Schlagwort: Natur

Helft mit, die Palmöl-Mafia zu stoppen

Diesem Aufruf von Rettet den Regenwald e.V. schließe ich mich gerne an:

Bitte helft, die Palmöl-Mafia zu stoppen!

„Die Umwandlung von Regenwald in Palmölplantagen erschüttert unser Land”, sagt Nordin. Er leitet unsere Partnerorganisation Save Our Borneo (SOB), die illegal agierenden Palmölkonzernen das Handwerk legt. „Ich möchte die Regenwälder Borneos für uns und unsere Kinder bewahren”, erklärt der 42-Jährige.

Nordin kann große Erfolge verzeichnen: 2011 leitete die Polizei dank seiner Beweise Untersuchungen gegen zehn illegal rodende Palmölfirmen ein. Das Verfassungsgericht entschied zudem, dass tausende Hektar Palmölplantagen gegen die Verfassung verstoßen, weil Ureinwohner und Bauern vertrieben wurden.

7.000 Hektar illegal gerodet für Schokolade und Agrosprit

Am 23.3.2012 wird Nordin von Bewohnern des Dorfes Tumbang Kalang in der Provinz Zentralkalimantan auf ein gewaltiges Umweltverbrechen aufmerksam gemacht: Wo vorher dichter Urwald stand, liegen nur noch abgeholzte Baumstämme aufeinander. 7.000 Hektar Urwald sind zerstört, auf der Hälfte der Fläche sprießen schon profitträchtige Ölpalmen. Eintausend Menschen haben hier ihren Wald mit Kautschuk- und Obstbäumen verloren. Böden und Gewässer sind vergiftet.

Verantwortlich ist Palmöl-Gigant IOI, der Nestlé, Unilever und Agrosprit-Hersteller Neste Oil beliefert. Alle drei Firmen rühmen sich öffentlich ihrer angeblichen Nachhaltigkeit.

Nordin liegt ein Brief des Forstministeriums vor, in dem die Genehmigung zur Abholzung bereits 2008 entzogen wurde. Nun bereitet er eine Klage gegen IOI vor. Und er hat Rückenwind: Die Gemeindeverwaltung forderte IOI nun auf, sich zurückzuziehen. Doch um zu verhindern, dass sie anderswo noch mehr Schaden anrichten, müssen die Profitquellen dieser Palmöl-Mafia versiegen.

Mehr Informationen

Bitte fordern Sie Nestlé, Unilever und Neste Oil dazu auf, kein Palmöl von IOI zu kaufen. >> HIER

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Am 21.3. Demo in Kiel „Bauernhöfe statt Agrarindustrie“

Diesen Veranstaltungstipp für die Region Kiel möchte ich Euch heute mit auf den Weg geben – wie man sieht, bewegt sich etwas im Kampf gegen eine alles monopolisierende Nahrungsmittelindustrie:

Bauernhöfe statt Agrarindustrie
Gemeinsam für eine neue, faire Agrarpolitik in Schleswig-Holstein

KUNDGEBUNG MI. 21.3. 13 Uhr vor dem Landeshaus in Kiel, Düsternbrooker Weg 70
Trecker-Korso vom Wilhelmplatz zum Landeshaus

Ein breites Bündnis (siehe Flyer) aus Landwirtschafts-, Umwelt-, Imker-, Verbraucher-, Tierschutz- und Eine-Welt Organisationen lädt ein zur Kundgebung Bauernhöfe statt Agrarindustrie

– 11.00 Uhr Treffen der Trecker auf dem Wilhelmplatz in Kiel – gemeinsamer Treckerkorso
– 13.00 Uhr Versammlung vor dem Landeshaus, Düsternbrooker Weg 70 mit Musik, Poesie, bunten Transparenten und politischen Forderungen
– 13.30 Uhr Kundgebung mit Forderungen und Fragen an die politischen VertreterInnen

– Stärkung des Ökolandbaus – BIOLAND und DEMETER
– Faire Preise & Stärkung der Erzeuger am Markt – Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM)
– Artgerechte Tierhaltung – PROVIEH
– Umwelt- und Klimaschutz – BUND
– Gentechnikfreie Landwirtschaft und Bienenschutz – BI gentechnikfreies SH
– Regionale Vermarktung – EVG Landwege e.G.
– Stärkung der Kleinbäuerinnen und Bauern in den Ländern des Südens – Brot für die Welt

