Kategorie: Gesellschaft Seite 37 von 43

Beeinflussung der öffentlichen Meinung im neoliberalen Sinne

Aufgrund Zeitmangels heute mal wieder nur ein kurzer Lesetipp – „Warum profitiert die Linke nicht von der Krise?“ fragen sich die NachDenkSeiten. Diese Frage als solche ist erst einmal nicht so sonderlich spannend, aber in dem Artikel geht es um ganz andere Dinge, nämlich um die seit Jahrzehnten ablaufende Beeinflussung der sog. „öffentlichen Meinung“ durch neoliberale Think Tanks und Interessengruppen, Wer noch immer an die Unabhängigkeit der Medien glaubt oder an eine freie Diskussion im demokratischen Raum, der sollte sich diesen großartigen Beitrag unbedingt durchlesen, auch auf die Gefahr hin, dass so manche Illusion zerplatzt. Denn im Prinzip leben wir in einer gelenkten Demokratie – gelenkt durch die Meinungsmache in den Medien der „Elite“. Also – bitte lesen, und zwar den kompletten Artikel!

(…) Der durch diese Steuerung „der Masse“ hergestellte „öffentliche Wille“ blendet die Analyse der Ursachen für die derzeitige Krise aus, schiebt die Schuld auf andere – auf die Hypotheken- und Geldpolitik der USA oder auf das Versagen staatlicher Bankenaufsicht – und blendet das Versagen der zugrunde liegenden Ideologie nahezu komplett aus.
Die herrschende Lehre machte aus größter Not eine Tugend und überließ dem Staat die „Rettungsaktionen“ zur Vermeidung von „systemischen Risiken“, um möglichst rasch wieder weiter machen zu können, wie vor der Krise.
Eine grundlegende Debatte über eine wirtschaftspolitische Wende oder gar einen Neubeginn findet nicht statt.
Die gesellschaftlichen Kräfte, die eine Alternative zum neoliberalen Dogma vorschlagen haben weder eine durchdringende Stimme, geschweige denn, dass sie dem bestehenden Propagandaapparat etwas entgegen setzen könnten.

In einer so gelenkten Demokratie ist es möglich, dass diejenigen politischen Repräsentanten, die durch ihre Politik in die Krise geführt oder sie zumindest nicht abgewendet haben, eine Mehrheit erlangen können und weiter machen können wie zuvor.

Bei der Gelegenheit könnt Ihr auch mal beim aktuellen „Streit der Woche“ bei der taz reinschauen – es geht um das Thema Konsum/LOHAS: „Kann richtig kaufen die Welt retten?“ Ich würde mal sagen: ein klares Jein. :-) Natürlich sollte jeder sein Kaufverhalten soweit überdenken, gewisse besonders bedenkliche und schlimme Firmen nicht zu unterstützen und mit seinem Geld nicht noch die Unternehmen zu belohnen, die sich besonders aktiv an der Zerstörung der Welt und der Gesellschaft beteiligen (Discounter, Nestlé, Coca Cola, McDonald’s, Atomenergiekonzerne usw. usf.), aber mit einer bloßen „Begrünung“ des Konsums, wie es die LOAHS als Lebensstil vorexerzieren, ist es m.E. nicht getan – ein grundlegendes Umdenken beim Konsumieren ist von Nöten, wenn nicht das ganze System vor die Wand gefahren werden soll.

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Ein Blick durchs Netz – Bundeswehr, Marketing, Schweinegrippe, McDoof, FDP, Bezahlmedien sowie der Kapitalismus als solcher

seetaubeIn den letzten Tagen haben sich bei mir so viele lesenswerte Artikel angesammelt, dass ich heute mal eine kleine mittelgroße Rundschau über ein paar aktuelle, aber auch grundsätzliche Themen und Beiträge bieten möchte.

Der Schweizer Think About-Blog verdeutlicht in „Marketing – der Feind des Verzichts“ das, was ich hier im Blog schon des öfteren dargelegt habe: Werbung schadet und ist mehr als nur ein Ärgernis am Rande!

Marketing ist also die Kunst, Ihnen das Gefühl zu nehmen, im Überfluss des Angebots zu schwimmen, mehr zu nehmen und zu kaufen und NICHT zu meinen, sie hätten schon alles, was Sie brauchen. Glauben Sie, ein satter Konsument zu sein, so will Ihnen das Marketing das Gegenteil beweisen. Sie wissen gar noch nicht, was Ihnen alles fehlt!

In die Rubrik „Überraschung in den Mainstreammedien“ können wohl die beiden folgenden Texte einsortiert werden – in der FAZ (!) berichtet in der Reihe „Zukunft des Kapitalismus“ diesmal Ingo Schulze über „Das Monster in der Grube“. Es geht um Alternativen zum aktuellen System und darum, wie heutige (Wirtschafts-)Wissenschaftler betriebsblind geworden sind.

Der demagogische Satz, der in letzter Zeit immer wieder zu hören ist: „Der Staat ist der schlechtere Unternehmer“, sollte durch die Frage, wer der bessere Eigentümer ist und welche Interessen und Ziele der Eigentümer verfolgt, ersetzt werden. Wir müssen sagen, wofür wir die Wirtschaft brauchen und was wir von ihr wollen. Wir müssen uns darüber klarwerden, wie der Gesellschaftsvertrag aussehen soll, mit dem eine menschenwürdige Zukunft für alle möglich werden könnte.

Zweite Überraschung – die ZEIT (!) verbreitet offene Kritik an der FDP: „FDP: Vorsicht, Umfallgefahr!“. Der Wahlkampf ist also in den Medien schon längst angelaufen…

Das Problem mit der Haltung der FDP ist nur, dass sie sich seit dem Ausbruch der Krise auf zwei Sätze reduzieren lässt: Was die Liberalen ganz gut können, ist erst einmal Nein sagen. Was sie nicht so gut können, ist, dabei zu bleiben.

Einige interessante oder auch bedenkliche aktuelle Entwicklungen gibt es zudem zu vermelden – so steht ebenfalls in der ZEIT, dass der australische Medienmogul Rupert Murdoch, dem viele Zeitungen, aber auch Internetseiten wie Myspace gehören, eine Abkehr vom werbefinanzierten, dafür kostenlosen Onlinejournalismus plant. So soll man also zukünftig für viele Angebote von The Times, The Sun oder dem Wallstreet Journal löhnen. Na, ob das so ein großer Verlust für die Menschheit ist, wenn die manipulierten, lobbydurchtränkten Inhalte nicht mehr frei verfügbar sein werden… Dass es der Werbebranche schlecht geht, ist natürlich zu begrüßen. ;-)

Der australische Medientycoon Rupert Murdoch will im Internet alle Nachrichtenangebote seines weltweiten Konzerns kostenpflichtig machen. Murdoch reagiert damit auf die heftige Werbe- und Medienkrise. Immer mehr Medienhäuser denken inzwischen über eine solche Abkehr von Gratisnachrichten im Netz nach.

