Surftipp: The Hunger Site

Wäre es nicht toll, wenn man mit nur einem Klick helfen könnte, die Welt ein wenig besser zu machen? Klingt illusorisch, ist aber (wohl) tatsächlich möglich! Denn schon seit vielen Jahren existiert The Hunger Site, bei der für jeden Klick, den man dort auf den “Donate”-Button tätigt, von Sponsoren „1.1 bowls of food“ gespendet werden. Man muss sich nicht anmelden oder andere Daten von sich preisgeben – ein Klick pro Tag genügt. Soweit ich weiß ist diese Site auch durchaus seriös (obwohl es da in der Vergangenheit auch mal Unstimmigkeiten wegen der Spendengelder gegeben haben soll; wer andere Infos hat, möge sie mir gerne schreiben), und dieser eine Klick ist ja nun kein großer Akt. Ich habe mir die Website einfach als Startseite in meinem Browser eingerichtet, damit ich das Klicken nicht vergesse. Inzwischen hat die Hunger Site auch einige Ableger, z.B. The Rainforest Site und The Animal Rescue Site, die man von dort ebenfalls mit einem Klick erreicht.

Verwandte Beiträge:

Neoliberalismus – Was bleibt von der Ideologie?

Einen sehr schönen Artikel fand man letzte Woche in der Zeit, in dem Susanne Gaschke über „Neoliberalismus: Die Neunmalklugen” sinnierte und sich fragte, was von dieser Ideologie nun, nach den aktuellen Turbulenzen (die ja noch lange nicht ausgestanden sind; der Dax lag heute teilweise mit >10% im Minus…) noch übrig bleibe.

Was haben sie uns nicht alles erzählt über den überlegenen Markt und die Wertlosigkeit des Staates – und was hört man nun? Dröhnendes Schweigen.

Von ihrer Unübersichtlichkeit her ist die gegenwärtige Situation, ist das großartige Scheitern aller neoliberalen Verheißung über die Weisheit der Märkte und die Überflüssigkeit des Staates, mit dem Untergang des Sozialismus verglichen worden. Im Gegensatz zu 1989 fällt allerdings ein Unterschied auf: Damals kam es schnell zu breiten Aufarbeitungsdebatten unter Historikern, politischen Akteuren (…) Diese selbstkritische Betrachtung der eigenen Rolle, dieses kleine bisschen Scham ist in der aktuellen Krise aufseiten der ökonomischen Elite bisher nicht zu entdecken: wahrscheinlich, weil sich ihre Mitglieder tatsächlich nicht als Anhänger einer Weltanschauung unter mehreren, sondern als Inhaber einer unbestreitbaren Wahrheit betrachtet haben.

(…) Von all diesen Menschen könnten auch die Marktradikalen etwas lernen: dass eine Gesellschaft andere Kraftquellen hat und andere Kraftquellen braucht als nur den Profit. Wenn sie es lernen würden, ließe sich einfacher darüber diskutieren, wie der Kapitalismus aussieht, den wir haben wollen.

[gefunden via Pickings]

Erstaunliches hört man auch vom ehemaligen US-Notenbankchef Alan Greenspan, der mit seiner Finanzpolitik nicht gerade unschuldig am aktuellen Desaster ist und nun von einem „Kredit-Tsunami” spricht:

“Ich habe falsch gelegen mit der Annahme, dass Organisationen – speziell Banken – aufgrund von Eigeninteresse ihre Aktionäre und ihr Firmenkapital am besten schützen können”, sagte Greenspan. Er räumte ein, dass die Krise “Mängel” in dem von ihm favorisierten Modell des freien Marktes offenbart habe. [via n-tv]

Eine nette bebilderte Hintergrundgeschichte über die Krise und ihre Hintergründe findet sich ebenfalls jetzt in der Zeit: „Wo ist das ganze Geld geblieben?”.

(Sorry, dass ich derzeit so oft die Finanzkrise hier erwähne(n muss), aber diese Thematik ist nun mal gerade ganz besonders prekär und aktuell.)