Wir wollen gemeinsam kurz vor der Landtagswahl in Schleswig-Holstein ein deutliches Zeichen setzen für eine bäuerliche, ökologische Landwirtschaft, faire Preise, für Vielfalt statt Monokulturen. Für eine klima- und umweltverträgliche und gentechnikfreie Landwirtschaft mit artgerechter Tierhaltung. Für gesunde, regionale Lebensmittel, solidarisch mit den KleinbäuerInnen des Südens.

Wie kann man sich beteiligen?
Durch zahlreiche Teilnahme!
Durch eine Spende an: Landwege e.V. – Konto 9906520 – Sparkasse zu Lübeck – BLZ 23050101 – Verwendungszweck: Spende für Kundgebung 21.3.2012 und Angabe der vollständigen Adresse für die Spendenbescheinigung

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Gentechnik – made by Profit

Auf der Stiftungstagung 2011 von Ethecon, der Stiftung „Ethik & Ökonomie“, gab es diesmal wieder einige hochinteressante Vorträge, von denen ich Euch einen gerne auch an dieser Stelle präsentieren möchte. Und zwar „Gentechnik – made by Profit“ von Dr. Steffi Ober (Referentin für Agrogentechnik und Biodiversität beim NABU). Ein recht langer, aber absolut lohnenswerter Artikel, wie ich finde.

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Wissen, Macht und Kapital

– es gilt das gesprochene Wort –

Die ethecon Stiftung hat mich zur diesjährigen Preisverleihung eingeladen mit der Bitte, ihrer Tagung einen inhaltlichen Auftakt zu geben. Ziel der Stiftung sei es, so lese ich, das Spannungsfeld zwischen Ethik und Ökonomie zu erhellen, dazu eignet sich die Gentechnik hervorragend. Mir gibt das die Möglichkeit, eine Rede zu halten, die mir schon lange auf dem Herzen liegt und ich danke dafür, dass sie das hören möchten. In meinem Vortrag: Gentechnik –„made by Profit“ möchte die Zusammenhänge zwischen Wissen, Macht und Kapital herausarbeiten, die sich in den letzten beiden Jahrzehnen global und national etabliert haben. Dazu beginne ich mit dem Wissen, den schnöden naturwissenschaftlichen Grundlagen, was ist Gentechnik und wozu dient sie. In einem zweiten Schritt möchte ich erläutern, wie sich aus dieser technischen Errungenschaft Gold spinnen lässt. Wer hat die Macht, daraus Kapital zu schlagen? Und warum fördert die Politik die Heilsversprechen der Gentechnikindustrie? Welches politische Interesse verbirgt sich dahinter?

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Bienen in Not, Pflanzen bedroht

Zu dieser Jahreszeit beginnen sie wieder zu fliegen – die Honigbienen. Dass diese emsigen Gesellen eine unheimlich wichtige Aufgabe für das Ökosystem – und damit auch für die Menschen – erfüllen, ist vielen gar nicht klar. Genausowenig, wie der schleichende Rückgang der Bienenpopulation dem normalen Städter bewusst wird. Aber seit einigen Jahren sterben vermehrt Bienenvölker, weltweit. Über die Erklärungen wird sich noch heftig gestritten – ist es menschengemacht (Pflanzenschutzgift-Cocktails) oder sind es Milben, die den Bienen den Garaus machen? Die WDR-Sendung markt brachte neulich mit „Bienen in Not, Pflanzen bedroht“ einen interessanten Beitrag zu der Thematik, der vor allem deshalb auch ganz spannend ist, weil er zudem zeigt, wie selbst wissenschaftliche Studien, die von der Industrie (mit)finanziert werden, angreifbar sind.

Viele Imker beklagen seit Jahren ein massives Bienensterben. Ohne Bienen aber sind zahlreiche Nutzpflanzen und Obstsorten bedroht. markt sucht nach den Gründen.

