Kategorie: Wirtschaft Seite 23 von 54

Debakel und Etikettenschwindel in der Öko-Mode-Branche

© dnabil, stock.chng

Ich hoffe, keiner meiner Leser gibt sich dem Glauben hin, dass mit der Einführung von Bio-Siegeln und dem zunehmendem Verkauf entsprechend gelabelter Ware die bunte Warenwelt des nimmermüden Konsums mit einem Mal super und duper wäre. Natürlich („natürlich“ für unser profitmaximierendes Wirtschaftssystem) stürzen sich im Zuge des stetig wachsenden Ökomarktes auch immer mehr Unternehmen auf dieses Segment, denen es nur um den Umsatz und nicht um Nachhaltigkeit, Ökologie o.ä. geht – und leider wird in diesem Bereich auch viel getrickst und gemogelt. Nicht nur im Lebensmittel- und Konsumgüterbereich wird mit frei erfundenen Pseudo-Bio-Aufdrucken, die den Verbraucher einlullen sollen, hantiert (wie vor gut einem Jahr mal die Sendung Markt zeigte („Abzocke mit Bio-Labeln?“)), sondern auch die Modebranche tut sich hier unrühmlich hervor. Glocalist berichtete im Sommer in „Debakel und Etikettenschwindel in der Öko-Mode-Branche“ über entsprechend unerfreuliche Testergebnisse. Klar ist – selbst wenn ein Hemd bei H&M aus Biobaumwolle sein sollte, heißt das noch lange nicht, dass es auch unter menschenwürdigen Bedingungen hergestellt wurde und zur Färbung etc. keine chemischen Stoffe Einsatz fanden (wie es leider sehr oft der Fall ist).

Wie schon mehrfach auf Glocalist kritisch hinterfragend berichtet (…) hat nun im aktuellen Testbericht vom Monat August der Stiftung Warentest weitere Bestätigung erfahren. Der Verbraucherdachverband vzbv in Berlin spricht von Etikettenschwindel und fordert harte gesetzliche Maßnahmen.

Eine gesetzliche Informationspflicht von Unternehmen zu den Umwelt- und Sozialstandards ihrer Produkte fordert der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). Denn viele Firmen im Textilhandel versprechen ihren Kunden mehr Umwelt- und Sozialverantwortung als sie einhalten. (…)

In der Untersuchung der Stiftung Warentest hatten besonders enttäuschend Hersteller von T-Shirts aus Bio-Baumwolle abgeschnitten. Gesamt wurden 20 Hersteller befragt. Der Skandal: Viele Hersteller haben den Testern von Stiftung Warentest den Zugang und die Informationen verweigert. Sie konnten nicht nachweisen, ob die Baumwolle tatsächlich biologisch hergestellt wurde. “Wer Bio auf ein Produkt schreibt, muss auch in der Lage sein, die Herkunft und Qualität nachzuweisen. Im Lebensmittelhandel wäre es den Unternehmen längst untersagt, ihre Ware weiter als biologisch auszuloben”, kritisiert Billen. (…)

Kritische Berichte zu Öko-Mode und Nachhaltigkeit auf Glocalist:

– Grüner Mode-Award mit Fragezeichen > bit.ly/dyqtVZ

– Betrug bei Bio-Zertifizierung von Baumwolle? > bit.ly/7oPAi9

– Bio-Baumwoll Schwindel > bit.ly/aklz2L

– Südwind-Studie zu “fairer Mode” > bit.ly/5bHlgu

– Textilien aus “Biobambus” > bit.ly/9tlDEP

– Outdoor-Mode nicht sozial gerecht > bit.ly/bdibv5

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Lesetipps: „Konzerne schmücken sich mit Indie“ / Bitte kein BIP / Einfach nur Bier / Patente auf Fisch

Mein aktueller Blick durch’s Netz… Heute mit einem interessanten Artikel der taz zum Thema Musik/Indie/Kommerzialisierung: „Konzerne schmücken sich mit ‚Indie‘“. Independet-Musik bezeichnete vor längerer Zeit mal Bands, deren Platten nicht auf den großen Majorlabels veröffentlicht wurden (unabhängig vom Musikstil). Im Laufe der Zeit wandelte sich die Bedeutung und immer mehr wurde „Indie“. Selbst Megaseller, die große Arenen ausverkaufen (Coldplay, Placebo, Muse) dürfen sich diese Bezeichnung noch ans Revers heften. Und wie immer, wenn es darum geht, Trends zu befeuern und zu monetisieren, ist die Reklamewirtschaft vorne dabei. Mittlerweile dudelt bei jedem Fernsehspot ein „Indie“-Hit im Hintergrund und eine ganze Industrie verdient gut am Pflegen eines rebellischen Images von Bands, die längst zu eigenen Marken geworden sind. Die taz befasst sich ein wenig mehr mit dieser Entwicklung, u.a. am Beispiel der Band Revolverheld, die sich von VW mit nagelneuen Autos ködern kaufen unterstützen lässt:

Harte Post, die da ungefragt in unseren elektronischen Briefkasten flatterte: Von der laut Website international operierenden, allzeit bescheidwissenden PR-Agentur GoSee etwa, die die neue “Rockstar inspirierte” Burberry-Kollektion mit den höllisch SCHMERZbereitenden Worten anpreist: “Der kommende Sommer wird so was von Indie Rock!” Richtig gelesen, Indie Rock. Indie Rock?! Der leidgeprüfteste aller leidgeprüften Begriffe mag schon längstens 1.000 Tode gestorben sein. Dahingesiecht wegen Inhaltsleere. Oder mangels Nachfrage. Egal, jetzt reanimiert ihn die britische Modefirma, deren Karos jede zweite SUV-Hutablage schmücken, als “Must Have der Saison”. (…)

(…) In rebellischen Lackschuhen und zu Burberry-Musik im “Dynaudio Soundsystem” eines VW Tiguan in der verkehrsberuhigten Zone ganz langsam über die Stolperschwellen fahrend: So stellt man sich die neuen Indie Rocker vor. Zitat aus einer anderen Mail: “Im Rahmen einer Kooperation zwischen Volkswagen und Revolverheld übernahm die deutsche Rockband am Donnerstag fünf neue Tiguan.” (…)

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Das Bahn-Fiasko

So, heute wieder ein Doku-Tipp – die NDR-Sendung Panorama (die zugegebenermaßen nicht immer sehr tiefgründig, sondern zuweilen eher reißerisch ist (siehe die missglückte Doku über Biolebensmittel, die vor teils hanebüchenen und tendenziösen Fehl„informationen“ nur so strotzte)) befasste sich mit der aktuell besonders stark in der Kritik stehenden Deutschen Bahn. Einem Konzern, der seit vielen Jahren „fit für die Börse” gemacht werden soll und dabei sein Kerngeschäft bzw. seine eigentliche Aufgabe, nämlich den Bürgern des Landes eine gut zugänglich Mobilität jenseits des Autowahns zu ermöglichen, immer weiter aus den Augen verliert. Nebenstrecken und Bahnhöfe werden geschlossen, Wartungen vernachlässigt, dafür Prestigeprojekte und weltweite Expansionen (von denen die Menschen nichts haben) vorangetrieben. Diesen Missständen geht die Dokumentation „Das Bahn-Fiasko“ auf den Grund:

Dannenberg in Niedersachsen. Nur alle drei Stunden fährt hier noch ein Zug ab. Weil die Gleise alt und voller Unkraut sind, ächzen die Waggons im Schritttempo in den Bahnhof. Das Gebäude gammelt vor sich hin, Fahrkarten verkauft hier nur noch die Diakonie. Dabei gäbe es laut Fahrgastverband einen viel höheren Bedarf an Service und Anschlüssen. Doch die Bahn vernachlässigt offenbar den Nahverkehr, steckt das Geld lieber in umstrittene Prestigeprojekte wie Stuttgart21 oder internationale Managerträume im Logistikbereich.Von der Gigantonomie hat man in Gemeinden wie Eickeloh im Landkreis Soltau-Fallingbostel wenig. Hier mussten die Bürger mit ansehen, wie in diesem Sommer ihr Bahnhof als Haltepunkt aufgegeben wurde. In Braunschweig wurde über Jahre hinweg ein kompletter Schienenring samt Ausweichstrecken abgebaut. Und in Dömitz haben die Menschen die Hoffnung längst aufgegeben, ihre schrottreife Eisenbahnbrücke könnte irgendwann wieder Züge über die Elbe führen.

Gesine Enwaldt und Kersten Schüßler auf den Spuren eines Konzerns, der in seiner Großmannssucht viel zu häufig die einfachen Bahnfahrer aufs Abstellgleis stellt.

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Surftipp: Kentucky Fried Cruelty / Kentucky Fried Chicken (KFC) quält Hühner

Dass die ganzen Fast-Food-Ketten mit ihrer minderwertigen Kost, ihrem Fokus auf möglichst billiges Fleisch, auf viel Fett und Süßes, der Gesundheit der Weltbevölkerung so einiges antun, ist ja nun nichts Neues. Dass Burger für 1 oder 2 € nur zustande kommen können, wenn die Zutaten unter möglichst industriell-rationellen Umständen angebaut und erzeugt werden, dürfte auch jedem klar sein, wenn er einen Moment innehält. Wie gut wird es einem Rind wohl gegangen sein, dass da durch den Fleischwolf gedreht wird und am Ende für einen Spottpreis verscherbelt wird? Massentierhaltung ist hier das Stichwort.