Verwandte Beiträge:

Culture Jamming – Die Dokumentation

Vor etwa einem Jahr drehte David Schwertgen seine Dokumentation „Culture Jamming – Medienaktionismus im 21ten Jahrhundert”, die nun am 6. November um 12 Uhr im digitalen Kanal EinsFestival ausgestrahlt wird. Das darf man sich nicht entgehen lassen! David betreibt auch einen Culture Jaming-Blog, mit interessantn Berichten beispielsweise über das Virtual Worlds Camp oder das Künstlerduo ubermorgen.com.

Verwandte Beiträge:

Die irreführende Reklame von Banken

Vor allem Banken werben ja gerne damit, dass man sich mit Krediten (= Schulden) ein glückliches, unbeschwertes Leben erkaufen kann und sehen es gerne, wenn sich Menschen auch aus Konsumgründen bei ihnen leihen. In bunten Hochglanzprospekten wird da oft vollmundig sehr viel versprochen, ohne auf die Kehrseite der Medaille (die Zinsbelastungen) in ihrer Bedeutung wirklich einzugehen. Vor einigen Tagen stieß ich im Internet auf einen interessanten Artikel aus dem Jahre 2002, also lange bevor die Finanzkrise offenkundig wurde, der sich unter dem Titel „Werbungsmanipulation am Beispiel Deutsche Banken – In dubio contra populum – Wie die Werbung unterstützt von Politik, Justiz und Geldmacht zum Schaden der VerbraucherIn und BürgerIn perfekt zusammenspielen” sehr harsch mit den Reklameaussagen der Citibank (als Beispiel) befasst. Teils wird da etwas arg polemisiert und vielleicht manchmal auch vereinfacht, aber lesenswert ist der Text allemal!

Eine zentrale und geradezu symptomatische Bedeutung nimmt daher die Werbung der Banken zur Handhabung des Geldes ein. Wir wollen daher im folgenden mit Beispielen der Citibank o.B.d.A., die für alle Bankengruppen und die Werbewirtschaft insgesamt stehen, psychologisch analysieren, was die psychologische Botschaft dieser Werbung ist. Unverständlich muß bleiben, wie das deutsche “Recht” solche exzessiven Irreführungen und manipulative Verführungen nicht nur dulden kann, sondern offensichtlich sogar unterstützt und fördert nicht nur durch Nachtwächterverhalten, Passivität und Gewährenlassen, sondern obendrein noch für Rechtens erklärt.

Leben Sie jetzt – zahlen Sie später
Hier wird ganz offen Lebensfreude und Partnerglück mit der Illusion verknüpft, daß es gar kein Problem sei jetzt richtig zu leben – was heißen soll Geld auszugeben – weil man ja ganz einfach später zahlen könne. Die Botschaft heißt, genieße den Augenblick mit Schulden. Zurückzahlen kannst Du ja ganz “einfach” später. Damit wird Leben auf Pump und Schuldenmachen mit Lebensfreude Glück und Liebe identifiziert. Es wird suggeriert, daß finanzielle KREDITFreiheit Lebensfreude, Glück, Liebe und Partnerschaft fördert. Wie viele Partnerschaften an ihren finanziellen Problemen zerbrechen, die so erzeugt werden, wird natürlich nicht mitgeteilt, ebenso wenig die gigantischen Probleme, die mit der öffentlichen und privaten Verschuldung einhergehen.

• Besonders gravierend sind die über die Bilder transportierten Falschinformationen zu werten, als ob man etwas kostenlos, besonders günstig oder ohne jedes Risiko bekäme. Kosten, Folgen und Risiken werden in den Werbebildern unterdrückt mit der eindeutigen Botschaft, als ob es sie gar nicht gäbe.
• Psychologisch betrachtet gaukelt diese Werbung der VerbraucherIn ein Zerrbild der Wirklichkeit im Lichte irrationaler Träume und Wünsche vor und versucht sie mit dieser falschen Traum- und Wunschwelt einzuseifen und für das Produkt einzunehmen.

