Schlagwort: Shell

Warum Shells Marketing so abstoßend ist

Auf YouTube habe ich einen sehr gelungenen Beitrag gefunden, der sowohl das Thema Konzernkritik als auch Reklamekritik vereint und sich mit Shell befasst.

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Shell – Raus aus der Arktis!

Es gibt wohl nur wenige Unternehmen, die noch schlimmer und verachtenswerter sind als Shell – die Liste der Missetaten dieses Konzerns ist lang. Und die nächste ist unterwegs – man will auch in der Arktis bohren und damit auf der Hatz nach den letzten Ölreserven die Umwelt und ein einzigartiges Gebiet weiter zerstören. Greenpeace ruft deshalb zum Widerstand auf, den ich an dieser Stelle gerne unterstütze:

Rettet die Arktis!

Die Arktis ist eines der letzten wilden Gebiete unserer Erde. Ursprünglich fast das ganze Jahr durch dickes Eis geschützt, war das Gebiet rund um den Nordpol bislang für den Menschen weitgehend unzugänglich. Doch durch den vom Menschen erzeugten Klimawandel ändert sich das. Die Arktis erwärmt sich derzeit schneller als jedes andere Gebiet des Planeten, bereits jetzt sind weite Teile des Nordpolarmeeres im Sommer eisfrei.

Ironischerweise verursacht das ausgerechnet bei den Hauptverursachern des Klimawandels Schmetterlinge im Bauch: Noch dieses Jahr will der Öl-Riese Shell beginnen, Probebohrungen in der Arktis vorzunehmen – ein Unterfangen, das mit unzähligen Risiken verbunden ist. Im Falle eines Blowout, wie bei der Deepwater Horizon im Golf von Mexiko 2010, wäre es in der Arktis nahezu unmöglich, unkontrolliertes Austreten von Öl schnell genug zu stoppen.

Sogar Shell selbst gibt das zu: einer Ölkatastrophe ist laut dem Konzern beim Einbruch des Winters und einsetzen des Eises mit nichts beizukommen!

Greenpeace fordert deshalb: RAUS AUS DER ARKTIS!

http://www.savethearctic.org/

Mehr Infos auch im Greenpeace-Blog, wo noch Aktivisten gesucht werden.

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Zwei Aufreger: SpiegelBILD und Shell greift Subventionen ab

Ja, ich gebe es zu – es gab mal eine Zeit, da hielt ich den Spiegel für ein seriöses Leitmedium. Journalistisch sauber recherchiert und mehr oder weniger objektiv. Lang lang ist’s her… Seitdem ich jedoch (Mainstream-)Medien kritischer betrachte, verblasst der einstige Schein doch immer mehr. Gerade auf Spiegel Online kann man krudes Zeug lesen – da werden aus den persönlichen Vorlieben eines Redakteurs schnell allgemeingültige Fakten. Oder man betreibt, wie Albrecht Müller von den NachDenkSeiten das beobachtet hat, Meinungsmache, sog. „Kampagnenjournalismus“. Dies ist derzeit (wegen der nahenden Landtagswahlen) besonders deutich in Bezug auf die Piratenpartei zu beobachten. Es vergeht kein Tag, an dem nicht irgendeine teils Nichtigkeit über diese Partei bei SpiegelOnline auf die Startseite gezerrt und mit viel Trara wenig gesagt wird. Dabei geht es natürlich primär darum, die negativen Aspekte hervorzukehren. Keine Ahnung, ob der Spiegel Angst um Rot/Grün hat, aber auffällig ist es schon, was da so passiert.

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Das Öl-Zeitalter – Kriege und Konzerne

Wie ich gestern schon anmerkte ist Arte wirklich immer für tolle Dokumentationen mit durchaus kritischen Untertönen gut. Sehr spannend fand ich zum Beispiel auch ihre zweiteilige Doku „Das Öl-Zeitalter“, in dem es vor allem um die historisch-politischen Verbindungen von Öl, Öl-Konzernen, Regierungen und Kriegen geht, die deutlich machen, auf welchen Fundamenten unser Wohlstand so errichtet wurde und wieviel Blut die großen Ölfirmen an ihren Fingern kleben haben.

