Kategorie: Konzernkritik Seite 9 von 33

Die Vitaminfalle

Sinnloser Konsum ist bekanntlich ein beliebtes Thema in meinem Konsumpf-Blog – solches Konsumverhalten zeigt sich nicht nur zur Weihnachtszeit in verschärfter Form, sondern begleitet viele Menschen tagein, tagaus, beispielsweise, wenn man mal wieder meint, irgendeinem Hype oder Trend hinterherhecheln zu müssen und so sein Handy alle paar Monate wechselt oder der neuesten Mode folgt und der Kleiderschrank deshalb aus allen Nähten platzt. An die damit einhergehende Ressourcenverschwendung wird selten genug gedacht – und die Marketingabteilungen der Konzerne befeuern diese zerstörerische und kostspielige Tendenz zum Impulskauf noch weiter mit bunten Reklamekampagnen, die den Menschen suggerieren sollen, dass sie durch den Erwerb eines industriell gefertigten Massenprodukts irgendwie glücklicher oder gar „individueller“ werden würden (was, wenn man es mal kurz mit kühlem Kopf bedenkt, ziemlicher Schwachsinn ist). Dieser Hang zu Überkonsum zeigt sich natürlich auch, wenn es um die eigene vermeintlich richtige und gesunde Ernährung geht. Lebensmittel- und die Pharmaindustrie versuchen hier schon sein längerem, ihre Umsätze durch spezielle Produkte zu steigern, die angeblich besondere Wirkungen haben (siehe das jüngste Beispiel der ordentlich teuren „Nachtmilchkristalle“, deren positive Effekte auf den Schlaf mehr als umstritten sind) oder mutmaßlichen Mangelerscheinungen vorbeugen sollen.

Seit vielen Jahren sind hier (Multi-)Vitaminpräparate besonders beliebt bei Alt und Jung, und so manch einer wirft sich jeden Morgen statt einer natürlichen gesunden Mahlzeit (Obst oder Gemüse z.B.) einen Cocktail aus überteuerten Pillen und Pülverchen ein. Dass dies nicht nur Geldverschwendung ist (für diese Präparate kann man eine Menge Geld aus dem Fenster werfen), zeigte unlängst die SWR-Dokumentation „Die Vitaminfalle“:

Mit Vitaminen tut man sich etwas Gutes. Und wer nicht genügend Obst und Gemüse isst, für den gibt es ja Ersatz in Form von Brausetabletten oder Pillen. Schon lang mahnen Wissenschaftler, dass dies so nicht stimmt: Kein Mensch braucht bei normaler Ernährung ergänzende Vitamine. Jetzt aber gibt es alarmierende neue Fakten: Immer mehr Studien zeigen, dass zu viel künstliche Vitamine sogar krank machen und Krebs auslösen können. Was ist dran an diesen Gefahren? Und drohen sie nur bei hochdosierten Brausetabletten oder auch schon durch Lebensmittel?


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Die Altkleider-Lüge

Kennt Ihr das auch? Man schaut sich mal wieder eine kritische Reportage über diesen oder jenen Missstand in der Welt an, über einen schlimmen Konzern oder Ausbeutung in armen Ländern, und denkt dann bei sich: „Mist, das hätte ich jetzt doch besser nicht gewusst – nun bin ich deprimiert!“ Dieser Effekt tritt besonders dann ein, wenn nicht einer der üblichen Verdächtigen (Banken, Nestlé, Fleischkonsum, …) an den Pranger gestellt werden, sondern es um Organisationen oder Ideen geht, die eigentlich gut gedacht und gemeint sind, so wie neulich der Wirbel um den WWF. In die gleiche Kategorie fällt auch die Sendung „Die Altkleider-Lüge“, die der NDR vor einer Weile ausstrahlte und die mit dem Irrglauben aufräumte, dass man mit Kleiderspenden an das Rote Kreuz etc. wirklich etwas Gutes für Menschen in Afrika und anderswo tut.

