Apr
26
2011
2

Krebs durch Atomkraft und Panikmache der Energiekonzerne

Man benötigt keineswegs einen Super-GAU (und damit das von Politikern und Atomfreunden gerne herbeizitierte „Restrisiko“), damit Atomkraft gefährlich für die Menschen in der Umgebung eines AKW wird – die WDR-Sendung markt schilderte in „Atomkraft: Anwohnersorgen“, wie auch kleine Störfälle und sogar der Regelbetrieb die Gesundheit der Leute beeinträchtigt:

Das westfälische Örtchen Lippborg liegt im Schatten des abgeschalteten Hochtemperaturreaktors Hamm-Uentrop. In diesen Wochen herrscht hier eine diffuse Angst. Gesprächsthema: Die Gefahren der Atomenergie. Bei Apotheker Michael Christianus treffen sich die Einwohner, werden Erinnerungen an alte Störfälle wach: „Wenn ich so in die Runde frage, ist es auch für mich schon auffällig, wie viele Krebspatienten mittlerweile verstorben sind im Laufe der Jahre.“

Der Hochtemperaturreaktor ist drei Kilometer entfernt. Abgeschaltet wurde er 1989. Er war nur 423 Tage in Betrieb. Heute ist er in einen Betonsarg eingeschlossen. Als Pannenreaktor machte der THTR Schlagzeilen. 1986 – zur gleichen Zeit wie in Tschernobyl – gab es einen radioaktiven Zwischenfall. (…)

(…) Ortswechsel und Spurensuche in Jülich. Dort steht der gleiche Reaktortyp wie in Hamm-Uentrop. Die Versuchsanlage, in Betrieb zwischen 1957 und 1988, ist viel kleiner als Hamm-Uentrop. Offenbar gab es dort schwere Störfälle. Öffentlich werden sie erst jetzt, mehr als 20 Jahre später.

Der Chemiker und Sicherheitsexperte Dr. Rainer Moormann arbeitet seit 35 Jahren beim Forschungszentrum Jülich. Er berichtet: „Dieser Reaktor war über mehr als ein Jahrzehnt sehr, sehr viel zu heiß, viel heißer, als er hätte sein dürfen, um einen Wassereinbruchstörfall, der schnell abläuft, zu überleben, ohne eine große Explosion. Einen Wassereinbruchstörfall hat es sogar gegeben. Glücklicherweise ist das Leck klein geblieben. Es sind große Mengen Wasser durch menschliches Versagen in den Reaktor hineingelaufen. Wenn das nicht langsam passiert wäre, wenn es zu einem plötzlichen Riss in der beschädigten Komponente gekommen wäre, dann wäre eine größere Katastrophe wohl nicht zu vermeiden gewesen. Das heißt, es wäre über den normalen Gau hinausgegangen und wir hätten eine Freisetzung von Radioaktivität durch Explosion gehabt.“ Der Betreiber des Versuchsreaktors schreibt dazu: „Der Reaktor war für diesen Störfall ausgelegt.“

Weiter berichtet Dr. Moormann: „Man hat bereits 1974 gemerkt, dass enorme Mengen Radioaktivität, enorme Mengen Strontium 90 aus dem Reaktor entwichen, so viel, dass man es sogar nicht mehr messen konnte. Man musste die Messungen von Strontium, die etwas gefährlich sind – man muss da chemische Analysen machen -, abbrechen. Trotzdem ist man weitergefahren. Das ist natürlich aus heutiger Sicht kaum verantwortbar.“ Strontium 90 kann Leukämie und Knochenkrebs verursachen und wirkt circa 60 Jahre. (…)

Reinhold Thiel ist im Vorstand der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges. Er hat die Kinderkrebsstudie von 2007 auf den Weg gebracht und warnt auch vor niedrigen Strahlungswerten: „Ich interpretiere das so, dass offensichtlich im Bereich der radioaktiven Niedrigstrahlung, aber wirklich in der niedrigen Niedrigstrahlung – also ich rede jetzt schon von Bereichen von einem Millisievert – Effekte auftreten, die in dem normalen Strahlenschutzregelwerk nicht berücksichtigt werden.“ Radioaktive Niedrigstrahlung ist ein bislang wenig erforschtes Gebiet.

