Jun
21
2010
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Wälder verheizt: Umweltgefahr durch Öko-Kraftwerke

Während der Fußball-WM liegt so ziemlich das komplette televisionäre Leben in einer Art geistigen Wundstarrkrampf – viele (der ohnehin seltenen) kritische Sendungen werden dem runden Leder geopfert, statt Frontal 21 oder Zapp wird dem Fernsehvolk nun der Dünnpfiff irgendwelcher Reporter oder Ex-Fußballer mit ihren eher sinnfreien „Analysen“ präsentiert. Man muss sich schon fragen, ob es ein Zufall war, dass die schwarz-gelbe Regierungssimulation ihr Sparpaket ausgerechnet wenige Tage vor der Weltmeisterschaft bekannt gegeben hat… vielleicht in der berechtigten Hoffnung, dass in all der Schlaaand-Euphorie die sozialen Zumutungen vergessen werden, wenn auch nur für ein paar Wochen. Nun ja, in der letzten quer-Sendung vor der Fußballpause gab es auf jeden Fall noch einmal einige interessante Beiträge zu bewundern, so auch „Wälder verheizt: Umweltgefahr durch Öko-Kraftwerke“, der verdeutlicht, dass unsere energiehungrige und kurzsichtige Wegwerfkonsumgesellschaft sich die eigene Lebensgrundlage unter dem Hintern wegröstet:

Billig und vor allem klimafreundlich heizen – das versprechen Blockheizkraftwerke, die momentan wie Pilze aus dem Boden schießen. So etwa auch rund um Freilassing: Hier sind zu den bestehenden 13 Werken 2 weitere geplant! Doch so ökologisch sinnvoll die Energiegewinnung durch Holz bei einem einzelnen Heizkraftwerk ist – in der Masse, warnen Experten, kann der Holzbedarf schon bald nicht mehr gedeckt werden. Droht nach dem Kampf ums Öl jetzt der Kampf ums Holz?

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Feb
22
2010
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Film ab gegen Kohlekraft

Nicht nur Atomstrom ist ein großer Unfug, auch die Verfeuerung von Kohle durch immer größere neue Kraftwerke, wie die großen Energiekonzerne sie, angefeuert durch die schwarz-gelbe Koalition, planen ist eine Umweltsünde sondergleichen. Ganz unabhängig vom ausgestoßenen CO2 ist das eine besodners dreckige Art, Strom zu erzeugen. Oxfam hat dazu einen passenden Spot gedreht:

[via Suttnerblog]

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Dez
19
2009
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„Das klägliche Ende einer großen Hoffnung“

Kurzer Lesetipp, passend zum vergeigten Klimagipfel in Kopenhagen – „Das klägliche Ende einer großen Hoffnung“ in der Zeit. Ehrlich gesagt hatte ich sowieso keinerlei Hoffnung, dass die Politik plötzlich aufhören würde, sich nur um die kurzfristigen Belange der Wirtschaft zu kümmern, egal wie desaströs das mittel- und langfristig für die Menschheit ist. Traurig, dass Dummheit offenbar weltweit durch die Bank in die Regierungen gewählt wurde…

Die Abschlusserklärung der Weltklimakonferenz in Kopenhagen ist ein Desaster. Die Hoffnung von Millionen wird bitter enttäuscht.

Die politische Abschlusserklärung, die das Plenum der Weltklimakonferenz am Samstagmorgen in Kopenhagen “zur Kenntnis” nahm, ist eine einzige große Enttäuschung. Weder enthält der “Copenhagen Accord” das verbindliche Ziel, den weltweiten Kohlendioxidausstoß bis 2050 zu halbieren, noch verpflichten sich die Staaten, alles zu versuchen, um den weltweiten Temperaturanstieg auf zwei Grad zu begrenzen. Das strengere Ziel einer maximalen Erwärmung von 1,5 Grad wird gar nicht mehr genannt. Auch das ursprüngliche Vorhaben, im Laufe des Jahres 2010 auf weiteren Klimagipfeln ein verbindliches Abkommen zu beschließen, wurde gestrichen.