Natürlich betrifft dies nicht nur die Marktführer McDoof und Burger King, sondern z.B. auch die auf Geflügelkram spezialisierte Kette Kentucky Freid Chicken. Diese geht bei der „Herstellung“ ihrer Hühner offenbar so besonders skrupellos vor, dass die Tierschutzorganisation PETA eine eigene Aktion ins Leben gerufen hat – Kentucky Fried Cruelty, zu der es auch eine eigene Website gibt, sogar auf Deutsch („Kentucky Fried Chicken quält Hühner“). Sie wollen darüber aufklären, welche Geschäftspolitik die Kunden mit ihren Einkäufen unterstützen und wie die grausamen Bedingungen aussehen, unter denen das Gefügel für KFC entsteht. Auch diverse MusikerInnen und „Promis“ wie Bryan Adams, Pamela Anderson oder P!nk haben sich der Aktion angeschlossen und rufen zum Boykott dieser Schnellimbisse auf.

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Konsumaniac – Online-Edutainment-Spiel

Den Wahnsinn unseres Konsumzeitalters kann man Jüngeren sicherlich besonders gut in spielerischer Form vermitteln. Nicht ohne Grund sind z.B. die kritisch-satirischen Filme von Alexander Lehmann („Du bist Terrorist“, „Rette Deine Freiheit“) oder auch „The Story of Stuff“ so beliebt, denn dort werden komplexe Zusammenhänge aufs Wesentliche reduziert und amüsant und unterhaltsam dargereicht. Einen vergleichbaren Weg schlägt auch die österreichische Forum Umweltbildung („Österreichisches Portal zur Umweltbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung“) ein – in ihrem Onlinespiel „Konsumaniac“, das auch für den Einsatz in Schulen konzipiert ist, will sie die Auswirkungen, die Konsumentscheidungen jedes einzelnen haben, beleuchten und zeigt darin ebenfalls, welche Probleme beim ganz normalen Einkauf im Supermarkt oder Kleidungsgeschäft lauern – die Hintergründe von billigen Preisen und miesen Produktionsbedingungen kommen hier ebenso zur Sprache wie die Gefahren der Verschuldung für den Konsum. Ebenso werden Alternativen wie Second Hand-Läden oder Car Sharing vorgestellt. Also alles sehr löblich!

Willkommen beim neuen KonsuManiac, dem spielerischen Blick hinter die Kulissen von Lebensstil und Konsum

Wir kennen alle das Gefühl in Mitten eines samstäglichen Konsumrausches zu sein: Eingequetscht zwischen der Vorfreude am soeben Gekauften und dem Stolz des/der „Neubesitzenden“ pocht es leise aber aufdringlich – das schlechte Gewissen: KonsumfetischistIn,  KonsuManiac!!! Genährt aus den letzten Berichten über Kinderarbeit und untermalt von neuen Infos über das Sündenregister einzelner Produktmarken kommen die ersten Fragen, ob das eine oder andere Produkt auch wirklich notwendig gewesen ist bzw. ob es nicht eine nachhaltigere Alternative gegeben hätte. Aber, muss es überhaupt immer nur Konsum sein, der uns Befriedigung verschafft, oder gibt es einen nachhaltigeren Lebensstil, der Freude schafft, ohne dem täglichen Konsumwahn zu verfallen?

Wie sieht nun ein nachhaltiger Lebensstil aus? Inspiriert von dieser Frage hat das FORUM Umweltbildung im Auftrag des BMFLUW ein neues interaktives Tool entwickelt: den KonsuManiac. Zielte die erste Version des KonsuManiac auf nachhaltige und vor allem bewusste Konsumentscheidungen (ein Schwerpunkt, der immer noch im Bereich „Check Deinen Einkauf“ erhalten ist), geht der neue KonsuManiac einen Schritt weiter: Als Alternativen zur modernen Identifizierung über Produkte und „Shoppen“ wollen wir spielerisch Ideen und Beispiele aufführen, die Lebensfreude und Aktivität mit den Zielen einer nachhaltigen Entwicklung verbinden. Aktuelle Trends wie Upcycling, DIY oder Tauschkreise sollen erste Einblicke in eine Bewegung geben, die im scharfen Kontrast zum alltäglichen und sinnleeren Konsumwahnsinn steht. In Zukunft wird unser KonsuManiac auch in weiteren Bereiche wie etwa bei Urlaub oder Freizeitgestaltung aufzeigen, dass ein nachhaltiger und bewusst gewählter Lebensstil nicht nur eine gesellschaftliche Notwendigkeit darstellt, sondern viel mehr auch Spaß und Freude bedeutet.

