Kategorie: Grundlegendes Seite 45 von 59

Schönheitswahn und Körperkult…

… passend kommentiert von der Adbusters Media Foundation – das kranke Schönheitsideal, das durch Reklame und Medien sowie der Modebranche propagiert wird, gehört auch zu einem der wichtigen Angriffspunkte der Culture Jammer um Kalle Lasn (zusammen mit der Tabak- und Alkoholindustrie):

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Der Schweinewahnsinn

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© woodsy, stock.xchng

Ich weiß nicht, wie es Euch geht, wenn Ihr die derzeit pausenlos auf einen einprasselnden Meldungen zu der unaufhaltsamen Verbreitung der Schweinegrippe hört, aber ich fühle mich doch sehr an die vor einiger Zeit genauso grassierende Vogelgrippe erinnert, die ja das Ende der Zivilisation bedeuten sollte, auf dass sich alle Welt mit dem entsprechenden Mittel (Tamiflu) eindecke. „Deutschlands größtes Nachrichtenmagazin“, Der Spiegel, dreht, wie die Mehrzahl der Medien diese Woche weiter mit aller Macht am Panikrad und titelt forsch „Der neue Weltvirus – wie gefährlich werden die neuen Grippeerreger?”. Ich möchte das hier gar nicht weiter bewerten, dafür aber auf den ebenfalls dieser Tage erschienen interessanten Artikel „Die Schweinegrippe-Epidemie, die nie ausbrach“ im Schweizer Tagesanzeiger hinweisen, in dem die Autoren an eine im Jahre 1976 vermeintlich ausbrechende Schweinegrippe-Epidemie erinnern, die sich am Ende als viel heiße Luft entpuppte, der Pharmaindustrie aber einen schönen Schub brachte und der amerikanische Regierung im Wahljahr die Gelegenheit gab, sich als Krisenmanager darzustellen.

Die Schweinegrippe kam den Politikern gerade Recht: Sie standen wegen des Vietnam-Kriegs und der Watergate-Affäre unter Generalverdacht, zudem war 1976 Wahljahr. Die Schweinegrippe war ein willkommener Anlass, sich zu profilieren. Die Produktion des Impfstoffes begann. Inzwischen kamen die Wissenschaftler jedoch zur Besinnung. Nach genauer Analyse der Viren stellten sie fest, dass diese viel weniger aggressiv waren, als diejenigen der Spanischen Grippe. Die Weltgesundheitsorganisation riet den USA denn auch davon ab, Massenimpfungen durchzuführen.

Ungeachtet dessen begannen diese Anfang Oktober. Innerhalb von knapp zwei Wochen wurden etwa 40 Millionen Menschen geimpft. Doch die Bevölkerung freundete sich mit dem Programm nie richtig an. Mehrere Todesfälle – die allerdings nicht auf die Impfungen zurückzuführen waren, wie sich später herausstellte – bremsten das Unterfangen. Bis Ende 1976 liess sich weniger als ein Drittel der Amerikaner impfen. Im Dezember stoppte die Regierung die Übung schliesslich, ohne dass die grosse Schweinegrippe-Epidemie ausbrach.

Wer weiß – oder doch zumindest ahnt –, wie die Medien und ihre Hypes so funktionieren, darf angesichts der aktuellen Horrormeldungen auch durchaus leichte Skepsis durchschimmern lassen… So wie beispielsweise auch MMNews („Schweinegrippe: WHO bedroht gesamte Menschheit“ und „Schweinegrippe harmlos?“), Telepolis News („H1N1-Schweinegrippe scheint relativ mild zu sein“), Sisyphos Periodical („Schweingegrippe – die Unschuldigen werden getötet“), Die Dreckschleuder („Es will und will keine Pandamie kommen…“), Wissenmachtnix („Wer profitiert am meisten von der Schweinegrippe?“) und die Financial Times Deutschland („Virologen warnen vor Panikmache“) . Wir müssen uns also überraschen lassen, was wirklich daraus wird.

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Buchbesprechung: Bill McKibben „The Age of Missing Information“

mckibben-age-of-missing-informationMan kann es drehen und wenden wie man will, und egal ob es einem gefällt oder nicht – das Fernsehen ist auch heutzutage immer noch das Massenmedium Nr. 1 mit dem größten Einfluss auf die Gesellschaft. Je nach dem welche Studie man zu Rate zieht, verbringt der durchschnittliche Nordamerikaner immerhin unglaubliche 4 bis 6 Stunden am Tag damit, vor dem Flimmerkasten zu sitzen und sich berieseln zu lassen. Ein Phänomen, das so vielen Menschen so viel Lebenszeit raubt bzw. dem sie einen so großen Teil ihrer Freizeit widmen, verdient es natürlich, eingehender unter die Lupe genommen zu werden.