Brisante Studie

Ende 2010 veröffentlichen Forscher des Helmholtz Zentrums eine einzigartige Studie. Sie gilt als vorläufig, aber die Aussage ist brisant: Dr. Hagen Scherb und zwei weitere Forscher (Dipl.-Ing. Ralf Kusmierz, Dr. Kristina Voigt) hatten herausgefunden, dass nach der Katastrophe in Tschernobyl, aber auch im laufenden Betrieb von Atomkraftwerken in Deutschland und in der Schweiz insgesamt weniger Geburten zu bemerken sind, darunter vor allem Mädchengeburten. „Im Rahmen der Untersuchungen des Geburtengeschlechterverhältnisses um Nuklearanlagen in der Schweiz und in Deutschland zeigte es sich, dass es auch in NRW weniger Mädchengeburten beziehungsweise Geburten in der Nähe von laufenden beziehungsweise stillgelegten Anlagen gab und zwar im Umkreis von jeweils 35 Kilometern“, so Scherb.

Aus den Berechnungen ergibt sich, dass im Umkreis der deutschen Atomanlagen um die 15.000 Kinder weniger geboren wurden, als sich statistisch erwarten ließe. Die Veränderung des Geschlechterverhältnisses zu Ungunsten der Mädchen könnte auf eine Schädigung des Erbguts durch die ionisierende Strahlung hinweisen, die von Atomkraftwerken abgegeben wird. (…)

Die Forschung zur Niedrigstrahlung steht zwar erst am Anfang, aber nimmt man alle Studien zusammen, ergibt sich ein Verdacht: Auch geringe Mengen Radioaktivität können offenbar Schäden verursachen. Es braucht keinen Gau wie in Japan.

Gleichzeitig versuchen die großen Energiekonzerne wie E.ON, RWE oder Vattenfall, die im Falle des endgültigen Ausstiegs aus der Atomenergie natürlich ihre Felle wegschwimmen und Profite den Bach runtergehen sehen, Politik und Bürger mit Hillfe intensiver Lobbyarbeit „explodierende Kosten“ einzureden und so Angst zu schüren. Das Medienmagazin ZAPP beleuchtet dies in „Atomausstieg: Kampf um Öffentlichkeit“:

(…) Verwirrung ist Kalkül

Die Angst vor den Atomrisiken soll überlagert werden von einer neuen Angst: vor hohen Kosten. Zahlen werden gezielt in Stellung gebracht.

Der Hauptstadtkorrespondent der “Süddeutschen Zeitung”, Stefan Braun, erklärt: “Die Zahlenschlacht zeigt im Prinzip, dass es immer noch Kräfte gibt, die im Prinzip mit dem Argument Preis, entweder Strompreis oder Steuererhöhungen, kämpfen, um die Atomkraft zu verteidigen.”

Kemfert: “Man will Angst machen, man will auch Horrorzahlen extra in die Welt setzen, damit die Bürger entsetzt sind und man eben halt die Akzeptanz dafür nicht mehr hat. Denn in der Bevölkerung ist die Akzeptanz für den Umbau der Energie, der Energiewende, ja sehr, sehr hoch.”

Zahlen sollen nun die Stimmung drehen, eine kluge PR-Strategie. Denn Zahlen wirken auf den ersten Blick unverdächtig und glaubwürdig und werden von den Medien gerne übernommen.

Ulrich Müller von LobbyControl: ” Die Lobbyisten sagen ja gerne, sie liefern Informationen. Aber es ist halt immer so, dass die Informationen auch den eigenen Interessen dienen. Und man kann auch mit Zahlen sehr viel tricksen, dass man die Kosten überbetont, aber vielleicht Ausgleich- oder Entlastungswirkungen, die dann auch eintreten werden, nicht mit berücksichtigt. Also da gibt es einfach viele Methoden, wie man zu den gewünschten Zahlen kommt.”

