Okay, diese Meldung kommt für alle, die sich schon länger mit Gentechnik und ihren potentiellen und konkreten negativen Auswirkungen befassen, nicht wirklich überraschend – aber schön, dass die Süddeutsche Zeitung das Thema in die Schlagzeilen hievt: „Studie zu Gengemüse Grüne Gentechnik schadet Umwelt und Landwirten“
Gentech-Pflanzen brauchen teilweise mehr Spritzmittel als konventionelle Pflanzen. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie zu sogenannter grüner Gentechnik. Die Folgen für die Umwelt sind demnach verheerend, auch die Landwirte gerieten durch das Gentech-Saatgut unter Druck.
Fast ein Jahr ist es her, dass das ZDF die interessante Dokumentation „Der gläserne Deutsche – wie wir Bürger ausgespäht werden“ sendete. Daraus ist zweierlei zu folgern – ich bin ganz schön spät dran, diesen Film hier zu empfehlen :-), und vermutlich wird er bald aus der Mediathek des ZDF verschwinden ist inzwischen verschwunden. Zum Glück gibt es die Doku im Internet Archive auch als Download, entweder als WMV oder MPEG4.
Die Deutschen haben ein Recht darauf zu erfahren, “wer was wann und bei welcher Gelegenheit über sie weiß”, urteilte das Bundesverfassungsgericht 1983. Ist das immer noch so? Mehr als ein Vierteljahrhundert später beschäftigt sich das ZDF mit der Frage: Haben wir unsere Daten tatsächlich noch im Griff?
Verbraucherschützer, Datenschützer, Politiker – immer wieder wird gewarnt: Passt auf eure Daten auf! Doch dass immer mehr persönliche Daten kursieren, diese verkauft, verloren und missbraucht werden, ist längst nicht immer nur auf fahrlässigen Umgang zurückzuführen. (…)
(…) Wie sehr Staat und Privatwirtschaft bereits gegen den Datenschutz miteinander kooperieren, wenn es um die “innere Sicherheit” geht, zeigt sich an einem besonderen Fall von zwei Berliner Wissenschaftlern. Andrej Holm und Matthias B. gerieten unter Terrorverdacht und damit unter monatelange Dauerüberwachung – jede Bewegung wurde protokolliert, Telefongespräche abgehört, Treffen mit Freunden belauscht. Dabei fanden die Ermittlungsbehörden tatkräftige Helfer unter Mitarbeitern der Deutschen Bahn, eines Reiseveranstalters und einer großen Bank, die bereitwillig sehr persönliche Informationen preisgaben. Einer der beiden Überwachten, Matthias B., erzählt zum ersten Mal seine Geschichte. Er will nicht erkannt werden, damit er nicht im Internet als “Verdächtigter” gespeichert wird. “Das Internet vergisst nichts”, erklärt er uns, “jeder der nach mir googelt, sähe meinen Namen in Verbindung mit “Terrorismus” und “Tatverdacht”, das wird man dann nie wieder los.”
Die Mehrheit der Deutschen sammelt Payback-Punkte und surft im Internet. Sie fährt mit der Bahn, zahlt mit Kreditkarte und bestellt beim Versandhändler. Sie kommuniziert viel und gerne und freut sich, dass das digitale Zeitalter das Leben in vielerlei Hinsicht leichter macht. Wie leicht wir dabei aber auch den Überblick verlieren über den Verbleib unserer Daten ist Thema der Dokumentation – was passiert – “Wenn Bürger gläsern werden”.
Schnell noch ein Fernsehtipp für heute Abend – um 0:35 Uhr läuft im ZDF die Doku „Verzockt, verloren, verstaatlich – was kostet uns die Hypo Real Estate?“, die die Hintergründe um die HRE-Bank aufrollt. Fast ist die „Finanzkrise“ in den Medien schon wieder vergessen (die Folgen werden wir aber noch viele Jahre lang zu spüren bekommen!), aber zum Glück eben nur fast, denn die Autoren gehen dem unerträglichen Filz aus Politik und Wirtschaft hier ein wenig auf den Grund.
(…) Welche Lehren sind aus dem Fall Hypo Real Estate gezogen worden? Machen die Banken so weiter wie bisher? Der Chef der Europäischen Zentralbank, Jean-Claude Trichet, warnt die Finanzakteure in der Dokumentation vor einer Wiederholung: Steuerzahler und Bürger würden solch eine Rettung nicht noch einmal mitmachen. Die Banker müssten sich wieder auf alte Werte besinnen und Konsequenzen aus der Krise ziehen.