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Buchrezension: Dirk Kurbjuweit „Unser effizientes Leben“

Effizienz – ein Zauberwort der Moderne. Längst hat es sich aus den engen Bereichen der wirtschaftlichen Produktion, in denen es Bummelantentum zu bekämpfen galt, befreit und greift auf alle Bereiche des persönlichen und gesellschaftlichen Lebens über. Heutzutage muss alles marktgängig zugerichtet werden, Krankenhäuser und Theater müssen genauso effizient und gewinnorientiert funktionieren wie die Herstellung von Konservendosen. Und auch in den Unternehmen ist der Effizienzwahn, gekoppelt an den Zwang, Gewinne zu steigern und Kosten zu senken, längst in einem Maße gewachsen, dass er das menschliche Dasein massiv einschränkt. Diese Vorstellung, dass Effizienz die bedeutendste Voraussetzung für Erfolg und Zukunftsfähigkeit von Firmen und Branchen wie auch öffentlichen Einrichtungen ist, wurde von kaum jemand anderem so stark geprägt wie von Unternehmensberatungen der Sorte McKinsey. Dirk Kurbjuweit zufolge leben wir deshalb in einer McKinsey-Gesellschaft.

So sollte auch sein 2005 erschienenes Buch „Unser effizientes Leben – Die Diktatur der Ökonomie und ihre Folgen“ heißen, allerdings pochte McKinsey auf das Namensrecht und unterband so diesen Titel (ein weiteres Beispiel dafür, wie Urheberrechtsschutz in der heutigen Form oft dazu missbraucht wird, missliebige Meinungsäußerungen zu behindern) – zum Glück stellt Kurbjuweit dies in seinem Vorwort auch noch einmal deutlich klar. In seinem sehr flott und leichtfüßig geschriebenem Buch (hier zeigen sich seine Stärken als Romancier, dessen Bücher wie „Schussangst“ auch verfilmt wurden) nimmt er den Leser mit auf eine Reise durch ein Land, das mehr und mehr auf Effizienz getrimmt wird und dabei an Lebensqualität verliert.

In insgesamt 9 Kapiteln beleuchtet der Autor die verschiedenen Facetten, in denen die Ausrichtung unseres Daseins auf eine möglichst hohe Effizienz zu spüren ist, und welche Folgen dies hat. So befasst sich ein Abschnitt natürlich mit der Effizienz in Unternehmen, die sich die Beratungsfirmen teuer bezahlen lassen und die dazu führt, dass die Firmenleitung Massenentlassungen wie ein gottgegebenes Urteil über die Angestellten verhängen kann. McKinsey & Co. haben in diesem Bereich eine erschreckende Macht gewonnen – sofern Unternehmer sich dem Effizienzdiktat unterwerfen, was immer öfter der Fall ist, je größer ein Betrieb wird.

Aber hier macht der Einfluss der Unternehmensberaer noch nicht halt – auch im politischen Alltag treibt sie ihre Blüten, führt dazu, dass Wahlkämpfe wie Werbekampagnen betrieben werden und es nicht mehr um Inhalte, sondern ums Image geht. Fatale Folgen sieht Kurbjuweit auch im Bereich der Biologie, wo Forschung darauf ausgerichtet ist, immer leistungsfähigere Menschen hervorzubringen, die möglichst perfekt in das System von Wettbewerb und Karrieredenken passen (etwas, das auch für Schule und Uni gilt). Auch die „Erdung“ der Menschen an ihre Region geht im Zuge der Forderung nach immer höherer Flexibilität verloren:

„Mehr denn je wird von den Arbeitnehmern verlangt, mobil zu sein, flexibel und international orientiert, alles auf höchstem Effizientniveau. Das hat zum einen mit der Globalisierung zu tun, zum anderen mit der New Economy, die Arbeitsverhältnisse noch einmal neu definiert hat. Dazu kommt die gewachsene Bedeutung der Börse, die in ihrer extremen Nervosität die Arbeit in den Unternehmen unter eine große Spannung stellt, zudem unter einen nicht gekannten Zeitdruck, da die Börse schnell Ergebnisse sehen will. Eine Wirtschaft, die sich nach den Prinzipien von McKinsey organisiert, unterwirft die Menschen schnellem und ständigen Änderungen, presst ununterbrochen Leistung aus ihnen heraus. McKinsey-Wirtschaft neigt dazu, den Menschen zu überfordern.“ […] (S. 91/92)

Besonders spannend fand ich u.a. auch die Schilderungen Kurbjuweits über die Zeit des Börsenbooms von Neuem Markt und Internetblase Anfang des Jahrtausends – hier ergriff für kurze Zeit ein neuer Effizienzwahn (maximal Geld mit minimalem Arbeitsaufwand zu verdienen) größere Kreise der Bevölkerung und schuf auch neuee Formen der Arbeit, in denen Angestellte in den aufstrebenden jungen hippen Unternehmen sich freiwillig ausbeuten ließen und unsichere Arbeitsplätze als selbstverständlich hinnahmen (etwas, das mittlerweile auch auf viele andere Wirtschaftszweige übergegriffen hat).

Interessant ist das Buch auf jeden Fall auch deshalb, weil sich Kurbjuweit für die (soziale) Marktwirtschaft ausspricht, also kein linksdogmatisch-revolutionäres Manifest geschrieben hat, so dass man „Unser effizientes Leben“ gut als Einstiegslektüre auch Freunden geben kann, die dem Wirtschaftssystem eher unkritisch gegenüber stehen.

