Jun
10
2010
3

Surftipp: WeGreen – den Konzernen auf der Spur

Letzte Woche stellte ich Euch ja schon die Website KnowMore vor, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, all die vielen Kriitkpunkte und Sünden, die Großkonzerne so auf sich vereinen, zu sammeln und im Netz gebündelt zu veröffentlichen. Inzwischen gibt es auch eine deutsche Variante dieser Idee, die das Ganze sogar noch einen Schritt weiter nach vorne denkt – WeGreen bietet in Zusammenarbeit mit barcoo Informationen zu vielen Produkten, die man so im Supermarkt findet, und den dahinterstehenden Unternehmen – und das einfach und mobil (und kostenlos) via Handy. Inwieweit die Informationen auf WeGreen wirklich so kritisch sind wie z.B. bei KnowMore, ist immer die Frage, da gerade die CSR (Corporate Social Responsabilty)-Angaben von Firmen zumindest hinterfragbar sind. Aber im Prinzip ist das eine feine Sache. Am einfachsten ist es natürlich, Produkte großer Hersteller und Anbieterketten von vorneherein zu meiden, damit macht an schon mal wenig falsch. ;)

WeGreen macht die “Nachhaltigkeitsampel” für Sie. Sie wollen wissen ob ein Unternehmen seine Mitarbeiter fair behandelt, sich um die Umwelt kümmert und etwas für die Gesellschaft tut?

Kurz: Sie wollen wissen wie “grün” oder Nachhaltig ein Unternehmen ist.
Um Ihnen diese komplizierte Frage schnell und einfach zu beantworten haben wir WeGreen gemacht. WeGreen sammelt alle umfangreichen, fundierten und glaubwürdigen Bewertungen über die Sozialververantwortung (CSR) der Unternehmen. Diese Bewertungen werden dann objektiv gebündelt und an Sie weitergereicht. Und Sie können Ihre nächste Kaufentscheidung strategisch danach ausrichten.

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Mrz
12
2010
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Der Rat für Nachhaltige Entwicklung

broschuere_konsum_und_nachhaltigkeit_texte_nr_31_maerz_2010-1Okay, ich gebe zu, dass ich bis zur Lektüre des Artikels „Der gutgemeinte Nachhaltige Konsum“ auf Telepolis noch nie vom Rat für Nachhaltige Entwicklung gehört habe. Bei diesem handelt es sich doch tatsächlich um ein offizielles Gremium, das die Bundesregierung in Sachen Nachhaltigkeit beraten soll und Mitglieder aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik (u.a. Klaus Töpfer!) hat. Das alles klingt erstmal eher unspektakulär, aber inzwischen liegt eine Empfehlung des Rates vor (>> hier Download als pdf), in der sogar vom Dogma des Wachstums um jedn Preis abgerückt wird:

(…) Statt mehr Konsum wird ein zukunftsfähiger Lebensstil nämlich auch “Nicht-Konsum” heißen müssen. Vertretbar sei nur ein CO2-Verbrauch von 2 Tonnen pro Kopf und Jahr, nicht jene knapp 11 Tonnen, die heute jeder Deutsche verursacht. Ins konkrete Leben umgesetzt bedeutet das, eine gut gedämmte Wohnung, nur mehr ab und zu, am besten aber gar nie alleine mit dem Auto fahren und vorwiegend pflanzliche biologische Produkte essen.

Nachhaltigkeit verlangt nach Auffassung des Nachhaltigkeitsrates auch eine andere Gesundheitspolitik, die die Gesundheitskosten senkt. “Gesundes Leben begünstigt Zufriedenheit und Lebensfreude.” Auf Raucher, Alkohol- und Zuckerlimonadentrinker, sowie Fleischesser haben offenbar mit Maluszahlungen zu rechnen: “Fahrlässige Selbstbeschädigung und Selbstvernachlässigung, die die Solidargemeinschaft belasten, sollen im Krankenversicherungssystem neu geregelt werden.” (…)

(…) Bei der Preisbildung der Unternehmen müssten in Hinkunft die externalisierten Kosten (Umweltbelastungen etwa) hineingenommen werden und Subventionen der öffentlichen Hände sollten Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigen. So wurden nämlich im Jahr 2006 in Deutschland 40 Milliarden Euro an umweltschädlichen Subventionen in die Bereiche Energie, Verkehr, Infrastruktur und Agrar gesteckt, hatte der Rat 2009 festgestellt. (…)

So erfreulich es ist, dass also tatsächlich ein paar Experten im Regierungsumfeld es wagen, die herrschende Ideologie in Frage zu stellen, so skeptisch bin ich allerdings, was die Übertragung der Empfehlungen in konkrete politische Aktion angeht, denn nichts deutet darauf hin, dass irgendein Umdenken stattfinden würde. Unter Schwarz-Gelb ist damit sowieso nicht zu rechnen, das haben die ersten Monate der neuen Koalition ja „eindrucksvoll“ bewiesen.

