Schlagwort: Public Relations

PR-Berater: Geschäfte und Machenschaften

Das NDR-Magazin Zapp berichtet in „PR-Berater: Geschäfte und Machenschaften“ aktuell über den Verlust an Seriösität und Objektivität in den Medien und den Einfluss der PR-Berater auf das, was uns tagtäglich so als „Nachricht“ und „Information“ dargereicht wird. Wie immer, wenn ich solch einen Einblick hinter die Kulissen der PR-Branche erhalte, wird mir ganz mulmig zumute, da es zeigt, wie wenig wir von dem, was wir so sehen und lesen, ungeprüft glauben können:

Es geht um ein kleines Gerücht und darum wie es zu einer großen Geschichte wird. Sie kennen das aus dem Job: Man sagt was zu einem Kollegen, der sagt es einem anderen. Manchmal stimmt das, was geredet wird, manchmal nicht. Manchmal fördert und manchmal zerstört es Karrieren. In Wirtschaft und Politik werden solche Gerüchte gezielt von Spezialisten und mit Hilfe der Medien plaziert. Mal mehr, mal weniger freiwillig. Zapp über die perfiden und manipulativen Methoden der PR-Branche. (…)

(…) Sie sind oft hochbezahlte Spezialisten, die aus dem Hintergrund ihre Auftraggeber in Wirtschaft und Politik gut aussehen lassen und den Gegner niedermachen wollen. Thomas Leif vom Netzwerk Recherche meint: “Es geht nicht, wie es der Journalismus als Aufgabe hat, um die ganze Wahrheit, sondern immer um Teilwahrheiten, um geschönte Wahrheiten und um gestellte Wahrheiten. Von daher ist PR strukturell eigentlich der Gegner und der Feind eines seriösen Journalismus.” (…)

(…) Public Relations, ob seriös oder unseriös, macht sich zunehmend vor allem in den mittleren und kleinen Zeitungen breit. Denn dort wird permanent Personal abgebaut, und die Agenturen rüsten auf. Heute stehen etwa 50.000 Journalisten rund 40.000 PR-Leute gegenüber. Das Verhältnis ist also schon fast 1:1. Klaus Kocks: “Wer seine Redaktionen aushungert, auf das absolute Minimum von Mitteln und Zeit, der liefert seine Blätter, seinen Sender, PR aus. Das ist so.” Klaus-Peter Schmidt-Deguelle: “Die Pressefreiheit ist zur Gewerbefreiheit verkommen, die Nachricht wird zur Ware.” Thomas Leif: “Die jetzige Medienkrise und der Spardruck ist quasi der Humus, auf dem sich PR entfalten kann.” (…)

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Wikipedia und die PR der Atomlobby

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© hisks, stock.xchng

Auch heute möchte ich das Thema PR-Beiträge und Lobbyismus nochmal aufgreifen. Für viele sind Public Relations und Lobbyarbeit vermutlich eher dubiose, im Verborgenen stattfindende Prozesse, die scheinbar nichts mit dem eigenen Leben zu tun haben und die man oft kaum direkt beobachten kann. Doch dies stimmt nicht, wie man dieser Tage beim „Kampf“ um Wikipedia-Beschreibungen rund um die Atomkraft sehen kann – hier tobt nämlich seit längerem eine Schlacht zwischen Pro-Atom-Lobbyisten und Klimaschützern. Erstere dringen massiv bei Wikipedia ein und schreiben Texte atomfreundlich um, wie mehrere Medien in dieser Woche zu berichten wissen, so beispielsweise die Frankfurter Rundschau: „Atomkampf im Netz: Lobbyisten contra Umweltgruppen“. Wenn man bedenkt, wie viele Menschen sich heutzutage naiv-arglos einfach bei Wikipedia informieren und das dort Geschriebene dann für bare Münze nehmen, ist es um so erschreckender, dass auf diesem ehemals neutralen Feld nun vermehrt Partei- und Lobbyarbeit und damit die Beeinflussung/Manipulation der öffentlichen Meinung betrieben wird.

Es ist eine Frage des Glaubens. Glaubt man der Atomindustrie, dann sind Kernkraftwerke Klimaschützer. Glaubt man den Umweltaktivisten, dann gehören sie abgeschaltet.

