Die Wirtschafts- und Finanzkrise, die man mit Fug und Recht ja auch als Systemkrise auffassen und bezeichnen kann, hält die Welt weiterhin in Atem; ich könnte täglich etwas dazu posten, denn überall auf der Welt gibt es neue Brenn- und Knackpunkte. Natürlich werde ich NICHT jeden Tag auf dem Thema herumreiten, da es zum einen vom Kern meines Blogs ein wenig wegführt (obwohl Konsumkritik im Prinzip auch eine Systemkritik darstellt) und auch zu deprimierend ist. Dennoch will ich Euch heute einen sehr gelungenen Beitrag auf Telepolis ans Herz legen – in „Krise und Wahn“ beschreibt Tomasz Konicz meines Erachtens sehr treffend, wie die mediale Aufbereitung der aktuellen Geschehnisse aussieht, die gerne an den eigentlichen Problemen vorbeiführt bzw. diese vermutlich durchaus bewusst vernebelt. Ich empfehle den etwas längeren Artikel unbedingt als Lektüre (z.B. für die jetzt vor uns liegenden langen und dunklen Herbstnächte)!
Schlagwort: Ökologie
Kaum zu glauben, aber tatsächlich ist schon wieder ein Jahr rum! Und so gibt es auch 2011 das Umundu Festival in Dresden, bei dem sich vom 10.–20. November alles rund um nachhaltigen Konsum und artverwandte Themen dreht. Mehr Infos, z.B. das genaue Programm, findet Ihr auf der Website des Festivals.
Das Umundu-Festival möchte auch in diesem Jahr mit einem vielfältigen Programm die lokalen und globalen Auswirkungen unseres alltäglichen Konsumverhaltens beleuchten. In Vorträgen, Filmen und Diskussionsrunden, bei Stadtführungen sowie mit Kunst- und Kulturveranstaltungen sollen BesucherInnen und VeranstalterInnen gemeinsam Ideen und Konzepte der Nachhaltigkeit kennenlernen, erleben und gemeinsam weiterentwickeln. Den Höhepunkt des zehntägigen Programms bildet natürlich wieder unser bunter Umundu-Abschlussmarkt.
IM FOKUS: TRANSITION TOWN – STADT IM WANDEL
Klimawandel und Peak Oil: vom Ende des „billigen“ Erdöls
Der Klimawandel dominiert die öffentliche Agenda spätestens seit dem dritten Bericht des Weltklimarats der Vereinten Nationen (IPCC 2001). Ein nicht minder wichtiges Problem aber rückt dabei oftmals in den Hintergrund öffentlicher Aufmerksamkeit: die zunehmende Verknappung fossiler Energieträger, allen voran die des billigen Erdöls. Deren Verfügbarkeit ist jedoch Voraussetzung für das Funktionieren unserer (Konsum-)Gesellschaft.
Mit dem Themenschwerpunkt TRANSITION TOWN Stadt im Wandel widmet sich das diesjährige Umundu-Festival der drängenden Frage, wie sich lokale Gemeinschaften auf die Verknappung fossiler Rohstoffe vorbereiten können und wie alternative Versorgungs- und Konsumstrategien aussehen. Vorbild hierfür ist eine junge dynamische Bewegung, die nun auch in Dresden angekommen ist: Weltweit entstehen Transition Towns, in denen sich die Bewohner auf eine lokale und nachhaltige Lebensweise nach dem Erdöl einstellen und dabei immer wieder auch Möglichkeiten gesellschaftlicher Teilhabe entdecken und verwirklichen.
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Irgendwie ein bisschen zufällig (nämlich über einen Link beim Allgemeinen Europäischen Verbund für Umweltschutz, der sich für regionale Genossenschaften stark macht) bin ich übern den Umweltbrief.org gestolpert. Das Design der Website kommt noch sehr „Web 1.0“-mäßig daher (und dürfte daher auch auf uralten Browsern problemlos anzeigbar sein), allerdings ist es ja der Inhalt, der zählt. Und da haben mich die Betreiber dieses ehrenamtlichen Projekts mit diesen Sätzen, die quasi als Motto auf der Site auftauchen, natürlich sofort geködert:
Damit unsere Arbeit und unsere Meinung frei bleiben können, gibt es im Umweltbrief keine Werbung.