Verwandte Beiträge:

Schummelstrom – Entega / E.ON

In der Utopia-Ökostrom-Gruppe wurde ich gestern von Florian Besser darauf aufmerksam gemacht, dass der Energiekonzern Entega nicht nur „Deutschlands Ökostromanbieter 2009” werden will, sondern auch, dass E.ON zu 40% an diesem Unternehmen beteiligt ist.

Die Frage ist aber, woher bekommt Entega den Strom, den sie verkaufen. Zum einen sind da wieder die HSE, zum anderen die Stadtwerke Mainz. Letztere wollen die Stadt mit einem riesigen Kohlekraftwerk verschandeln wollen ( www.kohlefreies-mainz.de ). Interessanter ist aber noch HSE. 40 Prozent dieses Unternehmens gehören der Thüga AG. Thüga ist bundesweit an 110 lokalen Energieversorgern beteiligt, häufig in der Minderheit. Ziel ist es nicht die wirtschaftliche Mehrheit zu übernehmen, sondern an den entscheidenden Stellen mitzuwirken und die lokale Fassade eines Unternehmens aufrecht zu erhalten.

Firmen wie Entega dienen dazu, Wettbewerb vorzutäuschen der nicht existiert. Denn hinter Thüga verbirgt sich zu 100 Prozent der Atomkonzern E.ON. Die Stadtwerke sind dadurch wirksam in die Strategie von E.ON eingebunden und überweisen regelmäßig ihre Dividende an den Großkonzern.

>> Der gesamte Text (leider nur für Utopia-Mitglieder)

Wie gut, dass ich gerade von der Entega zu Greenpeace Energy gewechselt habe, das passt ja.

Verwandte Beiträge:

Unsere Überflussgesellschaft

Es ist schon erstaunlich und ja irgendwie erfreulich – das Thema bewusster/nachhaltiger Konsum bzw. Umdenken beim Wirtschaften kommt immer mehr im Mainstream an – Tobi Schlegel schreibt ein Buch über die Zukunftsfähigkeit der jungen Deutschen, die neue Geo befasst sich mit „Weltretter im Supermarkt” und auch auf tendenziell unpolitischen Seiten wie SmallTalk-Themen ging es neulich um die „Kritik an unserer Überflussgesellschaft”:

Die Folgen einer solchen wirtschaftlichen Entwicklung pflegte der kritische Ökonom John Kenneth Galbraith recht nachvollziehbar auszumalen: „Die Familie, die ihr lila-kirschrotes, automatisch geschaltetes, automatisch gebremstes, mit raffinierter Luftheizung und Luftkühlung ausgestattetes Auto aus der Garage holt, um einen Ausflug zu machen, fährt durch Orte mit schlecht gepflasterten und ungereinigten Straßen, verfallenen Häusern, scheußlichen Reklameschildern … und genießt am Ufer eines verdreckten Flusses die köstlichen Konserven aus der transportablen Kühlbox.” (Zitat von 1958!)

Ach ja, und in der Süddeutschen wurde gestern der US-Systemanalytiker Dennis Meadows zur „Abkehr vom Wachstumscredo und der Frage, warum die Finanzkrise Umweltprobleme verschärft” interviewt – „Es geht darum, weniger zu konsumieren”. Ein sehr lohnenswerter Artikel!

Meadows: Der Treiber ökonomischen Wachstums ist der persönliche Konsum. Es geht darum, den Leuten zu vermitteln, dass sie weniger konsumieren müssen. Dann benötigen wir weniger oder auch gar kein Wachstum und sparen Ressourcen und auch Geld. Diese Botschaft ist aber sehr unpopulär. Die Antwort etwa auf teures Öl im Wahlkampf in Amerika ist es, den Leuten zu versprechen, dass man die Steuern auf den Rohstoff senkt, um es billiger zu machen. Die richtige Antwort wäre aber, ihnen zu sagen, dass man die Suche und Forschung zu alternativen Rohstoffquellen unterstützen will und dass sie nun eben mehr zahlen müssen, bis die Alternativen greifen. Wer letzteres sagt, wird nicht gewählt.