Diesen Versuch, das Phänomen Fernsehen zu analysieren, hat auch der amerikanische Autor und Kulturkritiker Bill McKibben in seinem gleichermaßen unterhaltsamen wie vielseitigen Buch „The Age of Missing Information“ (leider nur auf Englisch erhältlich) unternommen, das ursprünglich bereits 1992 erschien und 2006 neu aufgelegt wurde, mit einigen kurzen Ergänzungen hinsichtlich der „neuen“ Medien, namentlich des Internets. McKibben nähert sich den Ausmaßen, die die Fernsehberieselung in unserer Gesellschaft mittlerweile angenommen hat, auf eine wahrlich originelle Weise, nämlich in Form eines Selbstexperiments. Dazu verbrachte der Autor einen Tag und eine Nacht in der unberührten Natur, in den Bergen, alleine mit seinem Zelt und seinen Gedanken. Gleichzeitig ließ er sich von Freunden und Bekannten das komplette 24-Stunden-Programm aller insgesamt ca. einhundert Sender, die er in seinem Ort empfangen kann, auf Video aufnehmen und verglich dann anschließend (in mühsamer Einzelauswertung aller Videobänder der einzelnen Sender, auch von Shoppingkanälen, was ihn viele Monate in Anspruch nahm) die Anzahl und Qualität der Informationen, die er bei seinem Aufenthalt in der Natur erfuhr mit der, die der normale Fernsehzuschauer am selben Tag vermittelt bekam. Denn obwohl wir in einem vermeintlichen „Informationszeitalter“ („Age of Information“) leben, zweifelt McKibben doch stark an, dass wir in vielen wichtigen Bereichen des Lebens wirklich informiert sind bzw. durch das Fernsehen tatsächlich relevant informiert werden – statt dessen leben wir für ihn, wie der Titel es schon andeutet, teilweise eher in einem Zeitalter der ausgelassenen/ausgeblendeten Informationen.

Diese Grundthese des Buches wird auf insgesamt gut 250 Seiten ausgiebig untersucht – in den einzelnen Kapiteln, die nach den verschiedenen Tageszeiten benannt sind, entblättert der Autor zum einen ein faszinierendes „Psychogramm“ amerikanischer Fernsehlandschaft (viele Referenzen auf einzelne US-Serien etc. sind für uns hier natürlich nicht direkt nachvollziehbar, was aber für das Verständnis des Textes nicht weiter dramatisch ist) und auch der Bedeutung, die Fernsehen für die heutige Kultur hat. Gleichzeitig entwickelt McKibben Schritt für Schritt einen umfassenden Katalog an Argumenten und Beobachtungen, die verdeutlichen, wie stark vor allem auch die negativen Folgen der Allgegenwart des TV sind. Ich habe eine Weile überlegt, wie ausführlich ich diese Analysen hier in meiner Buchbesprechung vorstellen soll, und habe mich dann entschlossen, zumindest einige der wichtigsten Punkte kurz anzureißen, da ich die dargelegten Erkenntnisse durchaus für beachtenswert halte. (Um tiefer in die Materie einzusteigen, empfehle ich dann doch die Lektüre des Buches selbst, oder andere medienkritische Werke wie von Marshall McLuhan, der in diesem Buch auch mehrfach Erwähnung findet.)

  • Einer der ersten kritischen Punkte sieht der Autor in einer gewissen medial bewirkten Gleichschaltung von Geschmäckern weltweit sowie ein durch die weltweite Werbung transportiertes „normiertes“ Menschenbild oder Frauenideal, das gewachsene Vorstellungen, beispielsweise vom Altern, ersetzt und zerstört.

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    © erikdungan, stock.xchng

