Schlagwort: Schwarz-Gelb

quer über die schwarz-gelbe Atomwende und die Gefahren der Kernenergie

Langzeitleser meines Blog wissen, dass ich die Sendung quer im Bayerischen Fernsehen sehr schätze, da hier immer wieder unbequeme Fragen gestellt und kritisch berichtet wird. Die letzte Sendung widmete der Sender komplett dem Thema Atomkraft – man kann sie sich HIER (in einzelnen Teilen) online anschauen. Zwei Beiträge möchte ich, auf Grund der hohen Aktualität des Themas, hier im Blog doch noch einmal herausgreifen (ab morgen wende ich mich im Konsumpf dann auch wieder anderen Sachen zu, versprochen!) – zum einen „Man kann nicht einmal 5 Millionen evakuieren“, ein Gespräch mit dem Strahlenbiologen Prof. Edmud Lengfelder, der sehr deutliche Worte zu dem Geschehen in Japan und dem Lavieren hierzulande findet:

Prof. Edmund Lengfelder ist einer der weltweit renommiertesten Strahlenbiologen. Er denkt, die japanische Regierung verharmlost die Situation – um zu vermeiden, dass zu sehr Panik ausbricht. Denn eine Evakuierung Tokios wäre rein logistisch schwierig bis unmöglich.

Ebenfalls klare Worte werden der schwarz-gelben Regierung und ihrem offen opportunistischen Atomkurs zuteil – „Atomwende: Wie glaubwürdig ist Schwarz-Gelb?“:

Nach dem beschlossenen Ausstieg aus der Kernenergie unter Rot-Grün kam unter Schwarz-Gelb die Laufzeitverlängerung. Nun kommt die erneute Wende. Viele Menschen schütteln über das Hin und Her der Politik den Kopf. Sie halten das vorübergehende Abschalten der sieben ältesten Kernkraftwerke für reine Wahlkampftaktik der Koalition, um die kommenden Landtagswahlen nicht zu gefährden. Schließlich haben nicht wenige Politiker in den letzten Tagen eine Meinungswende um 180 Grad vollzogen.

Und weil wir grad beim Thema sind – der NDR drehte letztes Jahr im AKW Gorleben und E.ON wollte nicht, dass der Störfall, der zufällig genau in der Zeit passierte und der die Ingenieure ratlos machte, gesendet wird. Der NDR tat’s dennoch – sehr schön!

Auch die Sendung Kontraste widmete sich natürlich dem Atomthema und beleuchtet die angeblich so sicheren deutschen AKW – mit unerfreulichem Ergebnis!

Interne Unterlagen der Bundesregierung, die KONTRASTE exklusiv vorliegen, belegen: Allen deutschen Kernkraftwerken droht das AUS. Experten fordern neue Sicherheitsstandards, deren Umsetzung die Energiewirtschaft Milliarden kosten würde.
In Deutschland hat die Katastrophe zu einer komplett neuen Bewertung der Atomkraft und der Frage der Sicherheit geführt.
Während die Kanzlerin vor die Presse tritt, um den neuen Kurs in der Atompolitik mit Details zu unterfüttern, wird in den Hinterzimmern noch getagt – mit Fachleuten aus den Atomaufsichtsbehörden der Bundesländer und des Bundesumweltministeriums.
Dieses Papier ist die Grundlage, wie es mit den AKW weitergehen soll. Es liegt KONTRASTE exklusiv vor. Eine Art Katalog, der vorgibt, wie in den nächsten drei Monaten, also während des Moratoriums, die Reaktoren in Deutschland überprüft werden sollen. Und: welchen Sicherheitsanforderungen die Mailer genügen müssen, damit sie überhaupt weiter laufen dürfen.
Die Forderungen aus dem Bundesumweltministerium sind äußerst brisant. Denn die Sicherheitsnormen werden massiv nach oben gesetzt. Die Hürden für die Betreiber sind so hoch, dass damit das Ende des deutschen Atomzeitalters eingeläutet werden könnte.

