Schlagwort: Ölkonzerne

Shell – Raus aus der Arktis!

Es gibt wohl nur wenige Unternehmen, die noch schlimmer und verachtenswerter sind als Shell – die Liste der Missetaten dieses Konzerns ist lang. Und die nächste ist unterwegs – man will auch in der Arktis bohren und damit auf der Hatz nach den letzten Ölreserven die Umwelt und ein einzigartiges Gebiet weiter zerstören. Greenpeace ruft deshalb zum Widerstand auf, den ich an dieser Stelle gerne unterstütze:

Rettet die Arktis!

Die Arktis ist eines der letzten wilden Gebiete unserer Erde. Ursprünglich fast das ganze Jahr durch dickes Eis geschützt, war das Gebiet rund um den Nordpol bislang für den Menschen weitgehend unzugänglich. Doch durch den vom Menschen erzeugten Klimawandel ändert sich das. Die Arktis erwärmt sich derzeit schneller als jedes andere Gebiet des Planeten, bereits jetzt sind weite Teile des Nordpolarmeeres im Sommer eisfrei.

Ironischerweise verursacht das ausgerechnet bei den Hauptverursachern des Klimawandels Schmetterlinge im Bauch: Noch dieses Jahr will der Öl-Riese Shell beginnen, Probebohrungen in der Arktis vorzunehmen – ein Unterfangen, das mit unzähligen Risiken verbunden ist. Im Falle eines Blowout, wie bei der Deepwater Horizon im Golf von Mexiko 2010, wäre es in der Arktis nahezu unmöglich, unkontrolliertes Austreten von Öl schnell genug zu stoppen.

Sogar Shell selbst gibt das zu: einer Ölkatastrophe ist laut dem Konzern beim Einbruch des Winters und einsetzen des Eises mit nichts beizukommen!

Greenpeace fordert deshalb: RAUS AUS DER ARKTIS!

http://www.savethearctic.org/

Mehr Infos auch im Greenpeace-Blog, wo noch Aktivisten gesucht werden.

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Das Öl-Zeitalter – Kriege und Konzerne

Wie ich gestern schon anmerkte ist Arte wirklich immer für tolle Dokumentationen mit durchaus kritischen Untertönen gut. Sehr spannend fand ich zum Beispiel auch ihre zweiteilige Doku „Das Öl-Zeitalter“, in dem es vor allem um die historisch-politischen Verbindungen von Öl, Öl-Konzernen, Regierungen und Kriegen geht, die deutlich machen, auf welchen Fundamenten unser Wohlstand so errichtet wurde und wieviel Blut die großen Ölfirmen an ihren Fingern kleben haben.

Von den ersten Bohrungen im Jahr 1860 bis zum Irak-Krieg war und ist das Erdöl der wahre Motor der tragischen Geschichte des 20. Jahrhunderts. Die durch BP im Golf von Mexiko verschuldete Ölpest zeigt, wie sehr die Wirtschaften der Industriestaaten und der Schwellenländer wider alle offiziellen Erklärungen vollkommen vom Erdöl abhängen. Die zweiteilige Dokumentation lüftet in Gesprächen mit wichtigen politischen und wirtschaftlichen Akteuren einige Schleier dieser geheimnisumwobenen Geschichte.

Die Rivalität zwischen dem Amerikaner Rockefeller und den Brüdern Alfred und Ludvig Nobel prägte von Anfang an die Erdölindustrie. Der Erste Weltkrieg wurde hauptsächlich dank der Öltransporte von Rockefellers Standard Oil Company (New Jersey) gewonnen. Als der amerikanische Magnat 1916 von der Unterzeichnung des geheimen Sykes-Picot-Abkommens und der britisch-französischen Aufteilung des Nahen Ostens erfuhr, dessen schwarzes Gold er ausbeuten wollte, setzte er die Lieferungen aus.

1928 besiegelten die Erdölmagnaten durch ein Abkommen, dessen Inhalt bis 1952 geheim blieb, die Aufteilung der weltweiten Lagerstätten.
Der Zweite Weltkrieg wurde für die Erdölmultis zur Quelle gigantischer Profite. Aufgrund eines korrupten Preissystems mussten die alliierten Marineverbände eine horrende Summe für die dringend benötigten Erdöllieferungen zahlen. Zur gleichen Zeit arbeitete der Erdölriese Exxon eng mit dem Chemiekonzern IG Farben zusammen, der unter anderem das Zyklon B für die Gaskammern der Nazis herstellte.

Bei YouTube gibt es beide Teile am Stück zu sehen – Teil 1: „Eine Welt wird geteilt“ und Teil 2: „Eine Zeit für Manipulationen“:

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Abgefackelt – Wie Ölkonzerne unser Klima killen

© Kiomi, stock.xchng

Heute möchte ich Euch einen Gastbeitrag von Norbert Rost (Betreiber von peak-oil.com und Mitglied im Postfossil-Institut) präsentieren, der sich auf die letztwöchige ARTE-Doku „Abgefackelt – Wie Ölkonzerne unser Klima killen“ bezieht, die Ihr HIER bei YouTube anschauen könnt.

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Die globale Erdölförderung nähert sich ihrem Maximum und trotzdem wird auf diesem Planeten weiter Energie verschwendet, dass es nur so kracht. Das dokumentiert eine aufrüttelnde Doku auf ARTE. Allein in Nigeria fackelt der Ölkonzern Shell und seine Branchenkollegen soviel Gas in freier Natur ab, dass man angeblich die Stromversorgung Deutschlands damit sicherstellen könnte und weder Kohle verfeuern, noch Atome spalten müsste. Das Gas fällt als unerwünschtes Nebenprodukt bei der nigerianischen Ölförderung an und wird einfach abseits der Förderanlagen abgefackelt. „Gas flaring“ nennt sich das. Die Bewohner anliegender Dörfer haben nichts vom Rohstoff-Reichtum unter ihren Füßen – außer einer Vielfalt an Atemwegserkrankungen, Militärpatroullien und dem täglichen Beleg vor Augen, dass man sich in Europa auf kolonialartige Weise doppelt bereichert. Nicht nur, dass das nigerianische Öl in Rotterdam und europäischen Autotanks landet, auch die finanziellen Übersschüsse fließen in europäische Taschen – natürlich überwiegend in die großen.