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Jun
13
2009
7

Surftipp: No Impact Man

bild-4

Schon seit einer ganzen Weile will ich Euch diesen interessanten Blog hier vorstellen – No Impact Man. Aufmerksam wurde ich darauf bereits vor längerem im Greenpeace Magazin, denn die Geschichte dahinter ist durchaus spannend: Colin Beavan hat sich anno 2007 vorgenommen, ein Jahr so CO2-neutral wie nur irgend möglich zu leben, sprich, Atmosphäre und Klima minimal zu belasten. Dies nicht etwa irgendwo auf einer einsamen Alm in den Bergen, sondern mitten in New York! Wie schon im Buch „Good-bye Logo“ von Neil Boorman beschrieben, erntete Colin damit ebenfalls erst einmal erstaunlich viele Anfeindungen – offenbar ist das Konsumieren, Verbrauchen, Dingeanhäufen mittlerweile so tief in das Wertesystem von Europäern und Nordamerikanern eingedrungen, dass man jeden, der davon abweicht, als Bedrohung dieses „American Dream“ ansieht.

I can’t stand my so-called liberal self sitting around not doing anything about it anymore. The question is: what would it be like if I took the situation (or at least my tiny part of it) into my own hands? I’m finding out.

For one year, my wife, my 2-year-old daughter, my dog and I, while living in the middle of New York City, are attempting to live without making any net impact on the environment. In other words, no trash, no carbon emissions, no toxins in the water, no elevators, no subway, no products in packaging, no plastics, no air conditioning, no TV, no toilets…

What would it be like to try to live a no impact lifestyle? Is it possible? Could it catch on? Is living this way more fun or less fun? More satisfying or less satisfying? Harder or easier? Is it worthwhile or senseless? Are we all doomed or is there hope? These are the questions at the heart of this whole crazy-assed endeavor.

You might be thinking, Colin Beavan is cracked–no one can cause literally NO impact on the planet, right? Well, what I’m talking about is no NET impact.

Jedenfalls haben Colin und seine Familie durchgehalten und dieses Projekt nicht nur in einem Buch, sondern auch in ihrem Blog, der seitdem auch stetig weitergeführt wird uns sich mit vielen brisanten Themen beschäftigt. So listet er in seinem Beitrag A list of companies we know we can’t trust all die Firmen auf, die bewusst und via ihrer PR-Agenturen, Verharmlosung bezüglich Klimawandel, aber auch Umweltzerstörung (CO2-Ausstoß ist nicht alles!), betrieben und die Bürger hinters Licht, sprich: im eigenen Konzerninteresse dreist belogen haben, darunter Chrysler, ExxonMobile (Esso), Ford, Shell, DuPont, Goodyear und viele mehr.

The companies who exhibited this gross disregard for human life continue to wield power in the ongoing discussion about how to ameliorate the climate crisis. It is important to know, therefore, exactly which companies are prone to lie and distort the truth so we know not to believe them in the future.

Auch interessant seine 10 Tipps, seinen Lebensstil zu ändern – No Impact Man’s Top Ten Eco-Lifestyle Changes.

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Apr
12
2009
1

Zwei Ostereier

young_rabbitAch ja, Ostern. Ein bisschen zu spät, nämlich erst nachdem alle Läden geschlossen haben und alle etwaigen Einkäufe erledigt worden sind, möchte ich Euch doch zwei Lesetipps zum Oster„fest“ mit auf den Weg geben, die mir gerade über den Weg liefen. Zum einen der Bericht der taz über „Quälerei für Mastkaninchen: Zum Hoppeln ist kein Platz“, der wieder einmal zeigt, dass die Menschheit ihren Mitgeschöpfen übel mitspielt, insbesondere, wenn selbige der kommerziellen Verwertung (hier dem Verzehr) zugeführt werden sollen:

Die bewegungsfreudigen Nagetiere brauchen viel Platz zum Herumhoppeln oder Springen. Auch an Rückzugsbereichen, Einstreu und Nagematerial sollte es nicht mangeln. Doch in der industrialisierten Mastkaninchenzucht bieten die in mehreren Etagen übereinandergestapelten Drahtkäfige den zu mehreren zusammengepferchten Tieren kaum Bewegungsmöglichkeiten. Pfotengeschwüre, Gelenkprobleme und Skelettdeformationen sowie Verhaltensstörungen sind nach Angaben von Tierschützern die Folgen.

Ich verweise an der Stelle gerne noch mal auf die deutlich fortschrittlicheren und schärferen neuen Tierschutzgesetze der Schweiz, nach denen zum Beispiel Kaninchen immer paarweise gehalten werden müssen. Geht doch, wenn man nur will und die wirtschaftlichen Interessen nicht über das Leben stellt.