Und, schon mit Medikamenten gegen die böse Schweinegrippe eingedeckt? Immer öfter liest man inzwischen Berichte, dass von den Regierungen großflächige Impfaktionen geplant werden – und das, obwohl diese Grippe in unseren Breiten auch nicht schlimmer ist, als die normale. quer berichtete letztens sogar, dass die Fälle in Bayern eher milder abliefen als bei einer handelsüblichen Grippe. Der Flensburger Arzt und SPD-Politiker Dr. Wolfgang Wodarg redet in seinem bemerkenswerten Artikel „Schweinegrippe – das Geschäft mit der Angst“ erfreulichen Klartext:

Ich halte die “Schweinegrippe” für eine unverantwortliche, wirtschaftlich motivierte Panikmache und sehe nach intensiven Recherchen und persönlichen Gesprächen, unter anderem mit dem Leiter des Robert-Koch-Institutes, keinen Grund, die Empfehlungen zum Grippeschutz anders zu handhaben als in den Vorjahren.

Apropos Gesundheit – wie die taz vor einigen Tagen schrieb, werden Schulklassen, die das Bundesverteidigungsminsterium besuchen, großzügig mit McDonald’s-„Essens“gutscheinen versorgt. Skandalös ist hier auch die dreist-dumme Antwort, die das Ministerium einer Anfrage durch die Grünen zuteil werden ließ – „Fettiges Fastfood für die Bildung“:

“Die angebotene Kombination von Getränken und Speisen, darunter auch Salat, und die ergänzende Beratung des Besucherdienstes sind ausdrücklich im Sinne des Programms der Bundesregierung”, verteidigt Kossendey die fettige Verköstigung. Außerdem entscheide ja über die Annahme der Gutscheine das begleitende Lehrpersonal – auch über die “Inanspruchnahme und die Speisenzusammenstellung die Schüler”.

Großartig, so sieht Verantwortung aus – dass der Fast-Food-Fraß im Sinne eines Programms für die Gesundheit der Jugend sein soll, ist ja wohl ein schlechter Scherz. Als wenn die momentane PR-Kampagne der Bundeswehr im Jugendmagazin Bravo nicht schon abstoßend genug wäre. Hier lohnt sich sowohl der Bericht auf TelepolisFrisches Blut – die Bundeswehr such Nachwuchs und bedienst sich dabei massiv zivilier Jugendmedien“ als auch der Originalbeitrag in der Bravo. Vorsicht, nüchtern ist diese versuchte Gehirnwäsche durch das Militär nicht zu ertragen.

“Liebst du das Abenteuer? Bist du topfit?” – Mit  diesen Fragen wirbt die Bundeswehr seit einiger Zeit auf einer Webseite (1)  von Deutschlands größtem Jugendmagazin BRAVO für “tolle Tage im  Ausbildungscamp der Einzelkämpfer” in der Luftlande- und Lufttransportschule  der Bundeswehr im oberbayerischen Altenstadt. Nicht das erste Mal, dass sich  die Bundeswehr ziviler Medien bedient um neuen Nachwuchs zu  gewinnen.

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Deutsche Universitäten beginnen, sich gegen den Einfluss von Bertelsmann zu wehren

uni-siDas ist doch mal eine erfreuliche Meldung – der Fachbereich Sprach-, Literatur- und Medienwissenschaften der Uni Siegen gab vor einigen Tagen bekannt, sich nicht mehr am CHE-Hochschul-Ranking zu beteiligen. Damit setzt sich der Trend fort, dass immer mehr Universitäten, u.a. auch in der Schweiz und in Österreich, an diesem federführend von der Bertelsmann Stiftung getragenen Ranking, nicht mehr teilnehmen. Bemerkenswert ist dabei die Stellungnahme des Fachbereichs, in der explizit auch auf Bertelsmann eingegangen wird (Hervorhebung von mir):

Am 1. Juli 2009 hat der Fachbereichsrat des Fachbereichs 3 (Sprach-, Literatur- und Medienwissenschaften) der Universität Siegen beschlossen, sich mit seinen Fächern künftig nicht mehr am Ranking des von der Firma Bertelsmann gegründeten CHE (Centrum für Hochschulentwicklung gGmbH) zu beteiligen.

Die Gründe für diese Entscheidung sind:

  • Die Leistungen eines Faches in Forschung und Lehre lassen sich nicht à la Aktienkurse oder Bundesligatabellen darstellen. Das Profil und damit die Qualität einzelner Fächer differenziert sich nämlich horizontal statt vertikal: mit den in Forschung und Lehre jeweils gewählten inhaltlichen Akzenten. Die besondere Attraktivität der Siegener Sprach-, Literatur- und Medienwissenschaften liegt genau darin.
  • Die geforderten Daten durch Fächer, Fachbereich und Verwaltung – für das CHE kostenlos – bereitzustellen, bedeutet einen erheblichen Aufwand. Das bindet Ressourcen, die anderweitig, nämlich für die tatsächliche Verbesserung von Forschung und Lehre dringend benötigt werden.
  • Da es viele Zweifel an den Methoden und Kriterien des CHE-Ranking und an der willkürlichen Auswahl von Vergleichsparametern gibt, macht es wenig Sinn, hier weiter zu investieren.
  • Ständiges Messen, Testen, Ranken im Bildungswesen führt dazu, dass ›gute Messergebnisse‹ als Handlungsziel von Bildungsinstitutionen überbewertet werden. Das ist alles andere als funktional. Es gibt aber dem rankenden Privatunternehmen die Möglichkeit, das öffentliche Bildungswesen faktisch zu steuern und es demokratischer Kontrolle zu entziehen.
  • Das Ranking erzeugt, was es zu messen vorgibt: Ungleichheit zwischen den Hochschulen. Das Ranking fördert die Entkopplung von Forschung und Lehre und trägt damit zur Demontage der traditionellen Stärken des deutschen Hochschulsystems bei.

Aus diesen und weiteren Gründen haben sich nicht nur Österreich und die Schweiz bereits im letzten Jahr aus dem CHE-Ranking verabschiedet. Auch in den USA, dem Ursprungsland des Ranking von Bildungsinstitutionen, verweigern sich gerade gute Hochschulen dem Ranking durch finanziell interessierte Akteure und wirtschaftsnahe Organisationen. Auch in Deutschland nimmt die Bereitschaft zur Teilnahme am CHE-Ranking ab, zuletzt hat sich die mathematisch-naturwissenschaftliche Fakultät der Universität Kiel daraus verabschiedet (vgl. Forschung und Lehre 7/2009). An der Universität Siegen haben die Fachbereiche 2 und 8 entsprechend entschieden.

Dass wir den Vergleich mit anderen Hochschulen nicht scheuen, versteht sich. Wir entscheiden uns in keiner Weise gegen den Wettbewerb, vielmehr gegen den wachsenden Einfluss der Firma Bertelsmann und anderer Wirtschaftsverbände auf die Bewertung von Forschung und Lehre.

Wie gut wir sind, davon kann sich jede(r) ein eigenes Bild machen: in unseren Lehrveranstaltungen, auf unserer Homepage, auf den Homepages unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, an unseren Forschungsergebnissen, in unseren Publikationen.

