Was kostet uns der Atomstrom?

Für die regelmäßigen Leser meines Blogs ist es sicherlich keine neuartige Erkenntnis, dass die von den Atomkraftbefürwortern, von entsprechend gepolten PR-Leuten und Politikern gerne ins Feld geführte Begründung, Atomstrom sei ja „so billig“ und „regenerative Energien werden viel zu stark subventioniert“, ziemlicher Unsinn sind. Abermilliarden hat die Atomindustrie in Laufe der Jahrzehnte an Steuergeldern eingesackt, zudem tragen Risiken für Unfälle und Endlagerung ebenfalls überwiegend wir alle. So ist es, vor dem Hintergrund der dummen und kurzsichtigen Entscheidung der Bundesregierung, die Laufzeiten der Atommeiler zu verlängern anstatt das Zeug abschalten zu lassen, sehr erfreulich, dass dieser Mythos des „billigen Atomstroms“ zur allerbesten Sendezeit in der ZDF-Wiso-Sendung demontiert wurde – Was kostet Atomstrom?“:

Befürworter der Kernenergie argumentieren, Atomstrom sei billig und komme ohne Subventionen aus. Doch werden dabei längst nicht alle Kosten berücksichtigt, die tatsächlich bei der Erzeugung von Kernenergie anfallen.

Man kann nur staunen über diese klaren Worte! Natürlich treffen sie bei vielen Verantwortlichen in der CDU & FDP auf taube Ohren – Vernunft zieht gegen Lobbyismus und Marktmacht und Einfluss gerne den Kürzeren… Es bleibt zu hoffen, dass wenigstens diejenigen im Land, die Atomkraft ebenfalls strikt ablehnen (und das ist ja laut Umfragen die große Mehrheit) so konsequent sind und ihren eigenen Anbieter wechseln. Weg von den großen Konzernen und ihren Atomtarifen, hin zu den echten Alternativen (mehr dazu, siehe die Website Atomausstieg selber machen – hier finden sich alle relevanten Informationen zu den reinen Ökostromanbietern).

Bei der Gelegenheit weise ich auch auf die Widerstandsaktion „Castor schottern“ hin, die die dieser Tage mal wieder durch die Lande kutschierten radioaktiven Abfälle transportierenden Castor-Transporte stören will, um so auch auf die nach wie vor ungeklärte Endlagerungsproblematik hinzuweisen. In kaum einer anderen Branche wäre es im sicherheitszentrierten Deutschland, wo jeder Kleingartenverein scharfe Auflagen zu erfüllen hat, vermutlich möglich, einfach mal mit der Produktion gefährlicher Stoffe zu beginnen, ohne einen Plan für Entsorgung etc. zu haben…

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Blogputz

2 Kommentare

  1. Raphael Hythlodeus

    Es ist schon wirklich faszinierend, dass wir von der herrschenden Klasse immernoch derart dreist belogen und zu manipulieren versucht werden, dass investigativer Journalismus “nur noch” offene Geheimnisse zu berichten hat.

    Das ist allerdings keine Kritik an einem etwa “zu sanften” Investigativjournalismus, sondern die bloße Feststellung, dass es plumper und populistischer kaum noch geht, wie uns die Politiker-Kaste Hand in Hand mit den Wirtschaftslobbys für dumm verkaufen wollen.

    Gestern wieder bei Maischberger:

    Von der Leyen schwadroniert von angeblich weniger als 3 Mio. Arbeitslosen, was Medien und Presse kurz nach der Vorstellung dieses “Berichtes” von Seiten der Regierung alle erstmal abgeschrieben haben.

    Das konnte gar nicht stimmen. Nicht im Zeitraum einer solchen Finanzkrise. Nicht wenn 58-jährige Arbeitslose herausgerechnet werden, weil sie schon gar nicht mehr als vermittelbar gelten. Nicht wenn der Richterratschlag (also eine Versammlung praktizierender Richter) dieses Jahr davon spricht, dass der “exzessive Gebrauch” von Leiharbeit, die unüberschaubare Klagewelle gegen Hartz-IV-Regelungen usw. beklagt, und die Politik dazu auffordert, sozialverträgliche Politik zu machen, weil die Gerichte nicht als “Kitt der Gesellschaft” herhalten könnten.

    Politische Empörung, die sich in praktischem Widerstand äußert – wie zum Beispiel demnächst im Wendland, aber auch seit langem nun schon in Stuttgart und hoffentlich bald auch an vielen, vielen anderen Orten – bedarf keiner differenzierten Begründung mehr.
    Inzwischen ist es mehr als legitim gegen die Gesamtscheiße zu sein, wenn ich das mal so eloquent formulieren darf.

  2. Lügendetektor

    Selten so einen Schwachsinn gesehen. Da werden Phantasiekosten von Phantasieereignissen als Subvention der Kernenergie verkauft und Kosten die die Kernenergiegegner verursachen (Castortransport) als Kosten der Kernenergie dargestellt. Das ist so, als wenn Photovoltaikgegner die Module zerstören und ihre Ablehnung mit der zu geringen Lebensdauer der Anlagen begründen.

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