Werbung hat allerdings noch weitere Nachteile:
Sie ist eine Manipulation der Seele, indem sie mit Illusionen spielt. Sie macht die Menschen erst gezielt unglücklich, indem sie neue Bedürfnisse weckt, die sie dann befriedigen müssen, um wieder glücklich zu sein.Werbung verführt zu unnötigem Konsum, der die ohnehin knapper werdenden Ressourcen des Planeten sinnlos ausbeutet und auch den Klimawandel beschleunigt.
Mein Reden! :-) Inhaltlich wird in dem einmal im Monat erscheinenden Umweltbrief auf viele Themen rund um Umweltschutz, Ökologie, aber auch Wirtschaft und alternative Energien eingegangen, es gibt Tipps für einen pfleglichen Umgang mit den Ressourcen der Erde und es wird auch ein eigenes Elektroauto-Projekt vorgestellt. Das „Abo“ ist kostenlos und erfolgt per E-Mail, oder man sich auch alle Artikel auf der Website durchlesen; ein RSS-Feed wird leider nicht angeboten.
Spannend ist auch die Seite über die Philosophie des Umweltbriefs, der ich absolut zustimmen kann:
In einer Infotainment-Gesellschaft werden wir täglich geflutet von Informationen und Werbung, die mit unseren ureigenen Interessen, Zielen und Bedürfnissen nur noch wenig zu tun haben.
Die Kommunikationslawine behindert Information. Alle Themen – auch Superthemen wie der Klimawandel – haben in den Medien nur eine kurze Halbwertzeit, denn auch die Medien machen ihr Geld mit kurzfristigen Hypes. Sie sind oft auch die Werkzeuge und Vasallen der reichen Lobbies hinter der Szene. (…)Darüber hinaus ist zu befürchten, dass uns die für uns wirklich bedeutsamen Themen, Nachrichten und Neuigkeiten gezielt verschwiegen werden, denn echte Innovationen und Veränderungen sind oft nicht erwünscht – nicht von der fossilen Wirtschaft, also auch nicht von ihren Politikern. Es reicht ja, wenn wir funktionieren und konsumieren… (…)
Ob Umwelt, Wirtschaft oder Politik – wirkliche Aufklärung kommt meist zu kurz. Manche Nachrichten, die allgemein einfach als gegeben hingenommen werden, bedürfen oft einer Prüfung, Auswertung oder kritischen Kommentierung. Andere müssen sogar erst aus der Versenkung geholt werden, da sie bei den Medien keinen Platz finden.
Viele der aufgetischten “Wahrheiten” sollen ohnehin nur den alten Lobbies und ihrer Machterhaltung dienen. Im Trend ist auch das “Greenwashing” von Industrie und Handel, um mit Alibi-Produkten den Umsatz zu steigern. (…)(…) Wir, ein team von ehrenamtlich tätigen freien Journalisten, haben uns daher zur Aufgabe gemacht, unsere besondere Aufmerksamkeit auf eben diese wichtigen Themen jenseits vom Mainstream zu legen, um auch heiklen und daher oft unten gehaltenen Nachrichten die Priorität zu verleihen, die sie verdienen – und das kurz und knapp mit weiterführenden Links.
Uns geht es vornehmlich um die Hintergründe und deren Analyse. (…)
Auf der Internetplattform Umweltbrief.org gibt es Nachrichen und Ökotipps zu den Themen– umweltgerechtes Leben,
– nachhaltiger Konsum,
– Social Business
– gesunde Ernährung,
– ethisch-ökologisches Investment,
– Ökostrom-Anbieter,
– Energiepolitik,
– Umwelttechnologien,
– Erneuerbare Energien,
– Energieeffizienz,
– Ressourceneffizienz,
– alternative Mobilität,
– innovative Elektrofahrzeuge,
– Haushalt,
– Atomkraft-Lügen,
– Klimawandel,
– Öl-Wirtschaft,
– Bürger-Überwachung,
– Mobilfunk-Smok,
– Buch- und Filmtipps,
– Umwelt-Statistiken,
– aktuelle Umwelt-Veranstaltungen,
– spezielle Wasser-Informationen,
– ein Gifte-ABC und vieles mehr. (…)
Verwandte Beiträge:
Auch wenn man es hier im Norden noch nicht merkt – der Frühling naht, und damit die Zeit des Säens, Blühens, Wachsens. Selbst in den Städten (Vorsicht, Wortspiel:) sprießen immer mehr Initiativen aus dem Boden (z.B. Transition Towns), die sich mit der Selbstversorgung beschäftigen. Sehr interessant ist in dem Zusammenhang auch die sog. Permakultur (vor allem für diejenigen, die über einen Garten verfügen), über die Michaela Brötz, die die Website Der Knauserer betreibt, in ihrem letzten Newsletter berichtet. Ich möchte den Artikel hier in Gänze wiedergeben, da er gute Anregungen enthält und natürlich bestens in ein konsumkritisches/nachhaltiges Umfeld passt. Weitere Infos zur Permakutlur findet man auch im Nachhaltig beobachtet-Blog oder auch beim Farmblogger.