Bravo, kann man da nur sagen! Hoffentlich folgen noch viele andere Hochschulen diesem Beispiel.

bild-7„Bertelsmann, was soll an denen denn so schlimm sein, sind das nicht die netten Onkel mit dem Buchclub?“, fragt sich nun vielleicht der eine oder andere, der mit der Matiere bisher noch nicht so vertraut ist. Nun, dazu empfehle ich neben meinen älteren Beiträgen „Das Bertelsmann-Imperium“ und „Bertelsmann und die Bertelsmann-Stifung – die schleichende Untergrabung der Demokratie“ auch diese aktuelle Sendung der Initiative Freie-Radios.net: „Medienmacht & Arbeitsweise der Bertelsmann-Stiftung“ (mp3) [via]

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Wikipedia und die PR der Atomlobby

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© hisks, stock.xchng

Auch heute möchte ich das Thema PR-Beiträge und Lobbyismus nochmal aufgreifen. Für viele sind Public Relations und Lobbyarbeit vermutlich eher dubiose, im Verborgenen stattfindende Prozesse, die scheinbar nichts mit dem eigenen Leben zu tun haben und die man oft kaum direkt beobachten kann. Doch dies stimmt nicht, wie man dieser Tage beim „Kampf“ um Wikipedia-Beschreibungen rund um die Atomkraft sehen kann – hier tobt nämlich seit längerem eine Schlacht zwischen Pro-Atom-Lobbyisten und Klimaschützern. Erstere dringen massiv bei Wikipedia ein und schreiben Texte atomfreundlich um, wie mehrere Medien in dieser Woche zu berichten wissen, so beispielsweise die Frankfurter Rundschau: „Atomkampf im Netz: Lobbyisten contra Umweltgruppen“. Wenn man bedenkt, wie viele Menschen sich heutzutage naiv-arglos einfach bei Wikipedia informieren und das dort Geschriebene dann für bare Münze nehmen, ist es um so erschreckender, dass auf diesem ehemals neutralen Feld nun vermehrt Partei- und Lobbyarbeit und damit die Beeinflussung/Manipulation der öffentlichen Meinung betrieben wird.

Es ist eine Frage des Glaubens. Glaubt man der Atomindustrie, dann sind Kernkraftwerke Klimaschützer. Glaubt man den Umweltaktivisten, dann gehören sie abgeschaltet.

(Anm.: es ist wohl kaum eine „Frage des Glaubens“, dass Atomkraft vom Menschen schwer beherrschbar ist und die verstrahlten Abfälle noch viele Generationen nach uns „beglücken“… diese Formulierung der FR ist damit auch fast schon subtile Lobbyarbeit…)

Abseits der hitzigen politischen Debatte nach dem Störfall im Atommeiler Krümmel gilt es, auch die Öffentlichkeit für seine Sichtweise zu gewinnen – im Fokus steht dabei auch die freie Online-Enzyklopädie Wikipedia. Laut der Organisation LobbyControl sind PR-Agenturen und Tarnorganisationen damit beschäftigt, Einträge zum Beispiel bei Wikipedia zu ändern. Aber nicht nur hier werden die jeweiligen Sichtweisen platziert. Besonders aktiv sei in diesen Tagen das Pro-Atom-Netzwerk “Bürger für Technik” – einige Mitglieder fielen vor allem mit Leserbrief-Offensiven zum Thema Kernkraft auf.

“Wikipedia-Manipulation gehört heute zu den wichtigsten Aufgaben großer PR-Agenturen”, sagt auch Axel Mayer, Geschäftsführer der BUND-Regionalstelle in Freiburg. (…)

(…) “Der professionelle Einsatz zum Ändern kritischer Einträge und zur Beeinflussung der öffentlichen Meinung geschieht häufiger als man denkt”, meint LobbyControl-Vorstand Ulrich Müller. Oft träten nicht Konzerne selbst, sondern Agenturen oder scheinbar interessierte Privatpersonen als Korrektoren auf den Plan. (…) Besonders das damit verbundene Netzwerk “Bürger für Technik” versuche über Leserbriefe in Zeitungen und durch das Ändern von Internet-Einträgen eine atomfreundliche Haltung zu befördern, sagt Müller. (…)

Siehe dazu auch den schon etwas älteren Beitrag des BUND „Wikipedia & Manipulation – die freie Enzyklopädie und die Macht der Atomlobby“, in dem noch deutlich ausführlicher über viele Manipulationen von PR-Agenturen und Lobbys in der Vergangenheit berichtet wird:

(…) Die Industrie und deren PR-Abteilungen nehmen auch Einfluss auf viele andere Wiki-Seiten, wo die Interessen der Menschen den Interessen der Industrie im Wege stehen (Gentechnik, Klimaschutz, Holzschutzmittel, Afghanistankrieg…) Eine bezahlte PR-Firma hat häufig einfach den “längeren Atem” als eine Nichtregierungsorganisation. (…)

Die Wochenzeitung WOZ
in der Schweiz beschrieb am 21.12.2006 die bekannt gewordene Spitze des Eisbergs der Wikipedia-Manipulation durch Burson Marsteller:
„In der Onlineenzyklopädie Wikipedia findet sich unter dem Stichwort Nuklearforum Schweiz ein Eintrag. Er ist völlig identisch mit der Selbstdarstellung auf der forumseigenen Homepage. In die Enzyklopädie gestellt wurde der Beitrag vom Benutzer Gen Suisse. Auch zur Gen Suisse, einer Lobbyorganisation der Pharmaindustrie, gibt es in Wikipedia einen Eintrag. Der erste Beitrag dazu wurde ebenfalls vom Benutzer Gen Suisse geschrieben und ist ein distanzloser Werbetext. Später hat sich Benutzerin Irmgard die Mühe gemacht, den reinen PR-Text zu entschärfen, indem sie hinzufügte, dass Gen Suisse von Schweizer Pharmafirmen finanziert wird. Sowohl das Nuklearforum wie Gen Suisse werden von Burson-Marsteller betreut. Offenbar gelingt es der PR-Firma, die Onlineenzyklopädie Wikipedia dazu zu benutzen, ihre PR-Botschaft als neutrale Information unters Volk zu bringen.“ (…)

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Unter Kontrolle technischer Gadgets?

gadgetNa, Hand aufs Herz, wer von Euch besitzt oder benutzt ein iPhone oder ein anderes technisches Spielzeug, ohne das, so will uns die Reklame zumindest einreden, ein Leben heutzutage gar nicht mehr lebenswert oder vorstellbar ist? „Cool“ ist mensch ohne solch ein Teil natürlich erst recht nicht! Was viele Benutzer solcher Gadgets nicht wissen – diese Geräte stehen oft unter der Kontrolle der Hersteller, die quasi aus der Ferne Inhalte tilgen oder verändern können. Spiegel Online (manchmal lohnt es sich halt doch, auch mal einen Blick in die Mainstreammedien zu werfen) berichtete vorgestern ausführlicher über den neuen Trend zur Fernsteuerung via elektronischer Geräte – „Wie uns Gadgets an Konzerne fesseln”. Aufhänger ist der letzte Woche bekannt gewordene Fall Amazons, die bei Kunden, die für ihr ebook-Lesegerät Kindle die digitale Ausgabe von George Orwells „1984“ gekauft hatten, selbige auf Grund von Lizenzproblemen einfach wieder löschten, was die Vorstellung von „Besitz“ im digitalen Zeitalter stark relativiert – und natürlich auch Tür und Tor für andere Manipulationsmöglichkeiten öffnet.

