Die Älteren unter Euch werden sich vielleicht noch daran erinnern, dass ich vor ein, eineinhalb Jahren voller Begeisterung das Buch „Anarchie!“ von Horst Stowasser rezensierte und meine Sympathie für die vom Autoren darin dargelegten Gesellschaftsentwürfe (Utopien?) zum Ausdruck brachte. Kurze Zeit später verstarb Stowasser leider, und Deutschland verlor einen der führenden Köpfe der anarchistischen Bewegung. Zum Glück gibt es neben seinen Büchern aber noch einige andere Dokumente, die den Geist seiner Ideen weiter tragen – so fand ich beim Nokturnal Times-Blog nachfolgende Videos, in denen Horst Stowasser auf einer Podisumsdiskussion Interpenetration Festivals von chmafu nocords einige Facetten und Ansprüche des Anarchismus darlegt.
Nachhaltigkeit ist ja seit einigen Jahren ein „buzzword“, ein schwerst angesagter Begriff, mit dem sich Konzerne gerne zu schmücken versuchen, egal wie zerstörerisch ihr Geschäftsmodell eigentlich ist. So bemühen sich auch die großen Kleidungsketten, ihrem Treiben den Eindruck von Nachhaltigkeit zu verleihen, z.B. durch vermehrten Einsatz von (vermeintlicher) Biobaumwolle. Dass dies aber keineswegs immer so schön ist, wie es auf den ersten Blick klingt, erklärt uns Ilona Dyck auf Utopia – „Die neue Nachhaltigkeit von H&M & Co.“:
Die Preise für Baumwolle sind dieses Jahr auf dem Weltmarkt gestiegen wie noch nie. Das hat Konsequenzen. Nicht nur für H&M und Co. Einige Unternehmen setzen jetzt auf ‘Better Cotton’. Klingt nach Bio, ist es aber nicht. (…)
Die Better Cotton Initiative
Dieser Ansatz, also moderat höherpreisig zu verkaufen, mit der Rechtfertigung “guter Stoff”, zeichnet sich momentan ab. Die “Better Cotton Initiative” (BCI) wurde 2005 unter anderem von H&M, Ikea, Migros, Adidas und dem WWF gegründet und zielt auf einen nachhaltigeren und sozialeren Baumwollanbau. Für BCI sollen weniger Pestizide eingesetzt, durch sinnvollere (aber teurere) Bewässerungsmethoden der Wasserverbrauch reduziert, der Boden im Vergleich zum konventionellen Baumwollanbau geschont und ein besseres Sozialwesen für die Farmarbeiter geschaffen werden. Bis 2015 sollen vier Prozent der Weltproduktion an Baumwolle aus der BCI kommen.Umstieg auf nachhaltigere Baumwolle bei Adidas, H&M und C&A
Adidas hat im Frühjahr bekannt gegeben, dass sie bis 2018 komplett auf Better Cotton umgesteigen wollen, was auch bedeuetet, dass es ab 2018 kein Bio-Segment mehr geben soll. H&M möchte bis 2020 in Gänze zu nachhaltigerer Baumwolle wechseln. Bei H&M bedeutet dies vermutlich einen Hauptanteil Better Cotton, ein wenig Recyclingstoff und eine Produktnische für Bio-Baumwolle.
Kirsten Brodde, die Autorin des Buches “Saubere Sachen” sieht im Voranpushen von Better Cotton “einen schleichenden Ausstieg aus der Biobaumwolle”. Und tatsächlich lässt sich fragen, wieso eigentlich nicht gleich der Anbau von Biobaumwolle gefördert wird. Denn auch wenn die Maßnahmen der BCI sinnvoll sind, grüßt doch wieder nur der Einäugige unter den Blinden und versucht sich als Adlerauge zu verkaufen.Als Konsument die Trendwende vorantreiben
Letztlich bleibt der Baumwollanbau ein invasives Geschäft, das sich so nicht rechtfertigen lässt. Allein in Deutschland sortieren wir etwa 1,5 Milliarden Textilien aus, selbstredend nicht, weil die Löcher an den Jeansknien schon zu groß geworden sind, der Stoff der Bluse an den Ellenbogen durchscheint oder aufgrund sonstiger irreparabler Verschleißerscheinungen. Höchste Zeit für eine Trendwende von wöchentlichen Shoppingtouren hin zum gelegentlichen Kauf von zeitlos schönen Kleidungsstücken. Das höhere Budget pro Teil lässt sich dann auch in tatsächlich hochwertige Ökotextilien mit GOTS-Siegel investieren. Völlig ökorrekt lassen sich hemmungslose Einkaufsräusche aber auch im Secondhandladen ausleben.