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Permakultur bitte!
Ich habe ja für die örtliche Erwachsenenschule (das mach ich auch noch – aber Basisbildung ist wichtig) eine Veranstaltung “Einführung in die Permakultur” organisiert. Hier meine Mitschrift:
WAS IST PERMAKULTUR?
Permakultur ist nicht eine Liste an Gestaltungselemente für den Hausgarten oder die Landwirtschaft. Sie ist viel mehr. Sie ist ein System, das Elemente der Gestaltung wie Teiche und Kräuterspiralen nutzt. Diese Elemente werden mit ihren Wechselwirkungen und Zusammenhängen zu einem ganzen gefügt, wobei die Natur als Vorbild dient.
Neben dem Lehrmeister Natur greift die Permakultur (permanent agriculture oder moderner permanent culture) auf traditionelles Wissen zurück, bedient sich aber gleichzeitig neuer Erkenntnisse und Technologien, die das System unterstützen.
DIE ETHIK
Als umfassendes System hat die Permakultur auch eine Ethik formuliert, die man wie folgt zusammenfassen kann:
SORGE FÜR DIE ERDE
SORGE FÜR DEN MENSCHEN
TEILE GERECHT
UND BEGRENZE DAS WACHSTUM
(O-Ton: Es gibt auch in der Natur unbegrenztes Wachstum, allerdings heißt es da Krebs.)
– Ausdrücklich wir die eigene Verantwortlichkeit unterstrichen.
– Niemand und nichts ist Schuld. (Wir neigen gerne dazu.)
– In der Permakultur ist aber das Problem Teil der Lösung.
– Die Planung seiner Umwelt mit den Gestaltungsprinzipien der Permakultur steht am Anfang des Schaffens.
Permakultur denkt in Kreisläufen und hat somit auch ein anderes Verhältnis zu Konsumgütern. Für sie gibt es die 5 Rs:
1. refuse – vermeide
2. reduce – reduziere
3. reuse – verwende es wieder
4. repair – repariere
5. recycle – verwerte es wieder
DIE PLANUNG
Die naturorientierte Planung des Umfeldes mit einer Blickrichtung auf möglichs effizientes Arbeiten steht am Anfang jeder Permakulturtätigkeit.
1. Der Bestand
Eine genaue Beobachtung ist nötig: wo steht das Haus, wo ist wasser, wie lange ist Sonne, gibt es sumpfige Stellen
2. Planung
Einteilung des Umfeldes in Zonen:
Zone 1: wo man sich sehr oft aufhält (täglich)
Zone 2: wo man sich seltener aufhält (wöchentlich)
…
Zone x: Wildzone (Ruhezone mit zB Todholzhaufen)
(Planungsbeispiel:
http://permakultur.wordpress.com/planung/planungsbeispiel-fur-einen-hausgarten/)
3. Anlage der Gestaltungsprinzipien
Die Permakultur bietet viele Elemente zur Gestaltung an:
– Kräuterspirale
– Hochbeete
– Hügelbeete
– Kraterbeete
– Trockenmauern
– Teiche
– hühnerbeheiztes Gewächshaus
– Mulchen
– usw.
DIE GESTALTUNGSPRINZIPIEN
Wichtig ist, dass diese Prinzipien niemals isoliert gesehen werden. Daneben müssen sie auch mehrere Funktionen übernehmen. ZB Mulchen – Mulchen ist arbeitssparend, man hat mehr Wasserspeicher und Futter für Lebewesen Kräuterspiralen sind ein guter Platz um auf kleinem Raum Kräuter anzupflanzen. Sie sind durch ihre Mauern und Steine ein Lebensraum für Tiere und sie bieten Randzonen.
