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Surftipp: Der Knauserer

derknausererNein nein, keine Angst, ich bin nicht verrückt geworden und es steht auch niemand von der Lidlaldi-Mafia mit gezogener und entsicherter Waffe im Anschlag hinter mir – mein heutiger Surftipp ist keine von den unseligen Websites, bei denen es sich darum dreht, irgendwelchen Technik-Plunder möglichst billig kaufen und verkonsumieren zu können. Bei dem spannenden österreichischen Projekt Der Knauserer, das bereits 1999 von Michaela Brötz ins Leben gerufen wurde und sich im Laufe der Zeit eine große Beliebtheit erarbeitet hat, geht es vielmehr darum, Tipps für ein einfacheres Leben mit weniger Konsum zu geben (Freunde der knackigen Marketingschubladen bezeichnen dies sicherlich als LOVOS-Segment) und Kritik an unserer Verschwendungsgesellschaft zu üben. In den Worten von Michaela:

Nicht nur zu Weihnachten häufen sich die Klagen über Konsumterror, Werbebombardement, Schuldenfalle und Lohnsklavenarbeit. Das vom momentanen Turbokapitalismus amerikanischer Prägung vorgeschlagene Modell von Karriere und Konsum läßt viele am Sinn des Lebens zweifeln. Der Mensch wird zum Konsumenten degradiert, der sich nur ja nicht die Frage “Brauche ich das alles wirklich” stellen darf.
Das System zeigt mehr und mehr seine Schattenseiten. Viele bleiben auf der Strecke und müssen neidvoll anerkennen: Wer Geld hat, schafft an. Nicht nur in der Wirtschaft sondern auch in Belangen der Moral und Politik. Ehrenwerte Berufe wie Hausfrau, Mutter oder das Ehrenamt werden angesicht der Tatsache, dass sie kein Geld einbringen, zu mehr MISSachteten als GEachteten Tätigkeiten.

Dennoch mangelt es der modernen Welt an wahren Alternativen zur aktuellen Lage des Konsumwahnsinns. Vielleicht ist aber gerade das Eindämmen des eigenen Konsums eine Lösung, die wenigstens die vielen häßlichen Gesichter der Konsumgesellschaft etwas entzerren kann.

So wird beispielsweise monatlich ein E-Mail-Newsletter mit verschiedenen grundlegenden Beiträgen wie auch Tricks für Ernährung etc. gegeben. Im neuesten Newsletter gibt es beispielswiese einen Einblick in Betrand Russells Buch „Lob des Müßiggangs“ mit seiner auch nach fast 100 Jahren erstaunlich aktuell klingenden Kritik an der Arbeitsgesellschaft:

“Ich möchte jedoch jetzt in vollem Ernst erklären, dass in der heutigen Welt sehr viel Unheil entsteht aus dem Glauben an den überragenden Wert der Arbeit an sich, und dass der Weg zu Glück und Wohlfahrt in einer organisierten Arbeitseinschränkung zu sehen ist.”

Und so orakelt er 1932 sehr zynisch und leider treffend: “Da es keinerlei zentrale Produktionskontrolle gibt, produzieren wir haufenweise Dinge, die gar nicht gebraucht weden. Wir halten einen hohen Prozentsatz der arbeitsfähigen Bevölkerung unbeschäftigt, denn wir könnten auf ihre Arbeit verzichten,indem wir die anderen Überstunden machen lassen. Wenn all diese Methoden sich als unzulänglich erweisen, haben wir immer noch den Krieg.”

Oder es wird das Projekt 2010 „Einen Monat lang kein Geld für … ausgeben“ angeregt – jeden Monat wird ein Artikel vorgeschlagen, auf dessen Kauf man einen Monat lang verzichten soll; eine Herausforderung für jeden Konsumbürger, der es gewohnt ist, sich heutzutage alles sofort zu kaufen, wenn es ihm in den Sinn kommt – egal wie unsinnig das Produkt auch sein mag.

Die auf der Website unter dem Motto „Weniger ist mehr“ aufgeführten Punkte kann ich so unterschreiben und sie gelten ja quasi auch seit jeher als Grundtenor für meinen Blog:

  • Weniger Konsumgüter zu kaufen, heißt weniger Müll zu produzieren.
  • Weniger Schnäppchen kaufen, heißt mehr Geld für qualitativ hochwertige Waren übrig zu haben.
  • Weniger vorgefertige Lebensmittel zu vertilgen, heißt mehr BIO für seinen einen Körper.
  • Weniger Shopping und Konsum heißt mehr Zeit für sich und die wahrhaft wichtigen Dinge.
  • Weniger dem Geld nachzujagen, heißt mehr Lebensqualität.
  • Weniger Sachen zu besitzen, heißt mehr Überblick über sein Leben zu haben.

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Abgesang aufs Auto

Über die Fixierung der Verkehrsplanung hierzulande bzw. weltweit auf das Auto hatte ich ja schon des öfteren kritisch berichtet, und die Abwrackprämie gab dieses, pardon, letztes Jahr einen „schönen“ Beleg dafür, wie wichtig, lieb und vor allem teuer Autos gerade den Deutschen sind. Von daher finde ich es sehr erfrischend, dass sich auch die Stimmen mehren (noch sind es nur einzelne), die ein Umdenken anmahnen. Besonders bemerkenswert am Artikel „Abgesang aufs Auto – Elektrofahrzeuge, CO2-Emissionen und alternative Verkehrs- und Beschäftigungskonzepte“ von Birgit Gärtner auf Telepolis finde ich, dass selbst ein Mitglied des VW-Betriebsrat die Sinnlosigkeit des jetzigen Verkehrskonzepts und auch des bloßen Umstiegs auf Elektro- statt Benzinautos anspricht! Ein erstes kleines Wunder im neuen Jahrzehnt…

(…) Fachleute wie der Verkehrsexperte Axel Friedrich, der ehemaliger Leiter der Verkehrsabteilung des Wuppertalinstituts, Rudolf Petersen, Heiner Mohnheim von der Universität Trier und Wolfgang Lohbeck von Greenpeace wiesen zu Beginn der Tagung auf die ökologischen Konsequenzen des Ausbaus des Individualverkehrs, z. B. die Folgen durch Bodenversiegelung beim Straßenbau, hin. Zwar seien nach der Wiedervereinigung 100% der Autoverbindungen von Ost nach West erneuert worden, allerdings nur sechs Eisenbahnstrecken, wurde bemängelt. Dieser ökologischen Katastrophe sei auch mit dem Elektroauto nicht zu begegnen. (…)

(…) Die Lösung liegt für den Betriebsrat in einer umfassenden gesellschaftlichen Diskussion über die Zukunft der Arbeit: “Wir brauchen gesellschaftlich notwendige und nützliche Beschäftigung, die Autoproduktion gehört definitiv nicht dazu.” Das in den Köpfen der Beschäftigten zu verankern, sei in einem Land, in dem das Auto das “zweite Wohnzimmer” sei, allerdings nicht so einfach. Die individuelle Mobilität könne in Zukunft nur ökologisch sinnvoll durch den Ausbau des öffentlichen Personen Nahverkehrs und des Schienennetzes gewährleistet werden. Auch die Wirtschaftskrise könne nicht durch den Ausbau des Individualverkehrs gelöst werden, sondern durch drastische Verkürzung der Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich und die Förderung von sinnvollen Produktionszweigen wie z. B. Umwelttechnologie. (…)

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Buchbesprechung: Lohoff/Trenkle/Wölflingseder/Lewed „Dead Men Working“

dead-men-working-02Lernt man irgend jemanden auf einer Party in Deutschland kennen, so dürfte eine der ersten Frage, die man gestellt bekommt, sein: „Und, was machst du so?“ Wer so fragt, dem geht es natürlich darum, welchen Beruf man ausübt, um seinen „Lebensunterhalt zu verdienen“, wie man so schön sagt, und nicht etwa um die Aktivitäten, mit denen man viel Zeit verbringt, die aber „nichts einbringen“. Dies sind Symptome der Arbeitsgesellschaft, in der wir leben, und in der der Beruf und die Karriere das zentrale Konstrukt ist, um das herum sich das restliche Dasein gefälligst zu gruppieren hat.

