Coca Cola – süß wie Blut

Es soll ja immer noch Menschen geben, die Coca Cola-Produkte kaufen und konsumieren und sich von der massiven Reklamemaschinerie blenden lassen. Dass dieser Konzern jedoch bei weitem keine weiße Weste hat und (wie ich ja neulich auch schon schrieb) als Global Player viel zerstört und deshalb am besten gemieden werden sollte, verdeutlicht der Beitrag von Beate Heinemann – „Coca Cola – süß wie Blut“, der viele der Vorwürfe, die man diesem Unternehmen machen kann, zusammenfasst. (Wer’s lieber in Bildform hat, der sei noch mal auf die Doku „Nichts geht ohne Coca Cola“ hingewiesen.)

Ein Blick hinter die Fassade und das Werbebild wird jäh zerrissen und das am meist getrunkene Getränk der Welt verätzt mir eher die Speiseröhre. Es geht um Verstöße gegen die Menschenrechte wie Verletzung von Gewerkschaftsrechten, Ausbeutung, Repression und die Ermordung von Arbeiterinnen und Arbeiter, Finanzierung von Militär und paramilitärischen Gruppen, Auftragsmorde, rassistische Diskriminierung, Kinderarbeit; Bestechung mächtiger Politikerinnen und Politiker sowie massive Umweltzerstörung wie u. a. auf den Internetseiten der AG Friedensforschung an der Uni in Kassel, indymedia und labournet zu finden ist. (…)

(…) Hier hinterlässt die Coca-Cola-Company weltweit ihre Spuren. Indien: Durch Bestechung von Politikern gelang es der Coca-Cola-Company das Grundwasser massiv anzuzapfen und somit das dortige Wasserreservoir zu zerstören. Das heißt, der Wasserspiegel sank drastisch, was zur Wasserknappheit durch vertrocknete Brunnen, Zisternen und Flüssen führte. Weiterhin war die Coca-Cola-Company für die Verunreinigung des Nutzlandes der Bauern verantwortlich und verkaufte in Indien zudem auch noch Schlacke an Bäuerinnen und Bauern als Düngemittel. Aufgrund “Kommerziellen Vandalismus” wurde die Coca-Cola-Company zu einer Geldstrafe verurteilt. Dabei ging es um das Aufmalen einer gigantischen Werbeanzeige an einem ökologisch wertvollen Felsübergang im Himalaja. Doch der Konzern bezahlte die Geldstrafe nicht und trat somit nicht für eine Wiedergutmachung der irreversiblen Schäden ein. Chiapas (Mexiko): Hier wurden die umliegenden Ansiedlungen der Coca-Cola-Fabrik durch entwichenes Ammoniak in Mitleidenschaft gezogen. Panama: Verunreinigung der Bucht von Bahia. Mexiko: Die Coca-Cola-Company weigerte sich 1998, ihre industriellen Aktivitäten gemäß dem für Mexiko entwickelten Umweltschutzprogramm um mindestens 30% zu reduzieren. (…)

Und, nein, Pepsi ist keine Alternative, selbst wenn man von der Firma nicht so viele Schauergeschichten zu lesen bekommt – aber jeder weltweit agierende Großkonzern trägt zur Zerstörung von Gesellschaft und Umwelt bei, zumal wenn er an der Börse gelistet ist und demnach nur nach der Profitrate gemessen wird.

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15 Kommentare

  1. Jo

    Einfach nur “X ist keine Alternative” hinstellen hilft auch niemandem weiter. Bessere Alternativen nennen wär besser.
    (In meinem Fall hilft auch der Verweis auf Bioläden nicht, ich hab hier in der Gegend allenfalls einen mittelprächtigen Getränkemarkt anzubieten. Essen-Nordwest halt.)

    • Es gibt ja diverse Marken von kleineren Herstellern (Fritz Cola, Afri (?)…), aber ich kenne mich in dem Bereich nicht sonderlich aus, da ich keine Cola trinke – vielleicht weiß der eine oder andere Leser da mehr? In Essen hast Du zugegebenermaßen wirklich ein Problem, das stimmt, die Stadt liegt ja in punkto Bioladendichte etc. weit hinten im Landesvergleich (Kiel liegt auf Platz 6 bundesweit :-). Aber alles, was nicht von Coca Cola, Pepsi oder Nestlé (oder den Discounter-Eigenmarken) stammt ist schon mal ein Schritt in eine bessere Richtung, das kann man sagen.

  2. “aber jeder weltweit agierende Großkonzern trägt zur Zerstörung von Gesellschaft und Umwelt bei”

    das ist bei kleineren konzernen nicht anders. ob ein Unternehmen in D oder in den USA sitzt und wie viel es exportiert ist relativ egal, auch n kleiner deutscher konzern bezieht seine rohstoffe möglicherweise in china und bei der verarbeitung wird noch die umwelt verpestet usw.