  • Wir haben zwar den Eindruck, durch die ganzen Geschichtsdokus umfassend Bescheid zu wissen, doch in Wirklichkeit wird die Menschheitsgeschichte stark verkürzt – alles, was vor der Erfindung des Films lag, wirkt auf den heutigen Menschen fast unglaubwürdig. Dafür werden die Dinge, die bereits auf Film gebannt wurden, immer und immer wieder gezeigt (ich denke da an die ganzen Hitler-Dokus mit den immer gleichen Originalaufnahmen). Außerdem wird unser Wirtschafts- und Gesellschaftssystem des ewigen Wachstums und Konsumierens als das einzig mögliche dargestellt, da wir via Fernsehen nichts anderes kennen (Fernsehbilder reichen eben nur 60, 70 Jahre zurück) – quer durch alle Sender.
  • Naturfilme im Fernsehen werden auf die uns von Hollywood & Co. antrainierten Formate getrimmt – dramatische Musik, Spannungskurven etc., so dass uns die reale Natur langweilig vorkommt. (Wer hat sich nicht auch schon mal eine Zeitlupe in der Realwelt gewünscht? So weit hat uns Sportfernsehen mittlerweile konditioniert.) Für McKibben sind die Fernsehdokus so etwas wie ein „Best of“, die nur besonders spannende Momente herausgreifen und so das Gesamtbild völlig verzerren. Dieses Prinzip der einseitigen Darstellung gilt auch für viele andere vermeintliche Informationen, die das Fernsehen liefert.
  • In unserem sonstigen Leben erwarten wir ähnliche Kicks und Dauerhöhepunkte wie sie uns das Fernsehen permanent vorführt, und deshalb wird uns schnell langweilig (und wir schalten den Fernseher ein).
  • Diese Jagd nach Sensationen führt dazu, dass zwar viele Katastrophen ausführlichst gesendet werden, dafür aber sehr viel weniger Zeit für grundlegendere Themen (z.B. den Klimawandel, der zu manchen der Katastrophen geführt hat) zur Verfügung steht, weil sich komplexe und über Jahre oder Jahrzehnte entwickelnde Prozesse nun mal schlecht im 15-Minuten-TV-Format darstellen und abhandeln lassen. Ein Mangel an Tiefe ist darum vielen Berichterstattungen zu eigen.
  • Statt unser Leben wirklich zu leben, mit all seinen Höhen und Tiefen, mit Euphorie und Trauer, mit Belustigung und Langeweile, verwenden viele das Fernsehen als eine Art „Zentralheizung“, die unser Empfindungsniveau immer auf einem gleichen Level hält. Tatsächlich haben Studien herausgefunden, dass viele Menschen Fernsehen nicht bewusst nach gewissen Sendungen aussuchen, sondern es einfach laufen lassen, als Ablenkung oder Entspannung, (fast) egal, was geboten wird. Fernsehkonsum soll, diesen Studien zufolge, nicht dazu dienen, Neues zu entdecken, sondern sich in gewohnten Strukturen wiederzufinden und dort, in einer künstlichen, aber bekannten Welt, so etwas wie Halt und Vertrautes zu entdecken.
  • Die tatsächlichen Informationen, die per Fernsehen vermittelt werden, werden durch die Vielzahl an anderen Eindrücken, die auf den normalen Zuschauer sonst noch so am Tag einprasseln, oftmals wieder nivelliert – jede Menge Belangloses begräbt die wenigen behaltenswerten Fakten und Infos.
  • Dadurch, dass die meisten Sender jeden Tag 24 Stunden Programm füllen müssen, werden Unmengen an belanglosem Kram über den Äther gejagt, kommerzielle Botschaften, Trivialitäten etc., so dass die Qualität mit den Jahren immer weiter gesunken ist (schreibt McKibben – gerade durch den Eintritt der Privatsender stimmt das wohl leider auch).
  • Fernsehen produziert Stars, die nur für ihr Starsein als solches gefeiert und hofiert werden. Sie werden zu „Legenden“, eben weil das TV seine Sendezeit füllen muss. Menschen, die wirklich etwas können und leisten, sind für die Konsumkultur und den Starkult hingegen oft uninteressant.
  • Fernsehen befeuert nicht Fantasien, sondern propagiert eine triste Realität – für McKibben ist TV absolut anti-utopisch, da wir entmutigt werden, darüber nachzudenken, dass es, abgesehen vom Kauf neuer Produkte, einen besseren Weg gibt, viele Dinge zu tun oder Grundsätzliches zu ändern.
  • Durch das Fernsehen wird uns der Eindruck vermittelt, dass der jeweilige Zuschauer das wichtigste Wesen auf der Welt ist und sich alles andere um ihn herum dreht, insbesondere, was Konsumgüter etc. angeht. Gerade dadurch, dass wir uns nicht mehr mit realen Menschen, sondern den Zerrbildern im Fernsehen vergleichen, sind wir mit uns unzufrieden und meinen, immer mehr kaufen zu müssen, um uns zu vervollkommnen.

Soweit also eine Auswahl der Punkte, die der Autor in seinem Buch anspricht – einige der Punkte waren mir bisher noch gar nicht so bewusst und nehme ich als willkommene Ergänzung für potentielle Diskussionen gerne in mein Argumentationsrepertoire auf :-) McKibben verteufelt übrigens nicht das Medium Fernsehen per se, sondern vor allem den unheimlichen Status, den es im Leben der Menschen in den letzten Jahrzehnten erlangt hat, und die Auswirkungen, die sich für das gesellschaftliche Miteinander daraus ergeben.

Sumasummarum ist „The Age of Missing Information“ ein spannendes und angenehm locker zu lesendes Werk mit vielen Gedanken, die zu Diskussionen und eigenem Grübeln anregen. So soll ein gutes Buch sein!

Bill McKibben, „The Age of Missing Information“, Random House 2006, 264 S., 14.95 US$

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Weise Worte (8)

Die Werte, die heute unser Leben bestimmen, sind ökonomische Werte, keine demokratischen Werte. Unser System wird vor allem definiert durch die Gesetze und Regelungen, die wir als Angestellte, Kunden und Konsumenten erfüllen. PR-Firmen sind selbst Unternehmen, die existieren, um die Propaganda-Interessen ihrer Kunden zu vertreten. Und wie jeder weiß, der für ein Unternehmen tätig ist, gibt es am Arbeitsplatz keine Demokratie. Genauso wenig wie in Washington und in den Hauptstädten der Bundesstaaten, wo die Partikularinteressen der Unternehmen die politischen Geldbörsen kontrollieren, die Kandidaten ins Amt bringen und sie dort halten.

