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Schluss mit schnell – Alternativen zur Turbo-Konsumgesellschaft

Ich weiß, dass ich hier im Konsumpf oft an diesem und jenem herumkritisiere und auch viel tendenziell Deprimieredes gepostet habe. Darum gibt es nun zur Abwechslung eine sehr aufbauende Dokumentation von Arte, die den Titel „Schluss mit schnell“ trägt. Absolut sehenswert!

Die globalisierte Beschleunigung hat uns alle fest im Griff. Verantwortlich für diese Geschwindigkeit ist die unkontrollierte Entwicklung von Wissenschaft, Technik und Wirtschaft. Wir sind in einem Zustand permanenten Zeitdrucks. Doch überall auf der Welt verweigern sich immer mehr Menschen dem allgegenwärtigen Stress. Eine Ode an das selbstbestimmte Leben.

Immer schneller, immer effizienter, immer rentabler – was haben wir aus der Zeit gemacht? Die Zeit scheint sich dem allgemeinen Maß des Geldes nicht mehr entziehen zu können. Wir sind in die Ära der Beschleunigung eingetreten, in die Ära der Norm gewordenen Unverzüglichkeit. Aber zu welchem Preis? Im Finanzwesen und in der High-Tech-Branche führt der immer größere Zeitdruck zu ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Katastrophen.

Doch es gibt eine Gegenbewegung: Weltweit haben Frauen und Männer beschlossen, sich auf einem Planeten mit begrenzten Ressourcen dem Diktat der Dringlichkeit zu widersetzen. In Europa, Lateinamerika, den USA und Indien gibt es Initiativen einzelner Personen und Vereine, die nach Wegen suchen, um zu einem Umgang mit der Zeit zurückzufinden, der Aufmerksamkeit, Geduld und Sinnhaftigkeit ermöglicht.

Wer sind diese neuen Rebellen, die einen anderen Rhythmus vorleben, um eine fruchtbare Beziehung mit der Zeit wiederzuentdecken? Das Barefoot College in Indien zum Beispiel bildet Tausende von Frauen aus ländlichen Gebieten in der Herstellung von Solartechnik aus. Auch Versuche der Entglobalisierung können zur Entschleunigung beitragen: Die Städte Romans-sur-Isère und Bristol führen eine Alternativwährung ein, um das tägliche Leben wieder lokaler zu gestalten. Und im amerikanischen Ithaca haben Landwirtschafts- und Kreditgenossenschaften bereits bewiesen, dass sie die Wirtschaft lokal verankern können.

Als Gegenmodell zum Wettlauf um Zeit und Rentabilität könnten diese Alternativen beispielhaft für die Welt von morgen sein. Im Grunde sind sie die praktische Umsetzung der kritischen Analysen von Philosophen, Soziologen, Wirtschaftswissenschaftlern und Forschern wie Pierre Dardot, Rob Hopkins, Geneviève Azam und Bunker Roy.

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Zwei interessante Veranstaltungen – Transition-Konferenz und Umundu-Festival

Gerne möchte ich auch dieses Jahr auf zwei spannende Initiativen hinweisen, die sich für ein alternatives Leben und ein Handeln abseits der kapitalistischen Verwertungslogik einsetzen. Zunächst die Transition-Konferenz vom 21. bis 23. September in Witzenhausen (kein Scherz!) bei Kassel. Der Peak Oil-Blog schreibt dazu:

Kulturwende voraus: Transition-Konferenz im September 2012

Wer langfristig denkt stellt schnell fest: Irgendwann müssen wir ohne Erdöl auskommen. Diese Erkenntnis ist nicht neu, aber sie rückt mit jeder neuen Preiswelle an den Tankstellen immer stärker ins Bewusstsein. Auch wenn die kurzfristige Diskussion sich dann schnell um Steuersenkungen dreht (Frankreich plant ernsthaft, die Spritsteuern zu senken, um den Benzinpreis zu deckeln), sind die langfristigen Fragen doch andere:

  • wie organisieren wir unsere Städte ohne Öl als Mobilitätstreibstoff?
  • welche alternativen Energiequellen lassen sich nutzen?
  • ist unser heutiges materielles Wohlstandsniveau mit diesen Energiequellen aufrecht zu erhalten?
  • wie kann der Abstieg vom Energiegipfel gestaltet werden?
  • welche Nebenwirkungen hoher Preise und Ölknappheit können auftreten und wie kann man sie mildern?

