Fernsehtipp: Gegenangriff – Wirtschaft im Fadenkreuz der Kunst

Es gibt mal wieder was Tolles auf Arte zu bestaunen – die vierteilige Serie „Gegenangriff – Wirtschaft im Fadenkreuz der Kunst“, die leider schon läuft, aber zum Glück noch wiederholt wird (und zudem im Internet zu betrachten ist). Besonders spannend scheint mir Folge 3, „Konsum“ zu sein, die am 26.4. um 11:50 Uhr noch einmal ausgestrahlt wird:

Künstler erforschen das Territorium der Ökonomie. Die vierteilige Dokumentationsreihe “Gegenangriff” verbindet auf einzigartige Weise das Abenteuer Kunst mit einer Entdeckungsreise in das Territorium der Wirtschaft. Zum ersten Mal zeigt eine ARTE-Dokumentationsreihe Wirtschaft als Objekt von Kunst, statt Kunst als Objekt von Wirtschaft

Was bleibt von den Schlachtfeldern des Konsums?

Konsum ist das Glücksversprechen des Kapitalismus. Wer sind wir ohne Dinge, ohne Konsum? Was, wenn da nichts mehr ist: keine Dinge, keine Waren, keine Marken, keine Projektionsflächen? Der britische Künstler Michael Landy eröffnet neue Perspektiven auf das “Konsumparadies” mit einem radikalen Selbstexperiment.

Im Namen der Kunst zerstört er im Februar 2001 systematisch seinen gesamten Besitz. Landy stellt ein Inventar seines Lebens auf: mehr als 7.000 Objekte, von der Geburtsurkunde bis zum Schaffellmantel seines Vaters, werden in ihre Einzelteile zerlegt und pulverisiert. Titel der in einem Video dokumentierten Aktion: Breakdown. Die Vernichtungsaktion wird für Landy zur Befreiung auf Zeit aus einem System, das nicht aufhört, sich selbst zu reproduzieren. Sie ist eine Reflektion über die verborgene Beziehung zwischen Individuum, Besitz und Identität. Eine Meditation über Wert und Wesen der Dinge und den Kern unseres heutigen Konsums.

Nach einem Jahrzehnt spricht Landy über die Prozesse der Zerstörung seines materiellen Lebens, die zu einer zweijährigen Schaffenspause führten. Ein Film über Paradies und Hölle des Konsums, über Schöpfung und das Nichts.

“Gegenangriff” fordert auf zur radikalen Selbstbefragung: Was kaufen wir, wenn wir kaufen? Wer bin ich ohne die Dinge, die ich besitze? Wer bin ich ohne Konsum?

Die vierteilige Dokumentationsreihe stellt vier zeitgenössische Künstler vor, die auf unorthodoxe Weise unser Wirtschaftssystem erkunden: vier Grenzgänger. Einen Italiener, der Geld zu Kunst verdaut, einen Klangkünstler, der die Dynamik des Finanzmarkts in Sound transformiert, einen Briten, der in einem Selbstexperiment seinen gesamten Besitz zerstört, eine Fotografin, die über Jahrzehnte den Habitus der ökonomischen Elite dokumentiert. Die Resultate reichen von humorvoller Subversion, akribischer Investigation, existentiellem Selbstexperiment, bis zu einfühlender Dokumentation.

Mit ihren ungewöhnlichen Werken loten sie Fragen aus, die uns alle angehen: von Geld und Tausch, Börse und Spekulation, Konsum und Besitz, Armut und Reichtum. Wie funktioniert Geld? Was kaufen wir, wenn wir kaufen? Wer sind wir ohne Dinge? Warum wächst die Kluft zwischen Arm und Reich? Mit außergewöhnlichen Mitteln führt uns die Kunst vor Augen, aus welchen stillschweigenden Annahmen das Wirtschaftsgeschehen im 21. Jahrhundert seine Kraft bezieht. “Gegenangriff – Wirtschaft im Fadenkreuz der Kunst” eröffnet überraschende Perspektiven auf die Welt der Ökonomie.