Unter dem Motto „Frohe Ostern sind faire Ostern“ stehen die aktuellen Infos von reset.to, in denen wir Tipps und Hinweise für ökologische und faire Ostern bekommen:

Osterzeit ist Fasten-, Feier- & Familienzeit, aber auch die erste Möglichkeit, im neuen Jahr inne zu halten und über die guten Vorhaben im neuen Jahr nach zu sinnen. Wir bei RESET finden, dass nur faire Ostern auch frohe Ostern sind. Nachhaltigkeitsprinzip und Feierlichkeiten müssen einander nicht ausschließen.

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Mrz
03
2009
2

Die grünen Retter

odysEin schönes Beispiel dafür, wie weit das Konzept des „nachhaltigen Konsums“ inzwischen auch im Mainstream angekommen ist, liefert derzeit das SWR-Fernsehen in seiner Sendung Odysso. Unter dem Titel „Die grünen Retter – Mit Innovationen die Welt verbessern“ wird in mehreren Folgen auf dieses Phänomen (plump als „Mega-Trend“ bezeichnet) eingegangen und anhand ausgewählter Beispiele engagierter Menschen (Verbraucher wie Forscher) gezeigt, was man selbst tun kann und was von Seiten der Wissenschaft getan wird, um der Zerstörung des Planeten Einhalt zu gebieten. Bemerkenswert an der ersten Folge war für mich zum einen, wie stark man hier doch auf die „CO2-Hysterie“ einsteigt (so als wenn es bei der Umweltbelastung fast nur auf den CO2-Ausstoß ankommt) und natürlich auch die von mir auch schon einigen Stellen geäußerte Skepsis, dass man mit einem LOHAS-Lebenswandel, also mit einer bloßen „Begrünung“ des Konsums, tatsächlich eine Wende wird einleiten können. Natürlich hat der Verbraucher in diesem Land eine gewisse (letztlich aber doch begrenzte) Macht und sollte sich auch darum bemühen, sein Dasein einigermaßen „nachhaltig“ zu gestalten, nur wird dies, so fürchte ich, in einem Wirtschaftssystem, das auf permanentes Wachstum angewiesen ist, leider den Raubbau mit all seinen Folgen für die Umwelt und die Gesellschaft nur etwas verlangsamen, nicht stoppen oder gar umkehren.

Mal schauen, was die weiteren Folgen dieser SWR-Serie so zu bieten haben (laufen immer Donnerstags um 22 Uhr), ich hoffe mal, dass dann auch noch ein paar weitere Facetten zur Sprache kommen – die erste Folge kann man sich netter Weise auf der Homepage anschauen, aufgeteilt in einzelne Beitragshäppchen.

Die Krise boomt. Ob Finanzkrise, Wirtschaftskrise oder Klimakrise – die Welt hat sich verändert. Unwiederbringlich. Und das ist gut so, denn es ist höchste Zeit, einiges grundlegend zu ändern. Zum Beispiel die Verschwendung von Energie und Rohstoffen, oder den massiven Ausstoß des Treibhausgases CO2. Das Wissen und das technische Know-how dazu ist da. Jetzt geht es darum, Nachhaltigkeit und klimagerechtes Produzieren konsequent umzusetzen. Der Welt ist zu helfen, und jeder kann dazu beitragen. Odysso stellt Menschen vor die wissen, was wirklich zählt und mit guten Ideen und Engagement unsere Zukunft neu erfinden.

Tu was! Aber was? Das fragen sich viele Bürger, wenn es darum geht, im Kampf gegen den Klimawandel selbst aktiv zu werden. Nicht Verzicht lautet die Lösung, sondern strategisch einkaufen, sagt der studierte Ökonom Michael Billharz. Und verrät auch gleich wie das geht. Jedes Produkt, aber auch jeder Mensch, hinterlässt nämlich einen sogenannten ökologischen Fußabdruck. Und der lässt sich messen in Kilowattstunden und Tonnen CO2. So lässt sich die Warenwelt in gute und schlechte Produkte einteilen. Das hat auch die Wirtschaft erkannt, denn Nachhaltigkeit ist nicht nur gut fürs Klima, sondern auch für die Bilanzen. Odysso verrät, warum moralischer Konsum der neue Mega-Trend ist und zeigt, wie man einfach das Richtige tut.

>> Download der Sendungsbroschüre als pdf

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Feb
12
2009
2

Vom Wissen zum Handeln / Sozial-ökologische Forschung

Aha, wird in den Ministerien also auch mal was halbwegs Sinnvolles gefördert und nach vorne gebracht – gerade eben entdecke ich doch diesen Unterbereich auf der Website des Bundesministeriums für Bildung und Forschung: „Sozial-ökologische Forschung“, mit der dort nachzulesenden Absicht:

Ziel des Förderschwerpunktes ist die Entwicklung von Strategien zur Lösung konkreter gesellschaftlicher Nachhaltigkeitsprobleme: z.B. zur Umsetzung der „Agrarwende“, der Verbesserung der Ernährung der Bevölkerung, der Liberalisierung netzgebundener Ver- und Entsorgungssysteme (z.B. Wasser, Energie) und Emissionshandel. Eine derartige Forschung  erfordert ein Zusammenwirken der Wissenschaftler/-innen der Natur- und Gesellschaftswissenschaften. Dabei werden gesellschaftliche Akteure – z.B. Verbraucher/-innen, Kommunen, Unternehmen und Nichtregierungs-Organisationen – in den Forschungsprozess einbezogen. Damit soll der ökologische Umbau der Gesellschaft unterstützt werden, ohne dabei die soziale Gerechtigkeit und die wirtschaftlichen Belange aus den Augen zu verlieren.

