Dass Weihnachten seit langem zu einem primär auf Schenken und Konsum ausgerichtetes Fest geworden ist, bei dem es primär darum geht, viel Geld in die Läden zu tragen, um oft nutzlosen Kram zu kaufen und anschließend auf den Gabentisch zu legen, ist ja nun keine neue Erkenntnis – schon Loriot wusste dies in seiner legendären Weihnachtsfolge treffend darzustellen.
Fallen sie Euch auch schon auf den Wecker, die panischen Horrormeldungen in den Medien, die sich in apokalyptischen Schilderungen geradezu überschlagen – bloß weil es schneit? Schnee! Im Winter! Hammer! Und das in subtropischen Gefilden wie Deutschland, wo es früher ja in den Monaten Dezember bis März, die Älteren werden sich erinnern, regelmäßig 30 Grad Plus war und man am Strand herumtollte. Hier z.B. der Text des ARD-Brennpunkts vom Freitag, der an Alarmismus nichts zu wünschen übrig lässt:
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Bald ist es wieder soweit – Weihnachtszeit, Bratenzeit. Dass es aber noch anders geht und Festlichkeit nicht zwingend etwas mit Fleischkonsum zu tun hat, darauf will die Kampagne Es lebe die Gans aufmerksam machen:
Weihnachten ist das Fest der Liebe und der kulinarischen Köstlichkeiten. Für die Gans ist es das Grauen. 12 Wochen lang wird sie gemästet und gestopft, bis sie dann gerupft als Braten auf einem hübsch dekorierten Tisch landet. Nur weil man das so will.Die Gans will das nicht. Die hat jedoch keine Wahl. Aber ich hab sie. Deshalb werde ich mich an Weihnachten auf die Seite der Gans schlagen und einfach lecker vegetarisch kochen. Das rettet ein Gänseleben. (Vielleicht auch das von Tante Berta, die hat so einen hohen Cholesterinspiegel…).
Aber das reicht mir nicht. Ich werde selbst zur Gans. Ich verpasse mir einen Schnabel und gehe auf die Straße, bzw. auf facebook, twitter & Co. Damit du und viele andere sich ebenfalls als Gans outen und bei der vegetarischen Weihnacht mitmachen. Es lebe die Gans!
Und wer trotzdem unbedingt einen Braten in die Röhre schieben will, kann ja auch über eine Alternative nachdenken. Wie gesagt, Weihnachten ist das Fest der Liebe.
Mehr dazu auch in der dazugehörigen Pressemitteilung „“Es lebe die Gans” – skurriler Kurzfilm und interaktive Kampagne laden zu vegetarischen Weihnachten ein“.
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Sicherlich wird sich kaum jemand meiner Leser, mich eingeschlossen, noch an die Zeiten erinnern können, in denen es feste Wechselkurse gab und Währungen noch nicht zum Spekulationsobjekt taugten. Gerade in den aktuellen Krisenzeiten, wo Staaten Abermilliarden an Geld aus dem Nichts, übers Schuldenmachen, erschaffen, scheint der Gedanke wunderlich, dass diese neuen Geldmengen tatsächlich an reale Gegenwerte gekoppelt sein sollten. Eine so immense Geldvermehrung wie momentan wäre anders ja auch kaum möglich. Die WDR-Sendung markt befasste sich neulich aber mit der Frage, wie ehedem goldgedeckte Währungen funktionierten und welche Vorteile sie boten – „Goldstandard – Mittel gegen Inflationen?“. (Erstaunlich, dass solch sperrige Themen zur besten Sendezeit in einem Verbraucherschutzmagazin behandelt werden! Hut ab.)
Immer mehr Länder versuchen, ihre Schulden durch Aufblähen der Geldmenge in den Griff zu bekommen. Ökonomen fordern mittlerweile die Rückkehr zum Goldstandard. Danach darf nur so viel Geld in Umlauf gebracht werden, wie durch Goldreserven gedeckt ist. Eine realistische Option? (…)
(…) Im Moment wirkt es tatsächlich so, als ob sich die Notenbanken der Welt wie ein hoffnungslos überschuldeter Privatmann verhalten, der versucht, seine Schulden mit immer neuen Schulden zu bezahlen und dabei immer tiefer in die Schuldenfalle gerät. Ein Verhalten, das bei Privatpersonen meist in der Insolvenz endet. Um diese Spirale jedoch durch ein neues Bretton Woods, einen geplanten Neustart des weltweiten Finanzsystems zu durchbrechen, wäre nicht nur Einigkeit unter vielen Staaten, sondern auch viel politischer Mut nötig. Oder eine noch viel tief greifendere Krise.