Dies ist auch der Ausgangspunkt, der die Autoren des Buches „Dead Men Working: Gebrauchsanweisungen zur Arbeits- und Sozialkritik in Zeiten kapitalistischen Amoklaufs“ bewegt hat, sich mit der übergroßen Bedeutung, die die Arbeit im Leben der heutigen Menschen einnimmt, auseinanderzusetzen. Auf 300 Seiten tragen eine Vielzahl von deutschen und österreichischen Autoren (manche von ihnen im wissenschaftlichen Bereich tätig) ihre Gedanken und Überlegungen zu den Themen Arbeit, Arbeitslosigkeit, Bildung vs. Ausbildung uvm. zusammen. Einige, wie Norbert Trenkle, Andreas Exner oder Franz Schandl, sind mit ihren scharfzüngigen und sehr schonungslosen Analysen bereits in anderen Publikationen (Streifzüge, krisis) vertreten, die sich ebenfalls um den Wahnwitz unseres Wirtschaftssystems drehen, und haben auch vor mittlerweile über zehn Jahren das provokante „Manifest gegen die Arbeit“ veröffentlicht (das es HIER komplett zum Online-Nachlesen gibt).

Die einzelnen Kapitel bzw. Artikel des Buches zeichnen ein ordentliches Schreckbild der heutigen Gesellschaft und vor allem der Arbeitswelt, und zeigen an einigen persönlichen Schilderungen der Autorin Maria Wölflingseder, mit welch durchkalkulierter Perfidie diejenigen, die aus diesem Raster gefallen sind – die Arbeitslosen – drangsaliert werden, um sie ja nicht auf dumme Gedanken zu bringen. Spannend auch Gaston Valdivias „Zeitverschwendung Marktwirtschaft – über die absurdeste Reproduktionsweise seit Menschengedenken“, in dem er aufzeigt, wieviel Lebenszeit jeder einzelne von uns dafür verplempert, diese Form der Waren- und Konsumgesellschaft aufrechtzuerhalten, sowie Erich Ribolits’ Beitrag „Vom sinnlosen Arbeiten zum sinnlosen Lernen“, das sich sehr kritisch mit der permanenten Zurichtung aller Arbeitskäfte für den Arbeitsmarkt durch permanente (ausschließlich fachbezogene) Weiterbildung auseinandersetzt.

Gerade bei letztem Artikel kann man allerdings auch den Schwachpunkt des Buches erkennen – die meisten Texte zeichnen ein gerade hermetisches Bild der Welt, also ein sehr einseitiges, in dem es keine Schattierungen gibt. Es wird von einer Vorstellung der Arbeitswelt ausgegangen, die für viele der Autoren (als Freischaffende, Professoren, Redakteure etc.) sicherlich selbst gar nicht zutrifft, nämlich einem rein stumpfen, leeren, aufoktroyierten Verrichten nutzloser, entseelter Arbeit. Dass es darüber aber auch Menschen gibt, die ihren Job tatsächlich gerne machen (nicht zuletzt viele Selbstständige, die in Deutschland aber natürlich per se verdächtig sind, da sie sich oftmals nicht so leicht ins herrschende Schema pressen lassen), und mancher selbst in einem eigentlich unersprießlichen Job ein soziales Umfeld gefunden hat, auf das er ungern verzichten würde, fällt leider bei vielen Betrachtungen in diesem Buch unter den Tisch.

Dennoch ist natürlich die Absicht der Autoren, die Nachteile unserer derzeitigen krassen Ausrichtung des Daseins und des Denkens auf eine möglichst wertschöpfende (d.h. in Geldwert auszudrückende) Lebensweise, aufzuzeigen aller Ehren wert und wichtig, um Ausbeutung und Selbstausbeutung und die Durchkommerzialisierung, die wir in unserer Gesellschaft immer stärker erleben, zu bremsen, vielleicht sogar irgendwann einmal umzukehren. Dabei können diese hier versammelten Gedanken einn wichtigen Beitrag leisten.

Ernst Lohoff, Norbert Trenkle, Karl-Heinz Lewed, und Maria Wölflingseder (Hrsg.) „Dead Men Working: Gebrauchsanweisungen zur Arbeits- und Sozialkritik in Zeiten kapitalistischen Amoklaufs“, Unrast Verlag, 2.A. 2005, 302 S., 18,– €

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Was ist mit Werbung nicht in Ordnung? (What’s wrong with advertising?) Teil 1

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Kritik an Reklame und Kommerz äußere ich ja nun seitdem ich mit dem Konsumpf begonnen habe, und in der ganzen Zeit habe ich bereits eine Vielzahl von Nachteilen, Problemen und Ärgernissen im Zusammenhang mit Werbung & Kommerz versammelt.  Was vielleicht noch fehlt, ist eine „Adelung“ solcher Kritikpunkte von wissenschaftlicher Seite. Tatsächlich gibt es an der Governors State University in Illinois mit Prof. Hugh Rank einen Professor, der sich intensiv mit dieser (dunklen) Seite von Marketing, Medien und Manipulation beschäftigt. Sein komplettes Material des Kurses „Persuasion Analysis“ steht online zur Verfügung, und dort findet sich so mancher Beitrag, der das Ringen mit der Konsumgesellschaft und die Methoden der Reklame dokumentiert. Netter Weise darf ich Euch einige Texte in Übersetzung präsentieren. Leider ist die Website sehr unübersichtlich und extrem verschachtelt (und umfangreich), so dass ich sicherlich nur Teile hier veröffentlichen werde. Wer tiefer in die Materie einsteigen möchte, der sei auf die Webseiten von Prof. Rank verwiesen: „Persuasion Analysis“ / „Advertising“.

Den Anfang meiner Übersetzungen soll heute der kurze Übersichtsartikel „What’s wrong with advertising?“ machen, von dem aus eine ganze Reihe Links zu weitergehenden Beiträgen führen, die ich dann nach und nach in den kommenden Wochen übersetzen und in diesem Ausgangsartikel verlinken werde (hoffentlich).

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Was ist mit Werbung nicht in Ordnung?