Bienen sind der Motor unseres Ökosystems. 80 Prozent aller Nutzpflanzen und 90 Prozent aller Obstbäume sind darauf angewiesen, dass Bienen sie bestäuben. Der volkswirtschaftliche Nutzen dieser Leistung liegt allein in Deutschland bei circa zwei Milliarden Euro. Damit schaffen es die Bienen nach Rindern und Schweinen auf Platz drei der wichtigsten Nutztiere. (…)

Die Suche nach weiteren Ursachen für das Bienensterben zeigt: Manche Feinde sind vom Menschen gemacht. Ein Verdacht heißt Elektrosmog. Ein weiterer Verdacht: Der Mensch zerstört den Lebensraum der Biene – zum Beispiel mit Monokulturen. In vielen Landstrichen werden nur noch Raps oder Mais angebaut. Sind die Felder abgeerntet, bleibt den Bienen nichts mehr zum Fressen. Außerdem: Wo Monokulturen herrschen, vermehren sich Schädlinge. Und wo sich Schädlinge vermehren, wird mit Pflanzenschutzmitteln gearbeitet. (…)

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Fernsehtipp: Umweltschutz und Nachhaltigkeit auf ARTE.tv

Erst mal sorry für die momentane Informationsdürre hier im Konsumpf, aber ich bin grad zeitlich extrem eingespannt, so dass ich Euch auch heute mit kommentarlos weitergereichten Infos abspeisen muss. Ich wurde jedenfalls von der ARTE-Programmredaktion auf ihren TV-Schwerpunkt anlässlich der französischen Nachhaltigkeitswoche aufmerksam gemacht und finde da viel Interessantes! Wenn schon Fernsehen, dann so.

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Das Geschäft mit dem Artenschutz
Mittwoch 06.04 um 20.15 Uhr
Die globale Umweltzerstörung ist seit Jahren beherrschendes Thema der Medien weltweit. Dabei werden die Zukunftsszenarien in immer düsteren Farben gemalt. Aber es gibt auch Vorstellungen und Modelle, wie Umwelt und Artenvielfalt zu schützen sind. Die Dokumentation zeigt unter anderem, wie sich die Ideen von Umweltschützern der ersten Stunde von Aktivisten der heutigen Zeit unterscheiden

Mit der Sonne um die Welt
Freitag 08.04 um 21.45 Uhr
Die Nutzung von Sonnenenergie ist eine der großen Herausforderungen dieser Zeit. Vor zehn Jahren beschlossen die beiden Schweizer Bertrand Piccard und André Borschberg, der Welt gemeinsam zu beweisen, dass Photovoltaik auch zum Fliegen taugt. Sie entwickelten das Flugzeug “Solar Impulse”, mit dem es ihnen gelang, 24 Stunden lang nur mittels Sonnenenergie zu fliegen.

Die letzten Ihrer Art
Von Montag 04.04 bis Freitag 08.04 um 19.30 Uhr
Stephen Fry, Komiker & Schauspieler, und der Zoologe und Fotograf Mark Carwardine begeben sich auf eine Weltreise, um vom Aussterben bedrohte Tiere aufzuspüren.

Städte der Extreme
Samstag 09.04 ab 13.10 Uhr
Die Städte La Paz, Bangkok und Jakutsk haben eines gemeinsam: Dort, wo sie sich befinden, herrschen extreme Lebensbedingungen. Ob Temperaturen von bis zu minus 70 Grad unter Null, heftigste Wirbelstürme oder extreme Höhenlagen – ihre Bewohner müssen es mit Umweltbedingungen aufnehmen, die teilweise im Grenzbereich dessen liegen, was der menschliche Organismus ertragen kann. Wie meistern die Menschen den Alltag unter solchen Konditionen? Und welche Erkenntnisse liefern diese Städte über den “Homo urbanus”?

Die grüne Stadt
Samstag 09.04. 16:15–17:45 Uhr
Lassen sich Architektur und Umweltschutz in Einklang bringen? Wie soll in Zukunft gebaut werden? In der zweiteiligen Reihe “Die grüne Stadt” stellt ARTE Gebäude in Europa vor, die Antworten auf diese Fragen darstellen: Von der “Hauptstadt der Solarenergie” Freiburg im Breisgau über das neue Londoner Rathaus bis ins finnische Espoo, wo in den 70er Jahren die ersten Ökohäuser gebaut wurden – die Dokumentationen geben einen umfassenden Überblick über Aktiv- und Passivhäuser, ökologische Bauweisen, intelligente Gebäude sowie sich nahtlos in die Landschaft einfügende “unsichtbare” Häuser.