PR existiert, um die nötigen Illusionen zu erzeugen, um die Lücke zwischen dem Traum von Amerika und der Realität der amerikanischen Gesellschaft zu überbrücken.

John Stauber & Sheldon Rampton, Giftmüll macht schlank (1995/2006)

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Privatisierungen – vielleicht doch nicht immer so eine gute Idee…

fire_hydrantPrivatisierungen, und neuerdings auch das sog. Cross-Border-Leasing, werden ja vor allem von neoliberalen & neoklassischen Ökonomen als das Allheilmittel für alle wirtschaftlichen Probleme, die kommunale Verwaltungen und Betriebe haben könnten, angesehen. Dabei wird davon ausgegangen, dass alles, was in privatwirtschaftliche Hände gelegt wird, sofort und quasi automatisch effizienter und besser läuft, so dass alle Seiten, auch die Kunden, nur Vorteile davon haben. In der letzten Zeit mehren sich aber doch die Stimmen und Anzeichen, dass diese Grundannahmen womöglich doch „etwas“ blauäugig waren und eher noch zu ganz neuen Problemen führen und eventuell sogar die Versorgungssicherheit bedrohen.

Auf den NachDenkSeiten stieß ich diesbezüglich auf den sehr interessanten Artikel „Politische Korruption“, in dem es um die zuweilen äußerst undurchsichtigen Vergaben von besagten Cross-Border-Leasing-Verträgen geht.

Man hätte aus dem früheren Gutachten alles im Voraus wissen können: Zulasten der Steuerzahler werden private Partner üppig bedient. Rational kann man dies nicht erklären. Die politisch entscheidenden Personen können auch nicht so dumm sein, die Nachteile für die öffentliche Hand nicht zu sehen. Also liegt es nahe zu fragen: Wer verdient daran? Es ist politische Korruption im Spiel, übrigens genauso wie bei den Cross-Border-Leasing Verträgen. Ohne eine solche Annahme können Sie nicht verstehen, warum eine Stadt z.B. ihre Wasserversorgung in die USA verkauft.

Dies festzustellen bereitet kein Vergnügen. Es ist zugleich nämlich die Feststellung, dass unser politisches System nicht einmal in Ansätzen funktioniert. Sehenden Auges werden solche PPP- und Cross-Border-Leasing-Verträge abgeschlossen. Die Art der Verträge und die Geheimhaltung stinken gen Himmel.

Was ist eigentlich nochmal dieses ominöse Cross-Border-Leasing?

Als Cross Border Leasing– grenzüberschreitendes Leasing – wird eine verschlungene Form des Leasings bezeichnet, bei der ein Investor in den Vereinigten Staaten mit einer Kommune in Deutschland einen Vertrag schließt. Die Kommune verkauft, unter Beteiligung mehrerer Banken, ihr Eigentum (zum Beispiel Kläranlagen, Messehallen, Straßenbahnen) an den Geldgeber in den USA, um es sogleich zurückzumieten.

Diese kompakte Definition stammt aus dem Artikel der ZEIT „Cross-Border-Leasing: Für dumm verkauft“, der anschließend weiter ausführt:

(…) Und nun stelle man sich vor, dass sich jeden Tag weitere Verzweifelte an den Schuldnerberater wenden, und sie alle erzählen ähnliche Geschichten, die von verlorenen Vermögen handeln, von Wasserwerken, Straßenbahnen, Krankenhäusern, alles perdu. Eine sehr ungewöhnliche Geschichte käme da zustande, eine Parabel auf die unbekannte Bundesrepublik, eine Geschichte der Dummheit und der Gier.

So blauäugig wie die Verzweifelten in der Schuldnerberatung haben sich viele deutsche Bürgermeister, Kämmerer und Gemeinderäte jahrelang verhalten – mit dem Unterschied, dass es nicht ihr Privateigentum war, das sie veruntreut hatten, sondern öffentliches Gut. Sie vertrauten einem Geschäftsmodell namens Cross Border Leasing, von dem sie sich Gewinne versprachen. Nun stehen sie mit leeren Händen da. Den Schaden haben die Bürger.

Wer hartgesotten ist, dem sei die Lektüre dieses Textes wärmstens ans Herz gelegt. Entwicklungen wie diese können einen schon die Haare zu Berge stehen und auch an der Vernunft der Beteiligten, der politischen und wirtschaftlichen Entscheidungsträger, zweifeln lassen. In der Süddeutschen wird das Thema ebenfalls noch einmal aufgegriffen und macht deutlich, dass Privatisierungen mitnichten zu Einsparungen für die öffentlich Hand führen, sondern oftmals extra ineffizient und teuer werden – „Rechnungshof: Rüffel für Tiefensee – Finanzfiasko an der Autobahn“.

Der Widerstand gegen die komplette Privatisierung aller öffentlichen Dienste und Güter, die eigentlich Sache des Staates, der Stadt, der Kommune sein sollten, wächst auch im Internet. Beispielsweise durch die Initiative unverkäuflich – gegen Privatisierung, die sich dafür einsetzt, dass in Berlin nicht noch mehr elementare „Einrichtungen der öffentlichen Daseinsvorsorge“ privatwirtschaftlich organisiert werden.