Inwieweit in diesen Forschungen tatsächlich nachhaltige Konzepte – und nicht nur von den neoliberalen Thinktanks wie der INSM eingeflüsterte Strategien – erarbeitet und untersucht werden, ist natürlich die Frage. Immerhin können wir uns dort die Info-BroschüreVom Wissen zum Handeln – Neue Wege zum nachhaltigen Konsum“ als 8seitige pdf-Datei herunterladen, die sich mit der Frage auseinandersetzt:

„Bio-Lebensmittel verkaufen sich schon ganz gut, auch das ein oder andere Produkt aus Fairem Handel. Warum wechseln aber nur wenige zu einem Ökostrom-Anbieter? Warum sind umweltfreundliche Autos noch kein Verkaufs-Hit? Warum setzen sich energiesparende und energieeffiziente Geräte nur so langsam durch?“ (Agenda 21)

Bzw. im offiziellen, nicht mehr so plastischen Behörden-Wortlaut:

bmb-soef-nh-konsumZum Thema fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung seit 2008 zehn (Verbund)projekte.

Mit der neuen Förderbekanntmachung des BMBF zum Themenschwerpunkt Nachhaltiger Konsum wird ein gesellschaftliches Handlungsfeld aufgegriffen, das in den letzten Jahren an politischer Aktualität kontinuierlich zugenommen hat. Trotz umfangreichen Wissens hinsichtlich der Notwendigkeit nachhaltiger Konsummuster und einer breiten Maßnahmenpalette im Bereich der Verbraucheraufklärung ist es bisher aber kaum gelungen, einen generellen Trend in Richtung nachhaltigem Konsum zu bewirken.

Die sozial-ökologische Forschung hat sich die Aufgabe gestellt, Blockaden, die einer Umsetzung vom Wissen zum Handeln entgegenstehen, zu identifizieren und zu analysieren. Als Ausgangspunkte werden die Verbraucherperspektive und das individuelle Handeln gewählt. Es soll Orientierungs- und Handlungswissen generiert werden, das für unterschiedliche Akteursgruppen nutzbar ist und zur Stärkung der Verbraucherkompetenz beiträgt. Die Vorhaben sollen die im jeweiligen Bedürfnisfeld erwarteten Nachhaltigkeitsgewinne konkretisieren und insbesondere im Hinblick auf Fortschritte der Energieeffizienz abschätzen. Eine besondere Herausforderung besteht darin, eine Brücke zwischen individuellem Handeln und ökologischen sowie gesellschaftlichen Rahmenbedingungen zu schlagen.

Interessant erscheint mir in dem Zusammenhang auch der Bereich „Wie Internet-Handel der Umwelt nutzt. Vom Consumer zum Prosumer – Entwicklung neuer Handelsformen und Auktionskulturen zur Unterstützung eines nachhaltigen Konsums“ – mit dieser Thematik beschäftigt sich das IZT (Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung) ausführlich auf seinen Seiten.

Auktions- und Handelsportale im Internet haben das Konsumverhalten in den letzten Jahren tief greifend verändert. Sie haben unter anderem bewirkt, dass Konsument(inn)en erworbene Produkte nach einer gewissen Nutzungszeit weiterverkaufen. Damit nehmen sie auch eine Rolle als Produzierende ein und werden so vom reinen »Consumer« zum »Prosumer«. Hier eröffnen sich Chancen zu einem nachhaltigeren Konsum, weil durch die Vermarktung gebrauchter Güter die Lebens- und Nutzungszeit von Produkten verlängert und Umweltbelastungen durch häufigen Neuerwerb vermieden werden. Durch Verpackung, Transport und elektronischen Handel entstehen allerdings ebenfalls Umweltbelastungen. Das Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, den Internet-Handel umfassend zu untersuchen – etwa das Kauf- und Verkaufsverhalten, die Motivationen der Nutzer(innen) sowie die mit dem Online-Handel verbundenen Umweltauswirkungen – und aus dieser Analyse gemeinsam mit einem internationalen Internet-Auktions-Unternehmen Innovationsstrategien zu erarbeiten, die zu einer Umweltentlastung beitragen können.

