
Klar, Fernsehen ist, wie z.B. auch Musik, Geschmackssache. Ich zum Beispiel freue mich über die neuen Folgen vom „Tatortreiniger“. Andere sehen gerne Rosamunde Pilcher-Verfilmungen, Sport oder Quizshows. Und wieder anderen macht es Spaß, sich anzuschauen, wie Leute im TV vorgeführt, gedemütigt und im Rahmen von bombastisch-kitschigem Pseudopathos zu „Stars“ aufgebaut werden. Warum auch nicht. Allerdings gibt es bei den ganzen Casting-Shows und ähnlichem Dreck, der vor allem in den Privaten ausgestrahlt wird, gesellschaftliche Nebenwirkungen, die man nicht so einfach ignorieren oder unter privatem Vergnügen wegsortieren kann. Genau dazu gibt es eine neue Studie der Otto Brenner-Stiftung, die von Bernd Gäbler stammt und passenderweise „Hohle Idole – Was Bohlen, Klum und Katzenberger so erfolgreich macht“ heißt. >> Hier könnt Ihr die Studie auch direkt als pdf herunterladen
Die IG Metall schreibt dazu auf ihrer Website:
“Weder die TV-Figur Daniela Katzenberger noch die Casting-Shows mit ihren autoritären Protagonisten Dieter Bohlen und Heidi Klum bieten Modelle für das Einüben gesellschaftlich wichtiger Fähigkeiten und Verhaltensweisen”. So das kritische Resümee der neuen Studie “Hohle Idole” von Bernd Gäbler, die bei der Otto Brenner Stiftung erschienen ist. (…)
Die Otto Brenner Stiftung legt mit “Hohle Idole” eine kritische Studie über die TV-Sendungen von Bohlen, Klum und Katzenberger vor. Erstmals werden deren Shows kritisch durchleuchtet und detailliert analysiert. Der Autor der Studie, Professor Bernd Gäbler, hat untersucht, wie die Sendungen “funktionieren” und warum sie so viele Jugendliche vor den Fernseher locken.
Schädlicher Einfluss auf junge Menschen
Angesichts der Unsicherheit vieler junger Menschen sind die Einflüsse der TV-Stars auf die jugendlichen Zuschauer wenig hilfreich, so Professor Gäbler. In den Shows gehe es nicht um hart erarbeitetes Wissen oder Können, sondern darum, die anderen auszustechen. “Substanzielle Fähigkeiten, Teamgeist, Kooperationsbereitschaft spielen eine geringe Rolle. Selbstdarstellung, Gehorsam, ja Unterwerfung werden gefeiert, Eigensinn wird bestraft”, kritisiert Gäbler. (…)
Dazu passt auch dieser schöne Artikel aus dem Spiegel von 1979, in dem Helmut Schmidt sagt „Privatfernsehen ist gefährlicher als Atomenergie“.
Ja, mit der einfachen Aussage „Scheiß RTL“ kann ich mich gut anfreunden. Seit Jahr und Tag produziert dieser Sender televisionären Müll und senkt das Niveau des Fernsehens jedes Jahr aufs Neue, sei es nun mit so einem Dreck wie dem Dschungelcamp oder vor allem ihren ganzen Dokusoaps, in denen Menschen vorgeführt und der Lächerlichkeit preisgegeben werden. Ich will an dieser Stelle gar nicht weiter ins Detail gehen, das macht beispielsweise der Videopodcast fernsehkritik.tv regelmäßig. Holger Kreymeier hat sich nun gleich direkt mit dem Sender angelegt, indem er ein T-Shirt mit dem Aufdruck „Scheiß RTL“ produzieren ließ, woraufhin ihm sofort eine Abmahnung ins Haus flatterte. Den Hinweis, dass der Schriftwechsel ebenfalls nicht veröffentlicht werden darf, ignorierte er und präsentierte ihn auf seinem Blogbeitrag „