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Dass ich eine besonders hohe Meinung von Werbefritzen und Marketingheinis hätte, kann man sicherlich nicht behaupten. Das Ansehen dieser Berufsgruppe ist in meinen Augen aber noch ein wenig gesunken (sofern das überhaupt möglich war), nachdem ich den Beitrag „Wie die Werbewirtschaft Schulen und Kindergärten ins Visier nimmt“ von Report Mainz über sog. „Bildungssponsoring“ gesehen hatte und darin die selbstzufriedenen, anscheinend bar jeder Zweifel über ihr Tun seienden Werber erblickte, die nur darüber nachdenken, wie sie die Produkte ihrer Auftraggeber möglichst prominent an Schulen und Kindergärten platzieren können. Dazu fällt mir echt nichts mehr ein! Wir sind auf dem „besten“ Weg zu amerikanischen Verhältnissen, wie mir scheint (obwohl man dort ja mittlerweile wieder versucht, den Kommerz an Schulen ein wenig zurückzudrängen)…
Das Geld in Kindergärten und Schulen ist knapp. Bildungssponsoring heißt deshalb seit einigen Jahren das Zauberwort. Unternehmen und Verbände sollen die leeren Kassen wieder füllen. Doch die nutzen Bildungssponsoring gezielt, um in Kitas und Schulen Markenwerbung zu betreiben. Das ist in 13 Bundesländern eigentlich verboten.
Ein Weg, dieses Verbot zu umgehen, ist den Lehrern gesponserte Unterrichtsmaterialien anzubieten. Die sind auf den ersten Blick oft attraktiv und aufwändig gestaltet, doch bei genauerem Hinsehen halten so Werbebotschaften Einzug in die Klassenzimmer. Politisch motivierte Stiftungen und Unternehmen nehmen so massiv Einfluss auf die Lehrinhalte oder bombardieren bereits Kindergartenkinder mit Markenlogos.
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Alle Jahre wieder kürt die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch ein Produkt zum „Goldenen Windbeutel“ – nominiert sind Firmen, deren Reklame besonders irreführend oder dreist ist und die das Blaue vom Himmel versprechen, ohne dass das dahinterstehende Produkt dies rechtfertigen würde. 2011 stehen folgende Unternehmen zur Wahl (zum Glück alles Sachen, die ich eh nicht kaufen würde):
Nimm2 von Storck
Der überflüssige künstliche Vitamincocktail macht die Bonbons nicht gesünder als andere.Schlemmertöpfchen Feine Gürkchen von Kühne
Außen angebliches Traditionsprodukt, innen standardisierte Industrieware mit Farbstoff und Aromen.Ferdi Fuchs Mini-Würstchen von Stockmeyer
Zu viel Salz für ein angeblich gesundes Kinderprodukt und damit ein Beitrag zum späteren Bluthochdruck.Activia von Danone
Garant für perfekte Verdauung? Keineswegs – kann die Verdauung nicht mal eben regulieren.Milch-Schnitte von Ferrero
Keine „leichte“ Zwischenmahlzeit. Enthält mehr Zucker und Fett als Schoko-Sahne-Torte.
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Sicher, Privatisierung einstmals öffentlicher Güter geschieht oft genug zum Nachteil der Menschen, darüber habe ich hier im Blog ja auch schon oft genug geschrieben. Leider ist es aber mitnichten so, dass Abläufe, die nach wie vor in öffentlicher Hand liegen, deshalb zwingend effizient und zielgerichtet ablaufen. Vielmehr wird bei öffentlichen Investitionen gerne mal mit Kostenschätzungen getrickst und das Geld der Steuerzahler verbrannt – darüber hat auch das ARD-Wirtschaftsmagazin Plusminus Anfang des Jahres im Beitrag „Teures Bauen – Warum öffentliche Bauvorhaben oft viel mehr kosten als geplant“ von Arne Hell berichtet. Abgehobene, bürgerferne Entscheidungsprozesse wie auch auf den eigenen Gewinn bedachte Subunternehmer wirken sich also nachteilig für uns alle aus, wie man an Prestigebauten wie der immens teuren Hamburger Elbphilharmonie sieht:
Öffentliche Großbauvorhaben werden sehr häufig teurer als geplant. Solche Kostenexplosionen sind meistens hausgemacht. Regierungen, Baudezernenten, Bürgermeister und Verwaltungen rechnen die Preise für Großbauprojekte gerne schön, das haben uns auf Anfrage mehrere Politiker und ehemalige Verantwortliche bestätigt. Das heißt, dass die Baukosten im Einzelfall gar nicht wirklich “steigen”, sondern dass sie einfach über dem vorher berechneten Preis liegen. Das Problem: Auf Grundlage dieses Preises haben Parlamente oder Stadträte den Projekten zugestimmt.