Verwandte Beiträge:

Der Untergang 2008

Bailout Pictures presents:

[via]

Verwandte Beiträge:

Das Bertelsmann-Imperium

Dass die Marktmachtkonzentration auch auf dem Mediensektor hierzulande weit vorangeschritten ist, dürfte bekannt sein. Dennoch ist es mehr als erschreckend, wenn man sich beispielsweise ansieht, wie viele und welche Sender, Zeitschriften und Rundfunkstationen sich mittlerweile weltweit unter dem Dach der Bertelsmann-Gruppe versammelt haben (Quelle: Who owns what) (und hier kann man lesen, dass Bertelsmann diese Macht längst an den Hochschulen ausspielt; weitere kritische Bertelsmann-Infos findet man z.B. auch HIER sowie im Buch „Netzwerk der Macht. Bertelsmann, der medial-politische Komplex aus Gütersloh”):

Broadcasting – RTL Group
Radio:
RTL Radio France
RTL2
FUN RADIO
RTL Radio Deutschland
104.6 RTL (Berlin)
ANTENNE BAYERN (Germany)
Radio Hamburg
radio NRW (Germany)
RADIO 21 (Germany)
bigFM (Germany)
Radio Regenbogen (Germany)
Radio Dresden
HITRADIO RTL SACHSEN (Germany)
Hit-Radio Antenne (Germany)
ANTENNE MECKLENBURG-VORPOMMERN (Germany)
Radio Brocken (Germany)
89.0 RTL (Germany)
ANTENNE THÜRINGEN (Germany)
BB RADIO (Germany)
105’5 Spreeradio (Germany)
radio TOP 40 (Germany)
Oldie 95 (Germany)
ROCK ANTENNE’s (Germany)
RTL Radio Lëtzebuerg
Bel RTL
Radio Contact (Belgium)
Mint (Belgium)
Onda Cero (Spain)
Europa FM (Spain)
Fernsehen:
RTL Television
M6 (France)
Five (UK)
ANTENA 3 (Spain)
RTL 4 (The Netherlands)
RTL 5 (The Netherlands)
RTL 7 (The Netherlands)
RTL TVI (Belgium)
RTL Klub (Hungary)
RTL Televizija (Croatia)
Télé Lëtzebuerg
VOX (Germany)
RTL II (Germany)
Super RTL (Germany)
n-tv (Germany)
Den 2. RTL (Luxembourg)
RTL Shop (Germany)
Traumpartner TV (Germany)
RTL TVI (Belgium)
Plug TV (Belgium)
RTL 9 (France)
REN TV (Russia)
Fun TV (France)
Téva (France)
Paris Première
Série Club (France)
TF6 (France)
W9 (France)
M6 Music Rock (France)
M6 Music Black (France)
M6 Music Hits (France)
Antena 3 (Spain)
Antena.Nova (Spain)
Five US (UK)
Five Life (UK)
Produktion
FremantleMedia
UFA Film & TV Produktion
UFA Fernsehproduktion
UFA Filmproduktion
UFA Entertainment
Grundy UFA
GRUNDY Light Entertainment
Karlheinz Brunnemann
teamWorx
Universum Film
talkbackTHAMES
Crackerjack
Blue Circle
Blu
Home Shopping Service
SND
CLT-UFA
ENEX
Publishing
Bücher
Random House, Inc.
Ballantine
Ballantine Books
Ballantine Reader’s Circle
Del Rey
Del Rey/LucasBooks
Fawcett
Ivy
One World
Wellspring
Bantam Dell Publishing Group
Bantam Hardcover
Bantam Mass Market
Bantam Trade Paperbacks
Crimeline
Delacorte Press
Dell
Delta
Domain
DTP
Fanfare
Island
Spectra
The Dial Press
Crown Publishing Group
Bell Tower
Clarkson Potter
Crown Business
Crown Publishers Inc.
Harmony Books
Prima
Shaye Areheart Books
Three Rivers Press
Doubleday Broadway Publishing Group
Broadway Books
Currency
Doubleday
Doubleday Image
Doubleday Religious Publishing
Main Street Books
Nan A. Talese
Harlem Moon
Knopf Publishing Group
Alfred A. Knopf
Anchor
Everyman’s Library
Pantheon Books
Schocken Books
Vintage
Random House Audio Publishing Group
Villard Books
The Modern Library
RH Trade Paperbacks
Striver’s Row Books
Random House Children’s Books
Dell/Delacorte/Dell Young Reader’s Group
Alfred A. Knopf
Bantam
Crown
David Fickling Books
Delacorte Press