(Anm.: es ist wohl kaum eine „Frage des Glaubens“, dass Atomkraft vom Menschen schwer beherrschbar ist und die verstrahlten Abfälle noch viele Generationen nach uns „beglücken“… diese Formulierung der FR ist damit auch fast schon subtile Lobbyarbeit…)

Abseits der hitzigen politischen Debatte nach dem Störfall im Atommeiler Krümmel gilt es, auch die Öffentlichkeit für seine Sichtweise zu gewinnen – im Fokus steht dabei auch die freie Online-Enzyklopädie Wikipedia. Laut der Organisation LobbyControl sind PR-Agenturen und Tarnorganisationen damit beschäftigt, Einträge zum Beispiel bei Wikipedia zu ändern. Aber nicht nur hier werden die jeweiligen Sichtweisen platziert. Besonders aktiv sei in diesen Tagen das Pro-Atom-Netzwerk “Bürger für Technik” – einige Mitglieder fielen vor allem mit Leserbrief-Offensiven zum Thema Kernkraft auf.

“Wikipedia-Manipulation gehört heute zu den wichtigsten Aufgaben großer PR-Agenturen”, sagt auch Axel Mayer, Geschäftsführer der BUND-Regionalstelle in Freiburg. (…)

(…) “Der professionelle Einsatz zum Ändern kritischer Einträge und zur Beeinflussung der öffentlichen Meinung geschieht häufiger als man denkt”, meint LobbyControl-Vorstand Ulrich Müller. Oft träten nicht Konzerne selbst, sondern Agenturen oder scheinbar interessierte Privatpersonen als Korrektoren auf den Plan. (…) Besonders das damit verbundene Netzwerk “Bürger für Technik” versuche über Leserbriefe in Zeitungen und durch das Ändern von Internet-Einträgen eine atomfreundliche Haltung zu befördern, sagt Müller. (…)

Siehe dazu auch den schon etwas älteren Beitrag des BUND „Wikipedia & Manipulation – die freie Enzyklopädie und die Macht der Atomlobby“, in dem noch deutlich ausführlicher über viele Manipulationen von PR-Agenturen und Lobbys in der Vergangenheit berichtet wird:

(…) Die Industrie und deren PR-Abteilungen nehmen auch Einfluss auf viele andere Wiki-Seiten, wo die Interessen der Menschen den Interessen der Industrie im Wege stehen (Gentechnik, Klimaschutz, Holzschutzmittel, Afghanistankrieg…) Eine bezahlte PR-Firma hat häufig einfach den “längeren Atem” als eine Nichtregierungsorganisation. (…)

Die Wochenzeitung WOZ
in der Schweiz beschrieb am 21.12.2006 die bekannt gewordene Spitze des Eisbergs der Wikipedia-Manipulation durch Burson Marsteller:
„In der Onlineenzyklopädie Wikipedia findet sich unter dem Stichwort Nuklearforum Schweiz ein Eintrag. Er ist völlig identisch mit der Selbstdarstellung auf der forumseigenen Homepage. In die Enzyklopädie gestellt wurde der Beitrag vom Benutzer Gen Suisse. Auch zur Gen Suisse, einer Lobbyorganisation der Pharmaindustrie, gibt es in Wikipedia einen Eintrag. Der erste Beitrag dazu wurde ebenfalls vom Benutzer Gen Suisse geschrieben und ist ein distanzloser Werbetext. Später hat sich Benutzerin Irmgard die Mühe gemacht, den reinen PR-Text zu entschärfen, indem sie hinzufügte, dass Gen Suisse von Schweizer Pharmafirmen finanziert wird. Sowohl das Nuklearforum wie Gen Suisse werden von Burson-Marsteller betreut. Offenbar gelingt es der PR-Firma, die Onlineenzyklopädie Wikipedia dazu zu benutzen, ihre PR-Botschaft als neutrale Information unters Volk zu bringen.“ (…)

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PR im Namen von Zensursula und Ulla Schmidt