Mit jedem Hightech-Gadget, das wir erwerben, geben wir ein Stückchen Freiheit auf. Denn viele Geräte hängen heute per Datenleitung oder Funkverbindung dauerhaft an den Servern des Herstellers. Für Überwacher und Kontrolleure bieten sich völlig neue Möglichkeiten – Kunden verlieren Rechte. (…)

(…) Das Schutzbedürfnis der Nutzer aber führt im Konzert mit dem Kontrollbedürfnis der Hersteller zu einer gefährlichen Situation, schreibt Zittrain: “Eine Verschiebung hin zu angebundenen Geräten stellt auch eine Wasserscheide hinsichtlich der Regulierbarkeit des Internets dar” (Hervorhebung vom Autor). Die “Gefahren des Exzesses” rührten dann nicht mehr von Virenschreibern und Hackern her, sondern von “Eingriffen von Regulierungsbehörden in die Geräte selbst, und damit in die Art und Weise, wie Menschen diese Geräte benutzen können.” Anders formuliert: Durch tethered appliances wächst nicht nur die Macht der Hersteller über die Nutzer ihrer Geräte – mittelbar wächst auch die Macht staatlicher Organe, die mit genügend Druck jeden Hersteller zu Erfüllungsgehilfen eigener Überwachungs- und Kontrollwünsche machen können. Wer glaubt, Großkonzerne würden sich dem Willen von Autokraten und Diktatoren nicht beugen, der werfe einen Blick nach China, wo Infrastrukturanbieter und Suchmaschinisten brav den Wünschen der Regierung folgen. (…)

(…) Wir werden uns daran gewöhnen müssen, dass diese “merkwürdigen Mischtechnologien” uns nie ganz gehören werden, selbst dann, wenn wir viel Geld dafür bezahlt haben sollten. Jeder Webmail-Account, jedes Hightech-Telefon, jeder DVD-Player mit Internet-Anbindung schränkt unsere Freiheit ein bisschen weiter ein – zumindest potentiell.

Apropos Spiegel – in der neuen Ausgabe findet sich ein weiterer erstaunlicher Artikel, nämlich „Freizeit: Wie wollen wir leben?“, der sich mit der übergroßen Bedeutung der Arbeit in unserer Gesellschaft beschäftigt und beispielsweise neue Trends wie die „gleefully frugal“ beleuchtet.

“Viel Arbeit, wenig Zeit: Lange galt das als einziger Weg zu einer erfolgreichen Existenz. Doch die Krise wird das ändern – zum Glück.”

“Es gibt ein etwas angestaubtes, konsumkritisches Motto aus den siebziger Jahren: Wer weniger arbeitet, hat mehr Zeit zum Leben. Das klingt gut 30 Jahre später noch ein bisschen ungewohnt, aber es könnte wieder in die Zukunft weisen.”

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Die Yes Men planen den nächsten Coup

the-yes-man-150x150Die wohl bekanntesten Culture Jammer, die amerikanischen Yes Men, die in den letzten Jahren schon für so manchen Coup verantwortlich zeichneten (u.a. ihr Fake der NY Times), planen nun den nächsten Schlag gegen die großen Konzerne und ihre Handlanger in den Regierungen. Anlässlich des Weltklimagipfels in Kopenhagen im September soll es wieder eine spektakuläre Aktion geben, die hoffentlich auch für ein gewisses mediales Aufsehen sorgt. Ich leite Euch hier mal den offenen Brief der Yes Men weiter, inkl. Unterstützungsaufruf:

———————

Dear Friend,

We have some really stupid, really big plans for September, and we need
your help to make them come true.

Last summer, we asked you to help us print 100,000 copies of a “special
edition” New York Times, to be published just after Obama’s election and
set eight months in the future (July 4, 2009). You responded with
$15,000, and the paper made worldwide headlines – real ones:
http://www.ng.ru/world/2008-11-13/100_nyt.html?mthree=1
http://deser.pl/deser/1,83453,5917595,Dowcip___Falszywy___New_York_Times__oglasza_koniec.html
http://www.pcmag.com/article2/0,2817,2335607,00.asp

July 4, 2009 has now come and gone (http://www.nytimes-se.com/). A few
CEOs have had their salaries capped, Guantanamo is being closed, and
there’s a movement to prosecute the Bush regime for their war crimes.
But sadly, the paper’s most important predictions haven’t come true.
Worst of all, climate change isn’t being addressed in any serious way,
which is getting a lot of people really alarmed.

Five months from now, in Copenhagen, the world’s leaders will have the
chance to stop this mother of all runaway trains from taking us all off
the mother of all really big cliffs (http://www.sealthedeal2009.org/).
For a whole lot of reasons, it’s up to the U.S. to show how it’s done.
If we can do that, a lot of the other predictions in our “special
edition” will also come true.

Unfortunately, we’re showing no signs of doing that:
http://www.foe.org/global-warming,
http://www.greenpeace.org/usa/press-center/releases2/greenpeace-opposes-waxman-mark

So a lot of groups are planning actions this fall to show government
what we need it to do:
http://www.BeyondTalk.net/, http://www.350.org/, http://tcktcktck.org/,
etc.

As for us Yes Men, we have a very stupid three-part plan to publicly
ridicule our stupidest leaders. It’ll involve lots of stitching,
hammering, and risking arrest – which is fine, as we’ve assembled a
crack team of daredevil seamstresses. But unfortunately, it’s also going
to cost money.

If you can help with this side of things, please click here:
http://theyesmen.org/donate/now. For a donation of $50 or more we’ll
send you some copies of the “special edition” New York Times, along with
(while supplies last) the fake International Herald Tribune from last
month (http://www.iht-se.com/), the one that launched
http://BeyondTalk.net/.

Or, if you’d like to chip in over $500, we can consider it a loan, and
we’ll pay you back in the spring from revenues we hope come in from our
movie, hitting theaters in October: http://theyesmenfixtheworld.com.
For that, please write to us:
mailto:people@theyesmen.org?subject=Investment%20in%20action

Also, if you live in New York and know how to sew, please let us know by
clicking “costume design” on your profile and typing “sewing.” And if
you don’t mind getting arrested for a good cause, please sign up here:
http://BeyondTalk.net.

Please help as you can! If nothing else, it’ll be really funny. But it
could be a whole lot more too.