Dell Dragonfly
Dell Laurel-Leaf
Dell Yearling Books
Doubleday
Wendy Lamb Books
Random House Diversified Publishing Group
RH Value Publishing
Random House Information Group
Fodor’s Travel Publications
Living Language
Prima Games
Princeton Review
RH Espanol
RH Puzzles and Games
RH Reference Publishing
Waterbrook Press
Shaw Books
Fisherman Bible Study Guides
Zeitschriften
Gruner + Jahr
Allakste Yefsis
ART
ASTROLOGOS
AUTOREVUE
AVTO MAGAZIN
BIEN DANS MA VIE
BÖRSE ONLINE
BRIGITTE
BÜHNE
ÇA M’INTéRESSE
CAPITAL
CAR & MOTOR
CLAUDIA
CONNECT
COSMOPOLITAN
CUISINE ACTUELLE
CUISINE GOURMANDE
DB MOBIL
DECORATION
DIVA
DOGS
E&T – FÜR JEDEN TAG
ELLE
ELTERN FAMILY
ELTERN ARZT & SCHWANGERSCHAFT
ELTERN UNSER BAB
E-MEDIA
EMOTION
ESSEN & TRINKEN
EXODOS
FEMME ACTUELLE
FITNESS
FLORA GARTEN
FOCUS
FORMA
FORMAT
FRAU IM SPIEGEL
FOCUS
FUSHI MEIRONG
GALA
GEO
GLAMOUR
GOLFREVUE
GUIDE CUISINE
GUSTO
HÄUSER
HEALTHY LIVING
HOW TO SPEND IT
IKIA & DIAKOSMISI
IMPULSE
JACK
JASMIN
JIAJU
JOY
KLIK
LEA
LISA
LIVING AT HOME
LUFTHANSA EXCLUSIVE
MANAGEMENT
MARIE CLAIRE
MEN’S HEALTH
MIA
MOJ LEPI VRT
MOJA LEPA BA TA
MOJE DIJETE
MOJE GOTOWANIE
MUY INTERESANTE
NAJ
NATIONAL GEOGRAPHIC
NEON
NEWS
NOVA
PAIDI & NEI GONIS
PARENTS FUMU
PARK AVENUE
P.M.
PRIMA
PROFIL
QUEST
RODZICE
SCHÖNER WOHNEN
SER PADRES
STARS
STERN
STORY
SWAROVSKI MAGAZIN
TéLé LOISIRS
TOP GIRL
TREND
TV-MEDIA
VIEW
VIVA!
VOICI
VSD
VW MAGAZIN
WOMAN
XIANFENG
Xpress
YACHTREVUE
YI REN
YO COCINO
Zeitungen
CHEMNITZER MORGENPOST
DRESDNER MORGENPOST
FINANCIAL TIMES DEUTSCHLAND
MORGENPOST AM SONNTAG
SÄCHSISCHE ZEITUNG
Music
Sony BMG (inzwischen ganz an Sony verkauft; danke für den Hinweis)
Arista
Bluebird
BNA
Burgundy
Columbia
Epic
Jive
J Records
Legacy
Masterworks
Provident
RCA
Windam Hill
Zomba
Sonstiges
Arvato – über die Arvato AG ist Bertelsmann/Mohn auch noch an diesen Firmen beteiligt (via):
– Abacus Deutschland
Die Versandhandelsallianz bietet einen Adresspool mit B-to-C-Adressen. Mehr als 200 Versandhändler in Deutschland und kooperieren weltweit mit Datenallianzen in Großbritannien, Frankreich, USA und Kanada. Das Geschäftsmodell ist jedoch durch Änderungen im Datenschutz bedroht.- Adress Research (Lösungen zur Anschriftenermittlung)
– arvato direct services (Direkt-Marketing-Dienstleister)
– arvato infoscore (B2C Auskunftei)
– arvato logistics services (Distribution)
– arvato mobile (ehemals handy.de)
– arvato systems (IT Dienstleistungen)
– arvato teleservice (After Sales Dienstleister im Mobilfunk)
– AS healthcare (Distribution von Arzneimitteln)
– CrossMarketing arvato services GmbH (Crossmedia-Kampagnen)
– Deutsche Post Adress GmbH (Umzugsdatenbank)
– Deutscher Supplement Verlag GmbH (Programmmagazine)
– empolis (Content und Knowledge Management-Lösungen)
– eValuate (Lösungen für Mitarbeiter- und Kundenbefragungen)
– GGP Media (Hersteller von Schwarz/weiß-Büchern)
– InmediaONE] (Direktvertrieb)
– medienfabrik (Agentur für integrierte Kommunikation)
– Mohn Media Kalender & Promotion Service (Kalender)
– Mohn Media · Mohndruck (Printdienstleistungen)
– PRINOVIS Ltd. & Co. KG (siehe separates Profil)
– Sonopress (Produktion)
– Topac Multimedia Print (Print- und Verpackungsprodukte)
– VAW-arvato (Technische Dokumentation)
– Vereinigte Verlagsauslieferung (Verlagsauslieferung)
– webmiles GmbH (Bonussystem)