Schon in der Vergangenheit war das Misstrauen in Werbung weitverbreitet, aber nicht fokussiert. Derart viele Menschen haben Werbeanzeigen aus dermaßen vielen Gründen kritisiert, dass dieser verwirrende Wortnebel manchmal die Aufmerksamkeit stärker auf triviale Sorgen und kleinere Probleme richtet als auf die ernsthaften Themen und schwerwiegenden Probleme.

Die Menschen müssen sich ihrer eigenen Ansichten und Gefühle klar werden, um diese wahrgenommenen „Risiken“ nach Art (direkt oder indirekt, sofort oder verzögert, möglich oder wahrscheinlich) und Grad (von kleineren Ärgernissen bis hin zu großen Gefahren) unterscheiden zu können, um Überschneidungen und Lücken und Grenzfälle zu erkennen. Werbekritiker machen sich dabei grundsätzlich Sorgen über die schädlichen Folgen, die Nachteile und die unerwünschten „Nebenwirkungen“.

Auch in Zukunft wird Werbung – und ihre Probleme und Kritiker – uns begleiten. Die Strukturierung der Kritikpunkte kann dabei helfen, die Extreme zu vermeiden: auf der einen Seite, Werbetreibende anzuklagen und sie zu alleinigen Sündenböcken zu stempeln; auf der anderen Seite die grundlegenden, ernsthaften Probleme zu ignorieren, die unserer Aufmerksamkeit und angemessenen Reaktion bedürfen. Die Diagnose dessen, was „falsch ist“, kann dabei helfen, eine Prognose zu entwickeln, „was zu tun ist“. Reklame hat so viele Kritiker, aus so vielen verschiedenen Gründen, und die Argumente werden schnell so komplex, dass es hilft, wenn wir zunächst ein wenig Struktur hereinbringen und die häufigsten offensichtlichen Klagen identifizieren:

  • Eindringen/Einmischung („zu viele Anzeigen…“)
  • Täuschung (Reklame lügt, führt in die Irre, betrügt)
  • Ernährung (Werbung für ungesundes „Junk Food“ führt zu einer nationalen Fettleibigkeitskrise)
  • Beleidigend (Anzeigen beleidigen Frauen, Minderheiten, ethnische Gruppen, Religion)
  • Persönliche Probleme (Werbung trägt zu einem Schulden-Kreislauf, zu familiärem Stress und einem schwachen Selbstbild bei)

Andere Kritiker befassen sich mit den eher indirekten und weniger offensichtlichen „versteckten Schäden“ von Werbung, wie: psychologische Folgen für das Individuum und die Familie; oder längerfristige, kumulierte Schäden, die mit Materialismus, Müll, Umweltzerstörung und sozialer Ungerechtigkeit zusammenhängen.

  • Materialismus (religiöse und säkulare Kritik)
  • Umweltprobleme (Verschwendung, Müll)
  • Soziale Ungrechtigkeit (Themen im Zusammenhang mit Überfluss und Armut; die Besitzenden und die „Habenichtse“)

Werbung kann nicht einfach deshalb von Kritik ausgenommen werden, weil sie „unsere gesamte Wirtschaft am Laufen hält“. Wenn das Wirtschaftssystem davon abhängt, dass Millionen von Menschen hoch verschuldet sind und dennoch immer mehr unnützes Zeug kaufen, gibt es vielleicht Fehler im System. Gary Ruskin, Direktor von Commercial Alert (einer Non-Profit-Verbraucherschutzorganisation) fasste eine ganze Reihe der Kritikpunkte in seinem kurzen Artikel im Heft Advertising Age (26.4.2004) zusammen, der sich direkt an Werbetreibende richtete. Sein Kommentar zu der direkten und offensichtlichen Aufdringlichkeit von Reklame lautet: „Die implizite Botschaft, die die Werber aussenden, ist eine komplette Ignoranz in Bezug auf unsere Zeit, unsere Privatsphäre, unseren klaren Kopf und nicht zuletzt in Bezug auf unsere Sorge um unsere Kinder.“ Seine Betrachtung der indirekten und weniger offensichtlichen Schäden durch Werbung beinhaltete nicht nur die öffentliche Gesundheit (Junk Food, Fettsucht), sondern auch die Korruption ziviler Institutionen.

Nahezu jede Universität und Wirtschaftshochschule der USA hat eine Abteilung für Werbung, um die zukünftigen Verführer in den Techniken ihres Berufs zu schulen, aber nur wenige Schulen bieten überhaupt auch nur einen einzigen Kurs an, um die jungen Bürger, die Verführten, darin zu unterrichten, diese Verführungen zu analysieren und zu durchschauen. Landesweit sind die meisten Akademiker, die sich für Reklame interessieren – die Professoren für Psychologie und Rhetorik –, „Berater“ der Werbeindustrie als „gemietete Rhetoriker“ und käufliche Seelenklempner!


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Widerstand und Normopathen

Weihnachten ist überstanden, spätestens jetzt ist es mal wieder ein wenig an der Zeit für etwas Widerstand und Aktivismus. Der YouTube-Channel des Users Mediascanner ist immer eine Fundgrube für spannende Beiträge über gesellschaftliche Entwicklungen und alternative Denk- und Lebensweisen. So ist dieser Beitrag hier beispielsweise sehr erhellend – der Begriff „Normopathen“ ist super!

Hanna Poddig, die „Berufsaktivistin“, um die es darin u.a. geht, wird in der 3sat-Sendung Kulturzeit noch einmal etwas genauer porträtiert:

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Volvic – alles nur Augenwischerei?

Diesen, unlängst auf den NachDenkSeiten erschienen Artikel „Verbirgt sich hinter der Trinkwasserinitiative von Volvic mehr als positives Product-Placement und Effekthascherei?“ von Christine Wicht möchte ich Euch doch auch zur Lektüre anempfehlen – und da er unter einer Creative Commons-Lizenz steht, veröffentliche ich ihn hier in meinem Blog ebenfalls, damit möglichst viele über Volvics Augenwischerei erfahren. Wasser, das aus anderen Ländern nach Deutschland gekarrt wird, zu trinken halte ich ja eh für einen unglaublichen Unfug…

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Verbirgt sich hinter der Trinkwasserinitiative von Volvic mehr als positives Product-Placement und Effekthascherei?

Spendenaktionen für eine gute Sache, insbesondere in Kooperation mit der UNICEF, erfreuen sich bei Unternehmen zunehmender Beliebtheit. Auch werden gern bekannte Werbebotschafter in die Aktionen einbezogen. Im Rahmen einer deutschlandweiten Malaktion sollten Grundschüler Wassertropfen gestalten, um Volvic und UNICEF beim Brunnenbau in Äthiopien zu unterstützen. Volvic wirbt damit, für jeden eingesendeten Wassertropfen bis 100 Liter sauberes Trinkwasser in Äthiopien zu spenden. Außerdem werden pro gekauftem Liter “Volvic naturelle” 10 Liter sauberes Trinkwasser in Äthiopien sichergestellt. Lt. Pressemeldung hat die Volvic-Trinkwasserinitiative 122 Brunnen finanziert, wovon bislang 64 fertig gestellt seien, die mindestens 10 Jahre betrieben werden können (Quelle: volvic.de). Von Christine Wicht

Augenwischerei?