Exklusiv im Internet wird „Was tun? – Eine 5-teilige Portrait-Reihe“ gezeigt, wo 5 anerkennte Experten (Ernst Ulrich von Weizsäcker, Jakob von Uexküll, Vandana Shiva, Dennis L. Meadows, Klaus Wiegandt) erklären, wie die meisten Hindernisse auf dem Weg in eine nachhaltige und global gerechtere Welt überwunden werden könnten.
Mehr Information finden Sie unter diesem Dossier.

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Kahlschlag mit FSC-Siegel

Siegel sind ja eigentlich eine feine Sache – sie geben dem verwirrten Konsumenten Halt in einer Produktwelt, in der die Konzerne immer mehr herumtricksen und man sich kaum noch sicher sein kann, was etwas taugt und was der Umwelt schadet. Leider wird mit Siegeln auch Schindluder getrieben (ich erinnere an die grenzwertige Vorgehensweise vieler Discounter und Produzenten mit dem Stiftung Warentest-Aufkleber), und so darf es nicht verwundern, dass es in dieser grünen LOHAS-Welt, in der man sich sein gutes Gewissen kaufen zu können meint, nicht so einfach einkaufen lässt wie gewünscht.

Report Mainz berichtete beispielsweise über „Kahlschlag für Ökoholz – Trotz Umweltsiegel holzen Papierhersteller rücksichtslos ab“. Das FSC-Siegel ziert viele Papierprodukte und lässt einen vermuten oder doch zumindest hoffen, dass das Papier aus nachhaltiger Fortwirtschaft stammt und somit der Umwelt nur begrenzt schadet. Dies scheint aber leider nicht ganz der Realität zu entsprechen. Der beste Umweltschutz ist halt immer noch der verringerte Konsums und die Müllvermeidung…

Der weltgrößte Papierhersteller kommt aus Schweden und heißt Stora Enso. Er beliefert den deutschen Markt u.a. mit Papier, aus dem Zeitungen oder Verpackungsmaterial hergestellt wird. Diese Produkte sind FSC zertifiziert, soll heißen: Ein Umweltsiegel garantiert dem Verbraucher, dass Stora Enso kein Holz aus schützenswerten Wäldern einschlägt.

Dies aber ist falsch. Stora Enso fällt systematisch und flächendeckend in jahrhundertealten Wäldern. Schwedische Umweltschützer und Waldexperten kritisieren das großflächige Abholzen und verweisen zudem auf einen Interessenskonflikt. Der Zertifizierer werde von den Auftraggebern bezahlt; dies gehe zu Lasten der Unabhängigkeit im Zertifizierungsprozess. Die Kritiker fordern, dass es für solche Produkte kein Umweltschutzsiegel geben dürfe.

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Permakultur bitte!

Auch wenn man es hier im Norden noch nicht merkt – der Frühling naht, und damit die Zeit des Säens, Blühens, Wachsens. Selbst in den Städten (Vorsicht, Wortspiel:) sprießen immer mehr Initiativen aus dem Boden (z.B. Transition Towns), die sich mit der Selbstversorgung beschäftigen. Sehr interessant ist in dem Zusammenhang auch die sog. Permakultur (vor allem für diejenigen, die über einen Garten verfügen), über die Michaela Brötz, die die Website Der Knauserer betreibt, in ihrem letzten Newsletter berichtet. Ich möchte den Artikel hier in Gänze wiedergeben, da er gute Anregungen enthält und natürlich bestens in ein konsumkritisches/nachhaltiges Umfeld passt. Weitere Infos zur Permakutlur findet man auch im Nachhaltig beobachtet-Blog oder auch beim Farmblogger.

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Permakultur bitte!