Von den ersten Bohrungen im Jahr 1860 bis zum Irak-Krieg war und ist das Erdöl der wahre Motor der tragischen Geschichte des 20. Jahrhunderts. Die durch BP im Golf von Mexiko verschuldete Ölpest zeigt, wie sehr die Wirtschaften der Industriestaaten und der Schwellenländer wider alle offiziellen Erklärungen vollkommen vom Erdöl abhängen. Die zweiteilige Dokumentation lüftet in Gesprächen mit wichtigen politischen und wirtschaftlichen Akteuren einige Schleier dieser geheimnisumwobenen Geschichte.

Die Rivalität zwischen dem Amerikaner Rockefeller und den Brüdern Alfred und Ludvig Nobel prägte von Anfang an die Erdölindustrie. Der Erste Weltkrieg wurde hauptsächlich dank der Öltransporte von Rockefellers Standard Oil Company (New Jersey) gewonnen. Als der amerikanische Magnat 1916 von der Unterzeichnung des geheimen Sykes-Picot-Abkommens und der britisch-französischen Aufteilung des Nahen Ostens erfuhr, dessen schwarzes Gold er ausbeuten wollte, setzte er die Lieferungen aus.

1928 besiegelten die Erdölmagnaten durch ein Abkommen, dessen Inhalt bis 1952 geheim blieb, die Aufteilung der weltweiten Lagerstätten.
Der Zweite Weltkrieg wurde für die Erdölmultis zur Quelle gigantischer Profite. Aufgrund eines korrupten Preissystems mussten die alliierten Marineverbände eine horrende Summe für die dringend benötigten Erdöllieferungen zahlen. Zur gleichen Zeit arbeitete der Erdölriese Exxon eng mit dem Chemiekonzern IG Farben zusammen, der unter anderem das Zyklon B für die Gaskammern der Nazis herstellte.

Bei YouTube gibt es beide Teile am Stück zu sehen – Teil 1: „Eine Welt wird geteilt“ und Teil 2: „Eine Zeit für Manipulationen“:

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Surftipp: KnowMore – das umfassende Sündenregister der Großkonzerne

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Als ich mit dem Konsumpf-Blog begann, wollte ich eine Art Plattform schaffen, in der all die Infos über die Konzernumtriebe, die Konsumenten zum Umdenken und Anderskaufen bewegen könnten, gesammelt werden. Einige Ansätze findet Ihr oben unter der Rubrik Wissensbasis, aber da es schon ein ziemlich großer Aufwand ist, täglich Informationen aus der Welt des Wirtschaftswahnsinns zu sammeln und zu präsentieren, ist selbige Basis noch nicht so sonderlich breit. Zum Glück ist aber schon lange vor mir auf eine ähnliche Idee gekommen – KnowMore.org heißt die amerikanische Website (die deshalb einen besonderen Fokus auf global operierende und US-Firmen legt), deren Motto „Question your goods. Vote with your wallet“ andeutet, dass sie vergleichbare Absichten verfolgen wie ich – Menschen zum Nachdenken über ihre Konsumgewohnheiten zu bringen und dafür zu sorgen, dass große Konzerne mit ihren Schandtaten nicht davon kommen, indem man trotzdem ignorant weiter ihre Produkte kauft oder ihren Reklamekampagnen glaubt:

Mission Statement

We are a grassroots, web-based community dedicated to chronicling and resisting corporate attacks on democracy, worker’s and human rights, fair trade, business ethics and the environment. Our shared goal of a more informed and conscious consumer is being accomplished via this website: a vast database of easily searchable corporate and political info designed to aid responsible citizens, progressive thinkers and activists.