Volvic (Danone) hat in diesem Jahr zum fünften Mal eine Trinkwasseraktion durchgeführt, die bis zum 31. Oktober befristet war.
Die Organisation CharityWatch hat zur Trinkwasser-Initiative 2008 herausgefunden, dass die Verbraucher durch Volvic und UNICEF getäuscht werden: „So wurde zum Beispiel im Juli 2008 von der Unicef-Pressesprecherin mitgeteilt, dass voraussichtlich mindestens 800.000 Euro für den Brunnenbau aus den bisher vier Aktionsjahren zusammenkommen seien. Ein Brunnen soll im Schnitt 6.000 US-Dollar kosten. Als die Rechnung dann aber nicht aufging, ergänzte Helga Kuhn (Pressesprecherin UNICEF) telefonisch, dass durchschnittlich noch weitere 3.000 US-Dollar pro Brunnen für Schulungen und andere Ausgaben benötigt werden. Damit stimmte die Aussage von 112 Brunnenbauten zumindest ansatzweise. Allerdings wollte sie nicht weiter ausführen, was die Basis pro verkauften Liter Volvic-Wasser für die Höhe der Zuwendung sei. Das müsste Danone beziffern. Doch hier war Eva Podlich, Pressesprecherin, Danone Waters Deutschland GmbH, sehr zugeknöpft. Konkrete Anfragen per Mail blieben unbeantwortet. So bleibt als Anhaltspunkt nur die im ersten Telefonat am Rande erwähnte Zahl, dass mit 800.000 Euro etwa vier Milliarden Liter sauberes Trinkwasser produziert werden können. Umgerechnet wären das 400 Millionen Liter verkauftes Volvic. Bei diesem Ansatz ergäbe sich pro Liter eine Spende von 0,002 Euro an Unicef. Anders ausgedrückt, wird vom Verkaufspreis eines Kasten Volvic-Wassers im Supermarkt rund 0,3 Prozent gespendet. Ob dieser bescheidene Anteil jedem Verbraucher bewusst ist?

Nach Meinung von CharityWatch zeigt ein einfaches Zahlenbeispiel warum der Spendenanteil völlig unzureichend ist: 400 Millionen Liter Volvic kosten im Laden gut 250 Millionen Euro. Wenn wegen der Spendenaktion zehn Prozent mehr verkauft worden wäre, sind das rund 25 Millionen Euro Umsatz. Um damit die Spende von 800.000 Euro an Unicef zu verdienen, reicht eine Gewinnmarge von 3,2 Prozent. Da diese vermutlich höher ist, könnte problemlos mehr gespendet werden.“ CharityWatch stellt die Frage: „Würde ein Verbraucher statt Evian Volvic kaufen, wenn er weiß, dass von seinem Kaufpreis nur magere 0,018 Euro pro Kasten oder etwa 0,3 Prozent des Kaufpreises gespendet werden? Wenn Danone das wirklich glauben würde, dann könnten sie es ja offen zugeben. Da sie das aber nicht tun, nehmen sie in Kauf, dass der Verbraucher über die Spendenhöhe getäuscht wird. Und bei so etwas macht Unicef mit! Derartige undurchsichtige Spendenpraktiken sollte gerade eine Organisation wie Unicef, die nach der Affäre Anfang 2008 besonders aufmerksam beobachtet wird, nicht mittragen.“ (Quelle: charitywatch.de )

Kinder – die Kunden von morgen

Vor allem dort, wo der Bürger aus dem öffentlichen Leitungsnetz Wasser von guter Qualität beziehen kann, ist der Kauf von Flaschenwasser eigentlich überflüssig. Mit Aktionen, die einen sozialen Anstrich haben, wird Kindern die Marke Volvic positiv ins Gedächtnis gepflanzt und bereits eine Markenbindung geschaffen. Die Markenbindung beginnt – wie erforscht wurde – im Alter von 12 Jahren. Es ist für die Hersteller daher wichtig, vorher schon im Bewusstsein der Kinder präsent zu sein und bis dahin ein positives Image aufgebaut zu haben. Kinder und Jugendliche werden immer öfter zur Zielgruppe für Werbung und Marketingkampagnen und staatliche Institutionen machen sich zum Erfüllungsgehilfen der Unternehmen (siehe auch die Artikel zu “Media Smart” und zum Projekt “Wirtschaft und Schule” und “Gesunde Ernährung als Deckmantel: Mineralwasserwerbung in der Schule” ). Beim Volvic-Projekt erhalten die zehn Schulen mit den meisten Einsendungen jeweils die Patenschaft für einen neuen Brunnen in Äthiopien sowie ein Leuchtglobus-Set für jede Klasse. Der Fernsehjournalist und Projektpate des Brunnenprojekts, Markus Lanz, überreicht den Schulen, die die ersten drei Plätze belegen, die Brunnen-Patenschaft. Die übrigen sieben Gewinnerschulen erhalten die Patenschaft im Rahmen einer Roadshow (Präsentation) von Volvic und UNICEF. Ein Unternehmen, das Schulen in seine Projekte einbindet, erweitert seine Vertriebskanäle. Schulen werden so zum Schauplatz strategischer Marketingaktionen.

Gerade an Schulen müsste aus diesem Grunde ein Wasserprojekt stattfinden, das sich unabhängig und ohne finanzielle Mittel der Industrie, mit der weltweiten Wasserknappheit befasst und Wasserhersteller kritisch unter die Lupe nimmt. Beispielsweise ist der Film „ FLOW – WASSER IST LEBEN“ von 2008 als Unterrichtsmaterial gedacht. Er behandelt Themen wie Kommerzialisierung der Wasserversorgung, Recht auf Wasser, Wasserverschmutzung und vieles mehr. Abschließend wird im Film auf die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen eingegangen, die insgesamt 30 Artikel umfasst. Der Film fordert einen 31. Artikel: „Wir wollen die Vereinten Nationen mit einer Petition bitten, das Recht auf Wasser in die Menschenrechtscharta aufzunehmen: „Jeder hat das Recht auf sauberes und frei zugängliches Wasser, das dem Einzelnen und seiner Familie Gesundheit gewährleistet. Niemandem darf der Zugang und die Qualität dieses Wassers aus individuellen wirtschaftlichen Gründen verwehrt werden. “ (Quelle: filmwerk.de [PDF – 2.5 MB] )

Das Geschäft mit dem Wasser

Nach UN-Schätzungen wären jährlich 30 Milliarden Dollar mehr nötig, um den Planeten mit sauberem Trinkwasser zu versorgen, 2007 wurde dreimal so viel für abgefülltes Wasser ausgegeben. Lebensmittelkonzerne wie Danone (Evian, Volvic), Nestlè (Perrier, Contrex, Vittel) und Hindustan Lever (eine Tochter von Unilever auf dem indischen Markt) kontrollieren einen großen Teil des globalen Marktes für in Flaschen und Kanister abgefülltes Wasser. Weltweit wächst der Absatz von Flaschenwasser. Geschäfte lassen sich sowohl in den reichen Industrieländern als auch in der dritten Welt machen. Für die Menschen in armen Ländern stellt Flaschenwasser oft einen kaum bezahlbaren Luxus dar.