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Lesetipps: Krise und Wahn | 147 Konzerne kontrollieren die Wirtschaft | Fundamentalisten | Öko

© ZigZauer, stock.xchng

Die Wirtschafts- und Finanzkrise, die man mit Fug und Recht ja auch als Systemkrise auffassen und bezeichnen kann, hält die Welt weiterhin in Atem; ich könnte täglich etwas dazu posten, denn überall auf der Welt gibt es neue Brenn- und Knackpunkte. Natürlich werde ich NICHT jeden Tag auf dem Thema herumreiten, da es zum einen vom Kern meines Blogs ein wenig wegführt (obwohl Konsumkritik im Prinzip auch eine Systemkritik darstellt) und auch zu deprimierend ist. Dennoch will ich Euch heute einen sehr gelungenen Beitrag auf Telepolis ans Herz legen – in „Krise und Wahn“ beschreibt Tomasz Konicz meines Erachtens sehr treffend, wie die mediale Aufbereitung der aktuellen Geschehnisse aussieht, die gerne an den eigentlichen Problemen vorbeiführt bzw. diese vermutlich durchaus bewusst vernebelt. Ich empfehle den etwas längeren Artikel unbedingt als Lektüre (z.B. für die jetzt vor uns liegenden langen und dunklen Herbstnächte)!

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Das Öl-Zeitalter – Kriege und Konzerne

Wie ich gestern schon anmerkte ist Arte wirklich immer für tolle Dokumentationen mit durchaus kritischen Untertönen gut. Sehr spannend fand ich zum Beispiel auch ihre zweiteilige Doku „Das Öl-Zeitalter“, in dem es vor allem um die historisch-politischen Verbindungen von Öl, Öl-Konzernen, Regierungen und Kriegen geht, die deutlich machen, auf welchen Fundamenten unser Wohlstand so errichtet wurde und wieviel Blut die großen Ölfirmen an ihren Fingern kleben haben.

Von den ersten Bohrungen im Jahr 1860 bis zum Irak-Krieg war und ist das Erdöl der wahre Motor der tragischen Geschichte des 20. Jahrhunderts. Die durch BP im Golf von Mexiko verschuldete Ölpest zeigt, wie sehr die Wirtschaften der Industriestaaten und der Schwellenländer wider alle offiziellen Erklärungen vollkommen vom Erdöl abhängen. Die zweiteilige Dokumentation lüftet in Gesprächen mit wichtigen politischen und wirtschaftlichen Akteuren einige Schleier dieser geheimnisumwobenen Geschichte.

Die Rivalität zwischen dem Amerikaner Rockefeller und den Brüdern Alfred und Ludvig Nobel prägte von Anfang an die Erdölindustrie. Der Erste Weltkrieg wurde hauptsächlich dank der Öltransporte von Rockefellers Standard Oil Company (New Jersey) gewonnen. Als der amerikanische Magnat 1916 von der Unterzeichnung des geheimen Sykes-Picot-Abkommens und der britisch-französischen Aufteilung des Nahen Ostens erfuhr, dessen schwarzes Gold er ausbeuten wollte, setzte er die Lieferungen aus.

1928 besiegelten die Erdölmagnaten durch ein Abkommen, dessen Inhalt bis 1952 geheim blieb, die Aufteilung der weltweiten Lagerstätten.
Der Zweite Weltkrieg wurde für die Erdölmultis zur Quelle gigantischer Profite. Aufgrund eines korrupten Preissystems mussten die alliierten Marineverbände eine horrende Summe für die dringend benötigten Erdöllieferungen zahlen. Zur gleichen Zeit arbeitete der Erdölriese Exxon eng mit dem Chemiekonzern IG Farben zusammen, der unter anderem das Zyklon B für die Gaskammern der Nazis herstellte.

Bei YouTube gibt es beide Teile am Stück zu sehen – Teil 1: „Eine Welt wird geteilt“ und Teil 2: „Eine Zeit für Manipulationen“:

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Fernsehtipp: Krankheiten nach Maß 8.11.