Diese Fragen lassen sich nur dann mit einem Halbsatz beantworten, wenn der Glaube an technologische Sprünge so stark verankert ist, dass keine Zweifel übrigbleiben, dass uns (neue) Technologien aus allen bedrohlichen Szenarien herausführen werden. Für Nicht-Ingenieure zeigt der Technik-Glaube jedoch wenig Handlungsmöglichkeiten: Wer kein Forscher ist oder kein Ingenieur kann sich am Erklimmen eines neuen Technik-Gipfels nicht beteiligen. Passives Abwarten ist jedoch nicht jedermans Sache, wissen wir ja sehr wohl, dass möglicherweise viel auf dem Spiel steht.

“Die Politik handelt zu langsam” ist eine der Erkenntnisse, die zur Entstehung der “Transition Town“-Idee geführt hat. Zwar ist in Deutschland ein Energiekonzept auf Ebene der Bundespolitik entstanden, doch dieses formuliert hauptsächlich Ziele, nicht jedoch den Weg, wie genau es zu erreichen ist, in 2050 nur noch 50% des heutigen Primärenergieverbrauchs zu benötigen. Fakt ist: Damit ein ganzes Land seinen Energieverbrauch halbiert, muss rein statistisch jede einzelne Stadt, jedes einzelne Unternehmen, jeder einzelne Haushalt, jeder einzelne Mensch seinen Energieverbrauch halbieren. Bis 2050 mag viel Zeit sein, doch ist es (beispielsweise) eben nicht so leicht, mal eben das Verkehrssystem vom Energiespeicher Öl auf den Energiefluss Strom umzustellen. Vor allem, wenn sich die Politiker dann noch über Stromleitungstrassen streiten und über die Pendlerpauschale, über Einspeisevergütungen und neue Kohlekraftwerke. Die “Energiewende” wird auf politischer Ebene und in den Zeitungen diskutiert (und sie wird geschoben von den Transformateuren), aber kommt sie auch da an, wo sie letztlich umgesetzt werden muss: Vor Ort?

Die Energiewende ist eine Kulturwende – diese Feststellung wurde in einschlägigen Blogs schon diskutiert, da gab es den Begriff der Energiewende in den Medien noch gar nicht. Damit “Energiewende” zum politischen Alltagsbegriff wurde, musste erst noch ein Atomkraftwerk in Japan explodieren. Von einer Veränderung im Umgang mit Ressourcen liest man im Energiekonzept der Bundesregierung wenig, Kulturwende greift demnach noch ein Stückchen tiefer als Effizienzmaßnahmen und die Ernte von Erneuerbaren. Und die Begründung für eine nicht rein technische Herangehensweise ist nicht schwer zu verstehen:

Unsere heutige Kultur entstammt der Industrialisierung, die sich ja nicht nur mit neuen Technologien, sondern insbesondere auch mit einem sich ständig vergrößernden Energieangebot entwickelte. Eine Kultur, mit einem stagnierenden Energieangebot, einem stagnierendem Wirtschaftsoutput (=”Nullwachstum”) oder gar einer Schrumpfung dieser Bereiche umzugehen, muss erst noch entwickelt/erlernt werden!

Nur wenige Menschen haben ein Gefühl dafür, wie ein echter Ölschock in unserer so “hochentwickelten” Zivilisation aussehen würde. Ein plötzliches Ausbleiben des Energiezuflusses würde uns die Fallhöhe, auf die wir uns begeben haben, schmerzlich vor Augen führen. Selbst die strategische 90-Tage-Reserve ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein, nach ihrem Aufbrauchen würden wir mit Entwicklungen konfrontiert, die die Handy-Generation nur aus Action-Filmen kennt. Daher ist der Transition-Ansatz eng damit verbunden, krisenfestere Gemeinschaften, krisenfestere Kommunen zu entwickeln.

