extra 3-Aktion „Mein Strom, mein Müll”

Jetzt, wo “Kernkraft für die CDU Ökoenergie ist” (O-Ton CDU-Kasper Ronald Pofalla, siehe z.B. HIER und HIER) und unlängst auch das renommierte Wissenschaftsmagazin “BILD-Zeitung” die “7 Wahrheiten über Atomkraft” abdruckte (siehe HIER), übrigens im Gleichschritt mit der Schwesterpostille Die Welt, ist die Risikolosigkeit dieser Energiegewinnungsmethode natürlich eindeutig bewiesen. Und nun werden endlich auch neue Wege zur Endlagerung des Atommülls gangbar. So initiierte das N3-Team des Satiremagazins extra 3 die schöne Aktion, doch einfach die Bürger zur Endlagerung des Atommülls in ihrem eigenen Haus zu überreden. Tatsächlich gab es Leute, die das unterzeichnet haben! So hat man’s wenigstens im nächsten Winter muckelig warm im Keller… ;-) (Gefunden via Der Nils.)

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Willkommen im Konsumpf!

Nicht erst seit der aktuell besonders heftig brodelnden Finanzkrise gerät unser derzeitiges Geld- und Wirtschaftssystem und die dahinter stehende Konsum”kultur” aus den verschiedensten Richtungen immer öfter ins Kreuzfeuer der Kritik. Schlagworte wie politischer bzw. nachhaltiger Konsum (LOHAS), Globalisierungs- und Konzernkritik oder auch Kapitalismusschelte machen dabei auch in den Medien vermehrt die Runde.

Dies ist, wie ich finde, eine erfreuliche Entwicklung, zeigt es doch, dass die Menschen nicht mehr alles widerspruchslos hinnehmen und manche auch beginnen, ihre Macht als Konsument zu entdecken und ihre eigenen Konsumgewohnheiten zu hinterfragen. Denn eins ist klar: in der Art, wie vieles bei uns und in der Welt im Moment (schief)läuft, sei es in Wirtschaft, Ökologie, Politik oder Gesellschaft, kann und darf es nicht einfach weitergehen! Probleme wie die immer weiter zunehmende Konzentration von Marktmacht in den Händen weniger Konzerne beispielsweise bedrohen nämlich nicht nur Vielfalt und Auswahl, sondern letztlich sogar unsere Demokratie.

In meinem Konsumpf-Blogprojekt möchte ich Neuigkeiten und Erkenntnisse, die mir bei der intensiven Auseinandersetzung mit den verschiedenen Thematiken begegnen, weitergeben, möchte das Thema Culture Jamming/Adbusting, also den Einsatz gegen Reklame und Überkommerzialisierung, verstärken – und vielleicht auch für ein wenig Struktur und Klarheit im oft doch auch verwirrenden Dschungel der Informationen & Stimmen geben.

Ich werde in den nächsten Tagen vornehmlich erst einmal die konsumkritischen Beiträge, die ich bisher in meinem Musikblog Coast Is Clear “eingeschmuggelt” hatte, in den neuen Blog übernehmen. Denn leider sind diese unverändert aktuell.

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Lidl muss Strafe zahlen

Immerhin ein Anfang: der Discounter Lidl muss für die Bespitzelungen seiner Mitarbeiter jetzt 1.5 Mio. € Strafe zahlen – damit ist das dubiose Gebaren dieser Firma zumindest mal offiziell verurteilt worden. Wenngleich diese Summe von Lidl sicher aus der Portokasse bezahlt wird und all die anderen negativen Auswirkungen des Discounter-/Billigwahns (siehe z.B. HIER oder HIER) ungeahndet bleiben. Das Verarmungssystem Discounter bleibt also leider aktueller denn je, allen erfreulichen Entwicklungen in Bezug auf „nachhaltigen Konsum“ zum Trotz… Bioprodukte bei Aldi oder Lidl zu kaufen ist, so meine ich, in letzter Konsequenz einfach nicht nachhaltig, wenn man bedenkt, welche Firmenphilosophie und -politik man damit stützt und erfolgreich macht.

Übrigens will Lidl jetzt zum ersten Mal in der Firmengeschichte auch Fernsehwerbung (natürlich bei den Privatsendern) schalten, um ihr Image aufzupolieren. Das Geld sollten sie mal lieber in die Humanisierung ihres Geschäftsmodells stecken!