Die soziale Schieflage nimmt stetig zu. Der Senat von Berlin und die verblüffend große Mehrheit der “Volksvertreter” aus den Parteien SPD, DIE LINKE, CDU, GRÜNE und FDP fördert eine Politik des Abrisses in nahezu allen Bereichen. Die Einrichtungen der öffentlichen Daseinsvorsorge werden nach und nach privatisiert und einer demokratischen Kontrolle entzogen.

Wenn wir es nicht schaffen, unsere Stadt vor weiterer Ausplünderung zu bewahren, dann zahlen wir dafür jahrzehntelang mit steigenden Mieten und Preisen, Abgaben und Steuern, schlechterer Versorgung und Einkommensabbau. Die Energieversorger BEWAG und GASAG, die Wasserbetriebe und mehrere 10.000 Wohnungen wurden bereits unter diesen negativen Konsequenzen privatisiert. Und die Chance darauf, den enormen Schuldenberg der Stadt abzutragen, sinkt langfristig.

Die Abrissliste ist lang: Wasser, Wohnungsbestand, Verkehrs- und Entsorgungsbetriebe, Gesundheits-, Kultur- und Bildungseinrichtungen, ja sogar Verwaltungen werden privatisiert! Die Hochschulen werden für breite Bevölkerungsgruppen unzugänglich gemacht. Die Reize und Potentiale der Stadt werden missachtet oder torpediert, alternative Konzepte und Projekte behindert, verhindert und vertrieben. Gleichzeitig werden Großprojekte aus dem Boden gestampft, die einigen wenigen Profiteuren die ersehnten Aufträge zuspielen. PPP (Public Private Partnership) sichert dabei den langfristigen Profit – auf Kosten der Öffentlichen Hand.

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Die Macht der Mediaagenturen

Das 3Sat-Medienmagazin ZAPP (eine der erfreulich kritischenen Ausnahmen im Fernseheinerlei) brachte kürzlich einen sehr erhellenden und ein erschreckendes Schlaglicht auf unsere ach so freien Medien werfenden Beitrag – „Mediaagenturen in der Grauzone“ [via Nokturnal Times]. Hier ein Auszug aus dem Text der Sendung, der natürlich auch zu meiner Serie „Werbung schadet“, Teil 2 und 2b, bestens passt:

Es gibt einfach kein Entkommen. Jeden Tag, immer und überall. Tausende von Werbe-Botschaften. Im Fernsehen. Zeitschriften. Internet. Doch woher wissen die Hersteller eigentlich, wo und wie sie uns am besten erreichen? Mediaagenturen kennen die Antwort. Oder sollten es zumindest. Sie beraten die Unternehmen, verteilen deren Werbemilliarden. Doch immer mehr fließen dabei auch in die eigene Tasche. Sebastian Bellwinkel über ein gigantisches Geschäft in der Grauzone.

Sie heißen GroupM, Omnicom Media Group, oder Zenithmedia. Und sie bewegen geschätzte 20 Milliarden Euro – Pro Jahr – ein Riesengeschäft. Mediaagenturen, wie Carat in Hamburg, sind die stillen Lenker im Geschäft zwischen werbungstreibender Wirtschaft und den Medien. Sie entscheiden, wo eine Anzeige erscheint und wann ein Werbespot läuft. Peter Petermann, Geschäftsführer CARAT Hamburg: „Eine Mediaagentur hat die Aufgabe, die kreativen Inhalte, den Spot oder eine Anzeige, die eine Kreativagentur gestaltet, bei dem Fernsehsender oder in dem Verlag zu platzieren. Und natürlich dafür zu sorgen, dass das Budget, dass der werbetreibende Kunde zur Verfügung stellt, möglichst effizient einzusetzen.“