Das flache Beet wie wir es aus Hausgärten kennen wird in der Permakultur durch Hoch- und Hügelbeete ersetzt. Durch das Einarbeiten von Holz und Zweigen finden im Beetinneren Verrottungsprozesse statt, die Wärme an die oberen Erdschichten abgeben und so heizen und das Wachstum begünstigen.
http://www.biologiedidaktik.at/pflanzen/hochbeet.html
http://www.haus.de/PH2D/ph2d.htm?snr=4737&snr2=4736
Die Permakultur nützt und fördert Randeffekte, da Ränder die Zonen mit der größten Effektivität in der Natur sind. Ein gutes Beispiel für diese Randeffekte ist ein Schlüssellochbeet: wir neigen zu 4-eckigen Beeten, die auch viel Weg benötigen. Schlüssellochbeete sind rund und werden von der Mitte aus bearbeitet.
Bsp: http://www.cityfarmer.info/2008/08/06/a-keyhole-garden-for-households-in-africa/
Eine große Aufmerksamkeit liegt auch darin, biologische Helfer nicht auszusperren sondern effektiv einzusetzen:
a) Nutztiere: mit Hühnertraktoren oder mobilen Ställen für Schweine werden die Nutztiere dazu eingesetzt den Boden umzugraben und zu düngen:
sucht unter Google/Bilder nach chicken tractor, dann ist euch das Prinzip schnell klar.
Hühnerbeheizte Gewächshäuser nutzen die Abwärme der Tiere, um das angrenzende Gewächshaus mitzuheizen.
http://selbstversorgerforum.de/viewtopic.php?t=627
b) Wildtiere: Mit Wildbienenhotels werden die nützlichen Bestäuberinnen angelockt:
http://www.naturkosmetik.l-seifert.de/wildbienenhotel.php
Mit Benjeshecken und Todholzhaufen werden Vögel, die wichtige Samenverbreiter sind angelockt.
In Trockenmauern und Wildsträucherhecken finden allerlei Nützlinge Platz, die man zur Samenverbreitung oder Schädlingsbekämpfung einsetzen kann.
c) biologische Helferlein:
Leguminosen führen dem Boden Stickstoff zu.
Blumen sind Bienenweiden.
Pflanzen können zu Jauchen angesetzt werden.
Einige Pflanzen können direkt in der Schädlingsbekämpfung eingesetzt werden.
Es ist auch wichtig die einzelnen Mikroklimata zu verstehen und zu nutzen: Komposthaufen, Steine, Ränder
Der Einbau von Sonnenfallen wie Teichen oder Steinmauern ermöglicht den Anbau von Pflanzen, die normalerweise in unseren Breiten nicht wachsen.
Die Anlage von Trocken- und Feuchtbiotopen ist sehr wichtig. Vertikale Strukturen werden durch Spalierobst etc. genutzt.
WEIT ÜBER DEN GARTEN HINAUS
Die Permakultur beschäftigt sich natürlich bei ihrer Planung des menschlichen Umfeldes nicht nur mit dem Garten oder der Landwirtschaft, auch andere Dinge fließen in die Umwelt ein:
– Außenanlagen für Energieautarkheit zB
a) Außenküchen mit Lehmbacköfen
b) Solardörrer
– Alternative Bauformen mit natürlichen Materialien wie
zB Cordwood
– Das Aktivieren alter Handwerkstechniken
– Kenntnisse der Wildpflanzen
– Vermehrung von Saatgut
– Vermehrung von Tieren
Wichtig ist auch noch der Aspekt des Teilens und des Schaffens neuer Formen des gemeinsamen Wirtschaftens:
– Einkaufsgemeinschaften
– Erzeuger-Verbrauchergruppen
– Gemeinschaftsinitiativen
– Öko-Dörfer
– Tauschkreise
– Komplementärwährungen
– CSA (Konsumenten beauftragen Bauern, Land für Selbstanbau, gemeinsamer Ackerbau, Märkte und Gemüsekisten, interkulturelle Gärten)
Weiterführende Literatur:
Die Bibel der Permakultur:
Handbuch der Permakultur – Bill Mollison
ISBN 978-3-200-01258-5
Gutes Permakultur-Buch für Gartler
Permakultur Gärten sind anders – Ortner/Zachl
Schöne HP mit einem sehr anregenden Film:
http://www.permakulturwerkstatt.net/permakultur_005.htm
Verwandte Beiträge:
Als kleine Abwechslung zu all den visuellen Aufklärungen via YouTube gibt es heute mal etwas auf die Ohren. Und zwar eine Magazin-Sendung von Radio Dreyeckland Freiburg mit dem spannenden Titel „Öko-fair und effizient wirtschaften“, die zuerst im Februar ausgestrahlt wurde und die man sich HIER zum Nachhören als mp3 herunterladen kann.