Ich habe ja für die örtliche Erwachsenenschule (das mach ich auch noch – aber Basisbildung ist wichtig) eine Veranstaltung “Einführung in die Permakultur” organisiert. Hier meine Mitschrift:

WAS IST PERMAKULTUR?
Permakultur ist nicht eine Liste an Gestaltungselemente für den Hausgarten oder die Landwirtschaft. Sie ist viel mehr. Sie ist ein System, das Elemente der Gestaltung wie Teiche und Kräuterspiralen nutzt. Diese Elemente werden mit ihren Wechselwirkungen und Zusammenhängen zu einem ganzen gefügt, wobei die Natur als Vorbild dient.

Neben dem Lehrmeister Natur greift die Permakultur (permanent agriculture oder moderner permanent culture) auf traditionelles Wissen zurück, bedient sich aber gleichzeitig neuer Erkenntnisse und Technologien, die das System unterstützen.

DIE ETHIK
Als umfassendes System hat die Permakultur auch eine Ethik formuliert, die man wie folgt zusammenfassen kann:
SORGE FÜR DIE ERDE
SORGE FÜR DEN MENSCHEN
TEILE GERECHT
UND BEGRENZE DAS WACHSTUM
(O-Ton: Es gibt auch in der Natur unbegrenztes Wachstum, allerdings heißt es da Krebs.)

– Ausdrücklich wir die eigene Verantwortlichkeit unterstrichen.
– Niemand und nichts ist Schuld. (Wir neigen gerne dazu.)
– In der Permakultur ist aber das Problem Teil der Lösung.
– Die Planung seiner Umwelt mit den Gestaltungsprinzipien der Permakultur steht am Anfang des Schaffens.

Permakultur denkt in Kreisläufen und hat somit auch ein anderes Verhältnis zu Konsumgütern. Für sie gibt es die 5 Rs:
1. refuse – vermeide
2. reduce – reduziere
3. reuse – verwende es wieder
4. repair – repariere
5. recycle – verwerte es wieder

DIE PLANUNG
Die naturorientierte Planung des Umfeldes mit einer Blickrichtung auf möglichs effizientes Arbeiten steht am Anfang jeder Permakulturtätigkeit.
1. Der Bestand
Eine genaue Beobachtung ist nötig: wo steht das Haus, wo ist wasser, wie lange ist Sonne, gibt es sumpfige Stellen
2. Planung
Einteilung des Umfeldes in Zonen:
Zone 1: wo man sich sehr oft aufhält (täglich)
Zone 2: wo man sich seltener aufhält (wöchentlich)

Zone x: Wildzone (Ruhezone mit zB Todholzhaufen)
(Planungsbeispiel:
http://permakultur.wordpress.com/planung/planungsbeispiel-fur-einen-hausgarten/)
3. Anlage der Gestaltungsprinzipien
Die Permakultur bietet viele Elemente zur Gestaltung an:
– Kräuterspirale
– Hochbeete
– Hügelbeete
– Kraterbeete
– Trockenmauern
– Teiche
– hühnerbeheiztes Gewächshaus
– Mulchen
– usw.

DIE GESTALTUNGSPRINZIPIEN

Wichtig ist, dass diese Prinzipien niemals isoliert gesehen werden. Daneben müssen sie auch mehrere Funktionen übernehmen. ZB Mulchen – Mulchen ist arbeitssparend, man hat mehr Wasserspeicher und Futter für Lebewesen Kräuterspiralen sind ein guter Platz um auf kleinem Raum Kräuter anzupflanzen. Sie sind durch ihre Mauern und Steine ein Lebensraum für Tiere und sie bieten Randzonen.

Das flache Beet wie wir es aus Hausgärten kennen wird in der Permakultur durch Hoch- und Hügelbeete ersetzt. Durch das Einarbeiten von Holz und Zweigen finden im Beetinneren Verrottungsprozesse statt, die Wärme an die oberen Erdschichten abgeben und so heizen und das Wachstum begünstigen.
http://www.biologiedidaktik.at/pflanzen/hochbeet.html
http://www.haus.de/PH2D/ph2d.htm?snr=4737&snr2=4736

Die Permakultur nützt und fördert Randeffekte, da Ränder die Zonen mit der größten Effektivität in der Natur sind. Ein gutes Beispiel für diese Randeffekte ist ein Schlüssellochbeet: wir neigen zu 4-eckigen Beeten, die auch viel Weg benötigen. Schlüssellochbeete sind rund und werden von der Mitte aus bearbeitet.
Bsp: http://www.cityfarmer.info/2008/08/06/a-keyhole-garden-for-households-in-africa/