As worried as you are,
The Yes Men

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Nochmal Streifzüge – „Energiewende zwischen infantilen Phantasien und Ernüchterung“ und mehr

Nachdem ich inzwischen ein wenig intensiver in der neuen Ausgabe der „Magazinierten Transformationslust“, dem Heft Streifzüge, gelesen habe (das man sich nach wie vor HIER komplett als pdf herunterladen kann, und das kostenlos), möchte ich Euch doch noch ein paar weitere Artikel daraus ans Herz legen. Das Oberthema der aktuellen Ausgabe ist „Ressource“, und so geht es vor allem um Energiepolitik, erneuerbare Energien, aber auch um das generell maßlos Ressourcen verschlingende Wirtschaftswachstumssystem, in dem wir leben.

solar_panelSehr interessant finde ich beispielsweise Bruno Kerns Beitrag „Die Wahrheit ist den Menschen zumutbar. Energiewende zwischen infantilen Phantasien und Ernüchterung“, der sicher für LOHAS & Co. etwas härtere Kost darstellen dürfte, denn er räumt mit dem Mythos auf, dass man nur einfach ein bisschen seinen Konsum „begrünen“ und benzinbetriebene Autos durch Elektroautos ersetzen müsse (wie das die Grünen planen), und schon können wir im Prinzip so weiterwirtschaften und -wurschteln wie bisher. Kern legt dar, dass ohne eine grundlegende Abkehr vom Wachstumszwang in der Wirtschaft auch solche Techniken uns nicht retten werden.

(…) Die gedanklichen Kapriolen, die man schlägt, um der schlichten Einsicht zu entgehen, dass unser Wohlstandsniveau drastisch abgesenkt werden muss, sind abenteuerlich. Die ach so verheißungsvolle Effizienzrevolution hat Fred Luks mit einer einfachen Rechnung ad absurdum geführt: Wenn der Ressourcenverbrauch in den Industrienationen bis 2050 um einen Faktor 10 sinken soll (was weitgehend Konsens ist), und wenn man gleichzeitig ein bescheidenes Wirtschaftswachstum von 2 Prozent jährlich unterstellt, dann müsste die Ressourcenproduktivität (also die Menge an Gütern und Dienstleistungen pro Einheit einer bestimmten eingesetzten Ressource) um den Faktor 27 wachsen! Ein Wirtschaftswachstum von 3 Prozent setzt bereits eine 43-fache Energie- und Ressourceneffizienz voraus. Um diese Absurdität zu verschleiern, beschränken sich die ökologisch-kapitalistischen Heilspropheten in ihren Bestsellern immer nur auf beeindruckende Einzelbeispiele. (…)

(…) Ernst Ulrich von Weizsäcker spricht offen aus, worum es geht: „Europäern, Amerikanern und Japanern zu empfehlen, sich in Sack und Asche zu kleiden und auf Wohlstand und Fortschritt zu verzichten, ist eine zum Scheitern verurteilte Strategie. Also sollte die neue Wirtschaftsweise den Charakter eines ‚neuen Wohlstandsmodells‘ haben, um politisch durchsetzbar zu sein.“ (1992, S. 12)

Hier wird übrigens auch überdeutlich, für wen dieses neue Wohlstandsmodell gilt und für wen nicht. Weltweit gesehen nimmt eine kleine Elite für sich in Anspruch, die immer knapper werdenden Ressourcen auch noch für den letzten Teil ihrer Wohlstandsparty einzusetzen. Der ressourcensparende, intelligente, ökologiekompatible Wohlstand ist bei Licht besehen chauvinistische Brutalität. Bereits jetzt sind es global gesehen nur 6 Prozent der Menschheit, die jemals in einem Flugzeug gesessen sind, während in Nigeria unter Lebensgefahr Ölpipelines angezapft werden und im Sudan der erste Klimakrieg tobt. (…)

(…) Überdeutlich wird der illusionäre Charakter der aktuellen Diskussion beim Thema „Mobilität“. Verwundert reibt man sich die Augen, wenn man in gleich zwei Ausgaben des SPIEGEL hintereinander zu lesen bekommt, dass die Biomasse der Erde sieben- bis achtmal größer ist als die Menge, die nötig ist, um den alternativen Treibstoff für unser heutiges Mobilitätsniveau zu sichern.

Leider ist diese Aussage nicht weiter belegt. Aber der Unsinn liegt ohnehin auf der Hand. Die hohen Verluste an fruchtbarem Ackerland durch Bodenerosion, die Ausdehnung der Wüsten etc. sind jedem auch nur oberflächlich Informierten bekannt. Selbstverständlich steht die Erzeugung von Biomasse in unmittelbarer Konkurrenz zur Ernährung der Weltbevölkerung. Der gegenwärtige weltweite Boom beim Anbau von Plantagen für pflanzliche Treibstoffe bedeutet letztlich, dass weltweit gesehen 800 Millionen Autobesitzer (mit entsprechend mehr Kaufkraft) gegen die 2 Milliarden Menschen konkurrieren, die heute unter der Armutsgrenze leben. (…)

Abgesehen vom (hier nicht zitierten) Schlussabsatz des Textes, in dem der Autor quasi für eine staatlich gelenkte Verteilung der Ressourcen (also eine Art Planwirtschaft) eintritt, ist die Lektüre des Artikels meines Erachtens in seiner Gänze nur zu empfehlen!

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© nkzs, stock.xchng

Und wo wir schon mal beim Thema Illusionen in Bezug auf die Rettung des Systems durch höhere Effizienz sind – einen recht spannenden Beitrag verfasste auch Andreas Exner mit „Sackgasse Grünpartei?“ (das sind die Grünen in Österreich), in dem er vor allem auf die Grundproblematik JEDER Partei in unserem System eingeht, nämlich im Grunde staatstragend zu sein. Das passt zu der hier im Blog entbrannten Diskussion bezüglich Anarchie & Demokratie…

Den Charakter der politischen Partei prägt ihre Orientierung auf den Staat. Sie nimmt die Interessen, die der Kapitalismus setzt, in sich auf, formiert sie, tariert Antagonismen wie jenen zwischen Kapital und Arbeit aus und setzt den resultierenden Kräftevektor in Staatshandeln um.Die von einer Partei formierten Interessen zielen grundsätzlich darauf, den Kapitalismus aufrechtzuerhalten: Lohnabhängige wollen Lohnarbeit und wollen ergo Lohn; Kapitalisten wollen Agenten des Kapitals bleiben und ergo Profit. Alle wollen Wirtschaftswachstum, denn ohne Akkumulation von Kapital läuft im Kapitalismus nichts. (…)

(…) Die Partei ist strukturell gesehen ein Stimmenmaximierungs-Apparat. Die Bedingung seiner Möglichkeit ist die Abtrennung der Einzelnen von ihren Entscheidungsmöglichkeiten. Die Abgabe der Stimme bei der Parteienwahl ist ein Mechanismus, mit dem der Staat sich Legitimität verschafft. Es ist kein Mechanismus der kollektiven Selbstbestimmung. Umgekehrt ist die Abtretung von Stimmen an eine Partei kein Mechanismus der Delegation von Entscheidungen zwecks Komplexitätsreduktion. Ihr Ergebnis ist vielmehr Repräsentation der Entscheidungsbefugnis, die den Wählenden per Wahl entzogen wird. (…)

(…) Der Partei geht es nicht wesentlich um die Veränderung gesellschaftlicher Verhältnisse, sondern um deren effiziente Ausnutzung zur Maximierung der eigenen Macht und Mittel. Ebenso wie der Markt dazu führt, dass sich TV-Programme angleichen, Zeitungen immer ähnlicher werden und Waschmittel nur an der Verpackung zu unterscheiden sind, tendiert jede Partei zur Mitte. Die Wirtschaftspolitik von SPÖ, ÖVP, Grünen, FPÖ und BZÖ differiert marginal. Die marginale Differenz wird dadurch bestimmt, der anderen Partei nicht zu ähnlich sein zu dürfen.