We are not affiliated with any political party, candidate, or PAC in any way. Our primary objective is to provide an independent, objective source of information to our readers about some of the most crucial, contested topics of our time.

Short Term Goal

The most immediate goal of Knowmore.org is to provide detailed information and ratings for a broad enough base of companies and products that our ‘search’ feature can be readily used by consumers everywhere. Once this goal has been realized, first-time users will be able to enter the name of the products, companies, services and brands they buy into our search bar and immediately Know More. In this way, Knowmore.org can be a major force in changing how people use their purchase power.

So findet sich auf KnowMore wirklich eine Vielzahl von Verstößen und Kritikpunkten an bekannten Unternehmen – wenn man z.B. das ellenlange Sündenregister von Unternehmen wie Shell oder ExxonMobile (Esso) liest, kann einem schon schlecht werden. Dass diese Firmen nicht schon längst geschlossen und abgewickelt wurden, ist moralisch kaum zu vertreten… Aber auch eine breite Palette anderer ist verteten – das reicht von Adidas über Chiquita bis hin zu Pepsi (leider endet die Liste beim Buchstaben P, was darauf hinweist, dass die Site dieser Tage ein wenig brachliegt). Fairerweise listet KnowMore aber auch die Punkte auf, in denen sich die Konzerne um mehr Transparenz etc. bemühen (auch wenn manches davon sicher eher PR-Zwecken dient als echter Überzeugung entspringt; sag ich mal so dreist). Wer möchte kann sich auch die Knowmore Firefox-Extension installieren, die einem immer, wenn man auf der Website einer der gelisteten Firmen ist, die entsprechenden Infos dazu anzeigt. Das sollte dann abschreckend genug sein, um diesem Unternehmen zukünftig die kalte Schulter zu zeigen. :-)

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(S)hell und die Verbrechen an den Menschen in Nigeria

In der Regel drucken Magazine etc. ja jeden noch so großen Schwachsinn ab, den sich die Marketingabteilungen der Konzerne ausdenken. Egal wie sehr da das Blaue vom Himmel gelogen wird, egal wie sehr Tatsachen verbogen und Images grüngefärbt werden. Wenn aber dann mal eine Anzeige Klartext redet und die Wahrheit hinter dem schillernden Firmenimage enttarnt, bekommen so manche Medien offenbar kalte Füße. So geschehen letzte Woche bei der Financial Times, die eine Werbung von Amnesty International nicht abdrucken wollte, in der die Organisation die Verbrechen von Shell an Menschen und Natur anprangert, die diese bei ihrer Ölförderung vor allem in Nigeria begehen. Im Netz kann man das Anzeigenmotiv, das sich an die Aktionäre dieser Firma richtet, die am 18. Mai zur Hauptversammlung gingen, natürlich jetzt trotzdem betrachten, z.B. im Protect The Human-Blog, oder hier (zum Vergrößern anklicken):

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Nachfolgender kleiner Film zeigt sarkastisch-drastisch noch einmal pointiert die, nun ja, bemerkenswerte Firmenpolitik von Shell in Afrika, die absolut nicht zu tolerieren ist.

Wer tatsächlich immer noch bei Shell tankt, unterstützt solch ein Treiben! Fahrradfahren ist sowieso gesünder. :)

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Buchbesprechung: Klaus Werner / Hans Weiss „Das neue Schwarzbuch Markenfirmen”

Klaus Werner / Hans Weiss
Das neue Schwarzbuch Markenfirmen. Die Machenschaften der Weltkonzerne.

Es ist nicht gerade leicht verdauliche Kost, die uns die beiden österreichischen Autoren Klaus Werner und Hans Weiss in ihrem neuen Schwarzbuch Markenfirmen auf annähernd 400 Seiten präsentieren. Wer immer geglaubt haben mag, dass wir in einer freien Marktwirtschaft mit fairem Wettbewerb leben, wird hier schnell eines Besseren belehrt. So berichten die Autoren von der Bedeutung, die Korruption und Bestechung in unserem Wirtschaftssystem weltweit inzwischen erlangt haben und mit deren Hilfe auch umweltschädliche und für die betroffenen Regionen oft nachteilige Projekte realisiert werden. Die Gewinner sind andere – es sind die großen Weltkonzerne, die mit Hilfe der Politik und ihren Instrumenten wie WTO oder IWF, Zugang zu den Märkten in der ganzen Welt erlangen und ihren Einfluss dort zu Lasten der jeweiligen Staaten ausbauen.

