Eigentlich bzw. hoffentlich muss ich zum Thema Massentierhaltung und ihren vielen negativen Seiten – sowohl für die Tiere als auch für Mensch & Umwelt – nicht mehr viel schreiben. Leider versucht die Lebensmittelindustrie, mit freundlicher Unterstützung serviler Politiker und auf billig getrimmter Kunden, immer weiter an der Kostenspirale zu drehen, so dass Verbesserungen in der Tierhaltung höchst schleppend voran gehen und oft aus faulen Kompromissen bestehen. Die Albert-Schweitzer-Stiftung ruft nun zur Unterstützung ihrer Petition gegen die Massentierhaltung auf, die bei entsprechender Unterschriftenzahl in den Deutschen Bundestag eingebracht werden soll.
In der Massentierhaltung wird regelmäßig gegen geltendes Recht verstoßen – sowohl gegen konkrete Vorschriften als auch gegen das grundsätzliche Verbot, Tieren ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden und Schäden zuzufügen. Der Status quo ist unhaltbar. Neben den Verbraucherinnen und Verbrauchern ist auch die Politik gefragt, die Massentierhaltung abzuschaffen. Unterschreiben Sie unsere Petition, um letztere zum Handeln aufzufordern:
Sehr geehrte Mitglieder des Deutschen Bundestags,
nach dem § 1 des Tierschutzgesetzes darf niemand einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen. Die herrschenden Zustände in der Intensivtierhaltung widersprechen diesem Grundsatz und müssen abgeschafft werden. Tiere müssen zumindest verhaltensgerecht untergebracht sein und dürfen nicht überzüchtet werden. Der Deutsche Bundestag möge beschließen, das Tierschutzgesetz und es konkretisierende Verordnungen entsprechend zu ändern.
Mit freundlichem Gruß
Die Süddeutsche Zeitung brachte dieser Tage einen passenden und sehr lohnnswerten Artikel zum Thema, der sich auch kritisch mit dem Fleischkonsum an sich auseinandersetzt; denn das beste Mittel gegen Massentierhaltung ist letzten Endes der Verzicht auf Tierprodukte… – „Massentierhaltung: In den Magen, aus dem Sinn“:
(…) Dabei handelt dieser Mann nicht anders als ein Kind, das sich bei McDonald’s ein “Happy meal” bestellt und ein Stück Burgerbrötchen aufhebt, um Tauben zu füttern. Das Kind hat beschlossen, dass einige Tiere liebenswert sind und andere – die man zu Burgern verarbeitet – zwar auch liebenswert, aber eben in dem Sinne, dass sie schmecken. Sie dienen einem Zweck des Menschen, der Ernährung, und zwar nur, weil der Mensch sie zu diesem Zweck bestimmt hat. (…)
(…) Man muss kein Vegetarier sein, um zu ahnen, dass Massentierhaltung nicht nur der Ernährung der Menschheit dient, sondern auch der Geldvermehrung der Fleischindustrie. Jeder Erwachsene, der es wissen will, weiß, dass Massentierhaltung Tierquälerei bedeutet. Man könnte das, was weltweit Milliarden Kühen, Hühnern und Schweinen widerfährt, einen Krieg von Menschen gegen Tiere nennen. Dieser Krieg wäre noch perverser als ein Luftangriff auf einen Zoo, denn die Fleischindustrie will die Tiere ja keineswegs vernichten.
Im Gegenteil: Sie produziert immer neue Tiere. Sie manipuliert ihr Erbgut, züchtet Monster heran, deren einziger Lebenszweck darin besteht, dieser Welt möglichst viel Brustfilet, Fett, Bauchlappen oder Eier zu hinterlassen. Diese Wesen sterben auf eine Weise, die jeden Schnitzelgenießer empören würde, wären im Keller des Nachbarn ein paar Katzen oder Hamster auf ähnliche Art umgekommen. Aber das Fleisch dieser Wesen schmeckt. (…)