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Maus oder Mäuse? Wie der Markt die Moral untergräbt

Diesen Beitrag im WDR-Magazin markt fand ich wirklich sehr interessant – „Moral: Maus oder Mäuse?“, zeigt er doch, wie unser Wirtschaftssystem der Entwicklung von Moralvorstellungen nicht gerade zuträglich ist:

Wer ist bereit, für ein bisschen Geld eine Maus töten zu lassen? Spontan lehnen das die meisten Menschen ab. Aber was, wenn es ernst wird?

Knapp 1.000 Studenten wurden vor die Wahl gestellt: Sie konnten einer Labormaus das Leben schenken oder ein paar Euro verdienen. In zwei weiteren Runden simulierten der Bonner Psychologe Armin Falk und seine Kollegin Nora Szech eine Marktsituation: Die Studenten sollten “Käufer” oder “Verkäufer” spielen und sich gemeinsam auf einen Preis für die Maus einigen – oder den Deal verweigern und damit der Maus das Leben retten.

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Steht das System des Wirtschaftswachstums vor dem Kollaps?

Vor einigen Tagen lief, gut versteckt im Nachtprogramm, auf Phoenix ein höchst interessantes Gespräch mit dem Professor Reinhard Loske zum Thema Wirtschaftswachstum, Nachhaltigkeit, der Unsinnigkeit des BIP und den systemimmanenten Problemen unseres Wirtschaftens. Sehr spannend!

Immer mehr Wachstum, vor allem in der Wirtschaft. Dieses Ziel verfolgen heutzutage zahlreiche Menschen. Nicht so Reinhard Loske. Als Professor für Politik, Nachhaltigkeit und Transformationsdynamik an der Universität Witten/Herdecke und Autor des Buches „The Good Society without Growth“, setzt sich Loske kritisch mit dem Wunsch auseinander, immer mehr zu wollen. Das Wirtschaftswachstum sei nicht unerlässlich für eine funktionierende Gesellschaft.

Im Dialog mit Michael Krons macht sich der ehemalige Fraktionssprecher der Grünen stark für den Aufbau einer zukunftsfähigen Gesellschaft, in der Nachhaltigkeit sowie Ressourcenschutz und Energiewende den Kern politischer Diskurse und der Wissenschaft bilden.

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Arztpraxen als Profitcenter

Es hat schon was Perverses, wenn man sieht, wie auch das Gesundheitssystem im Laufe der Jahre immer mehr den Gesetzen des sog. „freien Marktes“ unterworfen wurde und somit die gleichen Gesetzmäßigkeiten von Kostensenkungen und Profitoptimierung gelten. Vor einer Weile berichtete Plusminus über eine neue perfide Idee windiger Geschäftemacher – „Arztbesuch: Lukrative Patienten“. Kunden (früher hießen sie „Patienten“) werden also auf daraufhin durchleuchtet, wieviel Geld der Arzt aus ihnen herauspressen kann und dann dementsprechend behandelt (oder abgewiesen).

Wie viel Geld hat der Patient, der auf dem Behandlungsstuhl sitzt? Lohnt es sich, ihm teure IGeL-Leistungen zu verkaufen? plusminus ist auf Software gestoßen, die den Ärzten diese Fragen beantwortet.

Mit spezieller Software können Ärzte die Bonität ihrer Patienten abfragen. Offiziell soll sie helfen, Arztpraxen vor Zahlungsausfällen zu bewahren. Unbezahlte Rechnungen und Mahnverfahren können einen Praxisinhaber langfristig stark belasten.

plusminus konnte einige der Systeme testen. Das Ergebnis bei allen Systemen: Innerhalb von Sekunden kann die Bonität von Patienten abgefragt werden. Der Arzt benötigt dazu lediglich den Name, die Adresse und das Geburtsdatum des Patienten. Die Einstufung wird zum Beispiel durch Ampelsymbole dargestellt: rot heißt, der Patient hat eine schlechte Bonität und ist bei Geldgeschäften auffällig geworden, grün bedeutet, dass alles okay ist.

Für viele Praxen kann das eine gewinnbringende Auskunft sein, denn sie können Patienten mit guter Bonität intensiver und gezielter über sogenannte IGeL-Angebote beraten. Für solche individuellen Gesundheitsleistungen und Zusatzbehandlungen wurden im vergangenen Jahr immerhin rund 1,5 Milliarden Euro ausgegeben.

 

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Werbung am Rande der Apokalypse (5. und letzter Teil)

So, und heute kommt dann endlich der letzte Teil meiner Übersetzung des Artikels „Advertising at the Edge of the Apocalypse“ von Prof. Sut Jhally über die fatalen Folgen der Reklame (und unseres auf Wachstum basierenden Wirtschaftssystems) auf unsere Gesellschaft. Teil 1 findet Ihr HIER, Teil 2 HIER, Teil 3 HIER und Teil 4 HIER.

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Die Vorstellung von einer anderen Zukunft

Vor über 100 Jahren beobachtete Marx, dass es zwei Richtungen gab, die der Kapitalismus nehmen konnte: in Richtung eines demokratischen „Sozialismus“ oder einer brutalen „Barbarei“. Sowohl langfristige wie auch aktuelle Erkenntnisse scheinen darauf zu deuten, dass wir die zweite Richtung eingeschlagen haben – außer es gelingt uns, schnell alternative Werte zum Tragen zu bringen.