Detailliert schildern Werner & Weiss die Menschenrechtsverletzungen, die diese Firmen billigend in Kauf nehmen, um ihre Geschäfte abzuwickeln. Und dies trifft die meisten der großen Firmen, quer durch die Branchen. Seien es die skandalösen Umstände, mit denen Shell und andere Ölkonzerne sich in den Rohstoffländern aufführen und die Ölförderungen betreiben. Seien es die bereits seit längerem bekannten skandalösen Zustände in den “Sweatshops” Asiens und Lateinamerikas, die für wenige Cent in der Stunde prestigeträchtige Kleidung für Nike & Co. herstellen. Ein eigenes Kapitel “verdienen” sich auch vermeintlich so honorige deutsche Unternehmen wie Bayer (wegen ihrer Verwicklung in den blutigen Bürgerkrieg im Kongo, der um die dortigen Bodenschätze geführt wird) oder Siemens (auf Grund ihrer Beteiligungen an ökologisch und ökonomisch höchst fragwürdigen Großprojekten wie Staudämmen in Indien oder China). Kaum eine Branche bleibt verschont – seien es die Lebensmittelindustrie, Spielzeughersteller oder Pharmafirmen, die mit dem Elend der Dritten Welt ihre Geschäfte machen und die Vor-Ort-Produktion kostengünstiger Generika für Aids-Kranke in Afrika per Gerichtsbeschluss verhindern lassen.

Dank der sich immer weiter beschleunigenden, neoliberal gestalteten Globalisierung ist die Macht einzelner Konzerne inzwischen so groß geworden, dass deren Umsätze das BIP ganzer Länder übersteigen – so liegen Multis wie Wal-Mart, ExxonMobil oder BP inzwischen auf einer Höhe mit Staaten wie Österreich, Indonesien oder Norwegen – mit den entsprechenden Folgen in Form der zunehmenden Einflussnahme durch diese Unternehmen und der Untergrabung unserer Demokratien.

Der vielleicht bedrückendste Teil des Buches befindet sich am Ende – auf ca. 100 Seiten werden die jeweils größten Vergehen von ungefähr 50 weltbekannten Marken und Konzernen aufgelistet, zusammen mit Ratschlägen, was man als einzelner gegen diese Umtriebe tun kann. Zu den hier behandelten Unternehmen gehören z.B. Aldi, Deutsche Bank, Dole, Exxon/Esso, Ford, H&M, Kraft (Philip Morris), Mattel, McDonald’s, Nestlé, Pfizer, Reebok und Unilever – also allesamt Firmen, die durch eine enorme Medien- und Werbepräsenz in aller Munde sind und (offenbar nicht ohne Grund) so viele Milliarden in Imagekampagnen stecken.

Kritisch, aber stets gut informiert, öffnen uns die beiden Autoren so die Augen für die Folgen der Globalisierung und darüber, wozu die ständig steigende Marktmacht einzelner Konzerne weltweit führt. Abgerundet wird das Buch mit vielen Literaturtipps und Links zu weiterführenden Informationen und Diskussionen im Internet. Beim nächsten Einkauf im Supermarkt oder Shopping-Center wird der Leser vielleicht einen anderen Blickwinkel auf die dort so bunt & billig lockenden Waren haben.

Siehe auch: http://www.markenfirmen.com (die eigene Website für dieses Buchprojekt)

(Mittlerweile ist übrigens auch das neue Buch von Klaus Werner-Lobo erschienen: Uns die Welt)

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