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Die atomare Katastrophe in Japan nimmt mittlerweile offenbar traurigerweise die grauenhaften Dimensionen an, die mancher am Wochenende, als die erste Nachrichten über die Probleme im Reaktor Fukushima 1 durchsickerten, bereits befürchtete. Nun betreibe ich hier keinen Nachrichtenblog und will keinen Ticker für die neuesten Entwicklungen vor Ort bieten, aber da dieses Unglück logischerweise die Medien beherrscht und auch auf die deutsche Innenpolitik Auswirkungen hat, will ich heute mal ein paar besonders interessante Artikel zu dieser Thematik präsentieren. Die taz berichtete schon am Samstag über den „Fukushima-Betreiber Tepco: Tricksen und täuschen“ und verdeutlicht, dass dieses Vertuschen von Problemen, das wir ja auch von deutschen Energieriesen wie Vattenfall kennen, anscheinend ein universelles Phänomen ist:

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Der satirische Jahresrückblick 2010

Tja, nun geht es also zu Ende, das Jahr 2010. Was hat es gebracht, abgesehen von neu aufflammenden Bürgerprotesten, Atomdeals und Vulkanausbrüchen? Werner Doyé und Andreas Wiemers (von Frontal 21/ZDF) halten wie jedes Jahr Rückschau auf die vergangenen zwölf Monate, in gewohnt pointierter und nicht unamüsanter Weise, auch wenn einem bei so manchem Thema das Lachen im Halse stecken bleibt. Einen guten Rutsch und einen geschmeidigen Start ins neue Jahr wünsche ich allerseits!

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Den Ausstieg aus dem Ausstieg verhindern!

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Nach der absolvierten Bundestagswahl gilt es, die schlimmsten Konsequenzen von Schwarz-Gelb zu verhindern oder doch zumindest zu bremsen. Die Internetaktivistenplattform Campact! hat derzeit eine neue Kampagne gestartet, in der es darum geht, den von CDU & FDP angepeilten Ausstieg aus dem Atomausstieg bzw. die Verlängerung der Laufzeiten der Atomkraftwerke (die, seien wir ehrlich, doch ausschließlich den Gewinnen der großen Energiekonzerne zugute kommt und nicht etwa zu niedrigeren Stromkosten führt) zu vermeiden. Also bitte alle mitmachen (>> HIER) – das geht schnell und einfach und unkompliziert, und je höher die Zahl der Unterzeichner, desto stärker auch das damit gesendete Signal. Man muss es zumindest versuchen, auch wenn man ja schon bei der E-Petition zu diesen Kinderpornographiesperren gesehen hat, wieviel sich „die Politik“ um die Wünsche der Bürger kümmert – nämlich gar nicht…

Zum Thema passt auch die aktuelle Meldung aus der Süddeutschen Zeitung: „Schavan hält angeblich brisante Atomstudie zurück“:

Ein bislang unbekanntes Gutachten könnte die Debatte um die Kernkraft in Deutschland neu befeuern. Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) hält laut einem Zeitungsbericht seit zwölf Wochen ein brisantes Gutachten zur Atomenergie unter Verschluss, das sie selbst in Auftrag gegeben hat.

Nach Angaben der Financial Times Deutschland regen in der Studie rund hundert Forscher unter anderem den Neubau von Atomkraftwerken in Deutschland an.

Außerdem werben sie dafür, an anderen Standorten als Gorleben nach atomaren Endlagern zu suchen. Schavan, die als Vertraute von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gilt, seien die Atom-Empfehlungen offenbar zu heikel.

Ergänzung: Statt nur auf die Politik zu warten, kann natürlich jeder auch von sich aus schon einen Teil zum Atomausstieg beitragen – indem er den Stromanbieter wechselt und die vier großen Konzerne mit ihren Ablegern wie Entega oder e wie einfach hinter sich lässt. Mehr Infos dazu gibt es, wie ich schon mal berichtete, auf www.atomausstieg-selber-machen.de.

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