Das Ausmaß, in dem Public Relations (PR) seit längerem schon die Mainstreammedien durchzieht und damit zum Spielball der Interessen von Wirtschaft und Politik macht, habe ich hier im Blog ja schon einige Male angesprochen (z.B. HIER). Tatsächlich stockt mir dennoch jedes Mal wieder der Atem, wenn ich einen Beitrag wie den folgenden des Magazins Zapp! sehe, in dem klar wird, wie weit sich die PR-Krake mittlerweile ausgebreitet hat und dass sie nicht nur für Firmen-, sondern auch für die Propagandazwecke von Politikern eingesetzt wird, beispielsweise im Radio. Was dort wie ein unabhängig recherchierter Beitrag eines Senders daherkommt, ist in Wirklichkeit nicht selten eine vorproduzierte Angelegenheit mit einem ganz speziellen Zweck, nämlich dem, den Hörern Objektivität vorzugaukeln, wo doch nur schnöder Lobbyismus vorliegt.

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Buchbesprechung: John Stauber & Sheldon Rampton „Giftmüll macht schlank“

Giftmuell macht schlankDies ist ein schreckliches Buch, dessen Lektüre mir manches Mal nicht gerade leicht gefallen ist. Nicht etwa weil die beiden US-Amerikaner John Stauber und Sheldon Rampton einen schwerverständlichen Stil am Leibe hätten oder das Thema langweilig wäre. Nein, ganz im Gegenteil – es liegt vielmehr daran, dass einen die Abgründe, die dem Leser hier verdeutlicht werden, des öfteren den Atem stocken und unbändige Wut und Abscheu aufkommen lassen. In „Giftmüll macht schlank. Medienprofis, Spin Doctors, PR-Wizards. Die Wahrheit über die Public-Relations-Industrie“ (in den USA bereits 1995 erschienen) geben die Autoren einen bestürzenden Einblick darin, wie tief sich Propaganda und Desinformation in den letzten Jahrzehnten schon in unsere Gesellschaft, die Medien und das, was wir zu wissen glaubten, gefressen haben.

Stauber und Rampton steigen in ihrem Buch hinab in die morastigen und schlammigen Untiefen einer Industrie, die unser aller Leben mehr bestimmt, als wir uns das bewusst sind, und die offensichtlich keine Skrupel kennt, wenn es nur in der eigenen Kasse klingelt – Public Relations, kurz: PR. Die „reguläre“ Dosis an Fehlinformation und Lügen erhält der moderne Konsument tagtäglich ja bereits durch normale Werbung & Reklame. Hier weiß aber inzwischen eigentlich (fast) jeder, dass die Firmen in ihren Anzeigen gerne Märchen erzählen und uns mit ihren Floskeln für dumm verkaufen wollen. Sehr viel subtiler und deshalb wirkungsvoller und noch gefährlicher ist jedoch das, was im Bereich der PR-Arbeit rund um die Uhr geschieht. Denn anders als bei offener Werbung passiert hier vieles quasi im Verborgenen – Auftraggeber bleiben für den Bürger unsichtbar, die PR-Unternehmen selbst in der Regel auch. Dafür tarnen sie sich mit unterwanderten Aktivistengruppen, mit eigens dafür initiierten Bürger- oder Umweltgruppen, sie kaufen Experten und Politiker, sie sorgen für eine beschönigte Presse, machen Kritiker mundtot usw.

In insgesamt 12 Kapiteln greifen die Autoren einige besonders krasse und erschreckende Fälle von PR-Arbeit (überwiegend in den USA bzw. Südamerika) auf. Schnell wird klar, dass PR sich nicht nur auf wirtschaftliche, sondern auch politische Bereiche erstreckt und bereits seit vielen Jahrzehnten intensiv praktiziert wird. Alle Beispiele/Konzerne hier im einzelnen zu behandeln, würde den Rahmen meiner Rezension sprengen, aber um nur einige zu nennen: die amerikanische Atomindustrie, Pharmariesen, Genfirmen wie Monsanto, oder die dem Buch den Titel gebende Kampagne der Großindustrie, in der sie den Bürgern und Bauern ihren giftigen, bleikontaminierten Klärschlamm als gesunden Dünger zu verkaufen versucht (kein Scherz!), um so die teure Entsorgung zu umgehen und dafür bestellte Gutachten vorlegt und Aktivisten lahmlegt. Das schlimme ist – selbst mit solch für den gesunden Menschenverstand absurden Ansinnen haben PR-Firmen und damit ihre Auftraggeber Erfolg. Es wird schnell klar, dass die großen der PR-Branche wie Burson-Marsteller keine Skrupel haben, die widerlichsten Konzerne wie Philip Morris, Eli Lilly, Nestlé, Pfizer, Genentech etc. und selbst Diktaturen zu vertreten. Wenn man en detail liest, mit welchen Methoden PR-Profis Umweltgruppen unterwandern oder Politiker auf ihre Seite zu ziehen versuchen, kann man eigentlich nur noch Ekel und Verachtung für solches Geschäftsgebaren empfinden. Ein Beispiel von vielen aus dem Buch:

CAST (Council for Agricultural Science and Technology) wurde 1972 gegründet und wird von Hunderten von Unternehmen finanziert, die alle mit genetisch veränderten Lebensmitteln, Agrarchemie, Additiven für Lebensmittel und industrieller Landwirtschaft zu tun haben. Darunter finden sich Firmen wie Dow, General Mills, Land O’Lakes, Ciba-Geigy, Archer Daniels Midland, Monsanto, Philip Morris und Uniroyal. (…) CAST ist eine klassische Tarnorganisation der Industrie, die behauptet, „aktuelle, unverfälschte und wissenschaftlich Informationen über Nahrungsmittel und Agrarwirtschaft zu liefern“. Tatsächlich hat CAST über zwei Jahrzehnte lang heftig für pestizidverseuchte Nahrung, bestrahltes Obst und Gemüse sowie den Einsatz von Hormonen und Pharmazeutika in der Tierzucht gekämpft. Die Hunderte von Wissenschaftlern aus Industrie und Forschung, die CAST angehören, sind oft Empfänger großzügiger Drittmittel und anderer Gelder, die von den gleichen Konzernen stammen, de CAST finanzieren.

Ein besonders schlimmes Kapitel befasst sich mit den Verquickungen von Public Relations mit den Medien. Es ist klar, dass das Gerede von einer „freien Presse“ ohnehin nur eine Illusion ist. Doch die PR-Firmen treiben die Abhängigkeiten von Presse und Wirtschaft noch einen Schritt weiter, in dem sie für ihre Kunden eigene Beiträge, teils auch schon fertig geschnittene Filme, vermeintliche Nachrichten (die eigentlich nur Pressemitteilungen von Firmen darstellen) produzieren und diese dann kostenlos an die Medien weitergeben. Und die Sender und Redaktionen greifen freudig und begeistert zu – kritische journalistische Recherche findet in solchen Fällen kaum mehr statt, so dass die Sender zu reinen Verlautbarungsstationen der Konzerne verkommen. Wer beispielsweise hierzulande den sog. „Nachrichtenkanal“ N24 einschaltet und dort die rund um die Uhr laufende Militärpropaganda sieht, ahnt vielleicht schon, woher diese Beiträge eigentlich stammen…

Die PR-Abteilungen von Unternehmen haben einen enormen Einfluss auf die Gestaltung der Nachrichten, auch wenn Redakteure das Gegenteil behaupten. Großunternehmen pumpen allein in den USA jedes Jahr hundert Milliarden Dollar in die Kassen der Medienunternehmen. Ben Bagdikian betont „Die Auswahl von Nachrichten nach dem Kriterium der optimalen Werbeunterstützung ist mittlerweile  so normal geworden, dass man inzwischen mit wissenschaftlicher Präzision darangeht und es zum alltäglichen Handwerk der Medien gehört.“ Der PR-Manager Robert Dilenschneider gibt zu: „Der Glaube, betriebswirtschaftliche und redaktionelle Entscheidungen in der Presse und den Medien würden völlig getrennt voneinander getroffen, ist in weiten Zügen in Mythos.“