Das IZT veranstaltet übrigens am 24.2. zusammen mit dem rbb im Museum für Kommunikation Berlin unter dem Motto Zukunftsgespräche 2009 eine Podiumsdiskussion, in er es um „‚Grüner Surfen‘ – Wie passen Klimaschutz und Informationsgesellschaft zusammen?“ geht (dieses Thema wurde ja z.B. auch hier und hier schon mal (kritisch) angesprochen).

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Feb
01
2009
2

Chemieeinsatz für mehr Nachhaltigkeit – BASF und die Ökobilanz von Äpfeln

applesDiese Beobachtung am Rande, auf die mich Michael von Die Farmblogger hingewiesen hat, passt eigentlich sehr gut zwischen meine beiden Serien Werbung schadet und Werbung gegen Realität. Gerade in dem medialen Bereich, in dem keine offene Reklame betrieben wird – bei der man als halbwegs aufgeklärter Mensch ja von vorneherein minimalen, wenn nicht gar negativen Wahrheitsgehalt vermutet –, sondern die Spezialisten der Public Relation (PR) ihre Fäden ziehen, wird es für den Normalbürger schwierig, zwischen bloßer Firmenpropaganda und echten Informationen zu unterscheiden. Genau das, also die oft recht subtil betriebene Verwirrung und Vertuschung, ist natürlich auch die mit PR nicht selten verbundene Absicht – auf diese Problematik werde ich sicherlich noch einmal in einem gesonderten Beitrag näher eingehen.

Heute will ich nur ein „schönes“ Beispiel präsentieren – der Chemieriese BASF präsentiert sich nämlich nächste Woche auf der fruit logistica in Berlin. In dem Zusammenhang gab man eine gemeinsam mit REWE betriebene Studie bekannt, die nachweisen soll, dass einheimische Äpfel bezüglich ihrer Ökobilanz mitnichten besser sein müssen als Obst, das aus den entlegensten Winkeln der Erde herangekarrt wird. Diese Studie mit dem vollmundigen Titel „Mehr Nachhaltigkeit im Obst- und Gemüsehandel mit Hilfe der BASF Ökoeffizienz-Analyse“ kommt zu dem verblüffenden Fazit:

Der gezielte Einsatz von Dünger und Pflanzenschutzmitteln verbessert die Ökoeffizienz: höhere Erträge reduzieren den Flächenbedarf und die Umweltbelastung.

Welch ein Zufall, dass BASF eine breite Palette an solchen die „Ökoeffizienz verbessernden“ Chemiekeulen im Angebot hat, nicht wahr? Wie man daraus folgern könnte, ist Biolandbau also gar nicht nachhaltig – mehr Chemie muss auf die Felder gesprüht werden! Die Natur und die Gesundheit der Menschen werden sich bei BASF & Co. bedanken…

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Kommentare: 2 | Medien,Reklame,Umwelt | Schlagwörter: , , , , |
Dez
30
2008
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Am Rande beobachtet, erfreuliche Edition

Man könne ja schier verzweifeln in diesen Zeiten, wenn man sich in der Welt so umschaut. Doch zum Glück gibt es auch Entwicklungen und Anregungen, die nach vorne zeigen. So hat der österreichische landscaping-Blog „10 Schritte zu einem zukunftsfähigen Lebensstil für Einsteiger“ zusammengestellt. Hier befasst sich der Autor mit der Frage, was wir heute konkret tun können, um umzudenken und unser Tun & Handeln im „banalen Alltag“ nachhaltiger zu gestalten. Für manche dürften diese skizzierten Schritte schon selbstverständlich sein, aber es sind dennoch auch neue Anregungen enthalten.

dog-1123262Sehr Erfreuliches gibt es auch aus der Schweiz zu berichten – seit Neuestem gelten dort die weltweit schärfsten Tierschutzgesetze, die sogar gegen die Lobbys einiger Tierhalterverbände durchgesetzt wurden.

Zum Beispiel dürfen Meerschweinchen, Kaninchen und Vögel nur noch paarweise gehalten werden. Hundebesitzer müssen mit ihrem Liebling einen Kurs absolvieren, um die Grundbedürfnisse des Tieres kennenzulernen. Kühe haben ein Anrecht auf mindestens 90 Tage Freigang im Jahr und dürfen nicht länger als zwei Wochen am Stück im Stall stehen. Kälber dürfen nur noch in Gruppen großgezogen werden. Pferde, Schafe und Ziegen müssen Blickkontakt zu Art­genossen haben.

Minipanzer, also die sog. SUVs oder auch Geländewagen, sind bekanntlich eine im wahrsten Sinne des Wortes große Pest – hässlich, spritschluckend, gefährlich für alle anderen Verkehrsteilnehmer. Sie symbolisieren natürlich gut die voranschreitende Ignoranz einer Gesellschaft, in der nur der eigene Vorteil zählt und man gerade mal von 12 Uhr bis Mittag denkt. Um so erfreulicher, dass u.a. die „Finanzkrise“ jetzt den Niedergang dieser Teile einzuläuten scheint. Telepolis berichtet vom nahenden „Ende der SUVs“:

… scheint nun das Ende der SUVs gekommen zu sein, jener spritfressenden und schweren Angeberautos, mit denen manche Kleingeister mit ihrer gewünschten Größe und Durchsetzungskraft auch ihre Gleichgültigkeit gegenüber Umwelt- und Klimafragen demonstrieren wollten. Der Markt für normale Autos ist dieses Jahr in den USA “nur” um 16 Prozent eingebrochen, der für SUVs um 40 Prozent. Da wird mancher bislang stolzer Besitzer Schwierigkeiten haben, seine plötzlich zum Dinosaurier gewordene Kiste noch gebraucht loszuwerden.