Uff!

Verwandte Beiträge:

Carrotmob – Politik mit vollen Einkaufswagen

Gerade eben online bei der taz gefunden – eine interessante Form des politischen Konsums: Carrotmob, eine Bewegung aus den USA, in dem die Mitglieder an einem bestimmten Tag bei einem Geschäft zu kaufen, das am verspricht, am meisten für die Umwelt zu tun. Ob das wirklich dauerhaft sinnvoll ist, wage ich zwar etwas anzuzweifeln, aber immerhin mal eine spannende Idee, konkret etwas zu bewirken.

Brent Schulkin organisiert den “Carrotmob”. Er bestellt Hunderte von Leuten zum Blitzeinkauf in das Geschäft, das verspricht, die Umwelt am stärksten zu schonen. “Firmen tun alles für Geld.”

Keine Energieverschwendung, keine Müllberge und so Sachen. Mit der kollektiven Kaufkraft ließen sich Händler und Produzenten dazu bewegen, umwelt- und sozialverträglicher zu werden.

Dieter Rucht, Protestforscher am Wissenschaftszentrum Berlin, sagt: “Die Idee klingt clever”, er zeigt sich aber skeptisch. Denn mit einer spontanen, zudem lokalen Aktion sei es nicht getan.

(hier findet Ihr den ganzen Artikel)

Tja, und auch das findet sich heute auf der taz-Seite – Biokette Basic muss Geschäfte schließen. Hat sich also was mit dem ungebremsten Siegeszug „politischen Konsums”. Leider nimmt der Bioumsatz bei den Discounterketten dafür zu, die ja nun wirklich nicht nachhaltig wirtschaften (sondern genau das Gegenteil – die einzige „Nachhaltigkeit” von Aldi, Lidl & Co. besteht darin, nachhaltig Sozial- und Wirtschaftsstrukturen sowie unsere Umwelt zu zerstören) und deren weitere Verbreitung das Entwickeln von Alternativen zu monolithischen Großunternehmen immer schwieriger macht…

Verwandte Beiträge:

Wir sind das Geld!