Wer es bis zum letzten Kapitel „Den eigenen Hinterhof erobern“ geschafft hat, ohne vollends an der Welt dort draußen zu verzweifeln, bekommt am Ende dann doch auch ein paar versöhnlichere und aufbauendere Töne zu hören. Dass beispielsweise PR nicht per se „böse“ sein muss, sondern natürlich auch für viele gute Aktionen und Ideen PR betrieben wird, um ihnen Gehör zu verschaffen. Und Stauber & Rampton machen uns Mut, sich gegen die Desinformationsmaschine zu stellen und vor allem im lokalen Bereich aktiv für die eigenen Rechte und die Kommunen einzutreten, weil diese „NIMBY (Not In My Backyard)“-Bewegungen tatsächlich gute Chancen haben, selbst große, übermächtig erscheinenden Gegner, die mit dem ganzen Waffenarsenal der PR kämpfen, aufzuhalten oder zumindest Sand in deren Getriebe zu streuen. Außerdem rufen sie dazu auf, dass wir uns abseits der Mainstreammedien eine Meinung bilden und bei allen Meldungen, die wir so lesen, im Hinterkopf behalten, dass dahinter eventuell gewaltige Interessensgruppen stehen, die diese Nachrichten mit voller Absicht verbreiten (oder manches bewusst unterdrücken).

cmd-radioDie Tatsache, dass sich Unternehmen und Regierungen bemüßigt fühlen, jedes Jahr Milliarden für die Manipulation der Öffentlichkeit auszugeben, ist eine perverse Hommage an die menschliche Natur und an unsere eigenen Moralvorstellungen.

Die beiden Autoren betreiben übrigens die Website SourceWatch und geben in ihrem Center for Media and Democracy das vierteljährlich erscheinenden Magazin PR Watch heraus, auf der man sich eingehender über die aktuellen Verflechtungen von PR, Lobbyarbeit, Politik & Wirtschaft informieren kann.

John Stauber & Sheldon Rampton „Giftmüll macht schlank“. orange press 2006, 319 S., 20,– €, ISBN 978-3-936086-28-7

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Chemieeinsatz für mehr Nachhaltigkeit – BASF und die Ökobilanz von Äpfeln

applesDiese Beobachtung am Rande, auf die mich Michael von Die Farmblogger hingewiesen hat, passt eigentlich sehr gut zwischen meine beiden Serien Werbung schadet und Werbung gegen Realität. Gerade in dem medialen Bereich, in dem keine offene Reklame betrieben wird – bei der man als halbwegs aufgeklärter Mensch ja von vorneherein minimalen, wenn nicht gar negativen Wahrheitsgehalt vermutet –, sondern die Spezialisten der Public Relation (PR) ihre Fäden ziehen, wird es für den Normalbürger schwierig, zwischen bloßer Firmenpropaganda und echten Informationen zu unterscheiden. Genau das, also die oft recht subtil betriebene Verwirrung und Vertuschung, ist natürlich auch die mit PR nicht selten verbundene Absicht – auf diese Problematik werde ich sicherlich noch einmal in einem gesonderten Beitrag näher eingehen.

Heute will ich nur ein „schönes“ Beispiel präsentieren – der Chemieriese BASF präsentiert sich nämlich nächste Woche auf der fruit logistica in Berlin. In dem Zusammenhang gab man eine gemeinsam mit REWE betriebene Studie bekannt, die nachweisen soll, dass einheimische Äpfel bezüglich ihrer Ökobilanz mitnichten besser sein müssen als Obst, das aus den entlegensten Winkeln der Erde herangekarrt wird. Diese Studie mit dem vollmundigen Titel „Mehr Nachhaltigkeit im Obst- und Gemüsehandel mit Hilfe der BASF Ökoeffizienz-Analyse“ kommt zu dem verblüffenden Fazit:

Der gezielte Einsatz von Dünger und Pflanzenschutzmitteln verbessert die Ökoeffizienz: höhere Erträge reduzieren den Flächenbedarf und die Umweltbelastung.

Welch ein Zufall, dass BASF eine breite Palette an solchen die „Ökoeffizienz verbessernden“ Chemiekeulen im Angebot hat, nicht wahr? Wie man daraus folgern könnte, ist Biolandbau also gar nicht nachhaltig – mehr Chemie muss auf die Felder gesprüht werden! Die Natur und die Gesundheit der Menschen werden sich bei BASF & Co. bedanken…

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