    • Deswegen ist mein Motto ja auch, so wenig zu konsumieren wie möglich, und am besten so wenig industriellen Kram wie möglich. :-)

  3. Punksympathisant

    Pepsi ist keine Alternative, das stimmt! Die meisten Läden haben aber – wenn sie nicht wie meistens AUSSCHLIESSLICH Coke haben – meist nur Pepsi als Alternative, ich kenne nur einen Supermarkt in meiner Nähe, der auch noch Sinalco und noch kleinere Limonaden anbietet… Wenn ich also “Heißhunger” auf ne Cola hab, dann geh ich wenndann da rein.

    Am härtesten finde ich ja, dass Coke eine Strafe nicht zahlt, als einer der reichsten Konzerne der Welt, sollte man doch eine Strafe – die bestimmt weitaus geringer ist, als der Profit, den Coca-Cola unehrlich gemacht hat – noch zahlen können!

    Coca-Cola ist wohl die Marke, die ich am striktesten boykottiere, so war ich mal auf der Heimfahrt von Bayreuth ins Allgäu, hatte in Nürnberg riesigen Hunger, aber in 4 oder 5 Läden im Bahnhof wo ich da war gab es nur Coca-Cola-Produkte, und es hing eine riesige unübersehbare Coca-Cola-Werbung an der Wand. Arm. Ich bin dann lieber durstig bis München gefahren, wo ich mir (Jetzt mein Geständnis) eine Volvic kaufte. Damals wusste ich ja noch nicht, dass Volvic auch nicht sündenfrei ist, aber dank deiner Aufklärungsarbeit wird das nicht mehr vorkommen ;) :D

    • Tja, am besten ist es sowieso, keine Cola zu trinken. ;-) Ich kriege mittlerweile nach einem Schluck sofort Magenschmerzen, deshalb trinke ich das auch seit langem nicht mehr. Lieber Wasser. Wobei man da auch aufpassen muss – die ganzen Großmarken sind zu meiden. Apollinaris gehört beispielsweise inzwischen zu Coca Cola! Vittel, Perrier, San Pellegrino zu Nestlé etc. Sehr löblich von Dir, auf Volvic zu verzichten. :-)

  4. Punksympathisant

    PS: Durst meinte ich, nicht Hunger ^^

  5. Punksympathisant

    Das kommt dann aber auch auf den Körper drauf an, und die Gesundheit ist ja sein eigenes Problem, also ist es ja nur sich selbst gegenüber unverantwortlich. Ich trinke zwischen 0 und 2 Flaschen Cola in der Woche. Solange man nicht jeden Tag zu McDonalds geht und sich mit Cola und Burgern volllaufen lässt, ist es ja auch nicht weiter schlimm(es sei denn natürlich, man hat einen “anderen” Magen)

    Und man wurde ja nicht geboren, um auf alles zu verzichten. Auf ausbeuterische Produkte zu verzichten ist ja schon wichtig, aber solange sie fair hergestellt wurden und man WENNDANN nur sich selbst damit “gefährdet” (die Gesundheit leiden lässt), dann ist es schon in Ordnung, man will ja auch noch Spaß am Leben haben :D

    • “Spaß haben” und “ungesundes Zeug trinken” gehören aber nicht zwingend zusammen. ;-) Ich kann mein Leben auch ohne Cola genießen bzw sogar besser, weil sich der Körper halt besser anfühlt als wenn ich diese (oder andere) Zuckerbrühe zu mir nehme. Aber von mir aus kann jeder trinken & essen was er will, auch rauchen und so, das ist ja nicht mein Bier (sozusagen) :-)

  6. Punksympathisant

    Jo, hauptsache du bist glücklich ;)

    Mit den Worten von Farin Urlaub:
    “Es ist egal, was du bist,
    hauptsache ist, es macht dich glücklich!”

    http://www.youtube.com/watch?v=ngLNRQWF6As

    • Naja, wenn jeder nur das macht, was ihn persönlich (egoistisch) glücklich macht (zu machen scheint), kommt so ein System heraus wie das, was wir gerade erleben… :-O

  7. Punksympathisant

    Deshalb sagte ich zum Cola-Konsum ja dazu, dass man soviel COla trinken darf wie man will(egal wie ungesund), solange man damit keine Ausbeutung unterstützt!

    • @ Punksympathisant – ich denke, da sind wir uns ja absolut einig. :-)

      @ chapultec – sehr interessant, danke, da habe ich ja wieder was zum Schauen!

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