Dieser schöne Kurzfilm von Greenpeace – „Detox! Zeit zu entgiften“ – passt prima zur Thematik meines Blogs, deshalb will ich ihn Euch auch ans Herz legen. (Ja, ich weiß, dass man an Greenpeace auch Kritik üben kann, aber das schmälert die Aussage des Films nicht!)
Noch bis Ende der Woche laufen auf der Berliner Modewoche die Models über den Laufsteg und zeigen, was im nächsten Jahr angesagt ist. Im Wochentakt folgen dann die weiteren Fashion Weeks: New York, London, Mailand, Paris. Die Bilder der Modenschauen gehen blitzschnell um die Welt und wenige Wochen später hängen die Must-Haves in den Schaufenstern der großen Ketten.
Zara beispielsweise produziert nur so viel von einzelnen Teilen, dass die schnell vergriffen sind. Die Botschaft ist klar: Greift zu, sonst ist der Fummel vielleicht bald nicht mehr im Laden. Obendrein liefern sich die Fast-Fashion-Discounter Preiskämpfe – mit der Folge, dass wir uns an Billigware gewöhnt haben und hemmungslos zugreifen. Die Discounter-Bewegung auf die Spitze treiben hierzulande Newcomer wie die irische Kette Primark, die T-Shirts für zwei Euro und Jeans für zehn Euro anbieten.
Den Preis für die Billigklamotten zahlen andere. Produziert wird in ärmeren Ländern. Die gravierenden Folgen für Mensch und Umwelt hat die Greenpeace Detox-Kampagne sichtbar gemacht und aktuell wieder in dem Report Kleine Monster im Kleiderschrank dokumentiert.
Jeder Deutsche kauft im Schnitt fünf neue Teile pro Monat. Pro Jahr 60 Klamotten mehr im Kleiderschrank – das ist auch der Durchschnitt in anderen Industrienationen. Getragen wird nur ein Bruchteil dessen, was wir an Kleidung haben. Selbst umweltbewusste junge Frauen gaben bei Befragungen an, dass bis zu 40 Prozent ihrer Kleidung Schrankhüter sind.
Deshalb müssen wir weniger und bewusster einzukaufen. Auf der Berliner Modewoche stößt man inzwischen auf ein ständig wachsendes gut gemachtes Angebot an grüner Mode. Dazu zählen Kollektionen aus Bio-Stoffen oder recycelten Materialien, Entwürfe von kleineren Labels, die lokal fertigen, Stücke, die multifunktional sind oder gut zu kombinieren. Die wirklich guten Modelle sind zeitlos und nicht schon in der nächsten Saison aus der Mode.
„Buy less, choose well, make it last“ – kauft weniger, bewusster und sorgt dafür, dass es hält – dieses Mantra der britischen Designerin Vivienne Westwood gewinnt an Bedeutung. Und es gibt eine wachsende Zahl von Menschen, die Mode mögen, aber ihre Sehnsucht nach Veränderung anders stillen als mit dem ständigen Kaufen neuer Sachen.
Sie stöbern in Secondhand-Läden oder im Internet bei Kleiderkreisel, gehen auf Kleidertauschparties, leihen sich Kleidung wie Bücher aus einer Bibliothek („Kleiderei“) oder lernen wieder zu stricken, zu nähen und zu flicken. Auch wenn man diesen Trend nicht überschätzen darf, zeigt er doch, dass Fast Fashion, also die schnelllebige Massenware ihren Zenit überschritten hat.
Die Zeiten, als sich Präsidentin-Gattin Michelle Obama, Kanzlerin Angela Merkel oder die britische Schauspielerin Keira Knightley dafür verspotten lassen mussten, dasselbe Kleid zweimal zu tragen, sollten endgültig vorbei sein.
Es ist Zeit umzudenken. Selbst die sauberste Produktion bleibt nicht ohne Folgen für die Umwelt. Weniger ist mehr: Setzen wir auf Kreativität statt auf Konsum!

Eigentlich ist es kein Wunder, dass die Werbewirtschaft nicht nur danach trachtet, den realen öffentlichen Raum mit ihren Parolen zuzupflastern und die Menschen damit in einem permanenten „Haben wollen / Kaufen sollen“-Zustand zu halten, sondern ebenfalls versucht, in jede Ritze des Alltags einzudringen. Von daher ist Reklame in Computerspielen schon seit längerem ein Thema, nicht erst, seitdem Games wie Fifa die möglichst „realistische“ Stadiondarstellung dadurch erhöhen, dass sie die virtuellen Pixel-Werbebanden wie im wahren Leben an Unternehmen verkaufen. So ist sicher gestellt, dass die Spieler permanent Markennamen und Werbebotschaften zu sehen bekommen und dies auch noch als „erfreulich realitätsnah“ goutieren. Ein perfekter und irgendwie pefider, selbstverstärkender Mechanismus… wie auch Der Standard in „
Das Frauenbild in Reklame und Medien ist ja schon seit längerem höchst bedenklich – es wir deinseitig ein gewisses Schönheitsideal propagiert, vermeintlich besonders schöne Menschen gezeigt und diese als Vorbilder hingestellt. Spätestens seit dem Siegeszug des Privatfernsehens und der kompletten Kommerzialisierung dieses Mediums, die dazu geführt hat, dass solche Sendungen wie Germany’s Next Top Model oder Red in den Äther geschissen werden und die Unterschiede von eigentlichem Programm zu den eigentlichen Werbeblöcken verschwimmen, wird den Zuschauern, jungen wie alten, Ultraschlankheit, jugendlicher makelloser Teint u.ä. als primäres Lebensziel suggeriert. Der Mensch wird in dieser Kunstwelt zum Produkt, das sich gut präsentieren und verkaufne muss. Dass das vermeintlich so „perfekte“ Aussehen, welches auf dem Bildschirm und auf Reklameplakaten zu erkennen ist, viel mit nachträglicher Manipulation (Photoshop usw.), aber auch mit plastischer Chirurgie und Ähnlichem zu tun hat und keinesfalls erstrebenswert oder natürlich ist, fällt dabei gerne unter den Tisch.