Viele Leute dachten, dass die Umweltkrise der Dreh- und Angelpunkt für das Nachlassen internationaler Spannungen sein könnte, weil wir unsere Abhängigkeit und unsere kollektive Sicherheit und Zukunft auf dem Spiel sahen. Aber wie die Irak-Kriege deutlic machten, wird die Neue Weltordnung auf der Basis des Kampfs nach knappen Ressourcen gebildet. Bevor die Propaganda die Gründe zum „Kampf für Freiheit und Demokratie“ verschob erinnerte George Bush die Amerikaner daran, dass die Truppen in den Golf geschickt werden, um die Ressourcen zu schützen, die „unsere Lebensweise“ zu beschützen. Eine Automobilkultur, die so wie die unsrige auf Produkten basiert, hängt unweigerlich von billigen Ölquellen ab. Und wenn die Kosten dafür 100.000 tote Iraker sind, dann muss das halt so sein. In solch einem Szenario werden die Menschen der Dritten Welt als Feinde angesehen, die unsinnige Ansprüche auf „unsere“ Ressourcen erheben. Die Zukunft und die Dritte Welt kann warten. Unsere kommerziell dominierter Kulturdiskurs erinnert uns jeden Tag mit Macht daran, dass wir alles sofort brauchen. In diesem Sinne ist der Golfkrieg eine Vorschau auf das, was kommen wird. Wenn der Welt die Ressourcen ausgehen, werden die stärksten militärischen Kräfte aktiviert, um den Zugang sicherzustellen.

Die destruktiven Aspekte des Kapitalismus (seine kurzfristige Ausrichtung, das Leugnen kollektiver Werte, die einseitige Betonung des Materiellen) werden inzwischen auch von einigen Menschen erkannt, die ihr Vermögen mit Hilfe des Marktes gemacht haben. Der zum Philantropen mutierte Milliardär George Soros sprach 1997 über die „kapitalistische Bedrohung“ und in bezug auf die Kultur ist die Werbung die Hauptstimme dieser Bedrohung. In dem Maße, wie sie uns in Richtung materieller Dinge zur Befriedigung und weg vom Aufbau sozialer Beziehungen lenkt, schiebt sie uns den Weg zu steigender wirtschaftlicher Produktion entlang, die die kommende Umweltkatastrophe befeuert. In dem Maße, wie Reklame über unsere individuellen und privaten Bedürfnisse spricht, drängt sie Diskussionen über kollektive Themen an die Ränder. In dem Maße, wie sie nur von der Gegenwart erzählt, erschwert sie das Denken über die Zukunft. In dem Maße, wie sie all diese Dinge tut, wird Werbung zu einem Haupthindernis für das Überleben unserer Spezies.

Um aus dieser Situation herauszukommen und neue Sichtweisen auf die Welt zu entwickeln, wird viel Arbeit erfordern, und eine Antwort könnte einfach sein, das Ende der Welt mit einem letzten großen Knall zu genießen, die Party, um alle Partys zu beenden. Die alternative Lösung, die Situation zu ändern, für humane, kollektive Langzeitwerte zu arbeiten, wird einen erheblich größeren Aufwand bedeuten.

Und es gibt Anzeichen dafür, hoffnungsvoll auf die Ergebnisse eines solchen Versuchs zu sein. Es ist wichtig, hervorzuheben, dass der Aufbau und Erhalt der momentanen Struktur der Konsumentenkultur erheblichen Aufwand und viel Mühe erfordert. Der Grund, dass die Konsumentenweltsicht die Welt dominiert, liegt darin, dass tagtäglich Millarden von Dollar dafür ausgegeben werden. Die Konsumentenkultur wird nicht einfach errichtet und läuft dann von alleine. Sie muss durch die Aktivitäten der Reklameindustrie und in zunehmenden Maße der PR-Industrie aufrechterhalten werden. Der Kapitalismus muss sich sehr anstrengen, um uns vom Wert der kommerziellen Vision zu überzeugen. In gewissem Sinne ist der Konsum-Kapitalismus ein Kartenhaus, das auf zerbrechliche Weise durch immense Anstrengungen zusammengehalten wird, und er kann genauso leicht dahin schmezen wie er zusammengehalten wird. Es wird davon abhängen, ob es überlebensfähige/gangbare Alternativen gibt, die die Menschen motivieren, an eine andere Zukunft zu glauben; davon ob es andere Ideen gibt, die genauso angenehm, kraftvoll, spaßig und leidenschaftlich sind, mit denen sich die Menschen identifizieren können.

Ich denke an dieser Stelle an die Arbeiten von Antonio Gramsci, der den berühmten Satz „Pessimismus des Intellekts, Optimismus des Willens“ geprägt hat. „Pessismismus des Intellekts“ heißt, dass man die Realität unserer gegenwärtigen Umstände erkennt, die gewaltigen Machtfelder, die gegen uns sind, analysiert – aber auf die Möglichkeiten und die moralische Erwünschtheit eines sozialen Wandels zu bestehen, ist der „Optimismus des Willens“; in menschliche Werte zu glauben, die eine Inspiration für uns sein werden, sich für unser Überleben einzusetzen.