Morgen, am Dienstag, den 8. November um 21:20 Uhr ist es mal wieder soweit – Arte zeigt eine weitere vermutlich höchst sehenswerte Dokumentation, in der unsere GEZ-Gebühren gut angelegt sind. Es geht um die Pharmabranche und den Trend, neue Krankheiten zu erfinden, die man dann natürlich auch entsprechend mit teurer Medizin behandeln muss. Ein Trend, der, getreu dem Zwang zum Wirtschaftswachstum, in den letzten Jahren immer weiter zugenommen hat. „Krankheiten nach Maß“ heißt die Doku dann auch folgerichtig:

Bis in die 70er Jahre stellte die Pharmaindustrie Medikamente her, um Krankheiten zu heilen. Seitdem steht sie – zumindest teilweise – im Verdacht, dass sie auch Krankheiten schafft, um Medikamente zu verkaufen. Die in Forschung und Entwicklung getätigten Investitionen müssen sich nicht erst nach langer Zeit, sondern möglichst schnell rentieren – so fordert es eine kapitalistische Logik. Ob es sich um überhöhte Cholesterinwerte, Depressionen, bipolare Störungen oder Impotenz handelt – die Dokumentation versucht herauszubekommen, inwieweit Pharmabetriebe Strategien verfolgen, die Menschen in Kranke – das heißt in Medikamentenverbraucher – verwandeln. Dabei werden Mediziner und Gesundheitsbehörden zu mehr oder weniger passiven Komplizen dieser Methoden.

Schenkt man den Aussagen des Films Glauben, scheint die bewusste Förderung von Krankheiten, im Fachjargon auch “Condition Branding” genannt, im Begriff zu sein, die moderne Medizin in ein riesiges Marketingunternehmen zu verwandeln, in dem die Wissenschaft in den Dienst der Industrie und nicht mehr in den der Patienten gestellt wird.

EDIT: Zum Glück gibt es YouTube!

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Surftipp: Europe versus Facebook

Vielleicht erinnert sich der eine oder die andere meiner Leser und -innen ja noch an meinen selbstzweiflerischen Artikel zur Facebook-Thematik von vor einigen Wochen („Die Facebook-Krake“). Dort fragte ich mich, ob ich es wirklich mit meinem Gewissen verantworten kann, ein Facebookprofil zu haben (auch wenn ich dort herzlich wenig Privates kundtue) und ob es so sinnvoll ist, dass es sogar eine Facebook-Konsumpf-Gruppe gibt – schließlich erzeugt man mit alledem Klicks und Traffic, den Facebook wieder schön vermarkten kann. Diese Zweifel wurden noch viel stärker, als ich unlängst den Monitor-Beitrag „Facebooks Datensammelwut: Offenbarungseid der Politik“ zu sehen bekam, den ich schon erschreckend finde – dass Facebook alle möglichen Daten über seine User sammelt und sie auch dazu animiert, möglichst viel von sich preiszugeben (und sei es nur in spielerischer Form), war mir schon klar. Aber dass selbst Nachrichten und Chats, die man geführt hat, in den Facebook-Datenbanken bleiben, ist ein absolutes Unding, finde ich:

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Lesetipps: Danke, KiK! | H&M | Künstlerwettbewerb Anti-Konsum | Deutsches Fleisch

Hm… bzw. H&M! Das eine oder andere Mal habe ich die Modekette hier ja schon kritisch beäugt, wobei der schwedische Konzern vermutlich nicht schlimmer ist als andere große „normale“ Modefirmen, aber da die Schweden halt besonders erfolgreich und in den Innenstädten omnipräsent sind, ziehen sie halt des Öfteren skeptische und prüfende Blicke der Öffentlichkeit auf sich. So hat sich auch die Nachhaltigkeitsplattform Utopia im Rahmen ihrer Konzernchecks schon diverse Male H&M angenommen – und da deren Erkenntnisse an Aktualität nichts eingebüßt haben und durchaus symtpomatisch für einen großteil der Bekleidungsbranche stehen, will ich sie Euch an dieser Stelle auch einmal vorstellen – „H&M auf dem Prüfstand: hauchdünnes Bioprogramm“:

