeht.

Die Seite soll sich nach Fertigstellung selbst finanzieren. Ein monatlicher/jährlicher Beitrag gibt zusätzliche Funktionen frei, wie z.B. die Möglichkeit nicht nur eine Projektgruppe zu erstellen, sondern beliebig viele. Weitere Funktionen zur Finanzierung sind in Vorbereitung und wir planen damit mindestens die laufenden Kosten zu decken. Wenn das Projekt “überfinanziert” wird, haben wir eine Palette weiterer Funktionen, die programmiert werden könnten, z.B. die Handy-APPs.

Wer steht hinter dem Projekt?

Wir sind ein Team aus vier aktiven und einigen dutzend passiven Kulturgestaltern. Ansprechpartner ist Marcel Belledin, der das Projekt im Sinne des Vereins durchführt. Catarina Schmidt (fade-in.de) übernimmt mit ihrem Team die Entwicklung der Plattform.

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