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Die Meldung kam grad rein – „Jugendschutz-Staatsvertrag scheitert an NRW“. Der geplante Vertrag kann so also erst einmal nicht ratifiziert werden. Sehr gut, dann muss sich die Bloggemeinde vorerst also doch keine Sorgen um absurde Altersfreigaben ab Januar 2011 machen. Aber mal schauen, was sich als Nächstes in der Richtung ausgedacht wird…
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Dass große Konzerne nur mit wenig feinen Mitteln so mächtig werden konnten, wie sie es sind, weiß man ja eigentlich, zumindest ahnt man es, aller Reklamebombardierung zum Trotz. Auch in meinem Blog ist dies ja schon oft thematisiert worden, beispielsweise wenn ich wieder einmal schillerndes Werbeimage mit der Realität dahinter konfrontiere. In den neuesten Wikileaks-Veröffentlichungen (mehr zum anarchistischen Weltbild der Wikileaks-Leute siehe weiter unten) schälen sich nun auch immer öfter pikante Details zu einzelnen Unternehmen heraus, die zeigen, wie skrupellos diese vorgehen, um ihre Pfründe zu sichern und Märkte zu erobern (im wahrsten Sinne des Wortes). Die Pharmabranche ist seit jeher in so manch dubioses Geschäft verwickelt, wie u.a. auch im Schwarzbuch Markenfirmen (und dem Buch „Korrupte Medizin“) auf vielen Seiten dargelegt wird. Pfizer ist da nur ein Medizinriese unter vielen, die sich mehr um ihren Aktienkurs als um das Wohlergehen von Menschen kümmern. Die Süddeutsche Zeitung greift nun in „Pfizers schmutzige Tricks” einige Wikileaks-Enthüllungen auf, die einen die Haare zu Berge stehen lassen, wenn man liest, was diese Firma in Nigeria trieb:
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JMStV, hinter dieser sperrigen Abkürzung verbirgt sich der neue Jugendmedienschutzstaatsvertrag, der ab 1. Januar 2011 in Kraft treten soll und seit einigen Tagen die gesamte Web-Gemeinde in helle Aufregung und Ratlosigkeitv versetzt sowie manche zu panischen Reaktionen wie Blogschließungen verleitet (z.B. Radio Utopie, Fixmbr, Lawblog, heise online, Netzpolitik, Carta uvm.). Die t3n-Website berichtet in „Lesepflicht für alle: 17 Fragen zum neuen JMStV“ über die Hintergründe und die möglichn Auswirkungen für Blogger, Internetschaffende und die Demokratie in unserem Lande – wieder einmal zeigen die Politiker, wie auch schon bei dem Unsinn mit den Stoppschildern zum versuchten Schutz vor Kinderpornografie, dass sie, höflich formuliert, hinter dem Mond leben:
Dieser Artikel richtet sich an alle in Deutschland, die im Internet Inhalte anbieten. Seien es private Blogs oder große Social Networks. Sie alle müssen sich ab dem 1. Januar 2011 mit dem in Kraft tretenden neuen Jugendmedienschutz-Staatsvertrag (JMStV) befassen. Dieses Gesetz bringt zwar nicht viele neue Regelungen mit sich, dafür aber viel Verunsicherung. Die Anbieter erhalten eine Wahl, Inhalte wie Texte, Videos oder Forumsbeiträge nach Eignung für bestimmte Altersstufen von Kindern und Jugendlichen zu kennzeichnen. Alternativ können sie den Zugang zu diesen Inhalten einschränken oder sie nur zu bestimmten Zeiten zugänglich machen.