Wenn es eine Schwäche an den Ausführungen des Autors gibt, dann die, dass er zwar eine sehr präzise und nachvollziehbare Analyse der Ist-Situation bietet, aber im Prinzip keine Auswege aus diesem Dilemma aufzeigt. So bleiben isolierte persönliche Akte wie der, dass er den eigenen Sohn nicht schon so früh wie möglich einschulen ließ, sondern ihm noch ein Jahr Kindheit schenkte, die einzigen Hinweise darauf, was der einzelne gegen solch ein System ausrichten kann. Insgesamt gesehen kann ich das Buch dennoch wärmstens empfehlen!

Dirk Kurbjuweit „Unser effizientes Leben – Die Diktatur der Ökonomie und ihre Folgen“, rororo 2005, 187 S., 8.95 €

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Fernsehtipps: „Schmutzige Schokolade“ und „Da wird mir übel“ am Mittwoch, den 6.10.

Schokolade is(s)t i aller Munde, doch die meisten Menschen denken nicht darüber nach, unter welchen Bedingungen die Inhaltsstoffe ihrer Milka- oder Nestlé-Schokolade eigentlich hergestellt wird. Klar ist – wer solche Süßigkeiten in Nicht-Bio-Qualität kauft, unterstützt damit auf jeden Fall schon mal Massentierhaltung, denn die Milch für diese Industrieware muss natürlich so billig wie möglich hergestellt werden. Und wenn die Schokolade nicht fair gehandelt wurde, bedeutet das oft genug auch Ausbeutung in den Anbauländern. Darüber berichtete ich hier im Blog auch schon einmal (HIER), und nun wird die Dokumentation „Schmutzige Schokolade“ in der ARD gezeigt, und zwar am Mittwoch, dem 6.10. um 23:30 Uhr (klar, wie immer, wenn ein wichtiges Thema angesprochen wird, das die Menschen in ihrer satten Konsumzufriedenheit aufschrecken könnte, wird so etwas in die Nachtstunden verschoben). Zu dem Projekt gibt es eine eigene Website – www.thedarksideofchocolate.org – und auch eine Facebook-Gruppe. Monsters & Critics schreibt zu dem Film:

Ein Kind aus Burkina Faso kostet 230 Euro. Zu diesem Preis zumindest wurde es Miki Mistrati angeboten, als er undercover auf einer Kakao-Plantage an der Elfenbeinküste recherchierte. Der investigative dänische Dokumentarfilmer reiste nach Afrika, um den Gerüchten um Kinderarbeit und Kinderhandel auf den Plantagen weltweit führender Schokoladenhersteller nachzugehen. Was er vor Ort sah, zeigt nun die schockierende Dokumentation ‘Schmutzige Schokolade’ (eine Koproduktion des NDR), die erstmals in der ARD zu sehen ist und in anderen Ländern Europas bereits für Aufsehen sorgte. Auch hierzulande dürfte manchem Zuschauer der Appetit auf den süßen Kakao vergehen. (…)

(…) In Skandinavien, Belgien und Portugal sorgte die erschütternde Dokumentation bereits für Aufsehen. Demnächst soll sie unter anderem auch bei Al Jazeera und in Australien zu sehen sein. Der mehrfach preisgekrönte Filmemacher hat die Hoffnung, dass die Konsumenten etwas gegen die Misstände in Afrika bewegen werden. Er selbst will auch künftig seinen Teil dazu beitragen und das Thema weiterhin publik machen: Bis zum Ende des Jahres soll eine Fortsetzung von ‘Schmutzige Schokolade’ entstehen.

Wem das noch nicht genügt, der kann sich ja um 0:50 Uhr (also in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag) im ZDF die Dokumentation „Da wird mir übel“ über die Tricks der Nahrungsmittelindustrie anschauen; das Ganze gibt es bereits jetzt in der Mediathek – HIER.

Was exakt in jener Wurst steckt, in die sie da gerade genussvoll gebissen haben, werden viele wohl gar nicht so genau wissen wollen. Denn schlecht schmeckt sie nicht, diese rote, wohlgeformte … – was eigentlich? Die Wahrheit über unser Essen kann schwer verdaulich sein. Trotzdem räumt “Da wird mir übel” mit den vielen Beschönigungen, Verschleierungen und Irreführungen beim Anpreisen von industriell gefertigten Lebensmitteln gründlich auf.