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RTL und die asoziale „Super Nanny“

„Mein Mülleimer”

Ich will mal stark annehmen (oder doch zumindest hoffen), dass nur die wenigsten meiner Stammleser sich den Quatsch anschauen, den Sender wie RTL tagtäglich in die Welt rotzen – vor allem die ganzen „Doku“-Formate, in denen manipuliert und getrickst wird, um die erwünschten Aufreger zu produzieren, sind seit jeher unter aller Kanone. Gerne wird da unter dem Deckmäntelchen der vermeintlichen Hilfe für in Not geratene Zuschauer und Familien mit gefaketen Inhalten Quote gemacht, ohne Rücksichtnahme auf die Würde der Beteiligten. Von daher ist die Aussage „Scheiß RTL“ nach wie vor unumstößlich gültig. Ich selbst schaue seit längerem kein Privatfernsehen mehr, da ich von dem bunten, kommerzdurchsetzten Geblubber nur Pickel kriege. Mein einziges Fenster in diese Abgründe ist deshalb (wie ich auch schond es öfteren hier schrieb) Holger Kreymeiers fernsehkritik.tv, ein Video-Podcast mit einem kritischen Auge auf den Blödsinn, der den Leuten tagein, tagaus als televisionärer Abraum in die Wohnzimmer gebeamt wird.

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Ausbeutung von Waldarbeitern in Tschechien

Wenn man an Ausbeutung in der globalisierten Welt denkt, fallen einem vermutlich zuerst H&M- oder Nike-Fabriken in Bangladesh oder Technikfirmen wie die chinesischen Foxconn (Zulieferer von Apple & Co.) ein, in denen miese Bezahlung und Missachtung der Menschenrechte eher die Normalität als die Ausnahme zu sein scheinen. Dass es aber auch mitten in Europa solch schlimme Zustände gibt, macht man sich her nicht klar. Im WDR-Markencheck, in dem es um Ferrero ging, wurde schon über die Kinderarbeit in der Türkei bei der Haselnussernte für diesen Konzern berichtet. Und nun wurde ich darauf aufmerksam gemacht, dass in Tschechien ausländische Arbeiter mit falschen Versprechen angelockt werden und dann mit Hilfe obskurer Verträge um den Lohn ihrer Arbeit gebracht. Auch einige größere Medien berichteten schon über diese skandalösen Vorgänge, bei denen der Profit eines Holzkonzerns wichtiger ist als die Menschenwürde der Arbeiter.

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Nimm2 ist nicht für Kinder und Danones Verpackungsschwindel

Foodwatch und abgespeist.de vergeben ja alljährlich den „Goldenen Windbeutel“ für die Werbelüge des Jahres. 2011 hat diesen Preis Ferrero für die Milchschnitte „gewonnen“. Sehr schön war dabei auch der Beitrag über Nimm2, die ebenfalls nominiert waren, und den ich Euch nicht vorenthalten möchte, weil die Kackdreistigkeit des Herstellers, der sein verlogenes Marketing hier zu verteidigen sucht, schon beachtlich ist. Dementsprechend süffisant wird Storck von Foodwatch mit der Realität konfrontiert.

Auch sonst wird es den Leuten von abgespeist.de so schnell nicht langweilig, da die Reklamefritzen der Konzerne nicht müde werden, den Konsumenten in spé einen vom Pferd zu erzählen und mit teils hanebüchenen Geschichten zum Kauf zu animieren. Danone tut sich da mal wieder hervor – nachdem ihr Actimel sich als genauso gesund oder ungesund wie normaler Joghurt erwiesen hat (nur dass Actimel eben viel teurer ist), versucht sich die Firma nun ein grünes Mäntelchen umzuhängen und bewirbt ihren neuen Activia-Joghurtbecher als „umweltfreundlich“. Von wegen!