Sendetermine der vier Folgen:
Geld – 19.4., 11:40 Uhr
Spekulation – 28.4. 11:45 Uhr
Konsum – 26.4. 11:50 Uhr
Ungleichheit – 24.4. 23:35 Uhr

Und wenn Ihr schon mal bei Arte seid, könnt Ihr ja heute, am Dienstag, auch gleich noch diese Sendung um 20:15 vormerken:

Die Dokumentation „Dritte Welt im Ausverkauf“ erzählt, wie die Nahrungs- und Finanzkrise 2008 zu einem unfassbaren Wettlauf um die Kontrolle von Agrarflächen rund um den Globus geführt haben (anhand von Beispielen aus Äthiopien, Indien, Saudi Arabien und Latein Amerika). Mehr als fünfzig Millionen Hektar Land wurden bereits verkauft. Industrielle, Finanzinvestoren und sogar Regierungen produzieren nun in ärmeren Ländern. Doch diese Staaten schaffen es häufig noch nicht einmal, ihre eigene Bevölkerung zu ernähren…

Gleichzeitig wird diese Dokumentation um 20h15 auf http://planete-a-vendre.arte.tv/de/ mit realtime Informationen von Twitter, Flickr, Google News und Wikipedia über das Thema gezeigt. Es ist unter Mozilla Firefox zu sehen.

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Surftipp (?): digitale-gesellschaft.de – Pro und Contra

Dass das Word Wide Web unser aller Leben in den letzten 15 Jahren verändert und zunehmend geprägt hat, ist ja nun eine Binsenweisheit – schon die Tatsache, dass Ihr diesen Beitrag hier mit Eurem Browser lest, ist ein Beweis für die Bedeutung des Internet. :-) Da wir in einer digitalen Gesellschaft leben, beeinflusst nicht nur durchs Internet, sondern auch durch Smartphones u.ä., scheint es nur ein logischer Schritt, dass sich vermehrt Initiativen bilden, die sich mit dem Dasein in dieser gewandelten Welt befassen – so gibt es seit Mittwoch das neue deutsche Projekt Digitale Gesellschaft, das aktuell stark medial gehypt wird und dessen Grundidee die Macher wie folgt umreißen:

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Recherchen zur käuflichen Presse – Schleichwerbung auf dem Vormarsch

Reklame hat ja bekanntlich viele negative Auswirkungen auf Pressefreiheit und Gesellschaft – wie ich auch schon in meiner kleinen Serie „Werbung schadet“ vor einiger Zeit darstellte, gibt es nicht zuletzt auch den Einfluss auf reklamefinanzierte Medien, die aus Rücksicht auf Werbekunden pfleglich mit gewissen Unternehmen umspringen. Das NDR-Medienmagazin ZAPP berichtete nun über die Undercover-Recherche eines taz-Redakteurs zu diesem Thema – also ob Zeitungen sich in ihren Inhalten an die Wünsche von potentiellen Kunden anpassen oder Werbung als solche deutlich kennzeichnen. Die Ergebnisse sind teilweise erfreulich (weil es durchaus einige Medien gibt, die solche Vorgehensweisen strikt ablehnen), andererseits auch ernüchternd, weil sich eben auch diverse Medien gerne dazu bereit erklärten, bei solchen undurchschaubaren Deals mitzumischen. „Undercover: Recherchen zur käuflichen Presse“:

Reklame – schalten Sie da auch immer ab? Oder überlesen Werbeanzeige einfach? Für Unternehmen ist das bedauerlich. Schließlich wollen die Ihnen was verkaufen. Und finden dafür auch tatsächlich immer wieder Mittel und Wege. Einer führt direkt in die Redaktionen. Eigentlich sollen PR und journalistische Inhalte dort streng getrennt werden, doch das ist nicht immer der Fall. ZAPP über journalistische Mogelpackungen und gekaufte Inhalte.

Er hat aufgedeckt, was eigentlich kein Zeitungsleser erfahren soll. Der “taz”-Redakteur Sebastian Heiser hat ein heimliches Geschäft offen gelegt. Seine verdeckten Aufnahmen zeigen, wie bereitwillig sich manche Zeitung kaufen lässt.