Vor ein paar Tagen stieß ich via Kann nicht sein, was nicht sein darf!? auf eine bei YouTube hinterlegte Dokumentation namens „Versendete Werte“, einem Special der 3sat-Medien-Sendung Zapp, in dem anlässlich des „Feiertages“ (eher ein Trauertag) von 25 Jahren Privatfernsehen in Deutschland ein Rückblick auf den Einfluss, den diese Sender auf die Medienlandschaft hatten, geboten wird. Als bekennender Feind des Privatfernsehens freute ich mich zunächst natürlich darüber, dass darin so einige nette Breitseiten gegen RTL, Sat1 & Co. ausgeteilt werden, gerade was die 100%ige Durchkommerzialisierung der Angebote angeht, die deren Programme für mich unsehbar und unerträglich machen.
Weswegen ich diese „Doku“ hier allerdings überhaupt erwähne, ist jedoch etwas anderes – man kann anhand dieses Beitrags sehr schön sehen, wie geschickt oder auch weniger geschickt Propaganda und Manipulation im Fernsehen funktionieren. Was nämlich unter dem Deckmantel einer seriösen und objektiven Berichterstattung daherkommt (man lässt ja immerhin auch den „Feind“, die Privaten, zu Wort kommen!), ist bei genauerer Betrachtung nicht viel mehr als ein recht plumper Versuch, die eigenen (also öffentlich-rechtlichen) Schwächen zu übertünchen und zu verharmlosen – und vor allem wird durch den ernsten Stil der Interviews unterschwellig suggeriert, dass das, was die öff.-rechtl. Anstalten normalerweise so an journalistischen Inhalten ausstrahlen, durchaus seriös und somit irgendwie wahr ist. Der sonore, fast schon staatstragende Ton eines Fritz Pleitgen lässt beim Zuschauer jeden Zweifel, dass hier etwas anderes als die reine Wahrheit verkündigt wird, sofort im Keime ersterben…
Dass die Nachrichten und Berichte, die selbst auf ARD und ZDF laufen, auch nur vorselektierter Mainstream sind, so dass gewisse Dinge von vorneherein ausgeblendet werden (tiefgehende System- oder Konsumkritik z.B.), darüber wird hier natürlich kein Wort verloren. Ich bekam ja schon immer einen Hals, wenn ich mal gesehen habe, dass in der Tagesschau oder bei Polittalkshows die Arbeitslosenzahlen kritiklos verkündet werden, ohne darauf hinzuweisen, dass diese zigfach geschönt und durch mannigfaltige statistische Kniffe zurechtfrisiert wurden, um einen Aufschwung herbeizufabulieren. Wobei man halt im öffentlich-rechtlichen Fernsehen wenigstens ab und an überhaupt noch mal kritische Töne und auch Infos über Randthemen sieht – etwas, das man im gleichgeschalteten, ausschließlich auf die Quote und den Umsatz des Senders schielenden Kommerzfernsehen vergebens sucht. Leider sind die öff.-recht. Anstalten seit längerem auch schon auf den Zug aufgesprungen, alles zu einem „Event“ umformen und maximal unterhaltsam darbieten zu müssen.
Dass Fernsehen generell „Soma fürs Volk“ ist, das die Menschen davon abhalten soll, selbst nachzudenken und am Ende gar noch auf die Straße zu gehen, ist ja nun auch ein nicht ganz von der Hand zu weisender Einwurf mancher Medienkritiker. Ich zitiere hier mal den besagten Kann nicht sein…-Blog:
(…) Mehr Ablenkung konnte man es auch nennen. Ablenkung vom eigenen Leben, Ablenkung von der eigenen Realität, Ablenkung von der eigenen Umwelt. Vom Job, von Geldsorgen, von familiären Problemen. Von der Politik, von der Zukunft, von Krieg und Frieden.
Klar, is ja auch viel einfacher und stressfreier: Zurücklehnen und das Gehirn ausschalten, während man sich genüsslich ansehen kann wie andere Menschen, die man niemals kennenlernen und spätestens 10 Minuten nach dem Konsum auch schon wieder vergessen haben wird, wahlweise ihre Wohnung, das Auto oder die Brüste repariert kriegen.
Ich könnte mich jetzt wieder stundenlang über das Programm des deutschen Fernsehens auslassen und etliche Beispiele bringen wann sich mir das letzte Mal die Fußnägel hochgestellt haben, aber wozu? Schalte doch einfach mal selbst kurz die Glotze an. Komm! Auf! Schalt ein. Hör doch mal für 2 Minuten auf zu lesen und zapp mal durch.