Und die gewünschten Zahlen werden in den Medien lanciert. Die Bild am Sonntag orakelt: “Wird Strom bis zu 70 Prozent teurer?” Quelle für diese Horrorprognose ist ein “Vorstandsvorsitzender eines großen Energieunternehmens” in “vertraulicher Runde” (17.04.2011). (…)

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Mrz
16
2011
5

Lesetipps: Atomkraft Sonder-Edition

Die atomare Katastrophe in Japan nimmt mittlerweile offenbar traurigerweise die grauenhaften Dimensionen an, die mancher am Wochenende, als die erste Nachrichten über die Probleme im Reaktor Fukushima 1 durchsickerten, bereits befürchtete. Nun betreibe ich hier keinen Nachrichtenblog und will keinen Ticker für die neuesten Entwicklungen vor Ort bieten, aber da dieses Unglück logischerweise die Medien beherrscht und auch auf die deutsche Innenpolitik Auswirkungen hat, will ich heute mal ein paar besonders interessante Artikel zu dieser Thematik präsentieren. Die taz berichtete schon am Samstag über den „Fukushima-Betreiber Tepco: Tricksen und täuschen“ und verdeutlicht, dass dieses Vertuschen von Problemen, das wir ja auch von deutschen Energieriesen wie Vattenfall kennen, anscheinend ein universelles Phänomen ist:

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Mrz
13
2011
36

Die Atom-Debatte reloaded

Anlässlich des furchtbaren Erdbebens in Japan, dass nicht nur ganze Landstriche verwüstet und weit über 1000 Menschen das Leben gekostet hat, sondern durch die Explosion im Atomkraftwerk Fukushima 1 nun auch eine atomare Katastrophe heraufbeschwört, stellt sich wieder einmal die Frage, wie verantwortungsvoll bzw. eher verantwortungslos es von Politik und Wirtschaft ist, an dieser Risikotechnologie festzuhalten. Die Debatte um die Verlängerung der Laufzeiten der AKW in Deutschland wird nun also aktueller denn je, und die Befürworter der Kernenergie müssen sich weltweit fragen, inwieweit sie die Sicherung von Konzernmacht und wirtschaftlichen Interessen wirklich über die Gesundheit der Menschen stellen können. Noch ist es zwar hierzulande zu keinem GAU gekommen, aber sicher und sauber ist die Atomkraft selbstverständlich nicht, allen PR-Bemühungen der Atomlobby zum Trotz. Ich will an dieser Stelle auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen, noch mal einige Beiträge ins Gedächtnis rufen, die in der letzten Zeit (u.a. auch in meinem Blog). So wurde im NDR kurz über die grundlegenden Risiken aufgeklärt:

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Jan
25
2011
1

Greenpeace mit Vattenfall-Adbusting

Na, das passt ja hervorragend zu meiner kleinen Adbusting-Galerie vom Freitag – Greenpeace hat sich dieser Tage in Hamburg mal die neue grünfärberische Lug-und-Trug-Werbekampagne des Stromrisen Vattenfall vorgenommen und die dort aufgestellten Plakate mit ihren vollmundigen Aussagen richtig gestellt. Und sie zeigen in einem kleinen Video, wie man’s macht, auch tagsüber während der Hauptverkehrszeit. Hier zunächst die entsprechende Pressemitteilung:

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Jan
19
2011
5

ExxonMobil und der verschwiegene Umweltskandal in Niedersachsen

Die NDR-Sendung Markt befasste sich vor einigen Wochen ja schon einmal mit dem Thema ExxonMobil – der US-amerikanische Energiemulti fördert seit Jahrzehnten Erdgas in Niedersachsen, und dies mit doch zumindest bedenklich wirkenden Methoden, nämlich unter Verwendung einer Reihe von Giftstoffen (siehe auch meinen Beitrag von vor einigen Wochen). Ganz PR-Profi-like führte ExxonMobil damals gleich eine Informationsveranstaltung für die Bürger durch, um sie zu beruhigen und von der Sicherheit der Fördermethoden zu überzeugen. Doch Markt blieb an der Geschichte dran und förderte nun ebenfalls etwas zutage – nämlich dass bereits vor einiger Zeit, allen anderslautenden Beteuerungen zum Trotz, bei einem Störfall diverse Gifte, die auch das Grundwasser verseuchen können, ausgetreten sind. ExxonMobil schwieg all die Monate dazu und rückt erst jetzt scheibchenweise mit der Wahrheit raus. Man mag sich nicht vorstellen, wieviele solcher „Missgeschicke“ in den vergangenen Jahrzehnten noch aufgetreten und vertuscht worden sind…! „Gift bei Gasförderung in den Boden gelangt“:

In Niedersachsen fördert der amerikanische Konzern ExxonMobil seit Jahrzehnten Erdgas – angeblich hat es noch nie eine Störung gegeben, hieß es bisher offiziell vom Unternehmen. Doch nach Recherchen von Markt gab es beim Erdgasfeld Söhlingen im Landkreis Rotenburg/Wümme sogar neun Leckagen an einer Leitung. Die Leitung transportierte aus dem geförderten Gas heraus gefiltertes Wasser (sogenanntes Lagerstättenwasser). Dieses Wasser, das das giftige Schwermetall Quecksilber und aromatische Kohlenwasserstoffe wie zum Beispiel das krebserregende Benzol enthielt, gelangte durch die undichten Rohrleitungen in Erdreich und Grundwasser.