Wie genau eine Kommune krisenfester werden kann, ist unklar: Zu wenig historische Erfahrungen sind vorhanden. Daher ist der Weg einer Verwandlung der eigenen Stadt auch immer ein Weg mit Versuch und Irrtum. Immer hilfreich dabei ist der Austausch mit anderen, die einen ähnlichen Weg versuchen.

Für diesen Austausch gibt es vom 21. bis 23. September Gelegenheit bei der 3. deutschsprachigen Transition-Konferenz. Witzenhausen bei Kassel ist keine Groß-, aber Universitätsstadt, wer ökologische Agrarwissenschaften studieren will kann das nur dort tun. Das Konferenz-Programm steht noch nicht vollständig, aber einzelne Programmpunkt sind sicher: Komplementärwährungen, Open Source-Technologien, Permakultur und Stadtgärten, aktuelle Peak-Entwicklungen und Organisationswerkzeuge werden diskutiert und vorgestellt, ein Open Space erlaubt jedem sein Thema einzubringen und für Musik und Kultur ist gesorgt. Die Witzenhausener Transition-Initiative will sich dem Thema Lebensmittelverarbeitung (“Vom Solartrocknen bis zum Saftpressen”) widmen und damit für den Erhalt alten Wissens sorgen.

Mehr Informationen, Unterkunft-Vorschläge und Anmelde-Formular gibt es auf der Webseite der Konferenz. Eine Kinderbetreuung wird organisiert, Sponsoren werden noch gesucht…

Der zweite Tipp bezieht sich auf das hier im Blog ja schon ein paar Mal erwähnte Umundu-Festival in Dresden, bei dem sich dieses Jahr alles ums Thema „Selbermachen“ dreht:

4. Umundu-Festival für global nachhaltigen Konsum

Wissenswertes und Kontroverses über unseren Konsumalltag vom 18.–27. 10 in Dresden

Vom 18. bis zum 27. Oktober können interessierte Bürger_innen wieder viel Wissenswertes und Kontroverses zum Thema Global Nachhaltiger Konsum in unserem vielfältigen Programm erfahren. Während der zehntägigen Veranstaltungsreihe soll über unseren Konsumalltag und die lokalen und globalen Zusammenhänge berichtet, diskutiert und auch über aktuelle Entwicklungen informiert werden.

Fokusthema „Selbermachen!“

In diesem Jahr wollen wir uns mit unserem Programm dem Thema „Selbermachen!“ zuwenden. Wir möchten hiermit die Rolle einer aktiven Bürgergesellschaft vor dem Hintergrund aktueller globaler Problemlagen und die Potentiale für eine Nachhaltige Entwicklung durch Nachhaltigen Konsum aus ganz unterschiedlichen Perspektiven beleuchten.  

„Was können wir tun?“ So könnte die Frage lauten, die uns – in Bezug auf das Motto „Selbermachen!“ – während des Festivals begleiten soll und auf die wir vielleicht gemeinsam Antworten finden werden.

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Lesetipps: Gefräßigmacher Glutamat | Selbstmorde trotz „grünem“ Apfel | Selbstversorgung: bloß nicht zu streng sein

the_cheapest_lunchNa Mensch, das Schimpfen auf Industriefraß wird ja in meinem Blog fast schon zum Standardritual – aber da ich denke, dass es durchaus auch in meinen Themenkreis von Konsumkritik etc. hineinpasst. bleibe ich auch an diesem Thema dran. Heute möchte ich Euch wieder einen aufklärerischen Artikel ans Herz legen, der sich mit einer Zutat befasst, die uns in vielen Massenprodukten entgegenlacht – Glutamat (das sich heutzutage gerne hinter der Bezeichnung „Hefeextrakt“ versteckt, siehe auch Stiftung Warentest aus dem Jahre 2008). Schon seit langem weiß man eigentlich, dass dieser Zusatzstoff nicht gerade gesund ist (er steht z.B. in Verdacht, Nervenzellen anzugreifen / abzutöten). Dass er auch „Fressflashs“ auslöst und so dazu führt, dass wir viel mehr essen, als eigentlich gut für uns ist, beschreibt der schon etwas ältere Artikel „Gefräßig-Macher Glutamat“ in der Umweltzeitschrift Zeo2.