Volvic Mineralwasser wurde 1978 auf zahlreichen medizinischen Kongressen vorgestellt, von Heilpraktikern empfohlen und zunächst nur in Reformhäusern, Naturkostläden und Apotheken vertrieben. Eine geschickte Marketing- und Werbestrategie: Das Produkt wurde vom Hersteller als besonderes Wasser auf speziellen Kongressen angeboten und erhielt so das Image eines hochwertigen gesunden Wassers. Danone wirbt damit, dass Volvic heute für viele Menschen weltweit täglicher Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung und gesunden Lebensführung ist (http://www.volvic.de/ursprung/quelle/).

Mit einem Jahresumsatz von rund 150 Mio. Euro zählt Danone Waters Deutschland zu den bedeutendsten Unternehmen in Bereich abgefüllter Wässer in Deutschland und ist marktführend im Segment der Mineralwässer ohne Kohlensäure. Die Quelle von Volvic entspringt im Herzen Europas, in der französischen Auvergne, in 90 m Tiefe unter dem Vulkan »Puy de Dome«, der im Übrigen auf dem Etikett jeder Volvic Flasche abgebildet ist. Die Quelle wurde 1927 entdeckt, seit 1938 wird Wasser in Flaschen gefüllt und in über 60 Ländern der Welt vertrieben.

Nun bräuchte die Bevölkerung Unternehmen wie Danone nicht, wenn flächendeckend klares Trinkwasser von hoher Qualität aus den Wasserhähnen käme. Wasserkonzerne profitieren vielfach auch davon, dass die Wasserversorgung vielerorts nicht funktioniert. Unter den Maximen der noch immer vorherrschenden neoliberalen Wirtschaftspolitik wird schon lange an dieser Säule der Daseinsvorsorge heftig gerüttelt. Weltweit wird von Konzernen, der Welthandelsorganisation, der Europäischen Union, Regierungen und Parlamenten eine Liberalisierungs- und Privatisierungspolitik vorangetrieben – auch im Bereich der Wasserversorgung. Es gibt jedoch eine Vielzahl von Beispielen, wonach Privatisierungen vor allem bei leitungsgebundenen Leistungen zu regionalen privaten Monopolanbietern oder flächendeckend zu wirtschaftlichen Oligopolen geführt haben. In der überwiegenden Zahl der Fälle führte dies zu keinen Verbesserungen für die Versorgung der Bürger. Wenn sich die Wasserqualität verschlechtert, sind die Bürger gezwungen Wasser in Flaschen bzw. Kanistern zu kaufen – das ist ein gewinnbringendes Geschäft, so wird die Wasserquelle zur Geldquelle.

Der Worldwide Fund for Nature (WWF) geht zudem lt. einer Studie davon aus, dass die Wasserindustrie jährlich 1,5 Millionen Tonnen Kunststoff für die Herstellung von Wasserflaschen benötigt. Bei deren Entsorgung entstehen noch giftige Chemikalien, die die Umwelt belasten. Ein Großteil des Flaschenwassers wird zudem für Exportmärkte abgefüllt, beim aufwändigen Transport um den halben Globus wird weitere Energie verbraucht, und es entstehen zusätzliche Emissionen. Außerdem werden für die Reinigung der Flaschen wiederum Wasser, Energie und Chemikalien benötigt. Ein Drittel der Flaschen landen auf dem Müll. Auf den weltweit wachsenden Plastikmüllberg macht auch der Filmemacher Werner Boote in seinem neuesten Werk “Plastic Planet” plastic-planet.at, aufmerksam. (Quelle: sonnenseite.com).

Konzerne, die Quellen kaufen, Brunnen bohren, Wasser in Flaschen abfüllen und zu teuren Preisen verkaufen, sind in den letzten Jahren immer mehr in die Kritik geraten, denn über allem schwebt die Frage „Wem gehört das Wasser“ und haben Unternehmen das Recht eine Quelle zu erwerben, Wasser in Flaschen abzufüllen um es teuer zu verkaufen?

Wasser in Flaschen ist weder politisch noch ökologisch korrekt

Zum Beispiel hat die australische Kleinstadt Bundanoon den Verkauf von Wasser in Flaschen verboten. Auslöser war die Anfrage eines Getränkeherstellers, der aus einem Grundwasserreservoir Wasser für den Getränkehandel gewinnen wollte. Das Unternehmen wollte das Wasser dort entnehmen, um es nach Sydney zu transportieren, es dort in Flaschen zu füllen, um es wieder am Ort der Quelle zu verkaufen. Die Kampagne wird auch vom Premierminister des Bundesstaates New South Wales unterstützt. Der Einkauf von verpacktem Wasser wurde von der Regierung gestoppt und die Mitarbeiter dazu angehalten, Leitungswasser zu trinken. Angesichts der für das Fördern, Abfüllen und Transportieren benötigten Ressourcen entschieden sich die Einwohner nahezu einstimmig, auf den Verkauf von Wasserflaschen gänzlich zu verzichten. Stattdessen werden in Bundanoon jetzt Wasserspender aufgestellt, aus denen die Bürger selbst mitgebrachte Flaschen kostenlos mit Trinkwasser füllen können.

Die Zusammenarbeit zwischen Industrie und Vereinten Nationen

Eine Bewegung, die das Trinken von Leitungswasser propagiert ist schlecht für’s Geschäft. Umso dringender muss Volvic sein Image aufpolieren. Welcher Partner wäre besser gewählt als die UNICEF?

Doch die Vereinten Nationen sind nicht so neutral wie es gern nach außen dargestellt wird. Mit dem am 31. Januar 1999 von Kofi Annan auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos vorgeschlagenem und im Jahr 2000 ins Leben gerufenem Global Compact, wird eine Kooperation der Vereinten Nationen mit transnationalen Konzernen angestrebt, die auf diese Weise verstärkt in die Arbeit der Vereinten Nationen einbezogen werden, mit dem Bestreben, im Rahmen dieser Partnerschaft weltweit Fortschritte im Sinne der erklärten Prinzipien des Vertrages (Menschenrecht, Umwelt, Korruption, Arbeitsbeziehungen) zu erzielen.

Der Global Compact stellt sich jedoch mehr und mehr nicht als ein Instrument der politischen Einflussnahme der UN heraus, sondern gerade umgekehrt setzt sich die UNO aufgrund dieser Partnerschaft der Gefahr einer schleichenden Strukturveränderung aus: Bislang war die UNO eine (politische) Organisation der Regierungen von Nationalstaaten mit der Funktion transnationale, weltweite Interessen zum Ausgleich zu bringen und einen Beitrag zum Frieden in der Welt zu leisten. Damit übt die UNO eine den einzelnen Staaten übergeordnete Kontrolle über friedliches Zusammenleben der Völker, weltweiter Schonung der Umwelt und der Einhaltung der Menschenrechte aus, jedenfalls so lange die Nationalstaaten die Verbindlichkeit der politischen Vorgaben der UN anerkennen bzw. die Völkergemeinschaft Verstöße politisch sanktioniert haben. Mit dem Global Compact werden hingegen die transnationalen Konzerne (also nicht politische, sondern wirtschaftliche Institutionen) zu Partnern der UNO. Dadurch bekommen die transnationalen Konzerne (parallel zu und neben den Mitgliedstaaten) auf internationaler Ebene ein anderes Gewicht. Ein Teil der Macht der Staaten wird zugunsten des Einflusses der Wirtschaft verschoben. So entsteht nicht nur ein näherer Kontakt zwischen UNO und privaten Unternehmen, sondern der Global Compact wird gewissermaßen ein (politisches) Spielfeld der transnationalen Konzerne. Die UNO wird von ihrer weltweiten Kontroll- und Überwachungsfunktion in eine Mitspielerrolle abgedrängt.