Sehr schön und informativ ist auch der Beitrag von ZAPP – “Peinlich: Imagekampagne von Lidl” (und Bild):

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Freiheit statt Angst

Ein kurzer Hinweis – heute (ab 14 Uhr) findet in Berlin die große „Freiheit statt Angst”-Demo in Berlin statt, zu der u.a. der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung, aber auch viele andere Organisationen und Parteien (u.a. Grüne und FDP) aufgerufen haben.

Ich zitiere Nils:

es geht also um zunehmende überwachung und kontrolle durch staat und wirtschaft, um privatsphäre und netzneutralität, kurzum: es geht darum, ein zeichen gegen den überwachungswahn zu setzen

Mehr Infos findet Ihr in seinem Blog oder beispielsweise auf der Website Freiheit statt Angst.

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Geld als Schuld

Die derzeit tobende Finanzkrise führt aktuell nicht nur das neoliberale Gedöns vom „perfekten, sich selbst regelnden Markt” ad absurdum (denn kein Markt war in den letzten Jahren so dereguliert worden wie der Finanzmarkt – mit den nun zu “bewundernden” Folgen), sondern lässt uns auch im Fernsehen ungewöhnliche Allianzen erblicken (in einer Talkshow war CSU-Mann Gauweiler beispielsweise ganz auf einer Linie mit dem Vertreter Der Linken, was die Konsequenzen angeht, die nun gezogen werden sollten), aber auch so erstaunliche Diskussionen erkennen wie vor einigen Tagen bei „Hart aber fair”, wo CDU- und Wirtschaftsvertreter sich so darstellten, als wäre es schon immer ihr ureigenstes Anliegen gewesen, das Banken- und Finanzwesen rigoros einzugrenzen. Hinterher sind eben alle schlauer…

Dass all diese Probleme nicht nur auf Verfehlungen einzelner Akteure, sondern letztlich auch auf die grundsätzliche Konstruktion unseres Wirtschafts- und auch Geldsystems zurückzuführen sind, zeigt vielleicht auch der Film «Money as debt – Geld als Schuld» von Paul Grignon sehr anschaulich. In den 47 unterhaltsamen Minuten erfährt unsereins vieles über unser Geld, wo es herkommt, wie es sich vermehrt, welche Gefahren hierin lauern – sehr interessant und aufschlussreich! Tatsächlich war mir vieles davon so vorher auch nicht bekannt.

>> Link zu dem Film in 5 kleineren Häppchen
>> Interessanter Artikel von Thomas Plettenbacher (Attac Österreich) zur Finanzkrise

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Hinter den Kulissen von McD

Während McD jährlich an die 2 Milliarden US$ (!) für Propaganda in eigener Sache ausgibt, um ihre brackigen Burger und fettigen Fritten unters Volk zu bringen, und die Leute in den neuen Kampagnen gerne zu verarschen versucht, indem sich der Konzern als Anbieter gesunder Kost und Kämpfer für die Umwelt darstellt, hat sich eine kleine Softwareschmiede in Italien daran gemacht, das kostenlose «McDonald’s Videogame» zu programmieren, um die Fakten über die Fast Food-Industrie ein wenig zurecht zu rücken und vom Reklamedunst zu befreien. Eine ausgesprochen liebevoll gestaltete, professionell gemachte und sehr amüsante Wirtschaftssimulation auf Flash-Basis (läuft also auf jedem Rechner/Betriebssystem), in der man als Leiter des Fast Food-Konzerns alle Entscheidungen – vom Anpflanzen des Saatguts (und Abholzen des Regenwaldes) über das Aufpäppeln der Rinder (mit mal mehr, mal weniger appetitlichen Methoden) bis zum Verkauf und Managementtaktiken (u.a. Unterdrücken negativer Presse) – treffen muss, um das Unternehmen möglichst erfolgreich zu machen. Schon allein das Tutorial ist das Durchklicken wert und sorgt für so manchen (bitteren) Lacher. Das Spiel ist übrigens durchaus anspruchsvoll, also ein bisschen wie Die Siedler o.ä., nur mit Burgern statt Bürgern. ;-)

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Das Billig-Billig-Billig-System und seine Folgen

Günter Wallraff deckt in einer Lidl-Brötchenfabrik skandalöse Zustände auf, die die logische und direkte Folge des für unsere gesamte Gesellschaft zerstörerischen Preisdumpingwettbewerbs der Discounter darstellen. Guten Appetit beim nächsten Aldi/Lidl-Einkauf!

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