Brandaktuell und gerade in der gesamten Medienlandschaft heiß diskutiert sind die Plagiatsvorwürfe gegenüber „unserem“ Verteidigungsminister Karl „Xerox“ Theodor von Guttenberg. Normalerweise halte ich mich ja aus tagespolitischen Dingen raus, aber in diesem Fall will ich doch mal eine Ausnahme machen. Denn an der Person zu Guttenbergs kann man gerade mustergültig lernen, wie wirksam auch heutzutage mediale Propaganda ist. Quasi aus dem Nichts taucht dieser gegelte CSU-Protegée aus und schafft binnen kürzester Zeit, dass ihm die halbe Republik huldigt und er als der beliebteste Politiker des Landes gilt. Ohne wirklich etwas geleistet zu haben wird er von Gazetten wie der BILD, Bunte etc. zum neuen Halsbringer hochstilisiert, RTL II dreht eine Sendung mit seiner Frau, auf SAT1 darf er sich prominent zur besten Sendezeit als Feldherr produzieren – und erschütternderweise springen viele Menschen auf diese Show an, wie die sprichwörtlichen Pawlowsche Hunde. Auch ZAPP war dieser Rummel bereits einen Beitrag wert, der duchaus kritisch mit dem Medienzirkus ins Gericht geht:
Kategorie: Gesellschaft Seite 20 von 43
Diese Pressemitteilung des Rats für Nachhaltige Entwicklung flatterte gerade auf meinen virtuellen Schreibtisch – der Titel hat mich auf jeden Fall bewogen, mir die Meldung einmal anzuschauen: „Klimaforscher will globale Konsumziele für die Reichen“. Interessant ist an dem Text vor allem, dass sich offenbar die Erkenntnis, dass unser Konsumniveau, das wir in der westlichen Welt zelebrieren, alles andere als langfristig haltbar ist. Und dass man eben neben der Wirtschaft auch den Konsumenten selbst dazu bewegen muss, von der Konsumfixierung wegzukommen. Ob dies durch ein diktatorisch erscheinendes, global verabschiedetes „Konsumziel“ geht, wage ich ja zu bezweifeln – zum einen, weil die meisten anderen solcher weltweiten Abkommen auch oft genug scheitern, und zum andern, weil mir der Ansatz der Verordnung von oben nicht behagt.
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Das Thema Fleisch(konsum) ist ja nun nicht erst seit dem letzten Dioxin-Skandal ein großes Thema, das spätestens seit dem Erfolg des Buches „Tiere essen“ von J.S. Foer auch medial entsprechende Beachtung findet. So erscheinen mittlerweile auch immer öftere weitere Bücher, die sich mit dem Auswirkungen der Massentierhaltung auf Gesundheit, Umwelt und Moral befassen – wie beispielsweise „Anständig essen“ von Karin Duve. Deutschlandradio Kultur brachte vor einigen Wochen ein Feature zu der Neuerscheinung, in dem das Werk näher beleuchtet wird – „Kollateralschaden an der Fleischtheke“:
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Ich muss heute zunächst einmal etwas gestehen – als Ende der 80er/Anfang er 90er Jahre in Kiel mit dem Sophienhof die erste „Shopping Mall“ mitten in der Innenstadt aufmachte, war ich in meinem jugendlichen Überschwang begeistert und fasziniert von dem Warenangebot und dem ganzen Flair. Auch als ich einige Jahre später das CentrO in Oberhausen kennenlernte, zog es mich durchaus in seinen Bann (ohne mich allerdings zu konkreten Käufen zu bewegen). Heute für mich unvorstellbar, denn um solche Shoppingcenter mache ich mittlerweile einen weiten Bogen und fühle mich in solchen Monstermalls unwohl und ob der glitzernden, keimfreien Konsumatmosphäre völlig fehl am Platze.
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Ich mache ja eher selten Werbung für Läden und Geschäftsideen, aber in diesem Falle will ich mal eine Ausnahme machen – über die Transition Town Kiel-Initiative wurde ich auf dieses sehr löbliche Projekt aufmerksam, das natürlich keine Allheillösung für den Überkonsum darstellt, aber doch einen interessanten Ansatz als Korrektiv – „Tauschbörse für gebrauchte Kleidung in Kiel“:
Der Klamottentauschladen „Kleider tauschen Leute“ im ehemaligen Lessingbad, Lesingplatz 1 ist montags, mittwochs und freitags von 13 bis 18 Uhr geöffnet. Wer Kleidung mitbringt und spendet, kann sich aus dem Vorhandenen bedienen. Dies ist ein Projekt vom Verein „Percy&Komplizen“. Die Finanzierung über Spenden ist zur Zeit bis zum Sommer gesichert. Deutschland ist weltweit Spitze im Verbrauch von Kleidung. Billigläden schießen aus dem Boden. Unter welchen Arbeitsbedingungen T-Shirts für 3 Euro neu in Fernost produziert werden, können wir nur ahnen. Der Anbau der konventionellen Baumwolle verbraucht Unmengen von Wasser und Energie; die Transportenergie kommt dazu…
Ein Tauschladen erscheint als der zeitgemäße Ansatz, nicht ewig das Gleiche tragen zu müssen und trotzdem hochwertige und damit langlebige = resourcenschonende Kleidung tragen zu können. Wir wünschen viel Erfolg und Langlebigkeit für dieses Projekt!