Der Spiegel schreibt süffisant „Anti-Allrader-Bewegung: Dresche für den SUVosaurus“:

Inzwischen ist Allradler-Verunglimpfung ein Breitensport. Seit der Absatz von SUVs einbricht, schmieren auch die Sympathiewerte dieser Autogattung ab. Der größtmögliche Geländewagen, so die bei vielen Menschen neuerdings vorherrschende Überzeugung, ist akut vom Aussterben bedroht. (…) Vielmehr zeigt es, dass nicht der Spritpreis dem Allradler den Garaus machen wird, sondern der Mangel an gesellschaftlicher Akzeptanz und das soziale Stigma, welche neuerdings mit dem Fahren dieser Autos verbunden sind.

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Dez
11
2008
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Nachhaltiges Weihnachteln

Weihnachten naht mit Riesenschritten – das Fest der Liebe, der Besinnung, der Familie, des hektischen Konsums und des Geschenkkrampfs. Tatsächlich kann man jedoch auch an dieser Stelle ein wenig Nachhaltigkeit walten lassen – dazu muss man gar nicht ganz aufs Schenken oder den Weihnachtsbaum verzichten. Das Greenpeace-Magazin regt zum Beispiel in „Fröhliche ökologische Weihnachten” an, beim Weihnachtsbaumkauf auf naturverträgliche Christbäume mit FSC-Siegel zu achten, denn

… lediglich 15 Prozent aller verkauften Weihnachtsbäume in Deutschland stammen noch direkt vom Förster, der Rest wächst zumeist auf Plantagen. Dort wird mit Herbiziden, Pestiziden und Mineraldünger nicht gespart, was Böden und Gewässer belastet.

Die Umweltschutzorganisation Robin Wood, hat eine Liste aller Verkaufsstellen für ökologische Weihnachtsbäume erstellt.

Noch einen Schritt weiter geht man beispielsweise mit einem Wald- oder Baumgeschenk (oder dem Geschenkbaum-Fonds):

Wald- und Baumgeschenke sind Geschenke, die auf natürliche Weise zuwachsenden Wert gewinnen.

Jeder Baum den Sie verschenken, ist ein Beitrag zur Rettung von bedrohten Naturwäldern, ein Geschenk für die Umwelt, ein Beitrag für den Klimaschutz. Mit jedem einzelnen Blatt wird der Geschenkbaum über viele Jahre und Jahrzehnte zur Wiederherstellung des Klimagleichwichtes beitragen, indem er CO2 aus der Umwelt aufnimmt und Sauerstoff abgibt.

Ansonsten lohnt sich auch ein Blick ins Utopia-Forum, auf die „10 Öko-Weihnachtstipps in letzter Minute” vom WWF oder zu Naturtipps. Auf keinen Fall sollte man Wildtiere o.ä. verschenken!

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Dez
07
2008
7

„Das System steckt nicht in einer Krise – die Krise ist das System” (Teil 2/2)

[Dies ist die Fortsetzung meines gestrigen Beitrags]

Tatsächlich hat sich in den letzten Jahren auch ein gesteigertes Bewusstsein bei den Verbrauchern gebildet, dass der eigene Konsum ein Mittel ist, um Veränderungen zu bewirken – die sog. „Nachhaltigkeit” ist aus aktuellen Diskussionen und auch Firmenbroschüren nicht mehr wegzudenken. Biowaren sind „in” (man denke nur an die Bionade, deren riesiger Erfolg sicher alle überrascht, mich eingeschlossen), und die Marketingfuzzis haben mit den LOHAS ein neues Marktsegment ausgemacht, das seit einer Weile mit entsprechenden Produkten, Magazinen und Blogs bedacht wird. Dies ist per se erst einmal durchaus positiv zu sehen, denn wenn statt monoformer Industrieware ökologisch verträglichere Lebensmittel auf den Tisch kommen, entlastet das die Umwelt und ist zudem natürlich gesünder für die Menschen.