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Lesetipps: Yes Men / Qualität / Umsonst-Ökonomie

In meinen Lesetipps stelle ich ja zuweilen Artikel vor, die manchmal nur Randgebiete der Blogthemen berühren oder kleine Schlaglichter auf Entwicklungen um uns herum werfen. Die heutigen drei Netzfundstücke treffen jedoch allesamt voll ins Schwarze. In Der Freitag findet sich mit „Es ist harte Arbeit“ ein Interview mit Mike Bonanno, einem der Yes Men, den wohl bekanntesten Culture Jammern unserer Tage. Nicht zuletzt angesichts der vielen schönen Adbusts, die in den letzten Tagen so bei uns „auf den Markt“ kamen, und der generellen unzufriedenen Stimmung im Land, kommen seine „sieben goldenen Regeln für den politischen Aktivismus“ genau richtig:

(…) Kurz zuvor ist er in Berlin gelandet, wo er bei der Ausstellung „Zur Nachahmung empfohlen. Expeditionen in Ästhetik und Nachhaltigkeit“ (Uferhallen Berlin, bis 10. Oktober) den Film der Yes Men vorstellt. Aber was sind schon Äußerlichkeiten? Als Igor Vamos lehrt er an einer New Yorker Universität. Bekannt sind er (als Mike Bonanno) und sein Kollege Jacques Servin (als Andy Bichlbaum) vor allem als Kommunikationsguerilleros, die im Managerkostüm all das deutlich sagen, was sonst hinter gestelzten Shareholdervalue-Phrasen versteckt ist. (…)

(…) Ihr Kollege Bichlbaum trat einmal vor Managern bei einer Konferenz in einem goldenen Catsuit auf, nannte Mahatma Gandhi den schlimmsten Protektionisten der Geschichte und bekam am Ende lebhaften Applaus. Wie sicher sind Sie, dass viele Leute sich nicht nur Comedy anschauen wollen, wenn sie einen Film der Yes Men sehen?

Wir versuchen natürlich das Risiko zu minimieren, nutzlos zu werden. Wenn die Leute in ihrem Ohrensessel sitzen, können sie sich hinterher trotzdem immer noch entscheiden, ob sie nicht vielleicht doch aktiv werden wollen. Wir arbeiten wie PR-Agenturen. Die schmeißen Millionen raus, um Zahnpasta in die Nachrichten zu kriegen, und sie tun das, weil sie herausgefunden haben, dass es funktioniert. Werbung wirkt – das nervt mich, aber so ist es. Und wir sagen, okay, dann muss dasselbe Prinzip auch bei uns funktionieren. Es ist aber, so sehen wir es, weniger Gehirnwäsche als der Versuch, Gehirnwäsche rückgängig zu machen. (…)

Im Wirtschaftsmagazin brand eins macht sich Wolf Lotter in seinem Leitartikel „Die Geprellten“ Gedanken über die Bedeutung des Wertes Qualität in unserem Wirtschaftssystem. Auch wenn einiges von dem, was er dort schreibt, mehr die konkreten Abläufe in einzelnen Unternehmen betrifft, so bezieht er doch auch zu einigen grundlegenden Fehlentwicklungen bei Kunden und Konsumenten Stellung (Stichwort Billigwahn / Discounter), die gut in meinen Blog passen:

(…) Wenn beispielsweise ein Bäcker seine Brötchen mit schlechtem Mehl und zu viel Wasser buk, also jene Qualität bot, die heute an jeder Straßenecke in sogenannten Backshops zu haben ist, dann wurde die Sache relativ schnell ernst. Wie ernst, kann man etwa im schönen Mühlenmuseum im niedersächsischen Gifhorn besichtigen. Hier sehen wir eine Vorrichtung, die aus einer etwa fünf Meter langen Wippe besteht, an der ein Holzkäfig baumelt, den man “Schupfe” oder “Prelle” nennt. In diesen Korb wurden Bäcker gesteckt, die behaupteten, eine gute Qualität zu liefern, tatsächlich aber ihre Kunden mit minderwertigem Kram prellten. Die Kundschaft versammelte sich, der Bäcker kam in die Prelle, wurde mehrmals hintereinander – wie beim Kielholen – in den Brunnen gesteckt, mit Steinen beworfen und lauthals beschimpft. (…)

(…) Heute sind weite Teile der Bevölkerung mit der Produktion und Inverkehrbringung von Ramsch und miesem Service beschäftigt. Das mittelalterliche Rechtsmittel ist sozusagen wegen Überlastung ausgeschöpft. Denn wenn alle geprellt würden, die es verdienen – die Körbe wären voll bis zum Horizont, gefüllt auch mit jenen, die miese Qualität kaufen und damit den ganzen Pfusch erst ermöglichen. Die gesamte Geiz-ist-geil-Gesellschaft gehört in die Bäckerprelle. (…)

(…) Geiz ist der natürliche Feind der Qualität. Wer nichts zahlen will, kriegt auch nichts. So machen sich viele Kunden selbst zu Geprellten. (…)

Apropos Ökonomie – um ein WIRKLICH anderes Wirtschaften als nur ein Qualitätsverbessern geht es Birgit Gärtner in „Umsonst-Ökonomie gegen den Konsumterror“. Statt merktgerechter Zurichtung aller Lebensbereiche dient die Ökonomie hier wieder der Bedürfniserfüllung und nicht der Gewinnmaximierung:

(…)

Hinter dem Konzept der Umsonst-Ökonomie steckt indes mehr als eine simple Tauschbörse: Es geht um Kapitalismuskritik – und mehr als das, um die Idee einer Ökonomie ohne zwanghafte Steigerung des Bruttosozialprodukts, Profitmaximierung und damit verbundenen Konsumzwang, sondern ausgerichtet an den Bedürfnissen der Menschen, kurzum: die praktische Entwicklung der Utopie einer herrschaftsfreien Gesellschaft.