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Die Transition-Konferenz in Hannover

Wer darauf hofft, dass die Politiker in Berlin irgendwelche ernstzunehmenden Schritte in Richtung Selbstversorgung, lebenswerte Zukunft und Nachhaltigkeit für die Gesellschaft untenehmen werden, kann vermutlich lange warten, wie man an den katastrophalen Entscheidungen der letzten Jahre & Jahrzehnte sieht. Aus diesem Grunde hat sich seit einigen Jahre in mehreren Ländern die sog. Transition Town-Bewegung gebildet, über die ich hier im Blog ja auch schon berichtete (HIER) und die die Bürger aktivieren will, selbst etwas vor Ort zu unernehmen. Noch mal kurz rekapituliert bzw. aus Wikipedia zitiert, worum es bei den Transition Towns geht:

Im Rahmen des Transition Town Movement (etwa “Bewegung für eine Stadt des Übergangs/Wandels”) proben seit 2006 Umwelt- und Nachhaltigkeitsinitiativen in vielen Städten und Gemeinden der Welt den geplanten Übergang in eine postfossile, relokalisierte Wirtschaft. Die Bewegung, initiiert von dem irischen Permakulturalisten Rob Hopkins, lässt sich dem v.a. in den USA weit verbreiteten Gedanken des “Eco-Communalism” zuordnen, einer Umweltphilosophie, die angesichts schwindender Rohstoffe und negativer ökologischer Auswirkungen der Globalisierung die Idee des “einfachen Lebens”, der Regional- bzw. lokalen Wirtschaft sowie der Nachhaltigkeit und der wirtschaftlichen Selbstversorgung propagiert. Eine wichtige Rolle spielen auch die Gestaltungsprinzipien der Permakultur, die es insbesondere landwirtschaftlichen, aber auch allgemein-gesellschaftlichen Systemen ermöglichen sollen, so effizient und energiesparend zu funktionieren wie ein natürliches Ökosystem.

Auch in Deutschland gibt es immer mehr solche Initiativen, die natürlich meist noch am Anfang stehen. Um für eine größere Vernetzung und einen Informationsaustausch zu sorgen, wird vom 19.–21.11. in Hannover die erste Transiton Konferenz stattfinden. Auf der Website der Konferenz könnt Ihr Euch ausführlicher informieren, hier ein kurzer Überblick:

Allgemeines:

Die erste deutschsprachige Transition-Konferenz findet vom 19.-21.11.2010 in Hannover statt. Eingeladen sind alle, die sich der Transition-Bewegung verbunden fühlen und selbst zum Wandel in Deutschland, der Schweiz, Österreich und den Benelux-Ländern beitragen möchten.

Erfolgreiche Transition-Initiativen werden ihre Erfahrungen teilen; zahlreiche Fachvorträge und -Workshops zu allen Themenbereichen des Energie- und Kulturwandels sind geplant.

Wir wollen uns vernetzen und gemeinsam erforschen, was Transition im deutschsprachigen Raum sein kann und sein sollte. Wir möchten zusammen diskutieren, lernen und lachen, tanzen und feiern.

Wann, wo, was?

– 19.11., 14 Uhr bis 21.11., 16 Uhr;

– Stadtteilzentrum KroKuS, Hannover-Kronsberg;

– Es ist Platz für 150 – max. 200 Teilnehmer/innen

Die Konferenz findet parallel zu den zeitgleichen Transition-Konferenzen in Schottland (Thema “Broadening”) und Brasilien statt; mit denen wir uns thematisch verlinken werden.

