Dichtung und Wahrheit – McDonald’s-Adbusting in Kiel

Holla, Kiel mausert sich ja so langsam zu einer heimlichen Hochburg im Kampf gegen den Kommerz – nach der ebenfalls gelungenen, aber im Rahmen einer Kunstaktion noch „gemäßigten“ Aktion einiger Kunsthochschulstudenten im Juli stieß ich gestern auf ein sehr gelungenes Adbusting direkt an der Straße zum Kieler Hauptbahnhof. Einer oder mehrere Unbekannte haben dabei zwei McDonald’s-Plakate gekapert und aus den Original-Reklamelügen eine passendere Aussage geschält. Beim linken Plakat wurde ein dezentes „?“ hinzugefügt, beim rechten hat man gleich aus „Snack“ „Death“ gemacht. So ergibt das Ganze dann doch mehr Sinn. :-)

sany0203


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12 Kommentare

  1. Anib

    Hey,
    wie sieht’s eigentlich in D rechtlich aus? Ist Manipulation von Werbeplakaten legal?

    • Hm, ehrlich gesagt weiß ich das nicht so genau, ich kann mir nicht vorstellen, dass es direkt legal ist, aber da solche Plakate in der Regel nur eine Woche oder so hängen, bis was Neues drübergepappt wird, ist der entstandene Schaden ja bei Licht betrachtet auch nicht sooo groß. ;-) Abgesehen vielleicht vom Imageschaden für die werbetreibende Firma, hehe. Definitiv legal war die Aktion der Kunststudenten in Kiel neulich, die haben aber vermutlich auch die Plakatwände gemietet (nehme ich mal an).

  2. m.ro

    Wer lesen kann, ist klar im Vorteil! ;-)

    Die besagte Aktion “machte die Kieler Niederlassung Ströer Deutsche Städte Medien möglich, deren Leiterin Iris Petersen den Studierenden die Plakatflächen kostenlos zur Verfügung stellte. Denn normalerweise kostet es zwischen 15 und 30 Euro pro Tag, einen solchen Platz für Außenwerbung an prominenter Stelle zu mieten. Prinzipiell ist dies sogar für jedermann möglich…” (Quelle: http://www.kn-online.de/lokales/kiel/104055-Aussergewoehnliche-Plakataktion-von-Muthesius-Studenten-in-Kiel.html)

    Ströer ist die größte deutsche Agentur für Außenwerbung. Da das Geschäft im Marketing seit einem Jahr sowas von eingebrochen ist, werden die wohl viele Plätze frei haben bzw. extreme Rabatte geben. Von daher sind die froh über eine publicityträchtige Aktion. Stichwort: Corporate Social Responsibility – wir fördern die Kultur! Und so… :-)

    Die Welt ist eine ver–rückte!

    • Upps, ja danke für den Hinweis – 15-30 Euro pro Tag ist durchaus bezahlbar… vielleicht sollte ich mal Werbung für meinen Blog buchen. ;-)

  3. m.ro

    Evtl. lohnt es sich wirklich mal zu recherchieren, inwieweit so eine Aktion Konsequenzen hat. Soweit ich mich erinnere, gibt es Ärger, wenn man die Plakate mit bspw. eigenen überklebt und so der Urheber zurückzuverfolgen ist.

    Real betrachtet haben die AdBuster bei dieser Aktion “nur” vier Buchstaben ausgewechselt und ein Fragezeichen hinzugeklebt. Gut durchdacht. Kleiner Einsatz, große Wirkung.

    Habt ihr auch schon was von “Reverse Graffiti” gehört? Wände werden nicht vollgesprüht, sondern kunstvoll geputzt. Bsp. Kassel: 283 Kleeblätter auf einer Betonwand an einer der meistbefahrenen Straßen.
    http://lichtkunst24.de/weinberg

  4. ist auf jeden fall eine geile aktion…
    hab grad mal geschaut ob es irgendein gesetz gibt, dass die veränderung von werbeplakaten verbietet…hab aber leider nichts gefunden…
    denke aber das es nicht erlaubt ist…wenn dann ist es bestimmt sowas wie plagiat/fälschung und das ist sicher strafbar

  5. m.ro

    Ich tippe mal auf Beschädigung fremden Eigentums, also Sachbeschädigung.

  6. Anib

    “Wenn eine leere Wand, Stromkasten o.ä. oder auch kommerzielle Werbefläche überklebt werden, so ist das strafbar.” (http://aargb.blogsport.de/do-it-yourself/tipps-kleben/)

    Wobei…
    Ҥ 303
    Sachbeschädigung
    (1) [unwichtig]
    (2) Ebenso wird bestraft, wer unbefugt das Erscheinungsbild einer fremden Sache nicht nur unerheblich und nicht nur vorübergehend verändert.
    (3) [unwichtig]”
    …das Überkleben ja nur vorübergehend wäre (es fällt von alleine ab, oder wird selbst entfernt).

    Schlauer bin ich jetzt nicht geworden, aber am besten so tun wie der Peter: Nicht erwischen lassen :D

    • “aber am besten so tun wie der Peter: Nicht erwischen lassen”

      Moment, ich habe mit dieser McDoof-Plakataktion o.ä. nichts weiter zu tun – das mit dem Nicht-Erwischen-Lassen war also nur ein prophylaktischer Rat… ;-)

  7. Daniel

    Ist doch quatsch, wer nicht jede Woche bei Mc Donalds essen geht, schadet sich auch nicht. Jeden Tag nur Döner ist ja auch ungesund. Ich finde Kritik an Geldschäffelnden Konzernen ist sehr wichtig, damit sie unter ständige beobachtung von Medien und damit der Öffendlichkeit stehen, sonst läuft man Gefahr das diese ihre Macht zum leid anderer, um mehr Kapital zu bekommen scharmlos ausspielen. Jedoch, Eigenverantwortung darf bei den Konsumenten auch nicht fehlen.
    Viel schlimmer ist die Ausbeutung von Kindern bei KIK. Von dem der Kunde in der Regel nichts mitbekommt.
    Mit Verona als Werbeikone, die nebenbei auch noch für SOS-Kinderdorf tätig ist, finde ich es als eine besonders dreiste und verachtenswerte Kundenblendung, welche eigendlich ein gefundenes Fressen für die Bild sein sollte.
    Mit freundlichem Gruss
    Daniel

    • @ Daniel: bezüglich Kik hast Du auf jeden Fall Recht (ob das nun schlimmer ist als die Auswirkungen des FastFood-Billigfleisch-Wahns, sei aber mal dahingestellt) – darüber habe ich hier im Blog ja auch schon berichtet:
      http://konsumpf.de/?p=3484

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