ABER: kann es das schon gewesen sein, dieser „nachhaltige” oder „politische” Konsum, der die Firmen zum Umdenken bewegen und dazu führen soll, dass Konzerne mit übler Firmenhistorie in Bezug auf die Ausbeutung von Mensch und Umwelt und Sozialstandards (und das betrifft fast alle großen Unternehmen; siehe auch das „Neue Schwarzbuch Markenfirmen”) zur Besinnung kommen und „der Kapitalismus” plötzlich ein freundlicheres Antlitz bekommt? Einfach nur etwas „fairer” konsumieren, also einfach ein paar Produkte auf dem Tisch austauschen (statt der normalen Aldi-Milch Bio-Milch von Aldi nehmen z.B.), und ansonsten alles so weiterlaufen lassen? Ich habe da leider so meine leisen Zweifel. Denn es besteht die Gefahr, dass kleinere Verbesserungen der Situation schon als ausreichend angesehen werden und die Kernproblematik weiter vor sich hin gären darf und zukünftige Entwicklungen damit weiter erschwert.

Mit meinen Zweifeln stehe damit nicht alleine da – Reto Stauss hat sich in den vergangenen Wochen in seinem Blog des öfteren mit dieser Frage beschäftigt. So konstatiert er in „Den Nachhaltigkeits-Graben überwinden”:

Es gilt Brücken über den Nachhaltigkeitsgraben zu erkennen und zu beschreiten. Patentrezepte gibt es keine, wir können nur weitermachen, im Kleinen und Kleinsten, offline und online, im Sichtbaren und Unsichtbaren.

Die Anzahl und Art der Kommentare deuten darauf hin, dass die Diskrepanz zwischen Reden und Handeln nicht nur von mir wahrgenommen wird und dass sich viele persönlich und im grösseren Zusammenhang die Frage stellen, warum Veränderungen trotz entsprechender Erkenntnis nicht schneller und nachhaltiger umgesetzt werden.

Und in „Green New Deal – Makulatur Gesellschaftsvertrag“ legt er kurz darauf noch einmal nach:

Allen Vorschlägen gemeinsam ist, dass der Staat rettend mit Geld einspringen soll, das System aber nicht wirklich in Frage gestellt wird. Ein bisschen mehr Kontrolle der Wirtschaft, ein bisschen mehr Umweltschutz, ein bisschen Umstellen auf erneuerbare Energiequellen – alles Pflästerli-Politik.

Grundproblem ist das Anreizsystem in der kapitalistischen Marktwirtschaft (“Mehr, billiger!”) in Kombination mit der Fortschrittsgläubigkeit (“Die technologische Lösung ist nah!”), welche keine Grenze kennt. Obwohl praktisch Konsens, löst “Konsumverzicht” verbreitet Denkblockaden aus. “Weniger” ist keine Option.

Ähnlich sieht es auch der Blog landscaping in „Zukunftsfähig ohne Systemwandel?” (und wenn von unserem „System” und seinen Problemen die Rede ist, geht es übrigens nicht nur um die marktwirtschaftlichen Prinzipien oder das Konsumieren, sondern vor allem auch um die Zinseszinsproblematik, das Schöpfen von Geld aus Schuld und dem systemimmanenten exponentiellen Wachstumszwang):

Kann es zu einer nachhaltig, zukunftsfähigen Entwicklung kommen, wenn nicht grundsätzlich ein Systemwandel angestrebt wird? Die Frage wirkt für viele lähmend. Denn sie stellt grundsätzliche Prinzipien unserer derzeitigen Gesellschaft in Frage (Kapitalismus, Neoliberalismus, Zinswirtschaft, Individualismus, persönliche Freiheit, …). Für mich dagegen wirkt es zunehmend lähmend, wenn kleine Details laufend bejubelt werden und damit die Weltrettung angekündigt wird und dabei ganz vergessen wird, dass der globale Effekt vielleicht minimal ist.

Etwas drastischer fällt das Urteil der Krisis-Website (Beiträge zur Kritik an der Warengesellschaft) in ihrem „Crashkurs – Flugblatt zur Finanzkrise” aus:

Die Welt ist zu reich für den Kapitalismus

Die aktuelle Finanzmarktkrise markiert den Wendepunkt in der Epoche des fiktiven Kapitals und damit erreicht die fundamentale Krise des Kapitalismus, die sich schon in den 1970er Jahren abzeichnete eine neue Stufe. Diese Krise ist nicht nur die eines spezifischen „angelsächsischen Systems“ des „Neoliberalismus“, wie unter Mobilisierung antiamerikanischer Affekte mit teils deutlich antisemitischem Einschlag überall behauptet wird. Vielmehr zeigt sich nun, dass die Welt für die armselige kapitalistische Produktionsweise längst zu reich ist; dass die Gesellschaft auseinanderbrechen, verwildern und in Elend, Gewalt und Irrationalismus versinken muss, wenn es nicht gelingt, diese zu überwinden.

Interessant sind in dem Zusammenhang beispielsweise auch noch die Krisis-Beiträge „Weltgesellschaft ohne Geld” und „Vom Elend marktwirtschaftsgläubiger Kapitalistenkritik”. (Das Schimpfen auf die „bösen Banker” und „raffgierigen Manager” hat ja derzeit in allen Mainstreammedien Hochkonjunktur, lenkt aber von den eigentlichen Ursachen der Probleme nur ab und soll den potentiellen Zorn der Leute ein wenig kanalisieren, vermute ich mal.)