Mediaagenturen als Berater
Eigentlich sollen die Mediaagenturen ihre Kunden beraten. Dann kaufen sie z.B. bei den Vermarktern der TV-Sender Werbezeiten ein. Für diese Leistung werden die Mediaagenturen von den Werbekunden bezahlt – Eigentlich. Sonja Feldmeier, Medienjournalistin „w&v“: „Die Kunden haben darauf vertraut, dass die Mediaagenturen treuhänderisch für sie tätig sind. Allerdings hat sich das dann im Laufe der Zeit abgeschliffen, die Mediaagenturen gerieten sehr stark unter Kostendruck. Die Kunden, ihre eigenen Kunden haben die Honorare gekürzt, Druck darauf ausgeübt, und die Mediaagenturen mussten sich neue Wege zur Refinanzierung suchen.“ Auszeichnungen und Pokale für die beste Strategie reichten nicht mehr aus. Nur Mittler zu sein im großen Werbegeschäft, das brachte auf einmal zu wenig Geld. Sonja Feldmeier hat die Werbebranche seit 20 Jahren im Blick. Und sie beobachtet, wie die Agenturen immer einflussreicher werden. Vom treuhänderischen Berater zum mächtigen Händler. Sonja Feldmeier, Medienjournalistin „w&v“: „Die Mediaagenturen selber definieren sich heute als eigenständige Wirtschaftsstufe. Das heißt, dass sie mit dem Gut, das sie eigentlich neutral und objektiv empfehlen sollten, auch Handel treiben.“
(…)
Redaktionelle Einflussnahme
Und nicht nur wirtschaftlich droht ein Ausverkauf. Jens Uwe Steffens, Geschäftsführer pilot media: „Die Agentur bündelt als Großhändler natürlich wahnsinnig viele Kundenvolumina, ist dadurch natürlich viel mächtiger als ein einzelner Kunde. Kommt dieser in Schwierigkeiten rein und bittet seine Agentur um Mithilfe, weil eine kritische Berichterstattung zum Beispiel droht, ist da ein sehr großes Machtpotential gegenüber den Medien, dieses auch einzuschränken.“ Redaktionelle Einflussnahme. Auch solche Fälle kennt Sonja Feldmeier. Doch Namen möchte sie lieber nicht nennen. Sonja Feldmeier, Medienjournalistin „w&v“: „Je gesünder ein Medium ist, egal ob Verlag oder Sender, desto stärker können die auch bewussten Einflussnahmen widerstehen. In den jetzigen Zeiten dürfte es schwierig werden für den ein oder anderen.“ Und das nutzen die Mediaagenturen aus. Immer mehr Verlage und Sender knicken ein und akzeptieren Verträge, die sie eigentlich anprangern müssten. Uli Bellieno, ehemaliger Vermarktungschef von RTL: „Also ein sehr riskantes Spiel, was hier gespielt wird und was auch ein bisschen Endzeitstimmung zeigt, wenn man sich auf so ein Spiel einlässt.“

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Am Samstag: Zwei Flashmobs in Kiel

flashmob_madridIn Kiel geht derzeit einiges, was spontane Aktionen, quasi Culture Jamming, anbetrifft. Letztes Wochenende eine spontane Riesenparty, die den Westring (eine der Hauptverkehrsadern der Stadt) stundenlang lahmlegte, am Mittwoch ja mein Adbusting-Vortrag, und am morgigen Samstag, den 25.4., sind gleich zwei Flashmobs anberaumt. Flashmob, was ist denn das? Ich zitiere Wikipedia:

Der Begriff Flashmob (flash – Blitz; mob – von mobilis – beweglich), auch Blitzauflauf, bezeichnet einen kurzen, scheinbar spontanen Menschenauflauf auf öffentlichen oder halböffentlichen Plätzen, bei denen sich die Teilnehmer üblicherweise persönlich nicht kennen. Flashmobs werden über Weblogs, Newsgroups, E-Mail-Kettenbriefe oder per Mobiltelefon organisiert. Obwohl die Ursprungsidee explizit unpolitisch war, gibt es mittlerweile auch Flashmobs mit politischem Hintergrund.

Die Greenpeace-Gruppe Kiel ruft nun also morgen um 11 Uhr zu Flashmob Nummer 1 auf:

Am 26. April ist es 23 Jahre her, dass es im Kernreaktor Tschernobyl Block 4 zur Kernschmelze und Explosion kam und damit eine der größten Umweltkatastrophen unserer Zeit ausgelöst wurde.

Die Greenpeace Gruppe Kiel plant am Samstag den 25. April eine Flash Mob Aktion, um auf die damalige Katastrophe und möglicher zukünftige Katastrophen aufmerksam zu machen. Das ist so gedacht, dass sich eine möglichst große Gruppe von Menschen am Samstag 11.00 Uhr scheinbar zufällig versammelt und alle auf ein vorher verabredetes Signal wie tot umfallen. Nur einige wenige in Schutzanzügen bleiben stehen und ummalen die „Leichenumrisse“ mit Kreide. Außerdem klärt jemand die Unbeteiligten über den Grund der Aktion auf. Nachdem der Flash Mob sich dann aufgelöst hat, ist außerdem noch ein Infostand oder etwas in der Art geplant, wo noch einmal eingehender über das Thema informiert wird.

Damit das Ganze aber wirklich Aufmerksamkeit erregt und Spaß macht brauchen wir ganz ganz viele Leute!!! Dies ist also eine Einladung zu kommen und so viele Leute mitzubringen wie es geht, damit es richtig lustig wird! Das Ganze soll am Samstag um 11.00 am Dreiecksplatz Uhr starten. Es wäre also gut wenn ihr schon ein paar Minuten früher da sein und euch unauffällig (so weit möglich) verhalten könntet. Umkippen sollen dann schließlich alle möglichst auf dem Bürgersteig bei der Grünfläche zwischen Backeria und Schuhgeschäft. Das Signal wird ein Sirenengeräusch von/durch ein Megaphon sein.