Bei der “Frankfurter Rundschau” hieß es demnach: “Im Prinzip sind wir für alles offen. Wenn Sie heute mit dem Thema kommen Solarenergie, dann machen wir halt nächste Woche das Thema Solarenergie.” (…)

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Affenmärchen – Arbeit frei von Lack & Leder

Hinter dem zunächst vielleicht etwas sonderbar anmutenden Titel „Affenmärchen – Arbeit frei von Lack & Leder“ steckt ein hochinteressantes neues Online-Buchprojekt, auf das ich im Der Mensch – das faszinierende Wesen-Blog aufmerksam wurde. Worum es in dem Buch geht, beschreibt der Autor Gebhard Borck wie folgt:

„Die Wirtschaft wie wir sie aus dem letzten Jahrhundert kennen, funktioniert heute nicht mehr. Geldgier und Gewinnstreben als Antrieb haben genauso versagt wie das kollektive System der abhängigen Beschäftigung mit all seiner Reglementierung, Einschränkung und Steuerung.

Wollen so Menschen wirklich leben? Wenn die hierarchische Konzernplanwirtschaft der heutigen DAX-Unternehmen genauso unmenschlich, ungerecht und dysfunktional ist wie das neoliberale Freiheitsdenken der 80er-Jahre-Tycoons und die väterlich autokratische Monarchie des Mittelstandes, was dann stattdessen?

Affenmärchen zeigt die Lösung: Setzen Sie doch Ihre Mitarbeiter frei! Wenn Unternehmen auf abhängige Beschäftigung verzichten und stattdessen eine Sinnfläche bieten, an die sich Mitarbeiter freiwillig koppeln, dann können Unternehmen aus sich heraus gleichermaßen sinnvoll, nachhaltig und erfolgreich agieren.

Wie kann das funktionieren? Dieses visionäre wie provokative Wirtschaftssachbuch durchleuchtet nichts weniger als die Zukunft von Wirtschaft und Arbeit.“

Derzeit wird das Werk im dazugehörigen Blog Kapitel für Kapitel veröffentlicht, so dass es sich jeder kostenlos durchlesen kann. Wer mag, kann den Blog auch abonnieren, um keinen Beitrag zu verpassen. Und wer Gefallen an der spannenden Materie und den beschriebenen Ideen findet, darf das Buch als Hardcover-Ausgabe vorbestellen – sobald sich genügend Leute gemeldet haben, wird es nämlich auch eine handgriffige, also auf Papier gedruckte Fassung des Affenmärchens geben. Ich selbst habe jetzt gerade das erste Kapitel „Vereinbarungen brechen“ gelesen, welches auf jeden Fall Lust auf mehr macht! (Ob das Buch am Ende eine bereichernde Lektüre für mich war, werde ich natürlich erst in einer Weile feststellen können.)

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Was aus der Fabrik kommt, wird gegessen!

© donkeyrock, stock.xchng

Das Thema Lebensmittel bzw. der langsame Niedergang der Qualität durch Industriefraß ist ja schon seit Jahr und Tag ein wichtiges Thema meines Blogs. Durch Discounter und Lebensmittelindustrie forciert, isst der normale Mensch heutzutage eine Melange aus Zusatzstoffen, Ersatzstoffen und billigsten Zutaten, die ihm von der Reklame als „hochwertig“ und „naturbelassen“ angepriesen werden. Zufällig stieß ich dieser Tage auf einen Artikel in der Zeit, der aus dem Jahr 2004 stammt, aber leider heute aktueller ist denn je – „Was aus der Fabrik kommt, wird gegessen!“. Autor Marcus Rohwetter schildert in diesem umfangreichen Beitrag, wie die Industrie uns mit immer neuen Produkten den Geschmack und die Gesundheit versaut:

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Sachen, die echte Menschen niemals über Reklame sagen würden