Ich will nicht zu naiv in Bezug auf die Möglichkeiten eines sozialen Wandels sein. Es muss nicht nur für gemeinsame Werte gekämpft werden, sondern gemeinsame Werte, die individuelle Rechte und individuelle Kreativität berücksichtigen. Es gibt bereits viele repressive Bewegungen, von unseren eigenen christlichen Fundamentalisten bis hin zu den islamschen Eiferern der Taliban in Afghanistan. Die Aufgabe ist nicht einfach. Sie beinhaltet, viele verschiedene Weltanschauungen auszubalancieren und zu integrieren. Wie Ehrenreich schreibt:

Können wir uns eine Gesellschaft vorstellen, die „Kollektivität“ nicht mit den drögen Konsequenzen von Konformität verbindet, sondern mit etwas, das ich nur „Konvivalität“ („convivality“) nennen kann, welche möglicherweise direkt in die soziale Infrastruktur eingebaut werden kann, mit der Möglichkeit, demokratische Beteiligung auf allen Ebenen zu belohnen? Können wir uns eine Gesellhaft vorstellen, die Individualismus nicht verachtet, sondern individuelle kreative Ausdrucksformen, wie auch Regimekritik, Debatten, Nonkonformität, künstlerische Experimente und im weitesten Sinne Abenteuer, wirklich wertschätzt? Das Projekt bleibt das gleiche wie seit jeher: die Konsumentenkultur durch eine wirklich humanen Kultur zu ersetzen. (Ehrenreich 1990, S. 47)

Die Einsätze sind wirklich zu hoch für uns, um uns nicht mit den realen und dräuenden Problemen zu befassen, denen wir uns als Spezies gegenüber sehen – eine progressive und menschenwürdige gemeinsame Lösung für die globale Krise zu finden und unseren Kindern und zukünftigen Generationen eine Welt zu sichern, auf der eine wirklich humanes Leben möglich ist.

Literatur:

  • Commoner, Barry (1971) The Closing Circle; nature, man and technology Knopf, New York
  • Ehrenreich, Barbara (1990) “Laden with Lard” ZETA, July/Aug.
  • Durning, Alan (1991) “Asking How Much is Enough” in Lester Brown et. al. State of the World 1991 Norton, New York.
  • Heilbroner Robert (1980) An Inquiry into the Human Prospect: Updated and Reconsidered for the 1980s Norton, New York.
  • Leiss, William (1976) The Limits to Satisfaction Marion Boyars, London.
  • Leiss, William, Stephen Kline and Sut Jhally (1990) Social Communication in Advertising (second edition) Routledge, New York.
  • Marx, Karl (1976) Capital (Vol 1), tr. B. Brewster, Penguin, London.
  • Nelson, Joyce (1983) “As the Brain Tunes Out, the TV Admen Tune In” Globe and Mail
  • McKibben, Bill (1989) The End of Nature Randon House, New York.
  • Scitovsky, Tibor (1976) The Joyless Economy Oxford University Press, New York
  • Soros, George (1997) “The Capitalist Threat” in The Atlantic Monthly February.

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Werbung am Rande der Apokalypse (Teil 3)

Und hier kommt der dritte Teil meiner Übersetzung des Artikels „Advertising at the Edge of the Apocalypse“ von Prof. Sut Jhally über die üblen Auswirkungen der Reklame auf unsere Gesellschaft. Teil 1 findet Ihr HIER, Teil 2 HIER.

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„So etwas wie eine ‚Gesellschaft‘ gibt es nicht“

Eine Kultur, die von kommerziellen Botschaften dominiert wird, die den Individuen sagt, dass der Weg zum Glück über das Konsumieren von am Markt gekauften Dingen führt, gibt eine sehr sepezielle Antwort auf die Frage „Was ist Gesellschaft“, also was uns in einer bestimmten Art und Weise kollektiv zusammenhält, welche Sorgen oder Interessen wir teilen. Margaret Thatcher, die frühere konservative britische Premierministerin, gab uns die knappste Antwort auf diese Frage aus der Sicht des Marktes. In einem ihrer vermutlich berühmtesten (und berüchtigsten) Zitate sagte sie: „So etwas wie eine ‚Gesellschaft‘ gibt es nicht.“ Nach Frau Thatcher gibt es keine Basis, die wir Gesellschaft nennen können, keine gemeinsamen Werte, keine kollektiven Interessen – Gesellschaft ist nur eine Menge von Individuen, in der jeder für sich handelt.

Genau so spricht auch die Reklame zu uns. Sie spricht uns nicht als Mitglieder einer Gesellschaft an, die über kollektive Themen diskutieren, sondern als Einzelpersonen. Sie redet über unsere individuellen Bedürfnisse und Begierden. Sie spricht nicht über die Dinge, die wir kollektiv angehen müssen, wie Armut, Gesundheitswesen, Wohnungsbau und Obdachlosigkeit, die Umwelt etc. Der Markt apelliert an die schlimmsten Wesenszüge in uns (Gier, Selbstsucht) und entmutigt unsere besten Teile (Mitgefühl, Großzügigkeit).

Dies sollte uns wiederum nicht überraschen. In den Gesellschaften, in denen der Markt dominiert, werden die Dinge gefördert/herausgestellt, die der Markt liefern kann – und Werbung ist die Hauptstimme des Marktes –, so dass Diskussionen über kollektive Themen an die Ränder der Kultur gedrängt werden. Sie sind im Mittelpunkt des Hauptkommunikationssystems unserer Gesellschaft vorhanden. Es ist kein Zufall, dass die Marktvision, die man mit Neo-Konservativen verbindet, genau zur gleichen Zeit dominant wurde, als die Reklame die selben Werte in jede Ecke der Kultur verbreitete. Die weitverbreitete Desillusionierung über die „Regierungen“ (und damit das Denken über Dinge in einer kollektiven Art und Weise) fand in den Bereichen der kommerziellen Kultur extrem fruchtbaren Boden.