Eine große Aufmerksamkeit liegt auch darin, biologische Helfer nicht auszusperren sondern effektiv einzusetzen:
a) Nutztiere: mit Hühnertraktoren oder mobilen Ställen für Schweine werden die Nutztiere dazu eingesetzt den Boden umzugraben und zu düngen:
sucht unter Google/Bilder nach chicken tractor, dann ist euch das Prinzip schnell klar.
Hühnerbeheizte Gewächshäuser nutzen die Abwärme der Tiere, um das angrenzende Gewächshaus mitzuheizen.
http://selbstversorgerforum.de/viewtopic.php?t=627

b) Wildtiere: Mit Wildbienenhotels werden die nützlichen Bestäuberinnen angelockt:
http://www.naturkosmetik.l-seifert.de/wildbienenhotel.php
Mit Benjeshecken und Todholzhaufen werden Vögel, die wichtige Samenverbreiter sind angelockt.
In Trockenmauern und Wildsträucherhecken finden allerlei Nützlinge Platz, die man zur Samenverbreitung oder Schädlingsbekämpfung einsetzen kann.

c) biologische Helferlein:
Leguminosen führen dem Boden Stickstoff zu.
Blumen sind Bienenweiden.
Pflanzen können zu Jauchen angesetzt werden.
Einige Pflanzen können direkt in der Schädlingsbekämpfung eingesetzt werden.

Es ist auch wichtig die einzelnen Mikroklimata zu verstehen und zu nutzen: Komposthaufen, Steine, Ränder

Der Einbau von Sonnenfallen wie Teichen oder Steinmauern ermöglicht den Anbau von Pflanzen, die normalerweise in unseren Breiten nicht wachsen.

Die Anlage von Trocken- und Feuchtbiotopen ist sehr wichtig. Vertikale Strukturen werden durch Spalierobst etc. genutzt.

WEIT ÜBER DEN GARTEN HINAUS
Die Permakultur beschäftigt sich natürlich bei ihrer Planung des menschlichen Umfeldes nicht nur mit dem Garten oder der Landwirtschaft, auch andere Dinge fließen in die Umwelt ein:
– Außenanlagen für Energieautarkheit zB
a) Außenküchen mit Lehmbacköfen
b) Solardörrer
– Alternative Bauformen mit natürlichen Materialien wie
zB Cordwood
– Das Aktivieren alter Handwerkstechniken
– Kenntnisse der Wildpflanzen
– Vermehrung von Saatgut
– Vermehrung von Tieren

Wichtig ist auch noch der Aspekt des Teilens und des Schaffens neuer Formen des gemeinsamen Wirtschaftens:
– Einkaufsgemeinschaften
– Erzeuger-Verbrauchergruppen
– Gemeinschaftsinitiativen
– Öko-Dörfer
– Tauschkreise
– Komplementärwährungen
– CSA (Konsumenten beauftragen Bauern, Land für Selbstanbau, gemeinsamer Ackerbau, Märkte und Gemüsekisten, interkulturelle Gärten)

Weiterführende Literatur:

Die Bibel der Permakultur:
Handbuch der Permakultur – Bill Mollison
ISBN 978-3-200-01258-5

Gutes Permakultur-Buch für Gartler
Permakultur Gärten sind anders – Ortner/Zachl

Schöne HP mit einem sehr anregenden Film:
http://www.permakulturwerkstatt.net/permakultur_005.htm

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Wie „öko“ ist Öko-Test?