Nach Angaben des LBEG handelt es sich um Quecksilber sowie die aromatischen Kohlenwasserstoffe Benzol, Toluol, Ethylbenzol und Xylol (BTEX). Der Toxikologe Prof. Hermann Kruse von der Universität Kiel zeigte sich gegenüber Markt äußerst besorgt. Diese Stoffe seien gesundheitsgefährdend.

ExxonMobil bestätigt Schaden

Auf Nachfrage von Markt bestätigte der Konzern ExxonMobil den Schaden im Erdgasfeld Söhlingen: “Im Rahmen der Umsetzung des genehmigten Sanierungsplanes wurden etwa 2.500 Kubikmeter verunreinigter Boden entsorgt und durch sauberen Boden ersetzt.” Weiter gibt ExxonMobil zu: “Neben dem verunreinigten Boden musste im Umfeld der Schadstellen auch eine Reinigung des Grundwassers von ausgetretenem Lagerstättenwasser erfolgen.”

Der Bundestagsabgeordnete Oliver Krischer (Bündnis 90/Die Grünen) kritisiert den intransparenten Umgang des Konzerns ExxonMobil und der zuständigen Aufsichtsbehörden mit dem Störfall. Das noch von 1940 stammende Bergrecht ermögliche Konzernen wie ExxonMobil, ihrer Arbeit weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit nachzugehen.

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Jan
10
2011
1

Filmtipps: „Die 4. Revolution – Energy autonomy“ und „Good Food Bad Food – Anleitung für eine bessere Landwirtschaft“

Es ist doch sehr erfreulich, dass es immer wieder gute Dokumentarfilme gibt, die nicht nur aktuelle Missstände präsentieren und anprangern, sondern auch Alternativen zum derzeitigen Wahnsinn aufzeigen. Ganz neu ist beispielsweise „Die 4. Revolution – Energy autonomy“, der sich mit den Möglichkeiten einer Energiewende und -revolution beschäftigt, die diesen Namen auch verdient (nicht wie das Mogelpaket der Bundesregierung):

Wir wissen, dass wir etwas tun müssen.

Sonne, Wind, Wasser und Erdwärme sind natürliche Energiequellen, die der gesamten Menschheit chancengleich, natürlich nachwachsend, kostenlos und auf lange Sicht zur Verfügung stehen. Nur das weit verbreitete Wissen um die Möglichkeiten der regenerativen Energien kann eine internationale Bewegung entfachen und die zwingend notwendige Energiewende einleiten.

EnergieAutonomie steht für eine Vision. Die Vision einer Gesellschaft, deren Energieversorgung nachhaltig, sauber und dezentral erfolgt, frei von schädlichen Emissionen und jeglicher Belastung für Mensch und Umwelt, frei von Monopolen, Kartellen und Lobbyisten, frei von politischen Abhängigkeiten und Ressourcenknappheit, zugänglich und erschwinglich für alle.

Wir brauchen ein schnell aufklärendes mitreißendes Medium, das dieses Wissen der Welt nachvollziehbar und kompakt vermittelt. Weltweit kann das ein großer Dokumentarfilm leisten. Wir haben ihn hergestellt.

  • Sein Titel: DIE 4. REVOLUTION – EnergyAutonomy .

Der Kino-Dokumentarfilm DIE 4. REVOLUTION – EnergyAutonomy beschreibt anhand seiner Protagonisten, prominenter Umweltaktivisten, Nobelpreisträger, innovativer Unternehmer und Politiker, dass der Umstieg auf 100% Erneuerbare Energien innerhalb der nächsten 30 Jahre möglich ist. Er verdeutlicht, welche Chancen die Energierevolution für eine nachhaltige ökonomische Entwicklung und soziale und ökonomische Gerechtigkeit bietet.
Der Film läuft seit 18.03.2010 in den deutschen Kinos, begleitet von einer Eventkampagne rund um den Kinostart in vielen Städten Deutschlands. Ab Dezember 2010 ist er mit viel Bonusmaterial auch auf DVD erhältlich.