Leider befinden wir uns nun sowohl global wie auch national in einer Situation, in der Lösungen für nukleare und Umweltprobleme nur in kollektiver Form gefunden werden können. Der Markt kann nicht mit den Problemen umgehen, denen wir uns im neuen Jahrtausend zu stellen haben. Beispielsweise kann er nicht mit der Bedrohung nuklearer Auslöschung umgehen, die uns auch in der Zeit nach dem Kalten Krieg begleitet. Er kann nicht mit der Erderwärmung umgehen, mit der dünner werdenden Ozonschicht oder der Ressourcenerschöpfung. Die Auswirkungen dessen, wie wir unserem „Business“ nachgehen, sind nicht mehr lokal beschränkt, sie sind nun global und wir müssen internationale und kollektive Wege finden, ihnen zu begegnen. Individuelles Handeln wird nicht ausreichen.

Wie finden wir im eigenen Land einen Weg, mit Themen umzugehen wie den alptraumhaften Innenstädten, dem Ausbreiten von Armut, der Vernachlässigung von einer Gesundheitsversorgung für die verletztlichsten Schichten der Bevölkerung? Wie können wir realistisch und leidenschaftlich eine Lösung für solche Probleme finden, wenn wir in einer Kultur leben, deren zentrale Botschaft lautet: „Don’t worry, be happy“ (Mach dir keine Sorgen, sei glücklich)? Wie Barbara Ehrenreich sagt:

Fernsehwerbung bietet uns Lösungen für hunderte von Problemen, von denen wir nicht mal wussten, dass wir sie hatten – vom „Morgen-Mundgeruch“ bis zur Shampooaufrüstung –, aber nirgendwo in der Konsumkultur finden wir irgendjemanden, der uns solch profanen Notwendigkeiten wie Gesundheitsvorsorge, Kinderpflege, Betreuung oder akademische Bildung anbietet. Die Kehrseite des Konsumenten-Spektakels… ist der sterbende und verarmte öffentliche Sektor. Wir haben Teenage Mutant Ninja Turtles, finden aber keine Möglichkeit, das Fünftel der amerikanischen Kinder auszubilden, die in Armut aufwachsen. Wir haben Dutzende von Frühstücksflockenvariationen, aber keine Hilfe für die Hungrigen. (Ehrenreich 1990, S. 47)

In diesem Sinne verlagert Werbung systematisch die sozialen Schlüsselthemen an den Rand der Kultur und spricht statt dessen in kraftvollen Worten von individuellen Wünschen, Fantasien, Vergnügen und Bequemlichkeit.

Zum Teil liegt dies an der Monopolisierung des kulturellen Lebens durch die Werbung. Es gibt keine Räume mehr für unterschiedliche Arten von Diskussionen, keinen Platz in der Mitte der Gesellschaft, in der alternative Werte ausgedrückt werden könnten. Aber es liegt auch in dem Versagen derjenigen, die sich um kollektive Themen bemühen, alternative Visionen zu erschaffen, die  es in irgendeiner Art und Weise mit den kommerziellen aufnehmen können. Die wichtigsten Alternativen, die bisher angeboten wurden, waren grauer und trübseliger Staatsdirigismus. Dies geschah nicht nur in den westlichen Gesellschaften, sondern auch in den ehemaligen sog. „sozialistischen“ Gesellschaften Europas. Diese repressiven Gesellschaften fanden nie einen Weg, sich auf angenehme Art mit den Menschen zu verbinden, sie verbannten Fragen des Genusses und individuellen Ausdrucks zu den nicht-wichtigen und ablenkenden Aspekten des sozialen Lebens. Dies war eines der Kernversagen des Kommunismus in Osteuropa. Ehrenreich erinnert uns daran, dass er nicht nur unfähig war, materielle Güter zu liefern, sondern genauso nicht dazu in der Lage, eine wirklich menschliche „ideologische Erwiderung auf die kraftvollen vertführerischen Botschaften der kapitalistischen Konsumkultur.“ (Ehrenreich 1990, S. 47) Die Probleme sind hierzulande nicht weniger schwerwiegend.

Alles Verführerische und Ansprechende wird in dem (sorgfältig privatisierten) Konsumentenspektakel verortet. Im Gegensatz dazu zeichnet sich der öffenliche Sektor als ein Bereich bar jeder erotischen Versprechungen ab – es ist die Heimat des IRS (in etwa den deutschen Finanzämtern entsprechend), der DMV (Department of Motor Vehicles = Kraftfahrzeugbundesamt) und anderer verwirrender, nerviger Bürokratien. Aus dem Grund kämpfen nur wenige Menschen auf politischer Ebene für eine bundesweite Krankenversicherung und Elternurlaub, obwohl viele diese Dinge wollen. „‚Notwendigkeit‘ ist nicht genug; wir müssen einen Weg finden, die Möglichkeiten eines aktivistischen öffentlichen Sektors attraktiver zu machen und die Möglichkeiten von öffentlichem Aktivismus glamouröser darzustellen.“ (Ehrenreich 1990, S. 47)

Die zwingend erforderliche Aufgabe für all jene, die andere Werte verbreiten wollen (als die der kommerziellen Kultur), besteht darin, den Kampf für soziale Veränderungen unterhaltsam und sexy zu machen. Damit meine ich nicht, dass wir sexuell aufgeladene Bilder einsetzen, sondern dass wir einen Weg finden müssen, über den ganzen Kampf gegen Armut, Obdachlosigkeit, für ein Gesundheitswesen, Kinderpflege und Umweltschutz in Begriffen zu denken, die mit Wohlgefühl, Vergnügen und Glück zu tun haben.