Dass unser aus Zinsen und ständig sich beschleunigendem Wachstum ausgelegtes Geld- und Wirtschaftssystem problematisch ist, erleben wir ja in der aktuellen „Finanzkrise” mal wieder. Dass diese Problematik noch viel tiefer reicht und weit jenseits solcher Debatten Kapitalismus <-> Sozialismus steht, ist in der Regel weniger bekannt. Für eine Reform bzw. eine grundlegende Änderung des derzeitigen Geldsystems, das systembedingt unabwendbar zu einer immer größeren Ungleichverteilung in der Bevölkerung führen MUSS (bis es dann irgendwann knallt), setzt sich u.a. eine neue Inititiative ein, die passender Weise „Wir sind das Geld!” heißt und Mitte der Woche vom ehemaligen Vorstandsmitglied der Ökobank Volker Viehoff ins Leben gerufen wurde. Hier die entsprechende Pressemitteilung, die die Grundthematik auch schon gut umreißt:

Vorstand der früheren Ökobank gründet Initiative:
Wir sind das Geld klärt auf, bezieht Stellung und zeigt Lösungsmöglichkeiten
Neuwittenbek, 15. Oktober 2008.

„Tatenlos zugesehen haben wir lange genug. Jetzt ist es höchste Zeit, dass wir uns die Macht über unser Geld zurück holen.“ So Volker Viehoff (49), ehemaliges Mitglied des Vorstandes der früheren Ökobank, und deshalb jetzt die Initiative Wir sind das Geld. „Um unkontrollierte Panik vor der Bankenkrise und den möglichen Konsequenzen für jeden Einzelnen zu vermeiden, ist objektive Information wichtiger denn je und deshalb oberstes Ziel der Initiative. Selbstverständlich beziehen wir Stellung und zeigen mögliche Lösungsszenarien im Bereich regionaler und kommunaler Alternativwährung.“ Die Initiative ist überzeugt: „Die Zeit ist mehr als reif! Wir können es schaffen. Mit neuem Verständnis über Geld und dessen Wirkweise können wir über den Einsatz der Komplementärwährung unabhängig von den Verstrickungen der Finanzmärkte unsere Werte erhalten und sichern.“ Wichtig sei es, sich jetzt kompetent und unabhängig beraten zu lassen. Das will die Initiative leisten. Wir empfehlen, im kommunalen Bereich, z. B. über das Städtemarketing, Informationsveranstaltungen zu organisieren und Vorträge zu besuchen. Gleichzeitig ruft sie Finanzprofis auf, die sich für Beratung und Vorträge zur Aufklärung und Währungsalternative zur Verfügung stellen.

Was ist Geld?
Wo man auch hinkommt, alles dreht sich derzeit um ein Thema: Geld. Schließlich betrifft es unser aller Leben höchstpersönlich. Gleichzeitig hat sich das Geldsystem zu einem undurchschaubaren Moloch verwandelt. Werte lösen sich auf, Banken verschwinden über Nacht.  Die unsichtbare Hand des Marktes drückt immer fester zu. Die fehlende Orientierung macht Stress für alle, Angst. Anscheinend ist Geld nicht das, was wir dachten: Banknoten, Guthaben auf Konten, Anlagen. Geld ist eine Stromgröße, die wie elektrischer Strom nur wirksam ist, wenn sie fließt. Strom, der nicht an ist, den gibt es nicht. So ist auch Geld im Tresor, auf Konten nichts. Doch was ist es dann?

Wie funktioniert Geld?
Geld ist eigentlich eine geniale Erfindung der Menschheit. Es ermöglicht Wohlstand und Entfaltungsmöglichkeiten. Solange es richtig konstruiert ist. Was heißt das? Geld hat die Aufgabe, als Tauschmittel Leistungserstellung einer Lebensgemeinschaft anzuregen und zu organisieren. Dafür  muss es im Umlauf sein, im Geldkreislauf, der wie der Blutkreislauf dem Leben des Organismus dient. Horten wir es, fällt der Blutdruck. Horten tut man aber nur, was nicht verdirbt, dauerhaft Wert verspricht, eben nicht verfällt. Das ist der Konstruktionsfehler des modernen Geldes, das seit der Renaissance verwendet wird: Geld unterliegt keinem planmäßigen Verfall mehr, nur dem unplanmäßigen durch Inflation. Denn um das so gehortete Geld wieder dem Blutkreislauf zuzuführen, braucht es ein Lockmittel: den Zins. Dadurch sind wir bereit, das dem Tauschkreislauf entzogene Geld wieder rauszurücken. Über die Banken fließt es als Kredit wieder in den Wirtschaftkreislauf zurück. Allerdings plötzlich verteuert, um den Zins als Preis. Das ist das Problem: Da in der Kette der Wertschöpfungen so gut wie alles heute mehr oder minder kreditfinanziert ist, addieren sich die Zinskosten für den Endverbraucher mit 30 bis 70 % im Preis der Wirtschaftsgüter. Ob Brötchen, Kleidungsstück, Auto oder der Miete. Bezahlt durch unser Arbeitseinkommen.

