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Zwei Liter Wasser am Tag? Das irreführende Marketing der Konzerne

Wer kennt sie nicht, die „gute alte“ Regel, dass man mindestens 2 Liter Wasser am Tag trinken solle, um gesund zu bleiben. Was nach einer sinnvollen und im ersten Moment einleuchtenden Sache aussieht, entpuppt sich in Wahrheit als geschickter Marketingschachzug der Getränkekonzerne, wie Plusminus zeigt – „Zwei Liter Wasser am Tag trinken? Unnötig!“:

– Die weit verbreitete Wassertrinkregel “2 Liter am Tag” finden viele Experten und Ärzte übertrieben.
– Trinkvorgaben sind Teil des Marketings der Wasserhersteller, um mehr Umsatz zu machen.
– Umweltschützer stellen Nutzen von Flaschenwasser in Frage und verweisen auf die ökologischen Folgen.
– Gesunde Erwachsene können sich getrost auf ihr Durstgefühl verlassen.

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Markenkraken

Die Zeit brachte neulich eine sehr schöne Übersicht, die zeigt, welche Marken so alles zu den wenigen Großkonzernen gehören, die den Konsumgütermarkt beherrschen. Die einfachste Konsumempfehlung, die man an dieser Stelle geben kann: Keine der Marken kaufen, die Ihr hier aufgelistet findet! „Markenkraken

Die Vielfalt täuscht: Zwar gibt es weltweit Millionen von Produktmarken, dahinter stehen aber nur wenige Konzerne. Oft finden sich vermeintliche Konkurrenten unter einem Dach, etwa die Katzenfuttermarken Whiskas und Kitekat. Wir zeigen die 16 umsatzstärksten Unternehmen, die uns Lebensmittel, Getränke, Tabakwaren, Kosmetika und Reinigungsmittel verkaufen.

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Internet macht dumm“! Mit so einer Schlagzeile ist man sich der Aufmerksamkeit gewiss, bringt sie doch knallig und verkürzt eine medientaugliche Aussage auf den Punkt. Dennoch, was Manfred Spitzer in seinen Studien herausgefunden hat, ist nicht immer direkt von der Hand zu weisen – „Auslagerung des Denkens auf Maschinen schadet dem Gehirn“. Klar, wer kritische Seiten und Blogs wie beispielsweise die meinige hier besucht, erweitert seinen Geist und sein Denken vielleicht eher, aber generell finde ich die Erkenntnisse durchaus interessant, wie er in einem Interview mit pressetext.de ausführt:

Unsere geistige Leistungsfähigkeit nimmt ab, weil wir zu häufig digitale Medien nutzen. Mit dieser Gesellschaftskritik lässt der renommierte Gehirnforscher Manfred Spitzer in seinem bei Droemer erschienenen Buch “Digitale Demenz – wie wir uns und unsere Kinder um den Verstand bringen” aufhorchen. Im pressetext-Interview legt der ärztliche Leiter der Psychiatrischen Universitätsklinik Ulm http://www.uniklinik-ulm.dedar, wie Internet, Konsolen, Smartphones und Co das Gehirn schädigen.

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Der Fall Coca-Cola

Das Internet ist schon nen dolles Ding. Früher wären kritische Informationen kaum verbreitungsfähig gewesen und Dokumentationen, die Großkonzernen auf den Zahn fühlen und ihr Treiben bloßstellen, nur in entlegenen Programmkinos ein Thema. Doch Dank YouTube & Co. können wir uns heutzutage z.B. „The Coca-Cola Case“ im Netz auch auf Deutsch anschauen, wann immer wir wollen. Der Film aus dem Jahr 2010 geht, wie man an dem Titel schon ablesen kann, schonungslos mit Coca-Cola ins Gericht, und zeigt u.a. am Beispiel der Unterdrückung der Gewerkschaften in Mittel- und Südamerika, womit sich diese Firma nahtlos einreiht in die lange Liste der schwarzen Schafe des globalen Business.

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Fußball-WM: Sponsoren in der Kritik

© JR3, stock.xchng

Versprochen: heute wird das einzige Mal sein, dass ich in einem meiner Blogs die Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika erwähne. Natürlich geht es mir nicht um das Sportliche, nicht mal um den Spektakel-Eventcharakter so eines Großereignisses (dazu ließe sich schon die eine oder andere Überlegung anstellen, beispielsweise wie süchtig unsere heutige Gesellschaft offenbar nach medial hochgeputschten Massenemotionen ist), sondern um die Durchkommerzialisierung durch die ewig gleichen Sponsoren. Denn wie schon vor 4 Jahren gehört z.B. Coca Cola zu den Hauptsponsoren, und wieviel, besser gesagt wenig Cola-Konsum mit Gesundheit und Sport zu tun hat, ist klar.