Zum fünften Mal trafen sich in der vergangenen Woche in Bremen die Aktivistinnen und Aktivisten aus dem Bereich der Umsonst-Ökonomie der gesamten Bundesrepublik und Österreich zum Vernetzungstreffen “Gib und Nimm”, um Erfahrungen und Ideen auszutauschen, alternative Wirtschaftsmodelle zu diskutieren, Utopien zu spinnen, zu klönen und zu feiern. (…)

Laut dem französischen Soziaphilosophen André Gorz beruht der Kapitalismus auf ständig wachsendem Konsum. Anders könnten wirtschaftliche Gewinne immer weniger realisiert werden. Immer neue Wachstumsfelder müssten gefunden werden. Werbe- und Marketingexperten sorgten dafür, dass die Nachfrage mittels psychologischer Techniken gesteigert werde. Das Bewusstsein der Konsumenten werde so bearbeitet, dass ständig neue Bedürfnisse und Wünsche geweckt würden. (…)

Pjotr Alexejewitsch Kropotkin war ein russischer Anarcho-Kommunist, dessen wichtigstes theoretisches Werk “Gegenseitige Hilfe in der Tier- und Menschenwelt” als eine Gegenthese zum Sozialdarwinismus zu verstehen ist. Er versuchte zu zeigen, dass die Kooperation die erfolgreichste Strategie in der Evolution ist. Im Gegensatz zu Marx beschäftigte er sich auch mit zwischenmenschlichen Beziehungen und ging davon aus, dass Gewalt- und Herrschaftsverzicht nur auf einem tragfähigen ethischen Fundament möglich ist. (…)

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Kampf den Plastiktüten

Spätestens seit dem Film Plastic Planet, der vor einigen Monaten in (ausgewählten) deutschen Kinos zu sehen war und über den ich auch hier im Blog berichtete, ist unser auf Kunststoffproduktion und -verbrauch basierende Lebensstil Thema für Diskussionen. Nicht nur Getränke aus Plastikflaschen sind ein Irrsinn (siehe HIER), auch an vielen anderen Stellen des Alltags begegnet uns die Verschwendung dieses Stoffs, der letztlich zu Umweltverschmutzung und Müllbergen führt. Ein vermeintlich nur kleines Problem scheinen da die Plastiktüten zu sein, die uns bei jedem noch so kleinen Einkauf angeboten werden – gerade, wenn man sie mit den Unmengen an Verpackungsmüll vergleicht, der uns im Supermarkt aufgezwungen wird. Selbst Bio-Teebeutel werden schön einzeln in Plastik eingeschweißt angeboten. Der Grenzgänge-Blog schreibt in „Steuer auf Plastiktüten“:

(…) Wer jetzt wieder über das pathologische deutsche Umweltbewusstsein jammert, dem sei gesagt, dass man in anderen Teilen der Welt viel konsequenter ist. San Fransicso und die englische Kleinstadt Modbury haben die Abgabe von Plastiktüten im Handel schon schon 2007 verboten. 2008 zog Los Angeles nach. Ist seitdem das Chaos im Einkaufswunderland ausgebrochen. Sieht man Menschen die ihre Einkäufe auf den Armen nach Hause tragen? Nein. Es gibt nämlich sehr gute Alternativen zum Plastik. Einkaufskörbe und/oder Baumwolltaschen zum Beispiel. Die sind nicht nur schöner. Sie werden auch immer wieder verwertet und liegen viel seltener in der Landschaft herum. (…)

Selbst in China, das nun nicht unbedingt für seine vorpreschende Umweltpolitik bekannt ist, hat man dieses Problem mittlerweile erkannt und versucht gegenzusteuern, wie Franz Alt in „China: Kampf den Plastiktüten“ berichtet:

In China sterben jedes Jahr zehntausende Wale, Robben und Schildkröten, weil sie weggeworfene Plastiktüten für essbar halten. Auch deshalb will die chinesische Regierung bis zu den Olympischen Spielen Plastiktüten verbieten und die Umweltverschmutzung im Reich der Mitte eindämmen.

