Aufmerksamkeitsökonomie

Uebermorgen TV, der Teil des Videopodcasts „Elektrischer Reporter“ von Marius Sixtus ist, skizziert seit inzwischen zehn Folgen mögliche Entwicklungen in Gesellschaft und Technik, ausgehend von den sich heute bereits abzeichnenden Änderungen und Forschungen. Vor allem die Gedanken zum Thema Kommerzialisierung/Marketing/Reklame sind dabei alles andere als erfreulich, wie man auch in der 10. Folge im Abschnitt „Aufmerksamkeitsökonomie“ sieht. Sollte es wirklich so kommen wie Sixtus es sich hier überlegt, wird man in der Zukunft auf die heutige Zeit als die güldenen Tage der Kommerzfreiheit zurückblicken! Gegen die Allgegenwart des Konsumierens trete ich in meinem Blog ja seit jeher ein, also wollen wir mal hoffen, dass die Menschen doch irgendwann zur Vernunft kommen.

Immer häufiger zahlen Menschen für einen Service im Web nicht mit Geld, sondern mit ihrer Aufmerksamkeit. Nachrichtenportale und soziale Netzwerke beispielsweise finanzieren sich, indem sie die eingesammelt Aufmerksamkeit ihrer Nutzer an Werbekunden weiterverkaufen. Wie könnte es übermorgen weitergehen, mit der Aufmerksamkeitswirtschaft im Web?

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3 Kommentare

  1. NannyOgg07

    Das wirklich erschreckende daran ist, dass der Film nur etwas überspitzt die momentane Situation wiedergibt. So wird immer häufiger Bildung durch Privatfirmen (z. B. Bertelsmann) bezahlt, wer genug Geld hat schickt sein Kind auf eine Privatschule.
    Und wer ab und zu ZAPP schaut hat das eine oder andere Filmchen über illegale und halblegale WErbeformate schon gesehen.

  2. Ich habe auch bereits mehrere Beiträge gesehen, in denen “redaktionelle Inhalte” einfach gekauft werden und dann als Nachricht verpackt werden.
    Bspw. in Blättchen wie der Apothekenrundschau, wo einfach von Pharmariesen entworfene Werbetexte als Information/redaktioneller Inhalt verkauft werden.

    Insofern ist bereits heute die Grenze zwischen Anzeigen und Informationen häufig nicht mehr gegeben.

    Man ist auch nirgends mehr sicher vor Werbung.
    In meiner Online Handy Rechnung gerade musste ich auf einmal Werbung für irgendwelche Musik-CDs finden …
    Ohne Worte.

    Besonders ärgerlich finde ich übrigens auch, wenn öffentlich-rechtliche Sender offensichtlich irgendwie mit Apple kooperieren.
    Anders kann ich mir die ständige und zumeist positive Präsenz von Apple und seinen Produkten in tagesschau und Co. nicht erklären.

  3. tordis

    bevor ich mir den film angeschaut hab, hab ich mir gedacht, naja, da uns das öl ausgeht, wirds eh bald mager ausschauen mit dem konsum, und damit auch mit werbung usw.
    aber dann ist mir während dem film doch anders geworden. und mir ist der begriff entkoppelung eingefallen.
    und da muss ich nanny ogg recht geben, irgendwie ist es ja jetzt auch schon so…
    wäh is mir grauslich im magen…

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