Denn Kapital arbeitet nicht, es lässt für sich arbeiten. Und fließt auf die Konten der Kapitalbesitzer. Eine stille Vermögensumverteilung allein in Deutschland von rund einer Milliarde Euro pro Tag. Diese Kapitalmengen sammeln sich letztlich am Ort der größten Renditen. Über den Weg der Banken zu den Börsen finden sie Investmenthäuser, Anlagefonds und Vermögensverwaltungen, die damit Firmen, Konzerne, Kommunale Infrastruktur, ganze Industriebereiche, gar ganze Entwicklungsländer kaufen. Um sie dann dem Diktat der Renditemaximierung zu unterwerfen. Mit allen brutalen und entwürdigenden Folgen für die Menschen. Das alles nur aufgrund eines historischen Konstruktionsfehlers.

Historische Beispiele
Neben Gold als Fernhandelswährung gab es in Mitteleuropa zwischen dem 12. und 15. Jahrhundert regionale Währungen mit Geld, das planmäßigem Wertverlust unterworfen war. Es wurde regelmäßig verrufen und musste durch neues Geld ersetzt werden. Daher war Horten sinnlos. Die Folge: Aufblühende Städte, Hochzeit des Kunsthandwerks, 5 Tage Woche. Zur Zeit der großen Depression 1930–33 gab es in Deutschland und Österreich Währungsexperimente mit erstaunlicher Wirkung: Die Wirtschaft sprang regional wieder an, Arbeitslosigkeit ging zurück, während ringsum nichts mehr ging. Die Experimente wurden vom Staat verboten. Die Folgen sind bekannt.

Mögliche Lösungsszenarien
Mögliche Lösungswege wie komplementäre Währungssysteme gibt es längst. Die derzeitigen Wirtschaftswissenschaften, die Finanzbranche und Politik ignoriert sie nur. In Japan ist die „Beziehungswährung“ in der Altenbetreuung gar eine staatliche Organisation. Die meisten Initiativen gehen direkt von BürgerInnen aus. Gleich ist bei allen: Kein Zins, kein Geld aus Geld, keine Dominanz über menschliche Arbeit, über ethische Grundsätze des Zusammenlebens.

Bundesweit gibt es bereits zahlreiche Beispiele auf kommunaler und Bürgerebene:

Fazit
All das zeigt: Hier ist keine „anonyme Macht“ am Werk. Immer dann, wenn wir unsere Angelegenheiten selbst in die Hand nehmen, wandeln sich die Dinge. Das erfordert Mut und Überwindung von Trägheit und Resignation. Auch den Abschied von der Servicedemokratie, in der wir unsere Anliegen an Berufspolitiker und Verbandsfunktionäre delegieren. Wir müssen uns wieder selbst kümmern und können das auch, wenn wir wollen. Wenn nicht JETZT, wann dann noch? Wir sind das Geld! Wir vertrauen uns selbst, weil wir uns selbst trauen.

Und Leitgedanken wie diesem von Albert Einstein: „Eine wirklich gute Idee erkennt man so daran, dass ihre Verwirklichung von vornherein ausgeschlossen erscheint.“

Weitere Informationen: www.wirsinddasgeld.de

Verwandte Beiträge:

Seite 136 von 138

Präsentiert von WordPress & Theme erstellt von Anders Norén