(EDIT: In der ZEIT findet sich der lesenswerte Artikel „Fußball-Weltmeisterschaft: Am Ende gewinnt immer die Fifa“, der isch ebenfalls kritisch mit dem ganzen Zirkus auseinandersetzt:

Alle sollen von der WM profitieren, versprach die Fifa den Südafrikanern. Das große Geschäft aber machen westliche Konzerne, asiatische Firmen und der Fußballverband selbst. […]

[…] Der Weltverband aus Zürich schützt seine milliardenschweren Sponsoren, deshalb darf außer ihnen niemand die Symbole, Slogans und Logos des Weltcups verwenden. “Wir haben sogar unsere Nationalflagge an die Fifa verkauft”, schimpft eine Kolumnistin. Eine Art “Markenpolizei” kontrolliert im geheimdienstlichen Stil, ob jemand das Vermarktungsmonopol verletzt. Die Handelskette Metcash musste sogar einen Lollipop aus den Regalen nehmen.

Es war ein kleiner Ball, auf dem 2010 stand. Ausländische Firmen verdienen dafür umso besser. Ein Großteil der Fähnlein, T-Shirts, Kappen, Bälle und all der anderen WM-Artikel wird billig in asiatischen sweatshops produziert und in Südafrika zu horrenden Preisen verkauft. Selbst Zakumi, der kleine grünhaarige Leopard, ist “Made in China”. Die Gewerkschaften drohten, das WM-Maskottchen zu boykottieren, weil es dem Gastland keinen einzigen Arbeitsplatz gebracht hat. […])

Johannes Pernsteiner von Pressetext Austria gab denn gestern auch eine interessante und passende Pressemeldung zu diesem Thema heraus: „Fußball-WM: Sponsoren im Kreuzfeuer der Kritik“, die ich hier ebenfalls veröffentlichen möchte:

Fußball-WM: Sponsoren im Kreuzfeuer der Kritik
Experten: “FIFA verpasst Chance, für gesundes Leben zu werben”

London/Georgia/Wien (pte/07.06.2010/13:45) – Der internationale Fußballverband FIFA hat sich mit der Auswahl seiner Sponsoren für die Fußball-WM in Südafrika ein Eigentor geschossen. So lautet die Kritik des World Cancer Research Fund WCRF http://www.wcrf.org, in deren Mittelpunkt besonders die Sponsoren Coca Cola, McDonalds und Budweiser stehen. “Würde die FIFA mit gutem Beispiel vorangehen und verkünden, dass sie künftig keine Sponsoren akzeptiert, die für ungesunde Produkte stehen, könnte das der Gesundheit der Menschheit starken Auftrieb geben”, so Teresa Nightingale, Geschäftsführerin der Organisation, gegenüber der BBC.

Verpasste Chance für Kampf gegen Übergewicht

Dass dem Fußball Sponsoren gut täten, die für Gesundheit und aktiven Lebensstil stehen, betont auch Andrea Hofbauer, Vorsitzende des Diätologenverbandes http://www.diaetologen.at gegenüber pressetext. “Fußball erreicht genau die breite Zielgruppe, die sonst nur schwer für Gesundheitsbotschaften angesprochen werden können. Es wäre gelebte Corporate Social Responsibility, wenn auch einzelne Verbände und Sportvereine, die teils bis zu Millionen Fans hinter sich haben, in ihren Grundregeln niederschreiben, dass sie für gesunde Werte stehen.”
Die Kritik sollte zum Nachdenken anregen, welchen Einfluss Werbung für Fastfood und gezuckerte Getränke auf Kinder hat, informiert der WCRF per Blogeintrag. Umgehend antwortete der Internationale Werbeverband IAA http://www.iaaglobal.org , dass Werbung meist nur marginalen Einfluss auf die Ernährung von Kindern habe. Doch selbst in diesem Fall sei, so die WCRF-Retourkutsche, schon ein kleiner richtiger Schritt wichtig, um etwa Übergewicht zu bekämpfen. Für die WM 2014 in Brasilien wird sich freilich noch wenig ändern, denn die Verträge der drei kritisierten Sponsoren reichen noch bis dorthin.