Programm:

Die Konferenz lebt vom Engagement ihrer Teilnehmer! Jeder kann, darf und sollte etwas beitragen, um die Konferenz zu einem echten Ereignis werden zu lassen. Wir haben viel voneinander zu lernen, also lasst uns miteinander in Austausch treten!
Zu unterschiedlichsten Themen wird es Diskussionen und Vorträge, World Cafés und Open Spaces geben.
Details zum Programm finden sich hier:
http://www.transition-initiativen.de/page/konferenz-programm

Das Drumherum:
Damit das leibliche Wohl nicht zu kurz kommt, werden wir insgesamt dreimal (Samstagmittags und -abends, Sonntagmittags) mit vegetarischer Biokost von regionalen Erzeugern versorgt.

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Veranstaltungstipp für Kiel: Peak Oil – was bedeutet das für uns?

Und gleich noch ein Tipp für heute Abend (von wegen “Sommerloch”!), für alle, die in Kiel und Umgebung wohnen:

Peak Oil – was bedeutet das für uns?
Di. 27. Juli, 19:30 Uhr, in der Pumpe, Gruppenraum 2
Veranstaltung zu dem Thema Peak Oil, zu deutsch Ölfördermaximum. Nach einer kurzen Einführung mit Hilfe von Kurzfilmen werden wir zusammen wichtige Punkte sammeln und diese in Kleingruppen diskutieren.

Uns allen dürfte in den letzten Monaten klar geworden sein, dass der genaue Zeitpunkt des Erdölfördermaximums nicht entscheidend ist. Viel wichtiger ist, dass neue Erdölvorkommen nur noch mit erheblichem technischen Aufwand bei immensen Umweltschäden (z.B. Ölsande) oder Gefahren (z.B. Tiefseebohrung) zu erschließen sind. Parallel dazu wächst die Gier der Menschheit nach Öl.

Was diese Entwicklung für uns bedeutet, welche Konsequenzen jeder Einzelne daraus ziehen möchte, was für Chancen ein Wegkommen vom Öl bedeutet, ist ein Kernthema der Transition Town Bewegung.

Veranstalter: Kiel im Wandel / Transition Town Kiel
www.kielimwandel.de

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Veranstaltungstipp für Kiel: Transition Town

Für alle, die bei dem schönen Wetter heute Abend noch nichts vorhaben und in und um Kiel wohnen, könnte sich dies hier sicherlich lohnen:

In Transition 1.0 From oil dependence to local resilience
Film über die globale Transition Town Bewegung

(50min, Englisch mit deutschen UT)
Mit Einführung und folgender Diskussion

In der Pumpe, Haßstr.22, Kiel
03. Juni 2010
um 19:00 Uhr in der Galerie
Veranstalter: Kreisgruppe Kiel des BUND und Klimabüro küstenpower c/o Heinrich- Böll-Stiftung Schleswig-Holstein
Eintritt frei

Im Rahmen des Transition Town Movement (etwa “Bewegung für eine Stadt des Übergangs”) proben seit 2006 Umwelt- und Nachhaltigkeitsinitiativen in vielen Städten und Gemeinden der Welt den geplanten Übergang in eine postfossile, relokalisierte Wirtschaft. Initiiert von dem irischen Permakulturalisten Rob Hopkins, lässt die Bewegung sich dem v.a. in den USA weit verbreiteten Gedanken des “Eco-Communalism” zuordnen, einer Umweltphilosophie, die angesichts schwindender Rohstoffe und negativer ökologischer Auswirkungen der Globalisierung die Idee des “einfachen Lebens”, der Regional- bzw. lokalen Wirtschaft sowie der Nachhaltigkeit und der wirtschaftlichen Selbstversorgung propagiert. Eine wichtige Rolle spielen dabei auch die Gestaltungsprinzipien der Permakultur, die es insbesondere landwirtschaftlichen, aber auch allgemein-gesellschaftlichen Systemen ermöglichen sollen, so effizient und energiesparend zu funktionieren wie natürliche Ökosysteme.