Wie immer, wenn Öl und Gas verbrannt wird, entstehen neue Gase. Gegen die Mengen an Kohlendioxid, die durch das gas flaring tagtäglich entstehen, nehmen sich die „CO2-Einsparungen“ einzelner subventionierter Photovoltaikanlagen auf dem bayrischen Lande mehr als Alibi-Veranstaltungen reicher Kolonialisten aus, als ernsthafte Versuche, uns das Leben im Treibhaus-Kochtopf zu ersparen. Wäre es der europäischen Politikerkaste ernst, „Klimaschutz“ als Ziel der gesellschaftlichen Umstrukturierung anzustreben, so müsste sie in Windeseile ein paar Millionen Euro Risikokapital verfügbar machen, statt Geld nur zur Kollapsverzögerung in die Finanzwelt zu pumpen. Die ARTE-Doku zeigt auch, dass sich das Gas nutzen ließe, statt es ohne Not abzufackeln. Europa könnte mit einer Handvoll Euros Entwicklungspolitik, Klimaschutz und Menschlichkeit betreiben, indem ein paar Ingenieure sich der technischen Umsetzung widmen und ein paar Juristen der nigerianischen Regierung zeigen, wie man bestehende Gesetze auch gegenüber Großkonzernen wie Shell durchsetzt – denn gas flaring ist auch in Nigeria verboten, nur gibt der Justizminister in der Doku zu, dass er das Verbot nicht durchsetzen kann. Statt sich über Chinas Menschenrechtspolitik zu beschweren und zugleich ängstlich zuzuschauen, wie das neue Weltzentrum in Afrika auf Einkaufstour geht, könnte Europa zur Abwechslung mal clever sein. Wer sich aus militärischen Einsätzen zur Herbeibombung von Demokratie raushalten will (siehe Libyen), darf ruhig etwa Kreativität an den Tag legen, wie Entwicklungspolitik sonst so aussehen könnte.

Dem deutschsprachigen Tankstellennutzer sei gesagt: Du bist Teil dieses Problems! Was du nicht vertankst, muss anderswo nicht aus dem Boden geholt werden. Würdest du bei jedem Gedanken an deinen Tank dir auch bewusst machen, dass du mit deinem Sprit auch das Leiden der Nigerianer und das Vermüllen deiner Atemluft kaufst, würdest du im ersten Schritt Shell-Tankstellen weiträumig umfahren. (Dass du das kannst, wissen wir, ich sage nur: Brent Spar.) Im zweiten Schritt würdest du öfter mal wieder im Wirtshaus statt an der Tanke zapfen. So wie die soziale Vernetzung zunehmen würde, würde der Ölverbrauch sinken. Und glaub mir: Beides werden wir brauchen.

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Chevrons neue Anzeigenkampagne von den Yes Men erfolgreich konterkariert

Als einer der großen Ölkonzerne gehört Chevron natürlich, wie Shell, Exxon und die anderen, zu den Firmen, die durch ihr wirtschaftliches Treiben besonders viel Schaden anrichten in der Welt. Und wie so viele andere Firmen, deren Geschäftsprinzip in der Umweltzerstörung besteht, versucht nun natürlich auch Chevron, sich mit Hilfe von Marketing und Reklame ein grüneres Image zu verschaffen. Dieses Greenwashing ist bereits bei BP grandios gescheitert, wie wir alle wissen. Chevron hat jedenfalls in den USA eine Millionen-Dollar-teure Kampagne gestartet, in der sie eine Mischung aus Street Art und Pseudo-Aktivismus an den Tag legen und den Menschen suggerieren wollen, dass sich das Unternehmen um die Belange der Menschen kümmert. Ein so jämmerlicher Versuch zieht selbstverständlich den Unmut der amerikanischen Culture Jammer-Gruppe The Yes Men auf sich, und so haben die Jungs die Chevron-Kampagne Anfang der Woche ein wenig umgedichtet und mit gefälschten Pressemitteilungen für viel Wirbel in den Medien gesorgt. Die Parodie auf Chevron findet Ihr übrigens auf dieser Website hier. Der Blog der Yes Men schildert in „Activisits derail massive Chevron Ad-campaign, spark media vaudeville“, wie alles vor sich ging – ich übersetze Euch den Text mal eben:

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Adbusting an Tankstellen und in London

Auf Grund der derzeitigen Ölkatastrophe und dem damit glücklicherweise einhergehenden Imageschaden, den BP jetzt erleidet, erscheint mir diese Adbusting-Aktion, die vor einiger Zeit an US-amerikanischen Tankstellen durchgeführt wurde, sehr gelungen und passend. Eindeutig zur Nachahmung empfohlen! [via karmakonsum]

Weil’s so schön passt hier ein aktuelles T-Shirt von Despair [via 11k2]. Wahrheit muss manchmal weh tun… :-)

bpolfuramerika

Ganz aktuell und ebenfalls sehr gelungen, wenn auch etwas anspruchsvoller, ist diese Aktion des Department of Advertising Correction, die in London diverse Wahlplakete überklebt haben, u.a. mit dieser Wahrheit über Reklame [via rebel:art, eyeteeth]:

textadbust-in-london-2010

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