Fernsehwerbung zeigt zuviel Zucker und Fett
TV-Werbung allgemein ist jedoch eher ungesund. Forscher der Atlantic State University http://www.armstrong.edu haben aus 100 Stunden Fernsehprogramm die Werbungen für Nahrung herausgenommen, die Nährwerte der Produkte analysiert und berechnet, wie die tägliche Zufuhr von 2.000 Kalorien auf dieser Basis aussehen würde. Im Vergleich mit offiziellen Empfehlungen enthielt diese Kost 25mal zuviel Zucker und 20mal zuviel Fett, was fatal für Diabetes, Fettsucht und Herzkrankheiten wäre. Zudem erreichte sie nicht einmal die Hälfte der empfohlenen Menge an Gemüse, Obst und Milchprodukten.
Die Ernährungsexpertin Hofbauer gibt zu bedenken, dass das Fernsehen nicht nur über die Werbung auf das Essverhalten einwirkt. “Sehr viele Sendeformate enthalten Botschaften zur Ernährung, auch etwa Spielfilme oder Zeichentrickserien. Das ist ein Problem, kann aber auch eine Chance sein. Ruft etwa Sponge Bob ‘Lecker, es gibt Spinat!’, so hat das nachweisbar Einfluss auf Kinder”, so Hofbauer. Vorteilhaft sei es, wenn Massenmedien die Mündigkeit der Bürger für Nahrungsentscheidungen förderten. Diesbezüglich hofft die Expertin auch auf eine baldige Umsetzung der Kennzeichnungspflicht für Lebensmittel.

Aussender: pressetext.austria
Redakteur: Johannes Pernsteiner
email: pernsteiner@pressetext.com
Tel. +43-1-81140-316

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Lobbyisten gegen Verbraucher – Wie die Lebensmittelindustrie ihre Interessen durchsetzt

Seit einiger Zeit versuchen Verbraucherschützer und Organisationen wie foodwatch (und inzwischen auch Wissenschaftler) sowohl Politk wie auch Wirtschaft davon zu überzeugen, auf den Packungen von Lebensmitteln die sog. „Ampel“ verbindlich einzusetzen. Sie soll signalisieren, ob ein Produkt in punkto Zucker oder Fett im grünen oder roten Bereich liegt. Ein Modell, dass in England inzwischen erfolgreich umgesetzt wurde, auch gegen den anfänglichen Widerstand der Industrie. Nun halte ich so eine Ampel nun auch nicht für soo aussagekräftig, da sie nichts darüber aussagt, wie gesund ein Produkt wirklich ist und unter welchen Folgen für Umwelt und Gesellschaft es hergestellt wurde – und ich gehe davon aus, dass man mit etwas gesundem Menschenverstand von alleine merken kann, dass es am besten ist, frisches Obst & Gemüse zu essen statt abgepackter Industrieware. Dennoch ist so eine Ampel sicher nicht verkehrt, um den besonders dreisten Werbelügen vieler Konzerne einen Riegel vorzuschieben, denn von Nestlé & Co. werden z.B. extrem gezuckerte „Frühstückszerealien“ (das Wort allein ist schon ein Hohn) ja gerne als gesund vermarktet. Bezeichnend ist, dass die Lebensmittelbranche gegen diese Vorschläge zur Ampelkennzeichnung Sturm läuft und ihre Lobbyisten in Berlin und Brüssel massiv in Stellung bringt – wie üblich kommt der Konzernprofit vor der Gesundheit der Konsumenten.

Der Frontal 21-Beitrag „Lobbyisten gegen Verbraucher: Streit um die Lebensmittelampel“ zeigt das dichte Geflecht auf, das die EU-Politiker bei ihrer Arbeit massiv beeinflusst.

[…] Im Juni will das EU-Parlament darüber entscheiden, ob die “Lebensmittelampel” europaweit zur Pflicht wird oder nicht. Und so tummeln sich derzeit zahllose Lobbyisten in Brüssel und machen Stimmung – gegen die Ampel und für freie Fahrt von Fett und Zucker. […]

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Die Geschichte des abgefüllten Wassers