Freilich, es ist denkbar, dass eine Partei dieser Handlungslogik, die in ihr als sozialer Form angelegt ist, explizit widerspricht. Die Grünparteien der Anfangsjahre sind dafür ein Beispiel. Gerade sie zeigen allerdings auch, dass sich die Logik der Partei selbst in einer fundamentaloppositionellen Parteiarbeit letztlich durchsetzt. (…)

(…) Wohlgemerkt: Am „Green New Deal“ ist nicht zu kritisieren, dass Geldmittel für erneuerbare Energiesysteme ausgegeben, die Effizienz gesteigert und der öffentliche Verkehr verbessert werden sollen. Zu kritisieren aber ist die gefährliche Illusion, damit das ökologische Problem oder die Wirtschaftskrise zu lösen.

Die Einsicht in die Borniertheit der Parteienlogik heißt jedoch nicht, die Parteien aus ihrer Verantwortung zu entlassen. Ganz im Gegenteil ist von allen Akteuren einzufordern, sich der Realität zu stellen. Profit- und Machtproduktion sind keine legitimen Argumente. Dissidente in den Grünparteien sind explizit zu stärken und als Auflösungspunkte der Parteiform, das heißt notwendiger Teil einer emanzipatorischen Perspektive zu unterstützen.

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Sollte Shoppen patriotische Bürgerpflicht sein? Teil 2/2

2-frauen-ladenDies ist Teil 2 meiner gestern begonnenen Übersetzung des BBC-Artikels „Should shopping be a patriotic duty?“ aus dem November 2008.

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DIE EINKAUFS-AUTORIN

Amanda Ford, Autorin des Buches „Retail Therapy: Life Lessons Learned While Shopping“ („Einkaufs-Therapie: Lektionen fürs Leben, die man beim Shopping lernt“) hegt viel Sympathie für die Anti-Konsum-Aktivisten.

„Wenn wir Geld ausgeben für Dinge, die wir nicht benötigen oder sogar gar nicht wirklich wollen, tragen wir zu einem System bei, das negativen Einfluss auf unser physikalische Umgebung hat, auf unser politisches und soziales Umfeld, und – am wichtigsten, wie ich finde – unsere geistige Entwicklung.“

Aber die Antwort liegt in intelligenterem Einkaufen, schlägt sie vor. „Man findet absolut keine Freude darin, sinnlos Shoppen zu gehen. Weniger ist wirklich mehr. Wenn es um den Konsum geht, ist größer nicht besser. Bedeutet das, dass wir unser Geld unter der Matratze lagern und in Klamotten herumlaufen sollen, die aus Ästen und Zweigen aus unserem Hinterhof gebastelt sind? Nein. Ich glaube nicht, dass wir das Shoppen komplett einstellen müssen, um unsere Konsumkultur zu heilen, aber wir müssen anders einkaufen.“

Die Idee eines Lebens, das von Konsum und der Liebe zu Dingen bestimmt wird, muss beendet werden, schlägt Ford vor.

„Wir müssen damit aufhören, Dinge zukaufen, weil wir gelangweilt, einsam, gestresst sind oder uns einfach daran gewöhnt haben und durch das Räderwerk von Verpflichtung und Routine gehen. Wir sollten kleine, lokale Geschäfte, Handwerker und Bauern unterstützen. Wir sollten Sachen kaufen, die in unserem Leben einen gewissen Zweck für mehrere Jahre erfüllen und uns nicht nur für eine Saison unterhalten.“

Die Menschen sollten weiterhin einkaufen, aber mit dem Zustand der Welt im Hinterkopf. „Wir müssen keine Angst haben, unser Geld auszugeben. Geld ist eine gewaltige Kraft und selbst eine kleine Menge hat die Macht, eine Veränderung zum Positiven zu bewirken. Fragen Sie sich einfach bei jedem Einkauf selbst: ‚Hilft oder schadet dieser Kauf der Art von Änderung, die ich in der Welt sehen möchte? Ist dieser Kauf lebensunterstützend oder seelenzerstörend?‘ Dann atmen Sie einmal tief durch, gehen in sich und lauschen. Ich denke, Sie werden Ihre Antwort wissen.“

DER PSYCHOLOGE

Für Michael Gutteridge, einen Wirtschafts- und Sozialpsychologen, kann Shoppen als motivierende Aktivität dienen.

In England, wo die Menschen lange Stunden arbeiten und ein stressiges Leben führen, kann Shoppen ein Weg sein, sich selbst zu belohnen.

„Wenn Leute nicht von ihren Kollegen oder dem Chef belohnt werden, geben sie sich selbst eine Belohnung. Es geht darum, das Selbstvertrauen zu steigern und sich selbst zu belohnen. Wir wollen unsere Stimmung heben“, sagt Gutteridge.

Und in diesen Zeiten der atomisierten Familien ist Shoppen zu einem wichtigen sozialen Ereignis geworden. „Es verstärkt gemeinsames soziales Verhalten. Sie sehen Familien in Shopping-Centern – es ist wie ein Ausflug. Sie verbringen den Tag dort und essen dort.“

DER ÖKONOM

Und das gewaltigste Argument dagegen, Shoppen zu stoppen, kommt von Prof. John Sloman, Direktor des Economics Network, der Wirtschaftsbereich der Higher Eductaion Academy an der Universität von Bristol.

Die Folgen dessen, wenn wir komplett aufhören würden, nicht wichtige Güter zu kaufen, würde bedeuten, dass die menschen, die sie produzieren, keinen Job mehr hätten und nicht mehr in der Lage wären, selbst wichtige Dinge zu kaufen.

Selbst wenn man einen Anti-Konsum-Standpunkt einnimmt, wäre ein kurzer scharfer Systemschock ein katastrophaler Weg, das Ziel zu erreichen, meint er.

„Es ist ein bisschen wie bei einer Droge. Wenn Sie plötzlich von einer Droge loskommen, haben Sie einen kalten Entzug. Sie müssen die Leute nach und nach, über Jahre entwöhnen. Wenn Sie einen plötzlichen Schock erleiden, bekommen Sie ernsthafte Probleme – hohe Arbeitslosigkeit, einige Wirtschaftsbereiche stürzen ab.“

Her eine Auswahl Ihrer Kommentare zu dem Artikel:

Vor sieben Jahren hatte ich eine Überschwemmung aufgrund eines Rohrbruchs und verlor ungefähr 80% meiner Habseligkeiten und Einrichtungsgegenstände. Die Aufräumarbeiten und Versicherungsquerelen machten mir klar, dass es nur eine begrenzte Zahl an Sachen gibt, die man wirklich braucht. Vor zwei Jahren war ich ernsthaft krank, was mich dazu brachte, mich auf die wichtigeren Aspekte des Lebens zu konzentrieren. Ich fühle mich nun glücklich, nur das zu kaufen, was ich brauche, was keine Dinge wie Flachbildschirme, iPods oder Luxusgüter umfasst. So lange ich meine Ausgaben decken und mir gelegentliche  Leckereien leisten kann ist in meiner welt alles in Ordnung. Gute Gesundheit, Familie und Freundschaften sind erheblich wertvoller.
Linda, Kirkcaldy