Um diese „Glamourösisierung“ der kollektiven Themen möglich zu machen, ist es erforderlich, dass das derzeitige kommerzielle Monopol der Kommunikationskanäle zugunsten eines demokratischeren Zugangs aufgebrochen wird, wo schwierige Diskussionen über wichtige und relevante Themen möglich werden. Obwohl die Situation hoffnungslos erscheinen mag, sollten wir uns daran erinnern, für wie wichtig der Kapitalismus sein Monopol auf die Fantasien/Vorstellungen hält. Die schrittweisen Kampagnen der US-Regierung gegen die kubanische Revolution und die Besessenheit unserer nationalen Sicherheitseinrichtungen mit der Sandinistischen Revolution in Nicaragua in den 1980er Jahren zeigten deutlich die Wichtigkeit, die der Kapitalismus dem Zerschlagen alternativer Modelle beimisst. Und obwohl die US-Regierung fortfährt, die barbarischsten, brutalsten und mörderischsten Regime in der ganzen Welt zu unterstützen, hat sie es speziell auf die Regierungen abgesehen, die versucht haben, den Reichtum zu den Ärmeren umzuverteilen und die kollektive Werte den Werten von Eigennutz und Gier vorzogen. Das Monopol auf die Vision der Menschen zu haben ist zentral, und der Kapitalismus weiß das.

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Alsbald geht es weiter mit dem nächsten Teil (insgesamt wird es fünf Teile geben).

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Die Auswüchse der Marktwirtschaft im Gesundheitsbereich

© lu75br, stock.xchng

Ob die sogenannte Soziale Marktwirtschaft nun das beste vorstellbare System ist, um das Zusammensein und das Zusammenwirtschaften von Menschen zu organisieren, darüber streiten sich die Gelehrten wie die Laien. Gerade, wenn es um Produktion und Güteraustausch geht, mag man der Marktwirtschaft durchaus einen gewissen Nutzen und Sinn zusprechen (obwohl selbst in diesem Bereich die Meinungen auseinander gehen und man sicherlich auch viele Punkte finden kann, die gegen diese Organisationsform sprechen). Wo das Ganze aber ad absurdum geführt und pervertiert wird, ist, wenn man den Gedanken der Marktgängigkeit, also dass alles einen Preis hat und eine Art Produkt darstellt, das profitmaximierend angeboten werden muss, auch auf Bereiche überträgt, die normalerweise keinen wirtschaftlichen Zwängen unterliegen sollten, weil es z.B. um soziale Belange geht.

Privatisierungen von Schulen, öffentlichem Personennahverkehr, der Wasserversorgung oder der Verwaltung sind einige der Beispiele, in denen die Logik des Marktes eigentlich nichts zu suchen haben sollte, weil sonst die falschen Prioritäten gesetzt werden und Entscheidungen zu Ungunsten der Menschen fallen. Genauso ist auch der Gesundheitsbereich ein Teil des Gemeinwesens, in dem marktwirtschaftliches, profitorientiertes Denken eingezogen ist und mitnichten zu günstiger und besserer Patientenversorgung geführt hat, wie es die Hohepriester des Marktes immer versprechen.  Ein krasses Beispiel dafür lieferte die Markt-Sendung im WDR-Fernsehen – in „Ärzte: Abrechnungsoptimierung“ wird deutlich, wohin das kostenkürzende und gleichzeitig gewinnsteigernde Streben so führen kann; zu Lasten aller Krankenversicherten:

Bei einer Infusion rinnt Tropfen für Tropfen in den Körper des Patienten. Je länger die Behandlung dauert, desto mehr Geld bringt sie dem behandelnden Arzt. Die Verlockung ist groß, daraus ein gutes Geschäft zu machen.

„Manchmal werden ja rein zu Abrechnungszwecken Infusionen länger durchgeführt, zum Beispiel 35 Minuten statt 25 Minuten, als es erforderlich wäre. Das wäre einerseits in der Abrechnung Abrechnungsbetrug. Für den Patienten stellt es aber eine Körperverletzung dar, weil er ja viel länger am Tropf hängt, als es notwendig wäre, und das ist eine bodenlose Frechheit“, erklärt Dina Michels von der Prüfgruppe Abrechnungsmanipulation der Krankenkasse KKH-Allianz. (…)

(…) Das Thema „Abrechnungsoptimierung“ haben inzwischen auch Beratungsunternehmen als lukratives Geschäft entdeckt. Welche Behandlung muss wie zeitversetzt durchgeführt werden? Was bringt ein gutes Honorar bei geringem Arbeitsaufwand? Und wie mache ich aus einer Kassenleistung eine private Behandlung. Geworben wird mit Slogans wie „Lücken im System finden“ und „Gestaltungsmöglichkeiten“, „Honorargewinn“ und „gewusst wie“. In ein- bis zweitägigen Seminaren werden Ärzte und Praxispersonal auch beraten, wie sie das alles „rechtssicher gestalten“ können.