  • Seine Botschaft: Der Umstieg auf 100% Erneuerbare Energien ist jetzt möglich. Einzige Voraussetzung: Wir müssen diesen auch wollen!

Eine im Anschluss geplante mehrteilige Fernsehversion und eine mit Bonusmaterial didaktisch für den Schulunterricht aufbereitete DVD sorgen für die weitere Verbreitung des Themas, bevor er in die weltweiten Kinos kommt. Der Film dient der Aufklärung und Bewusstseinsbildung und trägt damit intensiv zum Aufbruch ins solare Zeitalter bei.

Am Ende dieses Films soll für jeden ein neuer Anfang stehen!

Nicht minder spannend scheint mit „Good Food Bad Food – Anleitung für eine bessere Landwirtschaft“ zu sein, der ab dem 20. Januar in ausgewählte deutsche Kinos kommt und eigentlich Pflicht für alle sein sollte, die sich um eine lebenswerte Zukunft sorgen.

Am 20. Januar startet der Dokumentarfilm GOOD FOOD BAD FOOD in den deutschen Kinos. In GOOD FOOD BAD FOOD – ANLEITUNG FÜR EINE BESSERE LANDWIRTSCHAFT werden weltweit vielfaltige Ideen und Initiativen für einen besseren Umgang mit der Landwirtschaft aufgezeigt. Der Film lädt dazu ein, neue Formen der Agrarproduktion zu entdecken: Anbaumethoden, die funktionieren, zur Behebung bereits entstandener Schäden beitragen und nicht zuletzt zu deutlichen Verbesserungen im Bereich der Gesundheit und der gesamten Lebensumstände führen, indem sie eine nachhaltige Lebensmittelversorgung gewährleisten. Es wird thematisch dort angeknüpft, wo WE FEED THE WORLD aufhörte.

Der Film ist ein Appell die Landwirtschaft nachhaltiger und ökologisch korrekter zu betreiben und könnte vielleicht auch Sie interessieren. Weitere Informationen zum Film finden Sie unter www.goodfood-badfood.de.

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GOOD FOOD BAD FOOD – ab dem 20.01.2011 in den deutschen Kinos

Was haben französische Mikrobiologen, die Millionen Wanderarbeiter Brasiliens, Vandana Shivas experimentelle Bauernhöfe in Indien und die Landwirte der weltgrößten Bioplantage in der Ukraine gemeinsam? Alle verfolgen sie ein gemeinsames Ziel: die Verbesserung der Bodenqualität und die Wiederherstellung der Saatenvielfalt – zum Schutz der Umwelt und für gesündere Lebensmittel. Die französische Regisseurin Coline Serreau (“St. Jacques … Pilgern auf Französisch”) zeigt in ihrem neuen Dokumentarfilm Menschen, die dagegen kämpfen, dass unsere Böden durch chemische Dünger und Pestizide vergiftet werden. Und die sich dagegen wehren, dass nur wenige skrupellose Konzerne weltweit das Saatgutangebot kontrollieren und die Bauern erpressen. In “GOOD FOOD BAD FOOD – Anleitung für eine bessere  Landwirtschaft” begegnen wir faszinierenden Persönlichkeiten, die vielfältige Lösungen für die intelligentere Nutzung unserer begrenzten Ressourcen gefunden haben.

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Dez
23
2010
3

ExxonMobil pumpt Chemikalien in niedersächsische Böden

Nicht erst seit der durch BP ausgelösten Umweltkatastrophe im Golf von Mexiko sollte jedem klar sein, dass unser technische Fortschritt, unser bequemes Leben und vieles von dem, was wir in unserem Alltag für selbstverständlich halten, mit Risiken für Mensch, Tier und Umwelt einhergeht. So birgt auch die Erdgasförderung, wie sie in Deutschland z.B. durch ExxonMobil (Esso)betrieben wird, ihre Gefahren, wie die NDR-Sendung Markt in ihrem Beitrag „Gas-Bohrungen in Niedersachsen“ berichtete. Zwar hat ExxonMobil in einer Anhörung versucht, die Bedenken der Anwohner und Politiker zu zerstreuen (nachdem man schon länger Chemikalien eingesetzt hat, ohne die Bewohner zu informieren!), aber ein mulmiges Gefühl bleibt irgendwie doch, wenn der Mensch mal wieder so tief in die Natur eingreift.