„Es geht darum, das Selbstvertrauen zu steigern und sich selbst zu belohnen. Wir wollen unsere Stimmung heben.“
Der Himmel möge verhüten, dass wir dies erreichen, indem wir Zeit mit unseren Familien, Nachbarn und Freunden verbringen, an sozialen Netzwerken teilnehmen, freiwillige Arbeit in der Gemeinde ausführen oder Zeit mit unseren Partnern verbringen. Schließlich ist der Besitz von Sachen so viel befriedigender…
Kaz, Macclesfield, UK

Ist uns noch nicht bewusst geworden, dass wir in einer Welt der begrenzten Ressourcen leben? An einem Punkt werden wir gezwungen werden, unseren übertriebenen Konsum zu beenden, ob nun die Weltordnung, wie wir sie kennen, daran zerbricht oder nicht. Der „credit crunch“ ist eine kleine Demonstration dieses Prinzips; es schien alles super zu laufen, solange wir uns immer mehr leihen konnten, aber sobald das Geld knapp wird, bricht alles zusammen.

Wir schieben ein wachsendes Ressourcen-Defizit vor uns her – und eines Tages wird unser Kredit am Ende sein. Ist es in Irdnung, dieses Problem unseren Kindern und Enkeln zu überlassen? Noch haben wir Zeit, auf die Bremse zu treten; wenn wir damit beginnen, wird es hart sein, aber es wird kein Vergleich zu dem Schlamassel sein, das wir heraufbeschwören, wenn wir nichts tun. Aber wer hat den dafür notwendigen Mut?
Jan, Swindon, UK

Es ist keine einfache Aufgabe, aber unsere Sorge ist es, dass einzigartige und unabhängige Geschäfte überleben. Viele Studien haben gezeigt, dass Geld, das in der Region ausgegeben wird, drei Mal so viel zur Stärkung der lokalen Wirtschaft beiträgt und dabei hilft, Jobs in der Region zu sichern. Es ist immer sinnvoll, mit Bedacht einkaufen zu gehen und sicher zu stellen, dass ein Teil der Ausgaben in der Region bleibt.
Sue Korman, Brighton

Ich liebe es, zu shoppen. Ich bin behindert, habe chronische Schmerzen und bin oft ans Bett gefesselt. Wenn ich nach draußen gehen kann, liebe ich es, durch die Geschäfte zu streifen, ich finde, dass mir Shoppen viel Freude bereitet. Man muss nur wählerisch sein. Kauft Dinge, die Ihr mögt und denkt daran, Freude an ihnen zu finden – und nicht Schulden dafür zu machen. Meine letzte „Prasserei“ war ein Paar toller rosafarbener Lederhandschuhe. Sie machen mich jedes Mal glücklich, wenn ich sie trage. Geld sind nur Papierschnitzel oder Daten im Computer. Es existiert nur deshalb, damit wir es für Dinge eintauschen, die Spaß machen und interessanter sind.
Mallory, Reading, UK

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Sollte Shoppen patriotische Bürgerpflicht sein? Teil 1/2

discarted_09-einkaufswagenNoch recht zu Beginn des offiziellen Ausbruchs der aktuellen Wirtschafts- und „Finanzkrise“, nämlich im November 2008, als alle Regierungen die Bürger, besser gesagt die Konsumenten dazu aufriefen, ordentlich shoppen zu gehen, um die Wirtschaft mit frischem Geld zu fluten, brachte die BBC einen interessanten Beitrag nebst Diskussion über Sinn und Unsinn solcher Appelle und die Fundamente unserer Konsumgesellschaft – „Should shopping be a patriotic duty?“. Zu Wort kamen u.a. der Konsumkritiker Neil Boorman, aber auch Psychologen und eine Tante, die für ein Hochglanz-Shoppingmagazin schreibt. Die Aussagen letzterer, vor allem ihr reflexartiger Vergleich des Verzichts auf sinnlosen Konsum mit den Zuständen in Kambodscha oder Afghanistan ist ausgesprochen lächerlich bis peinlich, wie ich finde, aber bildet Euch doch einfach selbst eine Meinung – hier meine Übersetzung des Textes:

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Sollte Shoppen patriotische Bürgerpflicht sein?

Politiker und Zentralbanker in England und der ganzen Welt kämpfen darum, Sie dazu zu bringen, mehr Geld für nicht (lebens-)wichtige Dinge auszugeben, so dass der Nachfragemangel die globale Wirtschaft nicht in den freien Fall führt.

Aber sogar in diesen momentanen harten Zeiten gibt es abweichende Stimmen, die diese Gelegenheit dazu nutzen wollen, den Konsumismus ein für alle Mal zu Fall zu bringen. Sie sagen, dass unsere Liebe zu Dingen, die wir oft gar nicht wirklich brauchen und uns nicht leisten können das ist, was uns mit in diese Bredouille geführt hat. Einkaufen ist zu unserem Gott geworden und muss entthront werden, sagen sie.

Am anderen Ende des Spektrums gibt es Leute, die Shopping verteidigen – als etwas, das uns aufmuntert, wenn wir bedrückt sind, als eine soziale Aktivität, als ein Ausduck von Freiheit und als das „Laster“, das uns retten könnte.

DER ANTI-KONSUMISMUS-AKTIVIST

Neil Boorman, Autor von „Good-bye Logo“, ein Tagebuch seiner Ablehnung eines Lebensstils, der von Markengütern dominiert wird, hat einen Kurzfilm („The Good Consumer“) gedreht, um den Buy Nothing Day zu unterstützen, einen jährlich stattfindenden Protest gegen Konsumismus.

„Es gibt Millionen von Auswahlmöglichkeiten für uns Konsumenten. Aber die eine Wahl, die wir vergessen zu haben scheinen, ist die Entscheidung, nicht zu kaufen“, sagt Boorman, der glaubt, dass es „ökonomische Gotteslästerung“ geworden ist, nicht shoppen zu gehen.

„Das Konsumentenvertrauen, so sagt uns die Regierung, ist lebenswichtig für die Erholung der Wirtschaft. Ein Sprung zu dem Ein-Tages-Sonderverkauf bei Marks & Spencer ist DAS sozial verantwortliche Verhalten, so wie der Kauf von Staatsanleihen im Krieg.“

Boorman glaubt, dass wir ein absolutes Recht darauf haben, zu sparen statt auszugeben. Schließlich haben wir hart gearbeitet, das Geld zu verdienen.

„Ich möchte klarstellen, was Ökonomen mit dem Ausdruck ‚Konsumentenvertrauen‘ meinen – es ist die Bereitschaft der Öffentlichkeit, Geld für Luxusgüter auszugeben – insbesondere für Produkte, die wir nicht benötigen.“

Und während Konsumenten 1.5 Billionen £ an persönlichen Schulden aufgehäuft haben, haben sie wenig an Gegenwert dafür erhalten, legt er dar.