Wie wird aus einer Plastikflasche ein Fleecepulli? Was ist eine Performancegesellschaft? Und gibt es klimaneutrale T-Shirts? In dieser Sendung stellen wir Konzepte vor, die darauf abzielen, Produkte energieeffizient und ressourcenschonend herzustellen und das Konsum-Budget global gerechter zu verteilen – von „D“ wie Dematerialisierung bis „Ö“ wie öko-faire Wertschöpfungsketten.
Verwandte Beiträge:
Kleine, professionell gestaltete und unterhaltsam dargebotene Filme, die sich mit den aktuellen Problemen unserer Gesellschaft und der Wirtschaft befassen, liegen derzeit offenbar voll im Trend (man denke an „The Story of Stuff“ oder „Unsere kleine Welt“). Vor ein paar Tagen ist nun ein neuer Kurzfilm erschienen, der seine Kreise in den Weiten des Internets zieht – er stammt vom erst jüngst gegründeten Verein Global Change 2009, die sich ein hehres und recht aufgeblasen klingendes Ziel gesetzt haben:
Wir wollen den Menschen aus der Warum – Frage heraus Denkanstöße geben, wie wir einen erfolgreichen Weg in ein goldenes Zeitalter finden können.
Der dazugehörige Film soll Lösungswege aus der Krise und dem derzeitigen Wirtschaftssystem, dem von den Autoren sog. „Kapitalsozialismus“ aufzeigen. Ich will ihn hier einfach mal zur Diskussion stellen – was natürlich nicht heißen soll, dass ich etwa mit allem, was da gezeigt wird, überein stimme, sicher nicht, zumal so manche Behauptung, die in dem Film auftaucht, für mein Empfinden etwas sehr locker als Fakt/Naturgesetz hingestellt (z.B. das mit der „unsichtbaren Hand des Marktes“, dem „Eigennutz“, der „Förderung der Leistungsbereitschaft“ oder gar die sehr forsche Behauptung mit „ewigem Frieden“) oder sehr pathetisch bzw. naiv präsentiert wird. Aber ich finde, es kann niemals schaden, sich über die immensen Probleme, vor denen wir stehen, aus verschiedenen Perspektiven Gedanken zu machen. Eine einfache, allein seligmachende Lösung wird es eh nicht geben können. Gut gefallen mir auf jeden Fall die Einlassungen zu den Marktmonopolen, die ich hier im Blog ja auch des öfteren beklage (also Firmen mit übergroßer Marktmacht, wie die Discounter, Energiekonzerne etc.), und das bedingungslose Grundeinkommen halte ich auch für ein durchaus überlegenswertes Konzept.
Edit: Ich empfehle auf jeden Fall hier in den Kommentaren zu dem Film sich einmal den kritischen Beitrag von „Mitleser“ anzuschauen, der doch einiges von dem realativiert, was einem die Macher des Films als Lösung verkaufen wollen.
Global Change 2009 from Global Change 2009 e.V. on Vimeo.
(Übrigens sorry, dass ich schon wieder einen Film poste, aber ich habe gerade ziemlich viel zu tun – demnächst dann wieder mehr originärer Text.)
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Unter dem Titel „zukunftsfähiges Deutschland in einer globalisierten Welt” kommt das Wuppertaler Institut für Klima, Umwelt und Energie in einer aktuellen Studie zu dem Schluss, dass
Deutschland (…) Mittäter der ökologischen Zerstörung der Erde (ist), sein nachhaltiges Wirtschaften ist nur durch ein rasches Bremsmanöver möglich.
(…)
“Die Leute wollen nicht unbedingt mehr Reichtum. Sie geben sich auch mit weniger zufrieden, falls es kompensiert wird durch mehr Freizeit oder eine humanere Lebenswelt.” Ott nennt als Beispiel das Problem des Pendelns, von dem acht Millionen Deutsche und ihre Partner betroffen seien. Eine Regierung, die dieses Leid verringere und für Arbeitsplätze in der Nähe des jeweiligen Wohnortes sorge, senke persönliches Leid und Umweltschäden zugleich.
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