Den guten Wünschen kann ich mich nur anschließen! Ich denke mal, dass es ähnliche Läden in anderen Städten auch gibt.
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Durch eine Mail wurde ich auf diese schöne Aktion von Oxfam Deutschland aufmerksam gemacht – Oxfam ist eine Hilfs- und Entwicklungsorganisation, die sich für eine gerechtere Welt einsetzen. Ein hehres und löbliches Ziel, zu dem nun auch ihre neue Kampagne beitragen soll – das I.N.F.A.M., das Institut für angewandte Millenniumsforschung, eine virtuelles Institut, soll auf satirische Weise die sogenannten Millenniumsziele thematisieren und zeigen, wie weit (oder eben nicht) die Weltgemeinschaft auf dem Weg der Erfüllung dieser Ziele bereits gekommen ist. Dazu eine kurze Definition dessen, worum es hier überhaupt geht – „die Millenniumsziele in zwei Minuten“:
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Auch wenn mein Blog eigentlich Konsum(kritik) und Gedanken zu Reklame, Markenfetischismus und Konsumhörigkeit zum primären Thema hat, habe ich doch von Anbeginn an immer auch einen forschenden Blick auf das generelle Medientreiben geworfen. Dies hat natürlich vielerlei Gründe – zum einen leben wir in einer Art „Mediendemokratie“, in der Medien und ihre Kampagnen gezielt dazu eingesetzt werden, Politik und Politiker zu machen (siehe das aktuelle Beispiel des Freiherrn von und zu Guttenberg, der ja gerade zu einer Art Supermann aufgeblasen wird), so dass es für das Verständis der Vorgänge in unserer Welt unverzichtbar ist, auch das mediale Treiben zu berücksichtigen. Zum anderen sind gerade Fernsehen und große überregionale Presse dafür verantwortlich, welche Trends und Moden nach vorne gespült werden, welche Stars man bewundern soll, welche Produkte von den Redakteuren zum „must have“ hochdeliert werden usw., und sie beeinflussen über Reklame und Imagekampagnen der Konzerne auch das Konsumklima und die Einstellung vieler Menschen zu Firmen und Produkten. Von daher bedeutet Konsumkritik in unserem System fast automatisch auch Medienkritik – werbefinanzierte Privatsender korrelieren stark mit z.B. dem Ankurbeln oft nutzlosen Konsums, mit kranken Frauenbildern, kurzzyklischen Trends unterworfenen Markenimages usw. usf.
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Gerade jetzt, wo die Qualität unserer Lebensmittel immer weiter in den Keller geht und entsprechende Skandale regelmäßig auf der Tagesordnung stehen, ist es vonnöten, dass die Bürger sich wehren, auch gegen mächtige Wirtschafts-Lobbys und die ihnen zudienste seienden Politiker. Deshalb findet am Samstag, den 22. Januar in Berlin auch die Demo „Wir haben es satt!“ statt, deren Aufruf ich hier gerne weiterleite:
Demonstrieren Sie mit!
Sagen Sie Nein zu Gentechnik, Tierfabriken und Dumping-Exporten!
Während der Messe »Grüne Woche« in Berlin treffen sich am 22. Januar 2011 Landwirtschaftsminister aus aller Welt und internationale Agrarkonzerne auf Einladung der Bundesregierung.
Das Ziel von Monsanto, Müller Milch, BASF und Co.: die Industrialisierung der Landwirtschaft voran zu treiben.
Das heißt: Gentechnik, Tierfabriken und Dumping-Exporte.
Diese Agrarpolitik haben wir satt!
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Weil sich Wirtschaftsunternehmen mit millionenschweren Kampagnen legal und unter viel beifälligem (da bezahltem) Mediengetöse gerne grünwaschen, ist es um so erfreulicher, dass es auch einige Menschen und Organisationen gibt, die die vielen Missetaten mancher Konzerne nicht so einfach in Vergessenheit geraten lassen wollen. Wie zum Beispiel mit Hilfe des auch dieses Jahr wieder stattfindenden Public Eye Awards, für den sechs Firmen zur Auwahl stehen, die 2010 viel Leid über die Menschheit gebracht haben. Im einzelnen sind dies BP, die chinesischen Foxconn (die u.a. für Apple unter miesesten Bedingungen Elektronik fertigen lassen), AngloGold Ashanti, Philip Morris sowie die finnische Ölfirma Neste Oil und der Schweizer Stromversorger Axpo. Stimmt mit ab, um der ganzen Aktion noch mehr Gewicht zu verleihen!
>> Hier geht’s zur Abstimmungseite mit weiteren Infos zu den einzelnen Firmen
Eine Reihe schöner Adbusts haben sich die Veranstalter zu jedem der „nominierten“ Konzerne ebenfalls ausgedacht.