„Der Wert eines neuen Autos halbiert sich in dem Moment, wo wir den Händler verlassen, die meisten technischen Spielereien sind veraltet oder gehen kaputt, sobald die Garantie ausläuft, und Kleidung ist praktisch wertlos, sobald man sie getragen hat. Diese Luxusgüter sind alle sehr aufregend, wenn wir sie aus den Geschäften nach Hause tragen, aber als Investments sind sie schlechtere Wetten als Woolworth-Aktien. Im Grunde werden wir über den Tisch gezogen.“

Boorman möchte, dass wir alle Urlaub vom Shoppen machen an diesem internationalen Buy Nothing Day („Kaufnix-Tag“ in Dtl.).

„Stellen Sie sich vor, dass wir alle ein nachhaltiges Bekenntnis ablegen, weniger zu konsumieren – wir könnten Kreditkartenschulden begleichen, sogar weniger Zeit auf der Arbeit verbringen. Vor die Wahl gestellt: ein neues Auto oder eine 4-Tages-Arbeitswoche, wüsste ich, wofür ich mich entscheide. Als Anti-Konsumismus-Aktivist werde ich oft als unverantwortlich gebrandmarkt, wenn ich Menschen dazu ermuntere, mit dem Kaufen aufzuhören. Aber die Regierung ist erheblich rücksichtsloser, wenn sie uns dazu ermuntert, uns aus der Krise durch Shoppen zu befreien.“

Übertriebener Konsum ist außerdem die Wurzel für Umweltzerstörung, sagt Neil Boorman.

„Wenn es jemals einen geeigneten Zeitpunkt gegeben hat, unsere Abhängigkeit vom Konsumismus zu überdenken, wenn die wirtschaftlichen Regeln neu geschrieben werden, dann ist er jetzt gekommen. Und wir sollten uns daran erinnern, dass wir früher einen ‚Buy Nothing Day‘ in jeder Woche des Jahres genossen. Er hieß Sonntag.“

DER (DIE) SHOPPING-GURU

Lucia van der Post gründete das Financial Times Hochglanzmagazin How To Spend It (Wie man es ausgibt) vor mehr als einem Jahrzehnt. In einem zukünftigen Heft wird eine Verteidigung des Shoppens von ihr abgedruckt werden. Als inzwischen Selbständige hat sie Menschen seit den 1970ern beraten, wie sie ihr Geld mit Spaß ausgeben können.

„Ich habe niemals über Dinge geschrieben, von denen ich dachte, sie wären lediglich sinnloser Luxus“, sagt sie. „Und ich war niemals jemand, der Menschen davon überzeugen wollte, Geld auszugeben, das sie nicht hatten. Macawber hat Recht. Es ist erbärmlich, Schulden zu machen.“

Aber die Tatsache bleibt, dass in einer kapitalistischen Gesellschaft die Leute in der Lage sein sollten, ihr Geld, das sie verdient und versteuert haben auszugeben wofür sie möchten.

„Spaß ist grundlegend für alle von uns – so grundlegend wie Essen und Wasser“, merkt sie an.

„Ich bin grundsätzlich libertär. Ich werde es mir nie eine Jacht leisten können, aber ich mag es in einer Welt zu leben, in der einige Leute Jachten besitzen. Wollen wir in einer Welt leben, in der niemand weiß, wie man eine Jacht baut oder eine edle Uhr?“

Großbritannien ist ein Land, das einen erheblichen Anteil an Menschen aufweist, die die Nase rümpfen in Bezug auf die Vorstellung, Nicht-Wesentliches einzukaufen und große Summen an Geld dafür auszugeben.

„Prestigekäufe / Geltungskonsum? Das ist, wenn der andere mehr ausgibt als du.“ Aber während das Kaufen von nicht-lebensnotwendigen Gütern als frivole Aktivität gesehen werden kann, gibt es dennoch das Argument, dass es uns mit den Plätzen/Orten verbindet, an denen wir sind.

„Wenn Sie in ein Land wie Indien fahren und dort nicht shoppen gehen, lassen sie sich nicht auf die örtliche Kultur ein“, sagt van der Post.

Und für einige kann Einkaufen auch als Ausdruck von Freiheit in einer kapitalistischen liberalen Demokratie angesehen werden.

„Der Weg der selbstauferlegten Sparsamkeit und nur Dinge zu kaufen, die wir wirklich benötigen, führt zu den Verhältnissen in Kambodscha unter Pol Pot, Afghanistan unter den Taliban oder China unter Mao“, beschließt sie.

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Kurzer Einschub von mir: diese letzte Aussage ist, wie ich oben schon erwähnte, unfassbar ignorant, dreist und auch dämlich. Wenn die Leute keinen überflüssigen Konsum betreiben (freiwillig, wohlgemerkt!), dann entspricht das dem Leben in einer blutigen Diktatur, in der Andersdenkende verfolgt und getötet werden? Wie kann jemand einen derartigen Bullshit ablassen? Mal abgesehen von der auch sehr diskutablen Aussage, dass man unbedingt (überflüssigen Kram) einkaufen gehen muss, um an der örtlichen Kultur teilzuhaben. Mit den Äußerungen hat sich die Dame eigentlich selbst disqualifiziert, wie ich finde, aber was soll man von einer Autorin erwarten, die solch ein Magazin für „Luxus, Lebensart und Lifestyle” gegründet hat… So, Wutmodus aus, weiter geht es dann morgen mit Teil 2 des Artikels.

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Hacktivisten – Rebellen im Internet

Der Fernsehsender arte befasste sich im Jahre 2002 mit dem Thema des „Cyber-Aktivismus“, also dem Widerstand gegen Ungerechtigkeit und herrschende Zustände via Internet und Computer – „Hacktivisten – Rebellen im Internet“. In Zeiten von Zensursula und den nun beschlossenen Internetsperren ist dies natürlich aktueller denn je und stellt zudem einen Kampf um den Erhalt von Bürgerrechten und freiheitlicher Demokratie dar. [via dokumentarfilm24] Die Reportage ist deshalb interessant, denke ich, weil man einen Einblick in den „digitalen Untergrund“ erhält. Besonders nett fand ich ja die Aktion, wie die Firma etoys u.a. durch „Hacktivisten“ in den Ruin getrieben wurde, hehe.

Das Filmteam von arte ist im April 2001 dabei, als die Protestveranstaltungen beim Wirtschaftsgipfel in Quebec vorbereitet werden. Doch neben den spektakulären Bildern dieser gewalttätigen Straßenproteste zeichnet sich ein anderer Krieg ab, in dem die Waffen ‘Maus’ und ‘Modem’ heißen: Tausende von Internetbenutzern bereiten in aller Stille eine Online-Protestaktion vor, mit der die offizielle Website der Veranstaltung lahmgelegt werden soll. Das Motto der Aktion “Die Maus ist stärker als der Schlagstock.” Anhand der Porträts einiger der führenden Köpfe der Hacktivisten-Szene liefert diese Doku Einblicke in das Innenleben dieser im Verborgenen arbeitenden Organisation, Bilder aus dem Zentrum des Cyber-Aktivismus. Die Bewegung hat sich zum Ziel gesetzt, in einer vollständig auf Handel und Wirtschaft ausgerichteten globalisierten Welt Unruhe zu stiften und ihren eigenen Zukunftsentwurf, geprägt von einem gewissen zivilen, politischen und informationsmedialen Widerstand, zu gestalten.

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