Das Gesetz wird von großen Teilen der Netzgesellschaft, Politikern, Juristen und Medienpädagogen als undurchführbar und in Auswirkungen für die unsere Kultur und Demokratie als katastrophal angesehen. Dem schließen sich die Autoren dieser Übersicht ebenfalls mit der Hoffnung an, dass die geplanten Änderungen nicht in Kraft treten. (…)
Da ich diesen unseligen Staatsvertrag auch für schädlich bis schwachsinnig halte, verlinke ich nach der gestrigen Petition zur Unterstützung von Wikileaks gleich zur nächsten Onlineaktion – „JMStV ablehnen!“. Am besten gleich mitmachen und damit zeigen, dass das Treiben der Politiker nicht einfach so hingenommen wird.
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Bananen sind lecker und gesund. Und beliebt bei Alt und Jung – nicht ohne Grund sind Unternehmen wie Dole oder Chiquita zu Weltkonzernen aufgestiegen. Dass sie dabei wirtschaftliche und soziale Gefälle in den verschiedenen Regionen des Erdballs geschickt zu ihren Gunsten ausnutzen und ihr Geschäft oft auf dem Rücken der Arbeiter auf den Bananenplantagen austragen, dürfte niemanden mehr verwundern, denn nur so scheint man in unserem System erfolgreiche Firmen aufbauen zu können. Ich hatte bereits vor einiger Zeit hier im Blog über das zweifelhafte Gebaren der Branchengrößen berichtet („Das Bananen-Kartell“), und fand damals unter anderem auch die Beiträge von Oxfam („Endstation Ladentheke“ (pdf)) und dem Umweltjournal („Die krumme Tour der Supermärkte“), die darüber aufklären, dass auch die Handelsketten in Deutschland ausbeuterisches Verhalten der Konzerne vor Ort mit ihrer Einkaufpolitik unterstützen – logisch, dass auch die allseits beliebten Discounter mit ihrer Kostendrücker- und Billigpreispolitik wieder mit an der (Daumen-)Schraube drehen:
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Die „Enthüllungs-“ und „Whistleblower“-Website Wikileaks ist derzeit ja eines der heißesten Themen in der Medienlandschaft und beschäftigt Journalisten, Blogger, Redakteure rund um den Globus. Erstmals Anfang des Jahres durch die Veröffentlichung eines Videos, das den Beschuss von Journalisten und unbewaffneten Zivilisten im Irak durch einen amerikanischen Helikopter dokumentierte, in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt, gelang der endgültige „Durchbruch“ zum neuen Staatsfeind Nr. 1, nachdem man begonnen hatte, diverse Diplomatendepeschen online zu stellen. Einige Zeitschriften wie Der Spiegel durften schon vorab reinschauen und konzentrierten sich dann quotenwirksam auf die boulevardesken Elemente, die Wikileaks aufdeckte. Naja, das wisst Ihr ja sicher auch schon alles. Dass bei den oberflächlichen Berichten über die Wikileaks-Inhalte viel Brisantes (absichtlich?) unter den Tisch gekehrt wurde und man statt dessen von der Teflon-Kanzlerin Merkel erfuhr, darüber gab es in der letzten ARD-Sendung Monitor einen interessanten Beitrag, der auch die Frage nach Pressefreiheit und Zensur stellt – „Mehr als Klatsch und Tratsch – die wirklichen Enthüllungen von Wikileaks“:
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Wie der eine oder andere von Euch ja vielleicht weiß, betreibe ich neben dem Konsumpf auch noch den Indie-Musik-Blog Coast Is Clear, wo ich jeden Tag unbekannte Bands mit ihrer Musik vorstelle. Nun gibt es seit zwei Tagen die erste Blog-Compilation, die ich mit der Some Velvet Morning-Radiosendung aus Bremen herausgebracht habe, und die eine Vielzahl an Indie-Bands aus der ganzen Welt enthält – tendenziell eher gitarrenorientiert, aber auch ein paar Elektroperlen (Coldwave…). Natürlich alles legal, alles kostenlos, also ein perfektes Vorweihnachtsgeschenk und Konsum ohne Reue. :-)
>> Hier geht’s zur Downloadseite des Some Velvet Coast-Samplers