Risiken runter, Nutzen rauf
Gerade bei Infrastrukturprojekten hat diese Methode System. Um ein Bauprojekt wie Stuttgart 21 oder z.B. auch die 2006 fertig gestellte ICE-Trasse von München nach Nürnberg beschließen zu können, muss das Projekt einen bestimmten Nutzen erfüllen. Das heißt: Die zu erwartende Zahl von Passagieren oder der Zuwachs an Gütertransporten auf der Strecke muss in einem vernünftigen Verhältnis zu den Baukosten stehen. Der Vorsitzende des Bauausschusses im Bundestag, Winfried Hermann (Bündnis 90/Die Grünen), kennt viele Beispiele, bei denen die Kostenrisiken eines Projekts absichtlich zu niedrig angesetzt wurden, der erwartete Nutzen dafür zu hoch. “Im Grunde werden Parlamente systematisch veräppelt”, sagt Hermann. “Wir sollten uns das nicht länger bieten lassen und auf einem finanzorientierten Controlling bestehen.”Wer verdient daran, wenn es teurer wird?
Häufig fehlen aber auch die Anreize dafür, geplante Kosten einzuhalten. Architekten und Planer verdienen in der Regel prozentual an den Gesamtbaukosten. Steigt der Preis, dann steigt auch ihr Honorar. So ist es zum Beispiel im Fall der Hamburger Elbphilharmonie. Der Anteil der Stadt Hamburg stieg seit 2006 von einmal angedachten 77 Millionen Euro auf 323 Millionen. Der Gesamtpreis für das Konzerthaus an der Elbe wird bei mehr als 500 Millionen liegen. “Das war ein schwerer Fehler der Stadt Hamburg”, sagt Marcel Schweitzer vom Hamburger Bund der Steuerzahler. “Sie hat mit den Architekten einen Indexhonorarvertrag abgeschlossen, so dass das Architektenbüro wahrscheinlich ein Interesse daran hat, dass besonders lange und besonders teuer geplant wird.” Gleichzeitig sind die Architekten auch Generalplaner, d.h. es gibt keine Instanz, die das Ausmaß der Planungen überwacht.Koste es, was es wolle
Ein weiterer Kostentreiber bei öffentlichen Großbauprojekten sind Extrawünsche von Politikern. Gerade bei Prestigebauten, gerne auch “Leuchtturm” genannten Projekten, übersteigen die Baukosten die Planungen. So ist es beispielsweise im Fall des neuen NRW-Landesarchivs in Duisburg. Das Land wollte mit einem Prachtbau an einer ganz bestimmten Stelle ein Zeichen setzen: Im Innenhafen von Duisburg. Eine Essener Immobilienfirma schnappte dem Land allerdings das Grundstück weg, offenbar weil es einen Tipp bekam. Anstatt sich nach einem anderen Bauplatz umzusehen, ließ sich Nordrhein-Westfalen auf einen Deal ein: Statt wie geplant zwei Millionen Euro zahlte es für das Grundstück am Ende fast 30 Millionen. Die alte Landesregierung um Jürgen Rüttgers wollte das Archiv unbedingt an dieser prestigeträchtigen Stelle. Inzwischen ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Korruptionsverdachts.Planungsfehler und Größenwahn – für öffentliches Geld haftet niemand
Kostenexplosionen bei öffentlichen Großprojekten gibt es weltweit. Nach einer internationalen Studie von 2003 (u.a. von Prof. Werner Rothengatter vom Institut für Wirtschaftspolitik und Wirtschaftsforschung der Universität Karlsruhe) lagen die Baukosten im Schnitt um 50 Prozent über den Planungen. Für diese Überschreitungen, sofern sie nicht dem Bauunternehmen angelastet werden können, haftet keiner der Verantwortlichen persönlich – im Gegensatz zu einem privaten Bauprojekt, bei dem der Bauherr die Mehrkosten direkt spürt. Der Bund der Steuerzahler schlägt daher Prämien vor, die ein Planer oder ein Unternehmen bekommen, wenn es die Baukosten einhält. Solange es solche Anreize nicht gibt, dürfte es “plötzliche” Kostenexplosionen im öffentlichen Bau immer wieder geben.