Es stellt sich die Frage, warum Konzerne und ihre internationalen Vertretungen ein derartiges Interesse an einem Zusammenschluss mit den Vereinten Nationen haben. Zunächst ist die Mitgliedschaft im Global Compact als Werbemaßnahme zu sehen. Der Global Compact schließt zwar eine automatische Vergabe des UN-Logos bei Eintritt aus. Unter der Bedingung, dass die transnationalen Konzerne die Aktivitäten und Ziele der Vereinten Nationen unterstützen, ohne dass dies mit ihren eigenen Zielen in Einklang zu bringen ist, darf das Logo verwendet werden, nicht aber für eigene Ziele. Es besteht jedoch die Möglichkeit, zur Verlinkung auf die Website der Vereinten Nationen, welche gerne genutzt wird. Die Unternehmen dürfen sich in ihrem Werbematerial und Prospekten „Partner der Vereinten Nationen“ nennen. Dies ist eine ausgezeichnete Möglichkeit für PR-Maßnahmen. Konzerne profitieren mittels dieses Angebots von dem blauen Logo der Vereinten Nationen und können sich auf diese Weise sozusagen „blauwaschen“. Wertpapiere der beteiligten Unternehmen können als ethisch einwandfrei gehandelt werden, was einen erheblichen Imagegewinn bringt. (mehr darüber im Beitrag “Der Global Compact, gedacht als Instrument zur weltweiten Bändigung des Kapitalismus, wird zum Einfallstor der transnationalen Konzerne für die Aushöhlung der Charta der Vereinten Nationen und für eine Privatisierung der Weltpolitik”).

Weltweit herrscht eine enorme Ungleichheit bei der Verfügbarkeit von Wasser. Aus Mangel an Wasser entstehen zunehmend Konflikte. Vor allem die Menschen in den Ländern des Südens spüren massiv die Folgen der globalen Erwärmung. Extreme Trockenheit, Dürren und Überschwemmungen rauben ihnen die Lebensgrundlagen. Die Flüchtlingsströme nehmen zu, weil in vielen Regionen Wasser und Nahrung knapp sind. Der Göttinger Umweltgeologe Professor Jürgen Schneider befürchtet, dass sich durch den anhaltenden Klimawandel weltweit Hunger und Gewaltkonflikte bis hin zu Kriegen verbreiten. (Quelle: epd.de).

Nach Auskunft der Organisation „Menschen für Menschen“ haben in Äthiopien lediglich elf Prozent der ländlichen Bevölkerung Zugang zu sauberem Wasser. Hinzu kommt die zunehmende Erosion deren Ursache das Abholzen von Wäldern zur Landgewinnung ist, beispielsweise für den Ackerbau. Jährlich werden deshalb rund zwei Millionen Tonnen Boden weggeschwemmt. Ein Teufelskreis, denn 82 Prozent der Äthiopier leben von der Landwirtschaft. Dürren und Überschwemmungen wirken sich damit sofort auf Millionen Äthiopier aus, Hunger, Krankheiten und Epidemien sind die Folge.

Zurück zu den Brunnenprojekten von Volvic und UNICEF: Sie haben eine kalkulierte Lebenszeit von nur ca. 10 Jahren. Nach Angaben von UNICEF wird Grundwasser (Aquifere) gezapft. Wenn jedoch nicht genug Regenwasser die fossilen Grundwasservorkomman auffüllt, fallen die Brunnen trocken. Da Aquifere unterirdisch und teilweise grenzüberschreitend sind führen sie zu vielerorts zu Konflikten. Gerade UNICEF sollte sich dafür einsetzen, dass nachhaltig auch wirklich nachhaltig heißt und nicht 10 Jahre, gemäß der Definition der Brundtlandkommission 1987:

Dauerhafte Entwicklung ist Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können.

Es wäre eine wichtige Aufgabe der Vereinten Nationen alle Kräfte anzuspannen, dass Wasser endlich als Menschenrecht und nicht als Ware behandelt wird. Mit der Unterwanderung der Vereinten Nationen durch die Wirtschaft ist dies jedoch ein schwieriges Unterfangen. Wenn künftig nicht ein weltweites Wasserfirmenkartell unser Wasser weltweit kontrollieren soll, Menge und Preise festlegt und über das wichtigste Grundbedürfnis der Menschen bestimmt, dann sollten die Vereinten Nationen schnell handeln.

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Mal wieder Etikettenschwindel: „Produkte aus der Heimat“

Bekanntlich lassen Firmen nichts unversucht, um an unser „Bestes“ – unser Geld – zu gelangen. Da sich seit einiger Zeit bei manchen Verbrauchern eine Präferenz für Produkte aus der Region feststellen lässt – sei es nun aus ökologischen Gründen, weil es halt absolut irrsinnig ist, in Norddeutschland französisches Flaschenwasser zu trinken beispielsweise, oder um die regionale Wirtschaft zu stützen und zu stärken – werden vermehrt auch Waren als „regional“ vermarktet. Wie meist in der bunten Reklamewelt steckt hinter wohlklingenden Namen und Bildern aber zuweilen eine Verbrauchertäuschung, da solche Produkte in Wahrheit von sonstwoher stammen. Frontal 21 ging dieser Sache vor einiger Zeit näher auf den Grund – „Getäuschte Verbraucher – Etikettenschwindel bei Lebensmitteln“:

Hersteller von Lebensmitteln lassen Verbraucher ob der Herkunft ihrer Produkte oft im Unklaren, verstecken die Angaben im Kleingedruckten. So glauben die Kunden, eine Delikatesse aus einem anderen Land zu kaufen, in Wahrheit stammt die Ware aber aus Deutschland. Umgekehrt wird vieles, was nach heimischer Spezialität klingt, in der Ferne produziert oder aber der Rohstoff kommt ganz woanders her.

Beispiel: Milch
Der Konzern Royal FrieslandCampina verkauft Milchprodukte unter der Marke “Mark Brandenburg”. “Frischmilch und H-Milch werden ausschließlich im Großraum Berlin und Brandenburg verkauft”, beantwortet das Unternehmen eine Nachfrage von Frontal21. Viele Konsumenten haben beim Markennamen offenbar den Eindruck, ein lokales Produkt zu kaufen. Man “denke schon, dass die hier hergestellt wird”, sagt ein Mann. Und eine Frau kauft die Milch nur, “weil sie aus Brandenburg kommt”, sagt sie. Doch Brandenburg sieht die “Mark Brandenburg”-Milch häufig erst, wenn sie dort im Supermarkt steht. Denn die Milch wird in Köln abgefüllt. Das steht auch auf der Packung, aber eher unauffällig. Die Frischmilch komme sogar “zu 92 Prozent von Landwirten aus Nordrhein-Westfalen”, beantwortet Campina die Frontal21-Frage nach der Herkunft. (…)

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Kauf nix – Gegen den Wachstumswahnsinn