Letztes Jahr machte der Film „The Story of Stuff“ der amerikanischen Aktivisten Annie Leonard im Netz die Runde – ein schön animierter Kurzfilm, der den Wahnsinn unseres Wirtschaftssystems mit seinen Mechanismen von Reklame, Marketing und rücksichtsloser Produktion, leicht verständlich und unterhaltsam skizzierte. Nun hat sich das Team der Free Range Studios wieder an ein kritisches Thema gewagt, nämlich die Tendenz, dass eine kleine Zahl von Großkonzernen, darunter Nestlé und Coca Cola, dabei sind, sich die Wasserquellen dieser Welt unter den Nagel zu reißen und das Naturgut völlig überteuert in Flaschen weiterzuverkaufen; oft zum Nachteil der Menschen, die in der Nähe der Quellen wohnen. „The Story of Bottled Water“ könnte wiederum ein prägnanter Augenöffner für alle jene Menschen sein, die diese Firmen bei ihrer Privatisierung der Allgemeingüter gewähren lassen oder durch den Kauf des Wassers noch unterstützen. Der Film ist auch ein Lehrstück dafür, dass Werbung schadet, denn via Marketing wird einem Flaschenwasser als das alleinig sinnvolle angepriesen und Wasser aus dem Wasserhahn diffamiert.

… to tell the story of manufactured demand—how you get Americans to buy more than half a billion bottles of water every week when it already flows from the tap. Over seven minutes, the film explores the bottled water industry’s attacks on tap water and its use of seductive, environmental-themed advertising to cover up the mountains of plastic waste it produces. The film concludes with a call to ‘take back the tap,’ not only by making a personal commitment to avoid bottled water, but by supporting investments in clean, available tap water for all.

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Aktuelle Adbusts: CDU, BILD-„Zeitung“ und Coca Cola

Es gibt mal wieder ein paar schöne Adbusts, also Parodien auf Reklamekampagnen, im Netz zu bewundern, die ich Euch hier vorstellen möchte. Zunächst eine Reaktion auf die CDU-Vorschläge, Hartz IV-Empfänger zum Arbeitsdienst zu zwingen – ein paar kreative Menschen bemächtigten sich dazu einer Kampagne einer Jobbörse (Originale siehe HIER) und bastelten die Motive per Photoshop passend um [via Fefe und Prototypen]:

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Die letzte Keine Anzeige des Greenpeace Magazins war auch mal wieder so recht nach meinem Geschmack, attackierte sie doch die widerwärtige Bild-„Zeitungs“-Reklame, in der Promis und bekannte Menschen des öffentlichen Lebens sich nicht zu blöd sind, ihr Gesicht für dieses Revolverblatt hinzuhalten. Von einigen Leuten wie JB Kerner oder Mario Barth würde man eh nichts anderes erwarten, als dass sie sich für jede Firma verkaufen, der mit genug Scheinen wedelt, aber dass selbst Gregor Gysi oder Richard v. Weizsäcker dieser Postille ihren guten Namen leihen, ist schon sehr erbärmlich und macht nicht etwa BILD glaubwürdiger, sondern eher die Mietpromis (noch) unglaubwürdiger. (Siehe dazu auch meinen offenen Brief an JB Kerner.) „Wir werben ohen Skrupel für Volksverdummung“ textet das Greenpeace Magazin folgerichtig:

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Und hier noch etwas zum Thema Coca Cola und der Wasserdurst dieses Konzerns in Indien (und anderswo):

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Watersucking Coke in India von Carlos Latuff [via]

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Coca Cola – süß wie Blut

Es soll ja immer noch Menschen geben, die Coca Cola-Produkte kaufen und konsumieren und sich von der massiven Reklamemaschinerie blenden lassen. Dass dieser Konzern jedoch bei weitem keine weiße Weste hat und (wie ich ja neulich auch schon schrieb) als Global Player viel zerstört und deshalb am besten gemieden werden sollte, verdeutlicht der Beitrag von Beate Heinemann – „Coca Cola – süß wie Blut“, der viele der Vorwürfe, die man diesem Unternehmen machen kann, zusammenfasst. (Wer’s lieber in Bildform hat, der sei noch mal auf die Doku „Nichts geht ohne Coca Cola“ hingewiesen.)

Ein Blick hinter die Fassade und das Werbebild wird jäh zerrissen und das am meist getrunkene Getränk der Welt verätzt mir eher die Speiseröhre. Es geht um Verstöße gegen die Menschenrechte wie Verletzung von Gewerkschaftsrechten, Ausbeutung, Repression und die Ermordung von Arbeiterinnen und Arbeiter, Finanzierung von Militär und paramilitärischen Gruppen, Auftragsmorde, rassistische Diskriminierung, Kinderarbeit; Bestechung mächtiger Politikerinnen und Politiker sowie massive Umweltzerstörung wie u. a. auf den Internetseiten der AG Friedensforschung an der Uni in Kassel, indymedia und labournet zu finden ist. (…)