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Das Web als Enthüllungs- und Aufklärungsmedium, als ein Medium, das ein waches Auge auf Mauscheleien und Betrügereien hat, das scheint zur Zeit gut zu funktionieren – seien es Wikileaks oder auch die Plagiatsjäger, die dafür gesorgt haben, dass mittlerweile einigen prominenten Politikern ihre ergaunerten Doktortitel aberkannt wurden. Nun gibt es eine weitere Anlaufstelle, die sich besonders auf Umweltsünden und -sauereien spezialisiert hat – GreenLeaks.
GreenLeaks publishes information of environmental significance. We are committed to ensuring that information of public interest is used to inform environmental debate and good public outcomes.
We publish information in its original form and facilitate a story finding an audience in local and international media.
Importantly, we are not just interested in publishing information for its own sake, but take an active role in facilitating stakeholders using information to hold corporations and government to account, thereby improving public health and protecting the environment in their local communities. In short, we follow our stories through to fruition.
Auf der Seite der WWF-Jugend wird das neue Projekt näher vorgestellt – „GreenLeaks – Eine Enthüllung“
(…) Die Explosion der “Deep Water Horizon” gehört zu einer der eher wenigen Umweltkatastrophen, die auf der ganzen Welt Schock und Verzweiflung hervorgerufen haben. Oft bekommen wir ähnliche Desaster gar nicht mit, da die Verantwortlichen nicht zur Rechenschaft gezogen werden wollen bzw. ihren Ruf in Gefahr sehen und das Geschehene bzw. die Folgen vertuschen.
Dieses Problem sah auch Scott Millwood, und gründete mit einer Gruppe von Juristen, Journalisten und Umweltschützern die Plattform “GreenLeaks” im Internet, um auf Missstände im umweltverträglichen Handeln sowie im Verbraucherschutz aufmerksam zu machen.
Inspiriert wurde er dazu von Julian Assange?s “WikiLeaks”, doch obwohl Millwood Assange sehr schätzt und ihn bewundert, verdeutlicht er immer wieder, dass “GreenLeaks” eine andere Ausrichtung als “WikiLeaks” hat. Zum einen liegt der Fokus von “GreenLeaks” nicht nur auf internationalen Themen, auch nationale und regionale Geschehen werden bedacht. Außerdem möchte “GreenLeaks” nicht nur auf Missstände aufmerksam machen, sondern diese so lange verfolgen, bis sie aus der Welt geschafft sind, oder, wie die Organisation es ausdrückt: “We follow our stories through to fruition.”
Das Ziel liegt dabei nicht nur in der Behebung der Probleme, sondern auch in der Sensibilisierung der Menschen – und gerade der Unternehmer und Regierungen – für Umweltthemen. Es soll Überzeugungsarbeit geleistet werden, damit Unternehmen sehen, dass es auch in ihrem Interesse liegt die Forderungen der Öffentlichkeit zur Einhaltung von Umweltstandards ernst zunehmen. (…)
Nach Meinung der Organisation ist es nur möglich Katastrophen wie die der “Deep Water Horizon” zu verhindern, wenn Unternehmen zum Einlenken bewegt werden können und die Bevölkerung frühzeitig über solche Mängel informiert wird.
So leistet “GreenLeaks” neben der Aufklärungsarbeit auch Präventionsarbeit und schützt damit die Natur und die Gesundheit vieler Menschen. Noch befindet sich die Idee in ihren Kinderschuhen, bald schon könnte sie jedoch einen wertvollen Beitrag zum Umweltschutz leisten.
Auch das Greenpeace Magazin berichtet über die neue Website – „WikiLeaks-Pendant GreenLeaksgeht ans Netz“:
(…) Tippgeber, sogenannte „Whistleblower“, von denen Plattformen wie Wikileaks oder GreenLeaks ihre Informationen beziehen, werden noch immer oft als Nestbeschmutzer oder Verräter gebrandmarkt – auch in Deutschland, wie das Greenpeace Magazin berichtete. Damit ganz normale Arbeitnehmer, die meist den Stoff für die großen Skandale liefern, geschützt werden, erstellt auch GreenLeaks derzeit einen sicheren elektronischen Postkasten (Dropbox), mit dessen Hilfe anonym Dokumente an die Plattform übermittelt werden können. Bis es so weit ist, mögen Informanten ihr Material, ganz altmodisch, im Briefumschlag an ein Postfach senden.