Schon seit jeher finde ich es amüsant, wie sich Reklameschaffende die ideale Konsumwelt und den perfekten Konsumenten so vorstellen – wenn man von den Werbespots auf den Geisteszustand der Verfasser schließen müsste, käme man in der Regel zu keinem sehr vorteilhaften Ergebnis. Vermutlich lassen die Endergebnisse stundenlangen kreativen Gehirnstürms in den Marketingkemenaten aber eher Rückschlüsse auf den Drogenkonsum zu. Wie sonst käme jemand auf die Idee, dass echte Menschen durch das Öffnen einer Rolle pappiger Industriechips plötzlich in Partystimmung wären und der Punk abgeht? Oder jemand einen auf der Straße wegen der „Aprilfrische“ der Wäsche anspricht. Etc. pp. Ähnliches dachte sich wohl auch der Macher des amerikanischen Blogs „Things real people don’t say about advertising“, in dem er fiktiven Konsumenten satirisch überhöhte Jubelphrasen oder verquer-eloquente Formulierungen in den Mund legt, die diese über die ihnen begegnenden Reklameformen ausrufen. Eine schöne Idee, die man auch mal auf deutsche Verhältnisse übertragen sollte, finde ich! Hier mal ein paar Beispiele:

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Sparkurs an Krankenhäusern – Privatisierung als Ziel

© lynmeyer, stock.xchng

Dass unser Gesundheitssystem an allen Ecken und Enden krankt, ist ja nun nichts Neues – die permanenten Kostensteigerungen, hervorgerufen durch vielerlei Gründe (wie z.B. Wucherpreise bei Arzneimitteln, eine gesteigerte „Konsumeinstellung“ von Patienten gegenüber Medizin uvm.), spürt jeder Einzelne an den stetig steigenden Krankenkassenbeiträgen. Direkt Leidtragende der Fehlentwicklungen sind aber nicht zuletzt die Beschäftigten in Krankenhäusern, die unter zum Teil abenteuerlichen Bedingungen ihrer gesellschaftlich so wichtigen Arbeit nachgehen müssen. Zwei Artikel, auf die ich in den letzten Tagen gestoßen bin, haben mich dazu bewogen, dieses Thema, das ja auch zum Bereich der grundlegenden Fehler unseres Systems gehören, auch hier im Blog aufzugreifen. In der Jungen Welt schreibt Mirko Knoche über „Privatisierung als Ziel“ – das Schleswig-Holsteinische Uniklinikum UKSH leidet unter permenenten Etatkürzungen der Politik, mit der die schwarz-gelbe Koalition die Privatisierung der Kliniken voranzutreiben versucht:

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Das Gespenst des Kapitals – die Irrationalität unserer Ökonomie

Zu Beginn der Woche – einer Woche, in der wir aller Voraussicht nach wie üblich von diversen Schauermeldungen aus der ganzen Welt „beglückt“ werden dürften, die oft auf die eine oder andere Weise mit unserem (Wirtschafts-)System und ihren Auswüchsen zusammenhängen – möchte ich auf einen interessanten Beitrag aus dem Hyperbaustellen-Blog hinweisen: in „Das Gespenst des Kapitals“ wird der Autor des gleichnamigen Buchs, der Berliner Literaturwissenschaftler und Philosoph Joseph Vogl, interviewt und bezieht Stellung zu den grundsätzlichen Konstruktionsschwächen unserer kapitalistischen Wirklichkeit:

(…) Wussten Sie also, dass Sie einer Form der Gläubigkeit aufsitzen, wenn Sie auf die Bank gehen und eine Geldanlage tätigen. Sie vertrauen darauf, dass ihr profitgetriebenes Handeln letztlich zum Guten führen wird. So hat es uns der Urvater der Betriebswirtschaftslehre ins Stammbuch geschrieben und einer Religiösität Bahn bereitet, die aus dem individuell Schlechten durch die Verwandlung auf dem Markt ein kollektives Gutes erwachsen sieht.

Digitalisierung und Globalisierung des Börsenhandels haben aus dem Markt allerdings ein unberechenbares Monster gemacht, das nicht mehr vernünftig zu kontrollieren ist, dem man mit Analysen oder auch mit Astrologie oder metaphysischen Spekulationen gegenübertreten kann – die Vorhersagen dürften den gleichen Erfolg haben.