Neulich gab es in der Fernsehsendung Nano wieder einen jener eher seltenen hellen Momente kritischer Klarsichtigkeit in den Medien zu bestaunen – tatsächlich erwähnt die Redaktion den Buy Nothing Day und legt anschließend dar, wieso unsere Vorstellung vom Bruttosozialprodukt als Wohlfahrtsindex und auch unsere Wachstumsideologie unsinnig und schädlich ist. Für die Leser meines Blogs sind solche Gedanken natürlich nichts Neues, für den nichtsahnenden TV-Zuschauer aber vermutlich schon. Was man allerdings hieran auch gut erkennen kann, ist die Flüchtigkeit und Kurzfristigkeit dieses Mediums: denn im Prinzip sind diese Ideen, die in dem Beitrag dargestellt werden, so revolutionär und umwälzend, dass man nachfolgend eigentlich stundenlange Diskussionsrunden, Themenabende usw. anschließen müsste, damit dieser Impuls nicht versickert. Statt dessen läuft danach vermutlich ein Bericht über den nächsten Autosalon, einen Flugzeugabsturz, ein Fußball-Länderspiel oder die neuesten Jubelmeldungen der Wirtschaftspolitik („die deutsche Wirtschaft wächst weiter!“). So verpuffen auch richtige und wichtige Informationen sehr schnell in einem Meer aus Beliebigkeit, Belanglosigkeit und auch widersprechenden Informationen, denn allein das Material, was die Sender in ihren Nachrichtensendungen und Polittalkshows so bringen, verdeckt mit seinen abgestandenen Gedanken in den üblichen ausgelatschten Bahnen die wirklich kritischen Ansätze, die nötig wären, um in der Gesellschaft etwas zu verändern.

Der Nationale Wohlfahrtsindex als Maßstab der Zukunft zur Messung der Gesellschafts-Wirtschaftssituation.
Der Oldenburger Verschenkmarkt – die Superidee in der Überflussgesellschaft. Das Überangebot nicht zu Müll machen, sondern lagern und später nutzen, oder umgestalten statt neu produzieren.
Die Zukunft durch Überlegen mitgestalten. Wenn Neukauf, dann vielleicht ökofaire Produkte. Fair für Afrika und überhaupt für kleine Produzenten.

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„Kurvendiagramm, dein Wille geschehe“ – Gedanken zur Lehre der Wirtschafts„wissenschaften“

92297_sales_figuresSelten klaffen Anspruch und Wirklichkeit so weit auseinander wie beim verzweifelten Versuch von Volks- und Betriebswirtschaftslehre, sich als ernstzunehmende Wissenschaft zu inszenieren. Die gerade tobende Wirtschaftskrise hat jedoch schonungslos gezeigt, welch dünne Bretter hier eigentlich gebohrt werden und mit welch schalem Wasser man hier kocht. Dass VWL & BWL alles andere als wissenschaftlich sind, ist mir auch in meinem eigenen Studium an der Uni Kiel irgendwann klar geworden – bereits früh fiel mir auf, dass vor allem BWLer krampfhaft darum bemüht sind, Banalitäten und simple Algorithmen in beeindruckende Formeln und Powerpoint-Präsentationen zu gießen, um sich den Anstrich echter Forschung zu geben. Aber gehört zu einer Wissenschaft nicht viel mehr als nur Formeln und Dogmen zu verbreiten, sollte wissenschaftliches Arbeiten nicht vielmehr darin bestehen, kritisch zu prüfen, vermeintlich unumstößliche „Wahrheiten“ zu hinterfragen, zu falsi- oder zu verifizieren? Davon konnte in meinem BWL-Studium praktisch nie die Rede sein. Auffällig auch, dass die Grundannahmen, auf denen das wackelige Gebäude dieser Lehren fußt, nur am Rande gestreift und später gar nicht mehr thematisiert wurden. So können sich VWLer und BWLer jahrelang durch ihre ganz eigene Welt der Preis-Absatz-Funktionen und Elastizitäten, der Marktgleichgewichte und Kostendegressionen hangeln, im festen Glauben, dass damit alles Fundamentale über die Welt dort draußen vermittelt würde.

In den letzten Monaten habe ich eine ganze Reihe von Artikel gefunden, die sich mit dieser isolierten Scheinwelt der Wirtschafts„wissenschaftler“ kritisch auseinandersetzen – „Wer kauft die Kartoffeln?“ von Yves Wegelin in der Schweizer WOZ beispielsweise:

An den Schweizer Wirtschaftsfakultäten lernt man viel über Mathematik – aber nichts über Wirtschaft. Erinnerungen eines ehemaligen Studenten.

Da war er also, der Beweis. Der Dozent unterstrich das «g*>g» auf dem Projektor doppelt mit roter Farbe – das System der Pensionskasse führe somit eindeutig zu einem grösseren Wirtschaftswachstum als jenes der AHV, verkündete er.

Wir StudentInnen hatten die letzten zwei Stunden damit verbracht, komplizierte mathematische Formeln auszurechnen – je eine für das jeweilige Vorsorgesystem. Den mathematischen Schritten hatte ich mit einiger Mühe folgen können, doch eines wollte mir nicht in den Kopf: Welches wirtschaftliche Argument steckte hinter diesem angeblichen Beweis? Der Dozent konnte mir auch nicht helfen – das «g*» sei doch Beweis genug. Es klingelte – alle eilten aus dem Saal.

In der gleichen Zeitung schrieb Franziska Meister „Die Lehre ist so frei, wie der Markt will“ darüber, wie die zunehmende Ökonomisierung der Lehre die Unis nach und nach zerstört (sie bezieht sich dabei nicht nur auf BWL & VWL):

Immer stärker beeinflussen neoliberale Denkmuster die strategische Ausrichtung der Schweizer Hochschulen. Als wissenschaftlich erfolgreich gilt, wer viele Drittmittel organisiert.

Früher lud die Universität Zürich politische Schwergewichte wie Winston Churchill zu Vorträgen ein – heute bietet sie Wirtschaftskapitänen wie Daniel Vasella und Peter Brabeck eine Plattform. Das ist kein Zufall. Die Schweizer Hochschulen treten zunehmend selbst als Unternehmen auf, ihre RektorInnen gefallen sich in der Rolle von CEOs.