Es ist nicht nur zu befürchten, dass die Krise erst am Anfang steht und Millionen Menschen unmittelbar treffen wird, sondern auch, dass sich derlei Pseudo-Kritik irgendwann einmal äußerst handfest austoben wird. Auch das Ressentiment wird zur materiellen Gewalt, wenn es die Massen ergreift. Wehe dem, der dann zu den Bösewichten und ihren Handlangern gezählt wird. Noch ist Zeit, um der billigen Haut-den-Ackermann-Nummer ernsthafte Kapitalismuskritik entgegenzusetzen.

Und das Social Innovation Network stellt sich halbherziger „Systemkritik” ähnlich eindeutig entgegen („Umverteiler aller Flügel – Erteilt Euch!”):

Schadet die Krise der Revolution oder nützt sie ihr, lautet dabei die klassische Frage. Die übliche Antwort darauf ist, eine Krise schade der revolutionären Umgestaltung. Denn in der Krise werden die Leute rechtsextrem. Und das sei noch übler als der Kapitalismus schon üblicherweise ist. Auch der so genannte radikale Flügel teilt diese Einschätzung zumeist. Wir haben es offenbar mit einem hegemonialen Denkmuster zu tun. Will jemand ernst genommen werden, so hat er sich innerhalb dieses Musters zu bewegen. Was sich abseits davon äußert, wird ausgeblendet, weil es nicht in den Rahmen des Diskurses passt.

Dennoch wagt es der Autor P.M. (nein, das bin nicht ich ;-) in seinem Buch „SubComA – Nachhaltig vorsorgen für das Leben nach der Wirtschaft”, die ausgelatschten Pfade zu verlassen und einen radikaleren Blick über den Tellerrand zu tätigen – dies vielleicht als (durchaus utopisch geprägte) Anregung für eigene Überlegungen. Dieses Buch gibt es übrigens auch als kostenlosen pdf-Download auf seiner Website.

Was ist das für eine Welt, in der trotz gigantischer Fortschritte der Produktivität der Anteil der Armen stetig wächst? Was ist das für ein Wirtschaftssystem, das auf sklavereiartigen Arbeitsbedingungen im Süden und Sozialabbau im Norden beruht? Was ist das für eine Landwirtschaft, die mit Erosion, Bodenversalzung, und vergifteten Gewässern ihre eigene Grundlage zerstört? Was ist das für eine Weltordnung, die überall zu Bürgerkriegen, Massakern, Flüchtlingsbewegungen und hilflosen militärischen Interventionen führt?

Die Stimmung ist gekippt. Globalisierung, New Economy, Informationsgesellschaft, Modernisierung und wie all die hochtrabenden Begriffe noch heißen mögen, haben begonnen ihren Glanz zu verlieren. Immer mehr Menschen merken, daß auch die New Economy nur die alte Tretmühle ist, nur schneller, riskanter und mehr Lebensbereiche durchdringend. Die Modernisierungsgewinnerinnen von heute sind die Modernisierungsverliererinnen von morgen – am Schluß sind wir alle Verliererinnen. Und daneben melden sich immer lauter auch jene, die seit 500 Jahren immer nur Modernisierungsverliererinnen waren. (…)

Der Zweck dieses Buches besteht darin, jenem Teil der Bewegung Argumente zur Verfügung zu stellen, der nicht mehr an die Reformierbarkeit des kapitalistischen Systems und dessen Weltorganisationen glaubt und daher eine planetarische Alternative dazu verwirklichen will. Es geht um theoretische Überlegungen und die Auswertung praktischer Erfahrungen, um inspirierende Ideen und um die Diskussion von Umsetzungsszenarien.

Konkrete Ideen, Neues zu wagen und zu denken, findet Ihr auch in Retos Postings hier, hier oder hier. Denn es gibt natürlich keine Patentrezepte zur Lösung. An dieser Stelle kommt auch noch ein weiterer wichtiger Faktor ins Spiel: es reicht nämlich nicht, nur anderen Leuten oder anonymen „Sachzwängen” Schuld zuzuweisen – wir müssen auch in der Lage sein, aus unserer eigenen „comfort zone”, aus der eigenen Bequemlichkeit auszubrechen, von bisherigen Gewohnheiten abzuweichen. Und so etwas kann seine Zeit dauern. Auf jeden Fall lohnt es sich nicht, auf irgendeine „Revolution” zu warten, sondern man fängt am besten schon bei sich selbst an, Energie aus dem aktuellen Konsumsystem abzuziehen; indem man weniger bei Konzernen kauft, die das ganze Hamsterrad in Gang halten; indem man die Hatz nach immer mehr Geld, um sich davon dann immer mehr „leisten” zu können, hinterfragt. Es bleibt also spannend!

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