(…) Hier hinterlässt die Coca-Cola-Company weltweit ihre Spuren. Indien: Durch Bestechung von Politikern gelang es der Coca-Cola-Company das Grundwasser massiv anzuzapfen und somit das dortige Wasserreservoir zu zerstören. Das heißt, der Wasserspiegel sank drastisch, was zur Wasserknappheit durch vertrocknete Brunnen, Zisternen und Flüssen führte. Weiterhin war die Coca-Cola-Company für die Verunreinigung des Nutzlandes der Bauern verantwortlich und verkaufte in Indien zudem auch noch Schlacke an Bäuerinnen und Bauern als Düngemittel. Aufgrund “Kommerziellen Vandalismus” wurde die Coca-Cola-Company zu einer Geldstrafe verurteilt. Dabei ging es um das Aufmalen einer gigantischen Werbeanzeige an einem ökologisch wertvollen Felsübergang im Himalaja. Doch der Konzern bezahlte die Geldstrafe nicht und trat somit nicht für eine Wiedergutmachung der irreversiblen Schäden ein. Chiapas (Mexiko): Hier wurden die umliegenden Ansiedlungen der Coca-Cola-Fabrik durch entwichenes Ammoniak in Mitleidenschaft gezogen. Panama: Verunreinigung der Bucht von Bahia. Mexiko: Die Coca-Cola-Company weigerte sich 1998, ihre industriellen Aktivitäten gemäß dem für Mexiko entwickelten Umweltschutzprogramm um mindestens 30% zu reduzieren. (…)

Und, nein, Pepsi ist keine Alternative, selbst wenn man von der Firma nicht so viele Schauergeschichten zu lesen bekommt – aber jeder weltweit agierende Großkonzern trägt zur Zerstörung von Gesellschaft und Umwelt bei, zumal wenn er an der Börse gelistet ist und demnach nur nach der Profitrate gemessen wird.

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Badvertising

Eine Rubrik „Badvertising“ zu nennen, wie es die US-amerikanische Verbraucherschutzseite Consumerist tut, weckt natürlich sofort mein Interesse. Tatsächlich werden hier Beispiele sowohl für handwerklich schlechte, peinliche, dümmliche, irreführende Reklame aus den letzten Jahrzehnten versammelt (besonders schön: Zuckerwerbung aus den 60ern, in der Zucker als Diäthilfe angepriesen wird! Oder historische Zigarettenwerbung, mit Rock Hudson oder Ärzten als Anpreiser der Nützlichkeit des Rauchens!), als auch auf aktuelle Fehlentwicklungen der Werbeindustrie eingegangen (z.B. eine sehr kritische Betrachtung der Aktivitäten von Coca Cola in Bezug auf ihre Werbung, die sich angeblich ja gar nicht an Kinder richtet).

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Nicht jeder Beitrag erschließt sich dem Mitteleuropäer unmittelbar, aber sofort ins Auge sprangen mir zwei Artikel im Zusammenhang mit Kreditkarten. Da beschweren sich Kunden darüber, dass die Citibank auf ihrer Internetsite bei den jeweiligen Kundenkontoständen wahrhaftig so dreist ist, in die jeweiligen Transaktionen Werbeeinblendungen zu schieben und die die Übersichtlichkeit massiv stören. Klar, die Citibank ist quasi pleite und musste viele Milliarden $ vom Staat bekommen, um überhaupt über die Runden zu kommen, aber dass sie so tief gesunken ist, ist schon erschreckend. Die Leute bei etwas so Sensiblem wie den Kontoständen noch mit Reklame zu behelligen, ist sowieso eine Unverschämtheit, schließlich bezahlt der Kunde ja die Karte sowieso schon teuer genug.

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Werbung in Bezug auf Kreditkarten ist in den USA ohnehin eine bei uns kaum vorstellbare Pest – viele Unternehmen und Banken streiten sich da um die Gunst der Kunden und bombardieren die Haushalte mit einer wahren Prospektlawine. Familie Silbar aus Chicagoland hat sich mal den Spaß gemacht und sammelte alle entsprechenden Werbesendungen eines Jahres und kam am Ende auf die schwindelerregende Menge von 23 Pfund Papier, verteilt auf 445 Angebote für Kreditkarten, die da allein auf sie einprasselte! Was für eine grauenhafte Ressourcenvergeudung, einfach unfassbar – aber darüber habe ich mich ja auch schon in Teil 3 meiner kleinen Aufklärungsserie „Werbung schadet“ ausgelassen.

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