Die ARD-Doku „Billig. Billiger. Banane.“ schildert sehr gut, wie aus der Banane ein Ramschprodukt wurde – und sie macht wieder einmal deutlich, wie schädlich der Billigwahn und die Discounterschwemme für die Gesellschaft und die Umwelt ist. Denn der Preisdruck der großen Billigketten sorgt dafür, dass unhaltbare Zustände in dn Ernteländern aufrecht erhalten werden und gleichzeitig eine Art „Grundrecht auf billig“ in den Köpfen der Käufer entsteht. Interessant ist nämlich die Umfrage, die in der Dokumentation erwähnt wird – 80 % der Konsumenten finden gute Arbeits- und Sozialbedingungen wichtig, aber nur 13 % sind auch bereit, dementsprechend einzukaufen (= FairTrade & Bio). Diese Konsumentenschizophrenie, von der unser Wirtschaftssystem lebt, hat eine niederländische Supermarktkette dadurch ausgehebelt, dass sie nur noch FairTrade-Bananen im Sortiment hat. Woraufhin der Gesamtumsatz im Banenenbereich im Unternehmen nicht etwa gesunken, sondern sogar gestiegen ist. Derzeit könnt Ihr Euch die Doku noch in der Mediathek anschauen – HIER. Oder bei YouTube, s.u.
Über eine Million Tonnen Bananen essen die Deutschen jedes Jahr. Damit haben sie eine Spitzenposition in Europa – mit enormer Preismacht. Denn ein Drittel des gesamten EU-Bananenimports landet auf heimischen Ladentischen, in den Supermärkten und bei den Discountern. In einem gnadenlosen Preiskampf verkommt hier die gelbe Frucht zur Ramschware.
Der Preis für Bananen ist seit 20 Jahren nicht gestiegen. Der Film deckt die erstaunlich große Macht deutscher Supermarktketten auf und zeigt, welch dramatische Folgen unser Billigwahn für Arbeiter und Umwelt in den Anbauregionen Lateinamerikas hat.
Trotz möglicher Alternativen greifen die Kunden vor allem zu den Billigangeboten. Entgegen aller Lippenbekenntnisse fristen Bio- und Fair-Trade-Bananen ein Nischendasein. Der über ein Jahr lang recherchierte Film zeigt in eindringlichen Bildern: Die wahre “Bananenrepublik” liegt heutzutage nicht mehr in Lateinamerika, sondern in Deutschland.
Sinnvoller Konsum und faires Einkaufen werden ja oft als eine individuelle Entscheidung bzw. als Verantwortung des Einzelnen für eine lebenswerte Gegenwart und Zukunft gesehen. Tatsächlich werden aber auch gewaltige Summen im öffentlichen Bereich, bei der Beschaffung von Büromaterial, Kleidung uvm. für Kommunen und staatliche Einrichtungen aufgewendet – und hier gilt leider immer noch viel zu oft, dass Geiz geil ist und keine Rücksicht auf soziale oder Umweltbelange genommen wird. Die CIR Romero und die Kampagne für saubere Kleidung haben sich deshalb in 