Zu den “Transition Towns” gehörten im Februar 2010 nach eigenen Angaben 278 Gemeinden und Städte, vor allem in der industrialisierten westlichen Welt. Die größte Anzahl von Initiativen findet sich im Vereinigten Königreich von Großbritannien, da hier die Bewegung ihren Anfang nahm. Mit Ausnahme Afrikas gibt es jedoch auf jedem Kontinent mindestens eine lokale Initiative. Besondere Resonanz hat Transition Town in den USA, Kanada und Australien gefunden.

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Transition Towns – Lebenswerte Städte schaffen; und „Einzug mit dem Brecheisen“

Es wird mal wieder Zeit, neben all der berechitgten Kritik an den bestehenden Zuständen im Lande und der Welt auch etwas Zukunftsweisendes zu zeigen. Denn manche Leute bejammern z.B. nicht nur die Zurichtung unserer Städte auf den Individualverkehr, die Zubetonierung der Landschaft mit immer ausufernderen Shoppingmalls etc., sondern sie handeln selbst, statt auf den Staat zu warten. So gibt es seit einiger Zeit die Transition Town-Bewegung, die, laut Wikipedia:

Im Rahmen des Transition Town Movement (etwa “Bewegung für eine Stadt des Übergangs”) proben seit 2006 Umwelt- und Nachhaltigkeitsinitiativen in vielen Städten und Gemeinden der Welt den geplanten Übergang in eine postfossile, relokalisierte Wirtschaft. Die Bewegung, initiiert von dem irischen Permakulturalisten Rob Hopkins, lässt sich dem v.a. in den USA weit verbreiteten Gedanken des “Eco-Communalism” zuordnen, einer Umweltphilosophie, die angesichts schwindender Rohstoffe und negativer ökologischer Auswirkungen der Globalisierung die Idee des “einfachen Lebens”, der Regional- bzw. lokalen Wirtschaft sowie der Nachhaltigkeit und der wirtschaftlichen Selbstversorgung propagiert. Eine wichtige Rolle spielen auch die Gestaltungsprinzipien der Permakultur, die es insbesondere landwirtschaftlichen, aber auch allgemein-gesellschaftlichen Systemen ermöglichen sollen, so effizient und energiesparend zu funktionieren wie ein natürliches Ökosystem.

Hintergrund des Transition Town Movement sind Befürchtungen und Kritik daran, dass die jeweilige nationale Politik nicht durchgreifend genug auf die Herausforderung des Klimawandels und des bevorstehenden globalen Ölfördermaximums (“Peak Oil”) reagiert und daher die Kommunen mit ersten vorbereitenden Maßnahmen auf eine Zukunft knapper werdender Roh- und Treibstoffe reagieren müssen. Hierzu gehören u.a. Maßnahmen zur Verbrauchsreduktion von fossilen Energieträgern und zur Stärkung der Regional- und Lokalwirtschaft. Dem soll u.a. die Einführung von Regionalwährungen dienen wie etwa das “Totnes Pound” in der südenglischen Stadt Totnes.

Beispiele in Deutschland und Österreich sowie weitere Infos findet Ihr hier:
Transition Town/Energiewenden-Initiativen in Deutschland (Norbert Rost hat hier eine Landkarte mit Infos erstellt)
http://ttkiel.wordpress.com/ (Kiel)
http://transitiontownos.blogsport.de/ (Osnabrück)
http://ttbielefeld.wordpress.com/ (Bielefeld)
http://koelner.ning.com/group/transit… (Köln)
http://www.landscaping.at/blog/2007/0…
http://www.transitiontowns.org/
http://energiewende.wordpress.com/

In den Niederlanden geht man mit der Wohnungsnot in Amsterdam und anderen Städten ebenfalls alternativ und kreativ um [via Nokturnaltimes]:

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