Anwohner sind besorgt: Der US-Konzern ExxonMobil verwendet bei Testbohrungen auf der Suche nach Erdgas Chemikalien, die das Trinkwasser gefährden können. Markt war vor Ort.

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Nov
18
2010
5

Noch mal ein paar Fakten zur Atomenergie

Bei der ganzen erhitzte Debatte rund um die Kernkraft, und bei den massiven Auseinandersetzungen bei den aktuellen Castor-Transporten kann es nicht schaden, noch einmal ein wenig Sachlichkeit einziehen zu lassen. Denn die Ablehnung der Atomenergie ist keineswegs nur eine emotionale Angelegenheit, sondern lässt sich mit vielen guten Gründen untermauern. Unlängst hatte ich ja schon die ZDF-Sendung WISO zitiert, die der Frage nachging, was uns als Steuerzahler und als Gesellschaft insgesamt der „billige“ Atomstrom wirklich kostet (HIER). Drei neue kurze Beiträge will ich hier einmal aufführen, die in den letzten Tagen im Fernsehen liefen – für viele meiner Leser sicher nichts Neues, aber eventuell findet der eine oder andere darin ja doch noch ein paar Argumentationshilfen für die nächste Diskussion oder den nächsten Versuch der Überzeugungsarbeit bei Zweiflern und Zögerern. Und wer weiß, eventuell geschieht ja sogar das Undenkbare und ein schwarz-gelber Politiker kommt mal ins Grübeln, was er mit seiner Entscheidung zur Laufzeitverlängerung sich und den folgendenden tausend Generationen alles antut.

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Nov
03
2010
4

Was kostet uns der Atomstrom?

Für die regelmäßigen Leser meines Blogs ist es sicherlich keine neuartige Erkenntnis, dass die von den Atomkraftbefürwortern, von entsprechend gepolten PR-Leuten und Politikern gerne ins Feld geführte Begründung, Atomstrom sei ja „so billig“ und „regenerative Energien werden viel zu stark subventioniert“, ziemlicher Unsinn sind. Abermilliarden hat die Atomindustrie in Laufe der Jahrzehnte an Steuergeldern eingesackt, zudem tragen Risiken für Unfälle und Endlagerung ebenfalls überwiegend wir alle. So ist es, vor dem Hintergrund der dummen und kurzsichtigen Entscheidung der Bundesregierung, die Laufzeiten der Atommeiler zu verlängern anstatt das Zeug abschalten zu lassen, sehr erfreulich, dass dieser Mythos des „billigen Atomstroms“ zur allerbesten Sendezeit in der ZDF-Wiso-Sendung demontiert wurde – (Diesen Beitrag weiterlesen…)

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Okt
29
2010
6

Chevrons neue Anzeigenkampagne von den Yes Men erfolgreich konterkariert

Als einer der großen Ölkonzerne gehört Chevron natürlich, wie Shell, Exxon und die anderen, zu den Firmen, die durch ihr wirtschaftliches Treiben besonders viel Schaden anrichten in der Welt. Und wie so viele andere Firmen, deren Geschäftsprinzip in der Umweltzerstörung besteht, versucht nun natürlich auch Chevron, sich mit Hilfe von Marketing und Reklame ein grüneres Image zu verschaffen. Dieses Greenwashing ist bereits bei BP grandios gescheitert, wie wir alle wissen. Chevron hat jedenfalls in den USA eine Millionen-Dollar-teure Kampagne gestartet, in der sie eine Mischung aus Street Art und Pseudo-Aktivismus an den Tag legen und den Menschen suggerieren wollen, dass sich das Unternehmen um die Belange der Menschen kümmert. Ein so jämmerlicher Versuch zieht selbstverständlich den Unmut der amerikanischen Culture Jammer-Gruppe The Yes Men auf sich, und so haben die Jungs die Chevron-Kampagne Anfang der Woche ein wenig umgedichtet und mit gefälschten Pressemitteilungen für viel Wirbel in den Medien gesorgt. Die Parodie auf Chevron findet Ihr übrigens auf dieser Website hier. Der Blog der Yes Men schildert in „Activisits derail massive Chevron Ad-campaign, spark media vaudeville“, wie alles vor sich ging – ich übersetze Euch den Text mal eben:

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