Flashmob Nummer zwei, von den Veranstaltern als „MobMent“ bezeichnet, und offenbar eher unpolitisch, findet dann zwei Stunden später statt:

WAS WIRD GEMACHT: Auf der Straße hinlegen, “schlafen” und nach 5 Minuten wieder aufstehen
WO: Beim Fußgängerüberweg der Holstenstraße, Berliner Platz, Kiel
WANN: 25. April 2009, 13:00 – 13:05 Uhr
Alle, die Lust haben, können einen Wecker oder ein Handy mitnehmen. Wichtig ist dabei nur, dass sie alle um 13:05 Uhr klingeln (siehe Forum).
http://www.uhrzeit.org/atomuhr.html

Was ist MobMent? “MobMent” ist ein Kurzwort für die Aktion “Mob-Movement” von Niels Fleichhauer und Alexander Main und umfasst alle gängigen Formen von Flash Mob, Freeze Mob und Smart Mob, fügt sie zu einem Neuen zusammen!

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GAP – von Kindern, für Kinder

bild-71Es gibt ein sehr bissiges und seit Jahren erfolgreiches Satiremagazin in den USA – The Onion. In bemerkenswert professioneller Art und Weise, technisch und optisch perfekt dargeboten, werden hier Nachrichten und Dokumentationen „gefälscht“ bzw. persifliert und viele Themen aus der Tagesaktualität, aber auch grundsätzliche gesellschaftliche Entwicklungen & Probleme, sonderbare technische Erfindungen u.ä. angesprochen. Einige davon sind so bitter, dass einem das Schmunzeln auf den Lippen gefriert, und einige sind so absurd, dass sie einen für einen Moment innehalten lassen und einem bewusst wird, wie absurd auch die „normalen“ Nachrichten sind, die einem das Fernsehen jeden Tag so vorsetzt. So ist dann das Motto von The Onion auch „You seem to be informed“. Immerhin 3 Millionen Menschen verfolgen Woche für Woche diese „Nachrichten“ aus einer Parallelwelt, die der unseren irgendwie erschreckend ähnlich sieht.

Zwei Beiträge möchte ich Euch heute mal ans Herz legen – zum einen „New Gap Collection – for Kids by Kids“, das die Problematik von Kinderarbeit in asiatischen Sweatshops thematisiert. Gerade die bei westlichen Jugendlichen so angesagten Marken und Ladenketten wie Nike oder Gap sind dafür berüchtigt, dass ihre Klamotten unter unwürdigen Bedingungen hergestellt werden, während sich die Konzerne via Reklame ein schillerndes Lifestyle-Image zurechtzimmern. [via]

Harte Kost ist auch „Hollow Point Bullets recalled that fail to explode targets” – mit voller Ernsthaftigkeit wird hier darüber berichtet, dass versehentlich schadhaft ausgelieferte Munition die inneren Organe nicht so gut zerstöre, wie sie es laut Versprechen des Herstellers eigentlich müsste. Schwarzer Humor, der fast schon weh tut. :-) Zugleich beleuchtet dieser Film auch die Abgebrühtheit, mit der Nachrichtensender sonst oft Gewalttaten für ihre Quote ausschlachten, durchaus kritisch.

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Kreative Buchführung von Banken und Regierungen

Buchführung ist für die meisten von uns sicher eine langweilige, staubtrockene und extrem schematische Angelegenheit, die man am besten einem Programm oder einem Steuerberater überlässt. Es gibt jedoch auch Menschen, die blühen beim Thema Buchführung erst so richtig auf und entwickeln dort ungeahnte Kreativität. Solche Leute findet man vornehmlich in der Politik und in den Banken und sonstigen großen Unternehmen, in denen „kreative Buchführung“ fast schon wichtiger wird als das Geschäft. Kann man doch mit passend hingebogenen Zahlen beispielsweise Aktionäre und die Börse beeindrucken und somit den eigenen Aktienkurs schön nach oben manipulieren. In der Politik werden statistische Kniffe schon seit jeher angewendet, beispielsweise um die Arbeitslosenzahlen „kreativ“ immer weiter sinken zu lassen, obwohl die Zahl derjenigen, die einen sicheren und gutbezahlten Job haben, immer weiter abnimmt. So wird aus einem tatsächlichen Reallohnverlust in den letzten Jahren ein toller Aufschwung herbeigeredet und medial entsprechend bejubelt usw. usf.

kramer-so-lugt-man-mit-statistik-kl(Viele Informationen über die Realität hinter den geschönten Zahlen findet man jeden Tag z.B,. im Blog Wirtschaftsquerschuss. Ein Lesetipp ist bei der Gelegenheit auch das großartige Buch „So lügt man mit Statistik“ von Walter Krämer, bei dessen Lektüre man trotz des vermeintlich trockenen Sujets nicht nur bestens unterhalten wird, sondern viel darüber lernt, was so in den Medien an Zahlenspielereien und -tricksereien getrieben wird. Sehr erhellend! Übrigens wurde mir dieses Werk damals in der Uni von einem VWL-Professor empfohlen, der seine Studenten zu einer entsprechend kritischen Haltung gegenüber Statistiken anregen wollte. Solche Anwandlungen von Aufklärung waren ansonsten im Studium leider Mangelware…)