natur-oekotestVor einigen Wochen stach mir im Zeitschriftenladen die damals aktuelle Ausgabe vom Öko-Test ins Auge – ich ärgerte mich, dass sie die Discounter als Titelthema hatten und untersuchten, wo man denn dort am besten halbwegs gute Lebensmittel erwerben könne. Bekanntlich halte ich gar nichts von Discountern und denke, dass man dieses Geschäftsmodell nicht noch weiter pushen und fördern sollte oder ihnen gar durch solche Berichte noch eine Art „Öko-Siegel“ verpassen muss. Die langfristig negativen Folgen dieses Trends auch für den biologischen Anbau werden wir alle noch mitbekommen, sobald das Angebot größer geworden ist und der übliche Ausbeutungs- und Preisdruck-Mechanismus, der hinter dem Discounter-Prinzip steht, auch hier zu greifen beginnt. Das EU-Biosiegel ist ja nun bekanntlich ohnehin nicht die allerschärfste Verordnung und lässt auch gewisse Pestizidmengen etc. zu. Man betrachte dazu auch die Ausführungen auf Naturkostwiki, die klar machen, dass die Aufweichung des Biostandards dieses Jahr voran schreitet – und man darf vermuten, dass der wachsende Erfolg der Biowaren bei Discountern und Supermärkten diese Entwicklung gefördert hat und noch weiter verwässern wird:

Damit soll es ab 2009 vorbei sein. Das deutsche Bio-Siegel wird dann von einem neuen staatlichen EU-Logo abgelöst, das ganz anders als das bisherige Sechseck aussieht. Diese Neuerung geht mit einer Neufassung der EU-Öko-Verordnung einher, die im Dezember 2006 beschlossen wurde. Die Neufassung wird von den Anbauverbänden heftig kritisiert, weil sie bisherige Öko-Standards zugunsten des internationalen Handels verwässert und staatliche Kontrollen weniger streng fasst. Die Neufassung sei ein Rückschritt und biete weniger Verbrauchersicherheit, sagen Sprecher der Anbauverbände.

(…) Die bisherige Verordnung unterband klar jede Form von missbräuchlicher und irreführender Produktkennzeichnung mit dem Begriff “Bio”. Der jetzige Verordnungsentwurf gibt diese Klarheit und damit auch die durch Rechtsurteile untermauerte Sicherheit auf.

(…) Die Verwendung des EU-Bio-Logos wird ab 2009 verpflichtend für alle Bio-Produkte vorgeschrieben. Damit verliert das mit hohem Aufwand eingeführte, sich auf nahezu allen Produkten befindliche und beim Verbraucher bestens bekannte deutsche Bio-Siegel seine Bedeutung – zumal es künftig für einen niedrigeren als den heutigen Qualitätsstandard stehen würde.

Von daher stellte ich mir schon die Frage, wie „öko“ Öko-Test denn eigentlich ist. Mit diesen Gedanken bin ich tatsächlich auch nicht allein, denn im neuem Heft der Zeitschrift Natur fragt man sich ebenfalls: „Öko-Test mangelhaft?“ (Download des gesamten Artikels als pdf). Und fördert Erstaunliches zu Tage, das um so verwunderlicher ist, wenn man bedenkt, dass eine gute Bewertung von Öko-Test für viele Menschen einem Biosiegel o.ä. nahe kommt – was jedoch nicht den Tatsachen entspricht.

(…) um so mehr, als Öko-Test gar kein Bio-Siegel ist. Die Auszeichnung ziert nämlich nicht nur Bio-Lebensmittel, sondern auch konventionelle Produkte: Instantkaffee genauso wie tiefgefrorenes “Leipziger Allerlei”, Hähnchen-Curry wie Fruchtjoghurt, Rostbratwürstchen wie Nuss-Nougat-Creme. Ökologisch angebaute Zutaten: Glückssache. Artgerechte Tierhaltung: oftmals Fehlanzeige.

Doch der Käufer, der den “Öko-Test sehr gut”-Aufdruck auf der Verpackung eines konventionellen Produkts sieht, wird kaum die Hintergründe der Produktion hinterfragen. Etwa bei Masthähnchen, die in konventioneller Zucht intensiver gemästet werden als alle anderen Tiere. In riesigen Betonhallen vegetieren pro Quadratmeter 20 bis 25 Hähnchen, die spätestens nach 35 Tagen am Schlachtband hängen. Gefüttert wird vielfach mit Soja-Schrot, das oft aus Südamerika stammt und zur Zerstörung des Regenwalds beiträgt.

(…) All dies wird durch das Öko-Test-Siegel mit “sehr gut” faktisch legitimiert – weil die Haltung der Tiere und die Herkunft der Futtermittel weitgehend unberücksichtigt bleiben und vorrangig die An- oder Abwesenheit von einzelnen Schadstoffen bewertet wird. (…)

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