Ein besonders erfolgreicher Anbieter von Kursen ist der Zahnarzt Dr. Peter Esser. Er sagt: „Die Praxen haben ein vitales Interesse daran. Das heißt, wenn Neuerungen da sind, sind die Kurse sogar überbucht. Ich persönlich werde im 4. Quartal, wenn die neue Gebührenordnung wirklich verabschiedet wird, allein ungefähr 50 bis 70 Kurse halten – bundesweit.“ (…)

Auch die ZDF-Sendung Frontal 21 beschäftigt sich regelmäßig mit Fehlentwicklungen in punkto Privatisierung und Gesundheitssystem. So gab es neulich einen empörenden Betrag zur Schweinegrippe-„Pandemie“. Richtig, diese ach so furchtbare Seuche, die mehrere Leute dahingerafft hat und das Ende der Menschheit einläuten sollte. Gedrängt von der Pharmaindustrie wurden vond er Regierung großangelegte Impfprogramme gestartet und gewaltige Mengen an Impfstoff von Glaxo Smithkline geordert – auf denen der Staat dann sitzen blieb, weil sich die Menschen, aller medialen Beschallung zum Trotz, einfach nicht in die richtige Panikstimmung versetzen ließen. Schon ärgerlich, wenn die Bürger einen eigenen Kopf haben  – „Um Antwort wird gebeten“:

Von den gekauften 50 Millionen Dosen des Impfstoffs gegen die Schweinegrippe können nur etwa vier Millionen verimpft, 16 Millionen können Sie bei Glaxo-Smith-Kline gerade noch abbestellt werden. Der Rest – rund 30 Millionen Dosen – kommt auf Lager. Nun wird alles gestapelt irgendwo an einem geheimen Ort.

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Affluenza oder: Wohin mit all dem Schund?

Ich weiß nicht, ob sie Euch auch schon einmal aufgefallen sind – diese etwas sonderbar anmutenden Gebäude, die mit Namen wie „SelfStorage“ o.ä. beschriftet sind (bei der Einfahrt nach Hamburg über die Kieler Straße kann man z.B. so ein Exemplar „bewundern“) und im Prinzip aus Lagerräumen bestehen, die jedermann mieten kann, um überschüssigen Krams unterzustellen. Dass dieser Trend aus den USA kommt, dürfte dabei nicht verwundern. Auf jeden Fall ist dieser Geschäftszweig ein augenfälliges Symbol für unsere auf Kaufen und Horten und Besitzen ausgerichtete Konsumgesellschaft, in der die Menschen viel arbiten, um sich in der verbleibenden Zeit viel kaufen zu können – oft genug Dinge, die man nicht wirklich braucht oder nur kurzzeitig, um einem Trend hinterherzuhecheln, die aber nichts desto trotz unser Geld kosten, für das wir vorher schuften mussten. Ein irgendwie absurder Kreislauf.

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Systemalternative: Konzept Gemeinwohl-Ökonomie

Wer meinen Blog schon eine Weile verfolgt, wird wissen, dass ich mir an dieser Stelle auch immer mal wieder Gedanken darüber mache, wie eine sinnvolle und vor allem auch umsetzbare Alternative zu  unserem derzeit herrschenden kapitalistischen/marktradikalen Wirtschaftsmodell aussehen könnte. Denn dass dieses Prinzip des „immer mehr produzieren um immer mehr zu konsumieren“, weil die Wirtschaft am permanent notwendigen Wachstumstropf hängt, nicht nachhaltig ist, zeigt sich immer wieder und immer öfter, vor allem in den vergangenen zwei Jahrzehnten. Das Wachstum, das Anleger und Spekulanten von „ihren“ Unternehmen erwarten, geht zu Lasten der Umwelt und oft genug zu Lasten einer vielfältigen und lebenswerten Gesellschaft, die nicht unter dem Druck der kompletten Kommerzialisierung und Vermarktung steht. Der „real existierende Sozialismus“ mit seiner staatlich gelenkten Wirtschaft („Staats-Kapitalismus“) hat sich als nicht durchführbare Variante erwiesen. Den Marktgesetzen mehr oder weniger freien Lauf zu lassen, weil die „unsichtbare Hand des Marktes“ schon alles richten wird, wenn man nur Konkurrenz, Eigennutz und Wettbewerb fördert, stehe ich ebenfalls skeptisch gegenüber, wie ich auch schon an einigen Stellen ausgeführt habe.

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Illegaler Handel mit Hundebabys

Jaja, der Markt hat ja angeblich immer Recht und regelt alles optimal… Wohin die komplette Durchvermarktung des Lebens und der kurzsichtige Billigwahn der Menschen jedoch auch führt, zeigte quer im Bayerischen Fernsehen letzten Donnerstag – „Welpen aus dem Kofferraum: Illegaler Handel mit Hundebabys“ (interessant auch die vielen Zuschauerkommentare dort!):

Weil reinrassige Hundebabys ein Vermögen kosten, kaufen sich viele Deutsche übers Internet ihr Schmusetier. Hier bekommt man edle Welpen aus Osteuropa schon für ein Drittel des regulären Preises. Erst hinterher merken die Käufer, dass sie weder sich noch dem Tier einen Gefallen getan haben. Die schlecht gepflegten Hunde leiden oft an Durchfall, Viruserkrankungen oder Leberentzündung. Viele von ihnen sterben schon kurz nach dem Kauf. quer hat einen der Hundedealer, der drei Welpen auf einem Parkplatz bei Holzkirchen verhökern wollte, mit Kamera, Polizei und Amtstierarzt überrascht.