Klick: Werbung, Die Supernanny, Werbung, 3 Kochsendungen, Werbung, Fakesendungen (K11, Lenßen&Partner, Gerichtsshows, Quizshows, Chart-Shows usw…), zwischendurch Werbung, Unterhaltung, Werbung, Comedy, Werbung, Castingshows, Werbung, das Promi Dinner, Werbung, Big Brother…Klick.
Es soll ja Menschen geben denen das noch nicht einmal auffällt.
Menschen die das noch nicht einmal stört.
Aber warum auch? Wenn man es nicht anders kennt? Wir wachsen ja alle damit auf. Heutzutage werden Kinder schon in jungen Jahren an die bunte Welt des Fernsehens gewöhnt und auch bereits so früh wie nur irgendmöglich von der Unterhaltungsindustrie umgarnt.“ Kundenbindung“… damit kann man gar nicht früh genug beginnen!
So vermittelt man Werte…bezahlbar bitteschön in Euro. Dankeschön.
Nun ist es also wieder soweit – ein ganzes Jahr, mit einem Mal vorbei. Zumindest beinahe. Zeit, Rückschau zu halten. Statt vieler Worte will ich dabei nur auf den durchaus gelungenen satirischen Jahresrückblick des Toll!-Teams vom ZDF verweisen, der uns vor Augen führt, wieviel Bescheuertes im Jahre 2008 so alles passiert ist. Manches hätten wir sonst fast vergessen…
Und statt der sicherlich mit Floskeln und Durchhalteparolen vollgestopften realen Neujahrsansprache der Kanzlerin empfehle ich lieber Dieter Deglers fiktive Neujahrsansprache der Kanzlerin in der Süddeutsche Zeitung: „Die ungehaltene Rede der Angela Merkel“:
Ich denke deshalb über eine vorbeugende Krisensteuer nach, damit wir künftig jederzeit jede gewünschte Summe für jede Branche aufbringen können. Bis wir das gegen die letzten Fortschrittsverhinderer, die es überall in der Politik gibt, durchgesetzt haben, müssen wir allerdings vorübergehend mehr Schulden machen. Das klingt jetzt wieder schlimmer als es ist – und in Wirklichkeit merken Sie davon gar nichts.
Denn erstens ist das ja für einen guten Zweck, nämlich die wunderbaren Rettungsschirme, die meine Regierung überall aufstellt, wo es in der Krise reinregnet. Und zweitens muss Sie das überhaupt nicht bekümmern. Denn diese Mehrschulden zahlen ja nicht Sie zurück, sondern unsere Kinder und Enkel, von denen ich ja bekannterweise leider keine habe. (…)
Und die beste Nachricht last but not least: Im kommenden Jahr dürfen Sie meine Partei und mich schon wieder wählen – in vielen Landesparlamenten und im Bundestag. Freuen Sie sich drauf und vergessen Sie den Wahlspruch meiner Kabinettskollegen nicht: Wir sind das Volk.
In diesem Sinne wünsche ich allen Lesern und Nicht-Lesern meines Blogs einen guten Rutsch!
Na herzlichen Dank an die Lobby der großen Verlage, kann man da nur sagen, wenn man den neuen, gestern von den Ministerpräsidenten beschlossene Rundfunk-Staatsvertrag betrachtet, der noch ratifiziert werden muss. Demnach soll den öffentlich-rechtlichen Sendern ab Mai 2009 verboten werden, in ihren Mediatheken, in denen man bisher viel interessantes Archivmaterial kostenlos (okay, wir haben’s ja auch schon via GEZ bezahlt) finden konnte, Sendungen länger als 6 Tage zur Verfügung zu stellen. Eigentlich ein unglaublicher Eingriff in die Medienfreiheit, und das alles unter dem Protektorat des Verbandes Deutscher Zeitschriftenverleger, die nun also unter dem Schlachtruf „Wettbewerbsverzerrung!” zu verhindern suchen, dass Material, das für den einen oder anderen Bürger vielleicht auch noch nach einigen Wochen oder Monaten relevant sein könnte, abrufbar ist. Wie gesagt, vielen Dank. Eigentlich ist das ein ungeheuerlicher Vorgang, der jedoch bislang kaum im großen Maße für Wirbel gesorgt hat – einige Blogs haben dieses Thema jedoch schon aufgegriffen: Megahoschi, Duckhome und Fefe z.B.
Nun gibt es auch im öff.-rechtlichen Fernsehen natürlich jede Menge Mist, der es wohl Wert ist, schnell in Vergessenheit zu geraten, aber dennoch finden sich immer wieder Perlen (wie bei Frontal 21), die möglichst lange online erreichbar sein sollten.