Der Becher fällt nicht weit vom Stamm
Spätestens seit Actimel und Activia wissen wir, wie die Damen und Herren von Danone mithilfe wissen-schaftlicher Studien Marketing machen: Minimale messbare Effekte werden in der Werbung maximal aufgeblasen, um Verbrauchern das Geld aus der Tasche zu ziehen. Der jüngste Clou: Activia gibt’s neuerdings im vermeintlich „umweltfreundlicheren“ Becher aus Mais-stärke (PLA). Blöd nur, dass der neue Becher gar nicht wirklich „umweltfreundlicher“ ist als der alte, wenn man die Ökobilanz-Maßstäbe vom staatlichen Umweltbundesamt ansetzt. Unser Fazit: Wie der Joghurt, so der Becher – ein dreister Schwindel.

Activia activiert Unterlassungserklärung
Die Marketing-Menschen bei Danone haben Phantasie, das muss man ihnen lassen. Immer wieder kommen sie mit neuen Ideen daher, wie sie aus schnöden Joghurts angeblich ganz besondere Produkte kreieren können – erst mit Gesundheitsversprechen, jetzt mit dem vermeintlichen Ökobecher. Nur haben die Danones die Rechnung dieses Mal ohne die Umweltorganisation Deutsche Umwelthilfe gemacht. Die hat den Konzern nämlich schon abgemahnt und nun eine Klage angekündigt – Danone soll die irreführenden Öko-Aussagen zum neuen Becher unterlassen. Doch der Konzern weigert sich zu unterzeichnen.

Das Blaue vom Recycling-Himmel
„Den Becher bitte in den gelben Sack entsorgen, damit dieser optimal verwertet bzw. recycelt werden kann.“, so der Werbetext auf der Packung des vermeintlichen Verdauungswunders. Der Haken: Der Activia-Becher wird momentan nicht recycelt, sondern in der Regel verbrannt. Er wird von den Recycling-Anlagen nämlich gar nicht aussortiert. Ein sogenannter geschlossener Kreislauf sei laut Danone zwar geplant, doch das ist – wenn überhaupt – Zukunftsmusik. Trotzdem verspricht der Konzern auf der Verpackung das Blaue vom Recycling-Himmel.

Wählerisch wie eine Diva beim Dorftanz
Eine von Danone finanzierte Studie des IFEU-Instituts kommt zu dem klaren Ergebnis: Der neue Becher ist insgesamt nicht besser für die Umwelt als der alte. Wählerisch, wie die Danones sind, picken sie sich einzelne Aspekte aus der Studie raus, bei denen der Neue besser abschneidet: Treibhausgase und fossiler Ressourcenverbrauch. Bei Auswirkungen der Herstellung auf z.B. Böden und Gewässer ist der neue Becher aber schlechter als der alte. Darum empfiehlt das Institut, stets auch die Nachteile zu nennen. Das ignoriert Danone gnadenlos, wenn man die Werbetexte auf der Verpackung liest.

Zertifiziert naturferne Intensivlandwirtschaft
Auf der Packung fabulieren Danones Werbetexter von nachhaltigem Mais, aus dem der Becher hergestellt werde. Wer sich da einen idyllischen Bio-Bauernhof im Alpenvorland vorstellt, hat weit gefehlt. Für den Maisanbau sind unter anderem Pestizide und Mineraldünger erlaubt. Das führt zu Belastung von Böden und Gewässern – Intensivlandwirtschaft eben. Mit dem, was der Verbraucher unter „nachhaltig“ versteht, hat es also wenig gemein.

Drei Schritte voraus
Danone weiß sogar selbst, dass der neue Becher nicht der große Wurf ist. Unter anderem, weil er derzeit überhaupt nicht aussortiert und recycelt, sondern in der Regel verbrannt wird. Der Konzern argumentiert damit, dass irgendwann genug PLA-Becher im Umlauf sein sollen, um ein Recycling zu ermöglichen. Dabei ist noch völlig unklar, welche Kunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen sich am besten eignen und am umweltfreundlichsten sind. Im Werbetext auf der Becher-Banderole suggeriert Danone trotzdem schon mal, der Neue sei ein Verpackungswunder, weil „umweltfreundlicher“ als der alte. Das ist schlichtweg gelogen!

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