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Bedürfnisorientierte Versorgungswirtschaft (BVW) statt Kapitalismus – Eine Kritik der Marktwirtschaft und die Umrisse einer Alternative

Es wird Zeit, den Blick mal wieder ein wenig über den Tellerrand zu heben – wer ein wenig Zeit und Muße hat (ist ja bald Wochenende), der kann selbige ja mit der Lektüre des sehr interessanten Artikels „Ihr sollt Euch ein Bild machen – die Bedürfnisorientierte Versorgungswirtschaft“ des Social Innovation Networks verbringen. Autor Andreas Exner befasst sich mit dem vermeintlichen „Denkverbot“, sich eine Gesellschaft jenseits der jetzigen, durch alle Parteien in Beton gegossenen „freien Marktwirtschaft“ vorzustellen und stellt das Buch „Die Bedürfnisorientierte Versorgungswirtschaft“ von Alfred Fresnin vor.

(…) Gekonnt deshalb, weil der Autor in einer Detailliertheit, die man selten findet, auf die Frage antwortet: Ja, aber wie soll eine nicht-kapitalistische Gesellschaft denn aussehen? Ist sie überhaupt denkbar? Mit Gewinn tut Fresin das, weil sein Bild der nicht-kapitalistischen Gesellschaft die Fragestellung, wie eine solche Gesellschaft unserer Meinung nach gestaltet werden könnte, diskutierbar macht. Fresins Kritik des Kapitalismus ist dabei ebenso zutreffend, systematisch und nachvollziehbar argumentiert wie er vermeintliche Alternativen – allen voran den Sowjetsozialismus – mit Sachverstand analysiert, zugleich historische Erfahrungen nicht-kapitalistischer Produktionsweisen untersucht und daraus seine “Do’s and Dont’s” für ein Leben nach dem Kapitalismus gewinnt. (…)

Das komplette Werk in der Zweitauflage kann man auch online im Blog des Autoren nachlesen, was natürlich ein toller Service ist! Das Inhaltsverzeichnis klingt auf jeden Fall vielversprechend:

VORBEMERKUNGEN

Vorbemerkungen zur zweiten Auflage

EINFÜHRENDER LEITFADEN

Teil 1: Kritik der Marktwirtschaft
Teil 2: Das alternative Modell
Teil 3: Frühere alternative Modelle und realisierte Versuche
Ergänzende Bemerkungen

DIE NOTWENDIGKEITEN EINER UNNÖTIGEN ÖKONOMIE

1 Privateigentum und Geld
2 Geld und Profit
3 Konkurrenz um den Profit
4 Konkurrenz um den Arbeitsplatz
5 Geld als Kredit
6 Kredit als Spekulation
7 Resümee
Ergänzende Bemerkungen

DAS ELEND DER MARKTWIRTSCHAFT

1 Armut
2 Arbeit
2.1 Der schlechte Ruf der Arbeit in der Marktwirtschaft

2.2 Moderne Arbeit
3 Gesundheit
4 Umwelt
5 Krieg und Frieden
6 Resümee

DER STAATLICHE UMGANG MIT DER MARKTWIRTSCHAFT UND DEREN ELEND

1 Grundsätzliches zum bürgerlichen Staat
1.1 „Wer“ ist der bürgerliche Staat?

1.2 Charakteristika des bürgerlichen Staates
1.3 Der funktionale Umgang mit den Staatsbürgern
2 Menschenfreundliche (soziale) Marktwirtschaft?
2.1 Die Reduzierung der „Normalarbeitszeit“
2.2 Was ist von staatlicher Politik zu erwarten?
2.2.1 Armut / Wohlstand
2.2.2 Arbeit
2.2.3 Gesundheit
2.2.4 Umwelt
2.2.5 Krieg und Frieden
2.3 Das Verhältnis des Bürgers zu Staat und Marktwirtschaft
3 Resümee

GRUNDRISS DER BVW

1 Zwecke der BVW
2 Voraussetzungen der BVW
2.1 Vergesellschaftung der Produktionsmittel

2.2 Gemeinsamer Wille
2.3 Hohes Niveau der Technologie
2.4 Überregionale Durch- und Umsetzung der BVW
3 Ausgangspunkt: Erfassung der Bedürfnisse und des Bedarfs
4 Planung der Produktion und Leistungserstellung
4.1 Aufgaben der Planungskomitees
4.2 Mitarbeiter der Planungskomitees
4.3 Vielfältigkeit der Güter
5 Produktion von Gebrauchswerten
5.1 Vergesellschaftung (versus Privateigentum)

5.2 Gebrauchswert ( versus Tauschwert)
5.3 Planzahlen
5.4 Qualität
5.5 Produktivität
5.6 Einhaltung der Liefertermine
6 Arbeit (und Zuteilung) in der BVW
6.1 Zweck der Arbeit