Wer es noch nicht begriffen hat, dass der Markt nichts human und gerecht  zu regulieren vermag, dem sei die Lektüre des Buches empfohlen. (…)

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Lesetipps: Kreditnehmer sind die neuen Sklaven | Das BGE à la Götz Werner | BILD ist kein journalistisches Produkt

Schon etwas älter, aber leider immer noch hochaktuell, ist das Interview, das die Süddeutsche Zeitung vor einer Weile mit Margrit Kennedy geführt hat, die sich besonders intensiv mit der Thematik alternativer Währungssysteme bzw. der Struktur unseres momentanen Geldsystems beschäftigt und u.a. die Zinsabhängigkeit als ein großes Übel der Jetztzeit beschreibt. „Kreditnehmer sind die neuen Sklaven“, so der etwas plakative, aber letztlich zutreffende Titel des Interviews:

(…) SZ: Wut und Angst – das sind starke Gefühle, die Sie in Ihren Büchern im Zusammenhang mit unserem, wie Sie es nennen, “pathologischen Wirtschaftswachstumszwang” verbinden. Was macht Sie so wütend?

Kennedy: Was mich wütend macht, ist, dass es eigentlich so einfach zu verstehen ist: Das exponentielle Wachstum, das durch unser Geldsystem angeheizt wird, ist auf Dauer nicht durchzuhalten auf einem endlichen Planeten. Das kann man jedem einigermaßen intelligenten Menschen mit Volksschulabschluss in fünf bis zehn Minuten erklären. (…)

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Bienen in Not, Pflanzen bedroht

Zu dieser Jahreszeit beginnen sie wieder zu fliegen – die Honigbienen. Dass diese emsigen Gesellen eine unheimlich wichtige Aufgabe für das Ökosystem – und damit auch für die Menschen – erfüllen, ist vielen gar nicht klar. Genausowenig, wie der schleichende Rückgang der Bienenpopulation dem normalen Städter bewusst wird. Aber seit einigen Jahren sterben vermehrt Bienenvölker, weltweit. Über die Erklärungen wird sich noch heftig gestritten – ist es menschengemacht (Pflanzenschutzgift-Cocktails) oder sind es Milben, die den Bienen den Garaus machen? Die WDR-Sendung markt brachte neulich mit „Bienen in Not, Pflanzen bedroht“ einen interessanten Beitrag zu der Thematik, der vor allem deshalb auch ganz spannend ist, weil er zudem zeigt, wie selbst wissenschaftliche Studien, die von der Industrie (mit)finanziert werden, angreifbar sind.

Viele Imker beklagen seit Jahren ein massives Bienensterben. Ohne Bienen aber sind zahlreiche Nutzpflanzen und Obstsorten bedroht. markt sucht nach den Gründen.

Bienen sind der Motor unseres Ökosystems. 80 Prozent aller Nutzpflanzen und 90 Prozent aller Obstbäume sind darauf angewiesen, dass Bienen sie bestäuben. Der volkswirtschaftliche Nutzen dieser Leistung liegt allein in Deutschland bei circa zwei Milliarden Euro. Damit schaffen es die Bienen nach Rindern und Schweinen auf Platz drei der wichtigsten Nutztiere. (…)

Die Suche nach weiteren Ursachen für das Bienensterben zeigt: Manche Feinde sind vom Menschen gemacht. Ein Verdacht heißt Elektrosmog. Ein weiterer Verdacht: Der Mensch zerstört den Lebensraum der Biene – zum Beispiel mit Monokulturen. In vielen Landstrichen werden nur noch Raps oder Mais angebaut. Sind die Felder abgeerntet, bleibt den Bienen nichts mehr zum Fressen. Außerdem: Wo Monokulturen herrschen, vermehren sich Schädlinge. Und wo sich Schädlinge vermehren, wird mit Pflanzenschutzmitteln gearbeitet. (…)

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