Windelweiche Willensbekundungen statt harter Verpflichtungen: Diese Erklärung ist praktisch wertlos. (…)

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Nov
27
2009
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Ein paar Lesetipps: Landwirtschaft, Gentechnik und Kooperativen

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© OeilDeNuit, stock.xchng

Heute will ich Euch wieder auf einige spannende Artikel hinweisen, die mir in den letzten Tagen untergekommen sind – beispielsweise zwei Beiträge vom Farmblogger, in denen es um die heutige Landwirtschaft und ihre Folgen für Umwelt und Klima geht. Bisher galt die konventionelle Landwirtschaft ja immer noch als relativ harmlos, was ihren Beitrag zur Klimaverschärfung anbelangt (trotz der Gifte, die da in Massen versprüht werden und natürlich auch der Bodenzerstörung und Tierquälerei). Doch das gilt nicht mehr – „Intensive Landwirtschaft ist schlecht fürs Klima“:

Bisher war man allgemein davon ausgegangen, dass vor allem die Wälder Europas eine große Senke für klimaschädlich Gase sind und weit weniger davon produziert werden, als sie kompensieren. Berücksichtigt wurde dabei aber ausschließlich Kohlendioxid. Methan und Lachgas, die vor allem in der intensiven konventionellen Landwirtschaft entstehen, blieben in den Modellrechnungen bisher unberücksichtigt. Eine Forschergruppe um Ernst-Detlef Schulze vom Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena kommt zu dem Ergebnis, dass die CO2-Bilanz für Europa gerade noch ausgeglichen ist. Wenn der Düngemittelverbrauch und die Viehmast weiter zunehmen, wird die Bilanz endgültig kippen. Verschärft wird die Situation dadurch, dass die Nutzung der Wälder als Energielieferant stark zunimmt und dadurch das im Holz gespeicherte CO2 wieder in die Atmosphäre gelangt.

Apropos Landwirtschaft – Gentechnik wird ja gerne von den großen Konzernen als heilsbringende Erfindung angepriesen, die Pflanzen viel widerstandsfähiger und resistenter gegen Schädlinge mache, so dass man viel weniger Gift zu sprühen braucht. Tja, nett gemeint, nur leider an der Realität komplett vorbei, wie eine weitere aktuelle Studie zeigt: „Gestiegener Einsatz von Pestiziden durch Gentechnik“. Die gesamte Studie gibt es hier als pdf.

Was man gegen diese Entwicklung tun kann, darüber macht sich Reto Stauss in „Regionale Vertragslandwirtschaft“ seine Gedanken. Anlass sind die Neustart Schweiz-Treffen, einer Initiative, die sich um eine Umkrempelung der momentanen Verhältnisse in Wirtschaft und Gesellschaft bemüht. Thema war diesmal die „Vernetzung von städtischen Nachbarschaften mit Landwirtschaftsbetrieben“, es ging um die Gründung eigener Food Coops (das ist eine Produzenten-/Konsumentengenossenschaft zur regionalen Versorgung). In Retos Artikel finden sich einige interessante weiteren Informationen zu dieser Thematik, nebst Anleitungen, wie man selbst solche Genossenschaften ins Leben rufen kann. Auf die Politik und ihre Lenkungswirkungen zu warten ist in diesem Bereich sicherlich aussichtslos – bevor da mal irgend etwas Sinnvolles entschieden wird, das den Menschen zukünftig tatsächlich weiter bringt, wird lieber maroden Banken ein stattliches Sümmchen zugeschoben (pdf).

ernährungs-souveränität wird in der krise existentiell. wie kommen wir zu unseren lebensmitteln, wenn die produkte der grossverteiler ungeniessbar werden oder die versorgung zusammen bricht? (via)

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Jan
28
2009
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Unsere kleine Welt – Der Klimafilm