Bisher werden in China jährlich drei Milliarden Plastiktüten weggeworfen, was einer riesigen Verschwendung von Energie und Ressourcen gleichkommt. Doch das Umweltbewusstsein im bevölkerungsreichsten Land der Welt mit 1.35 Milliarden Konsumenten wächst. (…) Die Idee der Mülltrennung ist in China noch neu und bislang kaum praktiziert. Doch ab 1. Juni dieses Jahres (2008) dürfen Plastiktüten nur noch gegen eine Gebühr benutzt werden. In Zukunft soll es Sammelbehälter und Recycling geben. Wer sich nicht an die neue Ordnung hält, muss mit saftigem Bußgeld rechnen. Die hauchdünnen Tüten sind zwar praktisch, aber sie verrotten nur langsam und zerfallen in hochgiftige Einzelbestandteile. Ein zweites großes asiatisches Land, dem es hierzulande niemand zugetraut hätte, nämlich Bangladesch, hat Plastiktüten schon seit sieben Jahren komplett verboten. Dort verstopften sie Abwasserkanäle und verursachten Überschwemmungen während der Monsunzeit.(…)

Und noch ein kleiner Infofilm zum Thema Plastikwahnsinn:


Oceans Exclusive – Use Less Plastic

Trailer Park Movies | MySpace Video

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Fernsehtipp: Blut, Schweiß und T-Shirts

Dokusoaps sind ja so eine Sache – oft gescriptet und gecastet und weit an der Realität vorbei. Manchmal kommt aber doch etwas Interessantes dabei heraus – wie bei der britischen 4-teiligen Serie „Blut, Schweiß und T-Shirts – Hinter den Kulissen indischer Textilfabriken“, die seit gestern noch bis Freitag immer um 19:15 Uhr auf ZDF neo läuft (hab leider auch erst heute davon erfahren, sonst hätte ich den Tipp schon früher lanciert!):

Sechs Fashionvictims reisen nach Indien. Einen Monat leben und arbeiten sie mit den Billiglohnarbeitern in den Textilfabriken und werden zum ersten Mal in ihrem Leben mit den Bedingungen konfrontiert, unter denen ihre Kleider hergestellt werden.

Ihre Reise beginnt in einer Textilfabrik in Delhi, die Kleidung für den Export produziert. Die meisten der Textilien landen in beliebten englischen Markenshops. Doch unter welchen Bedingungen werden diese T-Shirts eigentlich produziert?

Leben am Existenzminimum
Das findet die Gruppe während ihres einwöchigen Aufenthalts in der angesehensten Fabrik Delhis heraus. Die Arbeitsbedingungen sind im Gegensatz zu indischen Standards hoch, doch schon hier stoßen einige der Sechs an ihre Grenzen. Auch das Leben in einem der ärmsten Vororte Delhis schockiert sie.

Die zweite Station der Reise führt die sechs Fashionvictims in einen kleinen Betrieb in West Dehli. Die Gehälter liegen bei einem Minimum, für das Nähen einer Bluse gibt es nur zwölf Rupien – knapp 20 Cent. Und die Arbeitszeit beträgt bis zu 15 Stunden täglich. Geschlafen werden kann sehr zeitsparend gleich neben den Maschinen, zwischen den anderen Arbeitern. Hier können die Sechs herausfinden, wie die Einheimischen ihre eigene Lebenssituation empfinden. Die Reise wird zu einer der härtesten Herausforderungen ihres Lebens.

Unmenschliche Arbeitsbedingungen
Diesmal geht es für die sechs Fashionvictims zur Baumwollernte. Sechs Stunden fahren sie mit dem Zug von Dehli weiter ins Landesinnere. Dabei sind nicht nur Ungeziefer und Enge unangenehm, die vorbeiziehende Landschaft zeigt Unterkünfte anderer Farmarbeiter und lässt die Teilnehmer erahnen wie ihre kommende Woche aussehen wird. Die harte Arbeit ist nervenaufreibend, bald leidet auch die Stimmung der ganzen Gruppe darunter.

Die letzte Folge führt die sechs Fashionvictims nach Mumbai. Jedes Jahr strömen hunderttausende Menschen hierher, um ihren Traum vom Job in der Modeindustrie zu verwirklichen. Doch die meisten landen am Ende in Dharavi, dem größten Slum Asiens. Hier endet ihre Reise. Nach Geschlechtern getrennt arbeiten sie die letzte Woche nochmals an den Nähmaschinen. Massenweise Kleidung, die zum Export hergestellt wird, stammt aus diesen Fabriken Mumbais. In engen und dreckigen Arbeitsräumen wird Kinderkleidung produziert und ausgerechnet hier arbeiten sie auch mit Kindern zusammen. Mehr denn je sind sie von den unmenschlichen Arbeitsbedingungen in der indischen Kleiderindustrie schockiert. Werden die sechs nun ihr Konsumverhalten ändern?

EDIT: Die Website glasdemokratie.to hat die Dokumentation nun in drei Teilen bei einem Videportal hochgeladen – hier sind sie:


Blut, Schweiss und T-Shirts 1.Teil


Blut, Schweiss und T-Shirts 2.Teil


Blut, Schweiss und T-Shirts 3.Teil

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