Entgegen den vollmundigen Ankündigungen der Politiker, als Folge der „Finanzkrise“ nun endlich Transparenz im Finanzsystem einzuführen, wurden die Regelungen für die Bilanzierung bei Banken vor gar nicht so langer Zeit so zu Gunsten der Finanzinstitute verändert, dass sie nun ihre Quartalszahlen (und das waren in der Regel fette Verluste) so hindrehen können, dass sie mit einem Mal als strahlende Gewinne dastehen. Wer sich also über die unerklärliche Rallye an den Börsen gewundert haben sollte, hat nun eine Erklärung für den Unsinn, der an den Finanzmärkten so abgeht. Dies beschreibt Ralf Streck auf Telepolis in „Wie Banken ‚positive‘ Quartalsergebnisse herbeirechnen“ sehr zutreffend so:

Verluste werden in die Zukunft ausgelagert und ein Gewinn über neue Bilanzierungsregeln herbeigerechnet

Die Börsianer jubilieren wieder und der US-Präsident Barack Obama macht Zeichen aus, dass das Tal der Tränen durchschritten sein könnte. Unter den “Hoffnungsschimmern” dürfte Obama auch die Quartalsergebnisse von US-Banken wie Goldmann Sachs, JP Morgan und Wells Fargo im Blick gehabt haben. Sie haben alle nun schnell “positive” Quartalsergebnisse vermeldet. Goldmann Sachs soll zum Beispiel mitten in der tiefen Rezession 1,66 Milliarden US-Dollar an Gewinn gemacht haben, doppelt so viel als erwartet worden war.

Doch schaut man sich den angeblichen Gewinn etwas genauer an, dann bleibt im Fall von Goldmann Sachs eigentlich nichts übrig. So wurden Verluste von einer Milliarde Dollar, die in dem Institut im Dezember angefallen sind, schlicht in keinen Quartalsbericht aufgenommen. Der Trick liegt darin, dass die Berichtsperiode umgestellt wurde. Endete das vierte Quartal wie gewöhnlich im November, begann der neue Berichtszeitraum im Januar, womit der Dezemberverlust in einer Berichtslücke verschwunden ist.

(…) Ob es sich also bei solch aufgehübschten Zahlen um Lichter am Ende des Tunnels handelt, darf bezweifelt werden. Jedenfalls können, weil Vergleichbarkeit kaum gegeben ist, solche Zahlen nicht benutzt werden, um ein Ende der Bankenkrise herbeizufabulieren. Derlei Lichter könnten sich schnell als die Lampen eines entgegenkommenden Zugs auf Kollisionskurs entpuppen, wie andere Zahlen nahe legen.

wirtschaftsquerschuss-0-1-a-arb14001In die gleiche Kerbe schlägt auch Artur-P. Schmid auf MMNews – „USA: Statistik-Wunderland“:

Aus Schrumpfung wird Wachstum. Verluste werden Gewinne. Fast täglich neue Statistikwunder aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Doch die Beschleunigung des Niedergangs der US-Ökonomie vollzog sich viel schneller, als die Statistiken manipuliert werden konnten.

Das Szenario des totalen Finanz-Armageddons ist weit weniger weit entfernt, als manche Marktteilnehmer glauben, besonders diejenigen, die sich immer wieder von den Zentralbankstern und Bankstern einseifen lassen. Die Lügen sind mittlerweile so eklatant, dass selbst die Inflation kurzerhand mit Null angegeben wird.

(…) Anstatt offen von einer Depression zu sprechen, wird von einer Rezession gesprochen, die bereits Ende 2009 überwunden werden kann. Sogar die Deflation ist bei den Buchhaltungstricks der Zentralbankern ein willkommenes Manipulationsgeschenk.

Der Rechentrick: Je geringer die Inflationserwartungen sind, die eingerechnet werden, desto höher fällt das US-Bruttosozialprodukt aus.

Wohl dem, der nur an die Statistiken glauben kann, die er selbst gefälscht hat.

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Veranstaltungstipp für Kiel – Marketing und Manipulation

vizaNoch ein kleiner Veranstaltungstipp in eigener Sache – am morgigen Mittwoch, den 22.4., werde ich im Rahmen eines Attac-Plenums einen kleinen Vortrag zum Thema Adbusting und Culture Jamming halten. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr in der Pumpe, Haßstr. 22, Kiel, Eintritt ist (wie bei jedem thematischen Attac-Plenum) natürlich frei. (Der genaue Raum steht noch nicht fest; es wird vermutlich in einem der Räume im ersten Stock, neben dem Kino, stattfinden.)

Marketing und Manipulation –
wie wir uns gegen Konsumterror und Bewußtseinsmanipulation wehren können.

Marketing, Medien und Machtstrukturen – Wiebke
Handlungsmöglichkeiten am Beispiel von Adbusting – Peter

Adbusting
ad – advertisement (Werbung, Anzeige)
to bust – auffliegen lassen, kaputtmachen
Adbusting ist die Untergrabung der Werbeindustrie mit ihren eigenen Mitteln

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