Wem die 21 Minuten des Kurzfilms „The Story of Stuff“ zu lang sind, um sich einen Eindruck von unsem verqueren Wirtschafts- und Konsumssystem zu verschaffen, der hat nun die Möglichkeit, sich noch kompakter zu informieren. Studenten der Fakultät Gestaltung an der Hochschule Augsburg haben den 3:50minütigen Film „Unsere kleine Welt“ erstellt. In diesem sehr schön gemachten und kurzweiligen Clip wird am Beispiel eines Ehepaars im Schrebergarten gezeigt, welche Wege viele unserer so als selbstverständlich erachteten Produkte bereits hinter sich haben und welche Auswirkungen unser ungezügelter Konsum für den Rest der Welt hat. Sehr zu empfehlen! Auf der Website des Projekts könnt Ihr Euch den Film auch in verschiedenen Formaten herunterladen. [via]


Unsere Kleine Welt – Der Klimafilm from Josef Buchner on Vimeo.

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Nov
10
2008
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Fossile Energien sind mit Schuld an der Finanzkrise

Neulich hatte der Bonner General-Anzeiger in seiner Wochenendbeilage einen interessanten Artikel zum Klimawandel – „Die unsichtbaren Rucksäcke”, in dem es u.a. um dem Ressourcenverbrauch ging („Wir nutzen die Ressourcen, als hätten wir vier Erden”), den die Produktion vieler Güter heutzutage bedingt, sodass es nützlicher sein kann, mit einem alten Auto weiterzufahren als ein neues zu kaufen, das zwar weniger Kraftstoff verbraucht, nur eben in seiner Produktion die Umwelt so stark belastet, dass der Spareffekt ins Gegenteil verkehrt wird. Dieser Artikel ist leider nicht online zu finden – dafür aber „Ist die Finanzkrise der erste gekippte Dominostein?”, der so auch in der Zeitung Der Westen abgedruckt wurde und in dem Hermann Ott vom Wuppertal Institut für Klima, Energie und Umwelt zu Wort kommt:

Banken- und Rohstoffkrise seien miteinander verwoben: “Diese Finanzblase ist ja auch eine Art Eiterbeule auf einem kranken Körper – und dieser kranke Körper ist tatsächlich unsere Wirtschaft.” Ihr fehle Nachhaltigkeit, da sie auf ungehemmter Ausbeutung natürlicher Ressourcen beruhe.

Die Finanzkrise zeige: “Nur dann, wenn tatsächlich alles im Zusammenkrachen ist, wird reagiert.” Die Klimakatastrophe nahe leise. Dürren, Unwetter und Überschwemmungen schreckten die Menschen kurzfristig auf. Alle gingen aber rasch wieder zur Tagesordnung über. Wenn der Planet aber Schaden genommen habe, werde keine Zeit mehr sein zu reagieren.

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Okt
19
2008
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Ökologische Zerstörung: Deutschland ist Mittäter

Unter dem Titel „zukunftsfähiges Deutschland in einer globalisierten Welt” kommt das Wuppertaler Institut für Klima, Umwelt und Energie in einer aktuellen Studie zu dem Schluss, dass

Deutschland (…) Mittäter der ökologischen Zerstörung der Erde (ist), sein nachhaltiges Wirtschaften ist nur durch ein rasches Bremsmanöver möglich.

(…)

“Die Leute wollen nicht unbedingt mehr Reichtum. Sie geben sich auch mit weniger zufrieden, falls es kompensiert wird durch mehr Freizeit oder eine humanere Lebenswelt.” Ott nennt als Beispiel das Problem des Pendelns, von dem acht Millionen Deutsche und ihre Partner betroffen seien. Eine Regierung, die dieses Leid verringere und für Arbeitsplätze in der Nähe des jeweiligen Wohnortes sorge, senke persönliches Leid und Umweltschäden zugleich.

Alles weitere bei Pressetext.de.

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