Die viel zu rigiden und wirklichkeitsfernen Grundannahmen in VWL & BWL beschreibt und widerlegt auch Norbert Rost in seinem Artikel „Der Homo Oeconomicus – Eine Fiktion der Standardökonomie” (>> pdf) in einer älteren Ausgabe der Zeitschrift für Sozialökonomie:

Die Wirtschaftswissenschaften durchdringen unser gesellschaftliches Leben, indem auf ihren Forschungen und Überlegungen basierende Erkenntnisse über die Politik in gesetzliche Rahmenbedingungen gegossen werden, indem Handlungsempfehlungen in Unternehmen eingesetzt werden und indem Bilder, die die Wirtschaftswissenschaften produzieren, unser Weltbild prägen. Eines dieser Bilder ist das Konzept des „Homo Oeconomicus“. Es erhebt den Anspruch, menschliches Verhalten im ökonomischen Kontext zu erklären und zu beschreiben Doch wie wirkl ich ist dieses Bild des wirtschaftenden Menschen? (…)

(…) Fritjof Capra übt in seinem Buch „Wendezeit“ grundsätzliche Kritik an den Wirtschaftswissenschaften: „Die heutige Wirtschaftswissenschaftist charakterisiert durch die für die meistenSozialwissenschaften typische zusammenhanglose und reduktionistische Methodik.“ Wirtschaft sei, so Capra, „nur ein Aspekt eines umfassenden ökologischen und gesellschaftlichen Gewebes […] ein lebendiges System aus Menschen, die in ständiger Interaktion miteinander […] sind.“ Er fordert: „Auf der fundamentalsten Ebene muss die Neuformulierung ökonomischer Vorstellungen und Modelle sich mit dem zugrunde liegenden Wertsystem befassen und es im kulturellen Gesamtzusammenhang sehen.“

© Dominik Gwarek, stock.xchng

© Dominik Gwarek, stock.xchng

Dass man abseits der Mainstreammedien durchaus gewohnt ist, kritisch zu hinterfragen wundert nicht, aber tatsächlich kehrte im Zuge der Wirtschaftskrise auch in einigen sonst extrem wirtschaftsnahen Blättern für einen Moment sowas wie Nachdenklichkeit und Vernunft ein (die vermutlich im Lichte der aktuellen Jubelmeldungen, dass alles ausgestanden sei und die Wirtschaft wieder wachsen müsse, leider auch schnell wieder in den Schrank gehängt werden dürfte). In der Süddeutschen Zeitung schrieb Patrick Illinger über „Der ganz banale Wahnsinn“:

(…) Niemand sollte die Formelwerke der modernen Ökonomie für eine exakte Wissenschaft halten, nur weil es in dieser Disziplin einen Nobelpreis gibt. Die Leistung der Auguren der Finanzwelt beschränkt sich erschreckend oft auf die einhellige Vorhersage, in Zukunft werde es so weitergehen wie jüngst, nur noch stärker. Im Moment überbieten sich Ökonomen mit den düstersten Prognosen. Als der Dax (und weiland der Nemax) im Frühjahr 2000 auf schwindelnde Höhen kletterte, war sich fast kein Anlageberater zu blöde, weitere Aktienkäufe zu empfehlen.

Dass Menschen zum Umgang mit komplexen Systemen gar nicht befähigt sind, hat die psychologische Forschung längst erwiesen, zum Beispiel Dietrich Dörner mit seinem vor 20 Jahren erschienenen Standardwerk “Die Logik des Misslingens”. Dennoch glauben fast alle Akteure der Finanzwelt an monokausale Ursache-Wirkungsbeziehungen und mithin an die Beherrschbarkeit eines Systems wie der Finanzwelt. Wenn dann eine Leitzinssenkung die Krise nicht beseitigt, ist das Staunen groß.

(…) “Die Welt ist aber immer ein bisschen verrückter als du denkst”, warnt der Ex-Börsenmakler und Autor des 2007 erschienenen Buches “Der schwarze Schwan”, Nassim Nicholas Taleb, in dem er über die Macht unvorhersehbarer Ereignisse schreibt.

Dazu passt auch dieser Artikel von Joachim StarbattyWarum die Ökonomen versagt haben” aus der FAZ:

(…) Weil sich die Zunft der Ökonomen nicht mehr um das kümmert, was „jenseits von Angebot und Nachfrage“ liegt, kann sie sich kein umfassendes Bild mehr von Wirtschaft und Gesellschaft machen. Wer die einschlägigen Journale durchblättert oder die von der Europäischen Zentralbank publizierten Aufsätze studiert, wird Wilhelm Röpke recht geben, dass das meiste, was da „unter dem großmäuligen Titel der modernen Ökonomie“ getrieben werde, ein „riesenhafter szientistischer Leerlauf“ sei.

(…) Daraus schien sich ein konjunkturelles „Perpetuum mobile“ zu ergeben: Die Billiggeldpolitik treibt die Immobilienpreise; die daraus resultierenden Wertsteigerungen werden in aktuellen Konsum umgesetzt; die Chinesen stillen mit billigen Verbrauchsgütern den amerikanischen Konsumhunger; sie legen die verdienten Dollar aus den Exportüberschüssen in amerikanischen Staatsanleihen an und halten damit ihrerseits das amerikanische Zinsniveau niedrig; die Hauspreise steigen weiter . . . Da kann man nur sagen: Ist dies schon Tollheit, hat es doch Methode.

Und auch Deutschlandradio Kultur setzt hier in seiner Kritik des letzten Buches des neoliberalen Einpeitschers Hans-Werner Sinn nach – „Egoismus als Ausweg aus der Klimakrise“:

(…) Diese ganze Argumentation ist nur dann stimmig, wenn man Sinns wirtschaftsideologische Grundvoraussetzung akzeptiert und die lautet, dass die “individuelle Vorteilssuche das generelle Erfolgsgeheimnis der marktwirtschaftlichen Ordnung’ ist. Die Reduktion wirtschaftlichen Handels auf Egoismus verneint alle anderen Motive und jede Zukunftsplanung. Nach mir die Sinnflut. Doch das ist kein Naturgesetz.

Genau diesen Anschein aber erweckt der Autor mit zahlreichen mathematischen Modellen. Er tut so, als ob die Wirtschaft quasi naturwissenschaftlichen Gesetzen folgt. (…)

Und Jürgen Kremer untersucht „Die blinden Flecken der Volkswirtschaftslehre“ (pdf) akribisch und widerlegt viele ihrer Prämissen und Vorgehensweisen als unwissenschaftlich – ein lohnenswerter Artikel!

(…) Skandalöserweise gibt es in der Volkswirtschaftslehre nicht einmal ein Modell eines langfristig stabilen Wirtschaftssystems. Obwohl uns deren Vertreter häufig — und gelegentlich mit bemerkenswerter Arroganz — ihre Meinungen und Prognosen als wissenschaftlich fundierte Wahrheiten zum Besten geben und obwohl die Verwendung mathematischer Formeln ihr ein wissenschaftliches Antlitz verleiht, muss festgestellt werden, dass sich die Volkswirtschaftslehre in einem katastrophalen intellektuellen Zustand befindet. Insbesondere ist sie keine Wissenschaft, wie noch ausgeführt werden wird. (…)

Abschließend noch ein weiterer Artikel aus der FAZ, der zeigt, in welchem Zustand sich die Lehre an den Unis mittlerweile befindet und wie weit dies von forschender Wissenschaft entfernt ist – Prof. Markus ReiserUniversitätsreform: warum ich meinen Lehrstuhl räume

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Peak Oil und die Folgen

Manche von denen, die den menschlichen Einfluss auf den Klimawandel für einen Schwindel halten, glauben auch gerne, dass Theorien wie Peak Oil, also dem Erreichen einer gewissen Maximalfördermenge an Erdöl und dem anschließenden Rückgang der Ölförderung, unzutreffend sind und dass wir quasi unbegrenzt und ungestraft immer so weiter machen können wie bisher, weil Ressourcen nie zu Ende gehen. Dass dies wohl eher nicht so sinnig ist, zeigt folgender Beitrag von Norbert Rost von der Regionalentwicklung.de-Website [via Feldpolitik]:

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