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Im amerikanischen Public Ad Campaign-Blog fand ich mal wieder eine „schöne“ neue Entwicklung an der US-Reklamefront – bekanntermaßen geht es in den Vereinigten Staaten, was Werbung angeht, noch viel schlimmer zu als hierzulande, und es wird immer weniger Rücksicht auf die Menschen genommen, wenn es darum geht, jeden Fitzel öffentlichen Raums mit Kaufpropaganda zuzupflastern. Um aus dem riesigen Meer an Reklame und buntschillernden Imagegetöse überhaupt noch herausragen zu können und von den potentiellen Käufer wahrgenommen zu werden, muss „natürlich“ immer weiter aufgerüstet werden – immer schriller, immer lauter, immer aufdringlicher muss Werbung sein, um den solcherart umgarnten Konsumenten nicht zur Ruhe kommen zu lassen.
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Was ich vom Fernsehen halte? Nun, meiner vorsichtigen Einschätzung nach sind ca. 99,99% der Sendungen im Privatfernsehen und vielleicht 90% der Sachen im öffentlich-rechtlichen (Arte und 3sat einmal ausgenommen) Schrott, Schund und Käse; teils desinformierend und tendenziös, gerne verdummend und irreführend, nicht selten geschmacksbefreit und schlichtweg dämlich. So hart muss ich das leider sagen. Von daher hat mir die Sendung „Das Lügenfernsehen“ in der NDR-Reihe „Panorama – Die Reporter“ nicht wirklich die Augen geöffnet, mir aber wieder einmal vor Augen geführt, mit welch schamlosen Methoden die Sender heutzutage arbeiten, bloß um Quote zu machen. Und dass so ein Müll wie die RTL-Serie „Mitten im Leben“ über 30% Marktanteil bei den 14–29jährigen hat, finde ich erschreckend – noch sinnloser kann man seine Lebenszeit ja kaum verschwenden, als sich gescriptete und schlecht gespielte Pseudo-„Reality“ anzuschauen…
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Eins vorweg – ich halte die NachDenkSeiten für eine der wichtigsten politisch/sozialen Websites im Netz, für einen vitalen und einflussreichen Teil der sog. „Gegenöffentlichkeit“ und für eine zentrale Anlaufstelle für alle Menschen, die ihr Hirn noch zum Denken benutzen und ihre Informationen nicht nur aus dem eintönigen monoformen Strom der Mainstreammedien fischen. Von daher erscheint jegliche Kritik an den NDS wie Gotteslästerung und eine ungehörige Anmaßung. Dennoch kann ich nicht umhin, mich ausnahmsweise kritisch zu einem Artikel zu äußern, den Albrecht Müller dort vor einigen Tagen veröffentlichte: „Wachstumswahn, Wachstumszwang, Wachstumskritik, Postwachstumsgesellschaft, etc. – seltsame Begriffe und eine vergleichsweise irrelevante und in die Irre leitende Debatte“.
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Heute möchte ich Euch mal wieder zur Beteiligung an einer wissenschaftlichen Studie animieren, in der es um Weblogs und deren Nutzung (und Nutzer) geht – hier der Infotext von Stefan Mayer:
Ich führe im Rahmen meiner Diplomarbeit eine Studie zu Blogs durch. Erstmals soll es dabei nicht nur um die Autoren von Blogs gehen, sondern um das »große Ganze«, also sowohl um Autoren, als auch um deren Leser. Anhand einiger Fragen zur Nutzung und zu Beweggründen wie auch anhand ein paar standardisierter Fragebögen hoffe ich, einen tieferen, wissenschaftlichen Einblick in die Blog-Welt zu bekommen. Also Fragen wie »Sind sich Blog-Autor und Leser ähnlich? Was bewegt einen dazu, ein Blog zu führen. Oder eines zu lesen? Entstehen vielleicht sogar Freundschaften durch Blogs?«
Neben Lesern und einer Kontrollgruppe benötige ich dafür aber natürlich in erster Linie auch Blogger. Als kleine Aufwandsentschädigung kann man allgemeines Feedback zur Studie oder ein persönliches Feedback zu den eingesetzten Fragebögen erhalten. Außerdem gibt es eine Verlosung über 5 x 50 EUR unter allen Teilnehmern.
Und hier geht’s zum Onlinefragebogen.