6.2 Planung der Arbeit
6.3 Angenehme Arbeitsbedingungen
6.4 Arbeit und Zuteilung
6.4.1 Zuteilungsstufen (Dreistufenmodell)
6.4.1.1. Grundstufe (Grundanspruch)
6.4.1.2. Allgemeinstufe (Allgemeinversorgung)
6.4.1.3. Sonderstufe (Sonderversorgung)
6.4.2 Bewertung der Arbeit
6.4.2.1. Schwere der Arbeit
6.4.2.2. Zulauf zu bestimmten Arbeiten
6.4.2.3. Ausführung der Arbeit
6.4.3 Arbeitszeiterfassung
6.5. Mögliche Schwachpunkte des Arbeits- und Zuteilungsmodells?
6.6 Andere Güterzuteilungsmodelle
6.6.1 Geldzirkulationsmodell
6.6.2 Arbeitsgeldmodell
6.6.3 Fixkreditmodell
6.6.4 Mehrstufenmodell
6.6.5 „Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen“
6.6.6 Resümee Zuteilungsmodelle
7 Zuteilung
7.1 Zuteilungssystem
7.2 Information
7.3 Chipkarte
7.4 Nutzungsdauer
7.5 Spezielle Güter und Leistungen
7.5.1 Dienstleistungen
7.5.2 Wohnungen
7.5.3 Speisepavillons / Nachtarbeit
7.5.4 Haushaltsarbeit
7.5.5 Kunst und Sport
8 Ausbildung
9 Gesundheit
10 Umwelt
11 Politik
11.1 Die (politischen) Gremien
11.2 Verbindliche Regelungen
11.3 Sicherheit und Beurteilungsinstanzen
11.4 Informationen
12 Ethik
12.1 Erstes Beispiel: Anerkennung der Person
12.2 Zweites Beispiel: Gleichberechtigung
13 Außenhandel, Außenpolitik

DER ÜBERGANG

1 Überzeugungsarbeit
2 Stichworte zum Umbruch
3 Die Umgestaltung
3.1 Erste Phase
3.1.1 Politik
3.1.2 Ökonomie
3.1.3 Arbeit
3.1.4 Gesundheit
3.1.5 Ausbildung
3.2 Zweite Phase
3.3 Dritte Phase

DIE GEGNER DER BVW (UND IHRE ARGUMENTE)

1 Der (erfolgreiche) bürgerliche Staat
2 Nutznießer der Marktwirtschaft
3 Charakter des Menschen
3.1 Erziehung
3.2 Homo homini lupus
3.3 Die Vernunft des Menschen
3.4 Arbeitsmoral
3.5 Konkurrenz
4 Ökonomie
4.1 Planung
4.2 Knappheit
4.3 Geld und Preis
4.4 Sowjetökonomie – „Realer Sozialismus“
5 Demokratische Werte
5.1 Freiheit
5.2 Individualität
5.3 Freie Wahlen
6 Tugend

DIE ALTERNATIVE GESELLSCHAFT ALS UTOPIE

1 Thomas Morus – „Utopia“
1.1 Erstes Buch (Kritik)
1.2 Zweites Buch (Modell)
1.3 Resümee

2 Edward Bellamy – „Looking Backward“
2.1 Kritik der Marktwirtschaft
2.2 Die neue Gesellschaft
2.3 Resümee

DIE NICHT-UTOPIE: DER WISSENSCHAFTLICHE SOZIALISMUS

1 Kritik am Kapitalismus
2 Das Programm
3 Wissenschaft statt Utopie
4 Historischer Materialismus
5 Resümee

REALISIERTE VERSUCHE ALTERNATIVER ÖKONOMIEN

1 Vorspann: Die Reduktionen in Paraguay
1.1 Errichtung
1.2 Versorgungswirtschaft
1.3 Resümee

2 Der Kriegskommunismus und der Reale Sozialismus
2.1 Der Kriegskommunismus
2.1.1 Kritik an der Marktwirtschaft
2.1.2 Vorstellungen hinsichtlich einer neuen Gesellschaft
2.1.3 Die Voraussetzungen des Übergangs zum Kommunismus
2.1.4 Die Umgestaltung
2.1.4.1 Industrie

2.1.4.2 Landwirtschaft
2.1.4.3 Arbeit und Verteilung
2.14.4 Geld
2.1.5 Der Abbruch
2.1.6 Resümee
2.2 Der Reale Sozialismus
2.2.1 Die Etablierung des Sozialismus – Aufstieg zur Weltmacht
2.2.2 Kollektivierung, Verstaatlichung, Vergesellschaftung
2.2.3 Revidierte Vorstellungen hinsichtlich einer neuen Gesellschaft?
2.2.4 Vom Sozialismus zum Kommunismus
2.2.5 Ausnutzung der Ware – Geld – Beziehung
2.2.6 Die staatlich dirigierte Warenwirtschaft
2.2.7 Anmerkungen zum politischen System / Stalinismus
2.2.8 Resümee

3 Der Dritte Weg – Volksrepublik China
3.1 Maoistisch sozialistische Ära
3.1.1 Die Gründung des „roten“ China

3.1.2 Maoismus
3.1.3 Entwicklung bis Maos Tod
3.1.4 Resümee
3.2 Postmaoistische Ära
3.2.1 „Sozialistische Warenwirtschaft“ (ab 1978)
3.2.2 „Geplante Marktwirtschaft ohne Kapitalismus“ (ab 1984)
3.2.3 „Sozialistische Marktwirtschaft“ (ab 1994)
3.2.4 Resümee

SCHLUSSBEMERKUNG

LITERATURANGABEN

ANHANG

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