Feb
07
2011
1

Surftipp: oeko-fair.de

Kenner meines kleinen Blogs wissen sicherlich, dass ich kein allzu großer Freund des LOHAS-Ansatzes bin, dass man nur seinen Einkauf „begrünen“ müsse und schon wäre die Welt gerettet. Nachhaltiger Konsum, vor allem, wenn es nur darum geht, Nicht-Bio durch Bio zu ersetzen, aber an seinem sonstigen Lebensstil (mit dem SUV zum Bioladen (oder zur Bioabteilung des Discounters) fahren…) nichts zu ändern, insbesondere nicht an seinem Konsumniveau. Dennoch, und auch das betone ich hier ja des Öfteren, ist es meines Erchtens unerlässlich, sich AUCH des eigenen Konsums bewusst zu werden – vor allem der Tatsache, dass man mit seinem Geld entweder bestehende (zerstörerische) Strukturen bestärken kann, wenn man den gleichen Schrott kauft wie immer, oder dass man mit seinem Konsum auch alternativen Strukturen und Projekten stärkt und auch Signale an Wirtschaft und Politik sendet, gewisse Praktiken von Ausbeutung und Umweltzerstörung nicht mehr zu unterstützen. (Die Frage, inwieweit man in diesem System überhaupt alternativ wirtschaftlich tätig sein kann, ohne nicht doch in der einen oder anderen Weise herkömmliche Stukturen zu benutzen und damit zu stärken, will ich an dieser Stelle nicht behandeln – sie ist natürlich ohne Frage auch zu stellen!) Neben den Bioprodukten ist auch Fair Trade etwas sehr Wichtiges, da dieses Siegel bzw. der dahinterstehende Ansatz, Bauern und Anbietern aus ärmeren Anbauregionen so vernünftig zu bezahlen, dass sie nicht ihre Kinder mit auf die Plantagen schicken müssen etc.

Deswegen ist es erfreulich, dass es Websites wie oeko-fair.de gibt, die ich hier empfehlen möchte (trotz meiner Zurückhaltung, konkrete Kauf- und Konsumempfehlungen im Blog auszusprechen und obwohl ich weiß, dass diese Site den Revolutionären unter meinen Lesern sicherlich zu lasch ist ;-)  ), weil sie viele praktische Tipps gibt und auch kritische Berichte über Entwicklungen weltweit gibt. Die Verbindung zu diversen Bundesministerien und Verbänden gibt oeko-fair.de einen quasi „offiziellen“ Anstrich (inwieweit diese Nähe zu staatstragenden Stellen die Unabhängigkeit und Seriösität negativ beeinflusst, muss jeder für sich selbst entscheiden) und so schreibt sich die Site auf die Fahnen:

Oeko-fair.de dient der Förderung nachhaltigen Konsumverhaltens, indem es über Produkte, Aktivitäten und Organisationen berichtet, die sich für ökologische, sozial gerechte oder öko-faire (Konsum-) Alternativen einsetzen. Wir folgen dabei der Idee, dass Transparenz und Information die Voraussetzungen für eine bewusste Kaufentscheidung für nachhaltige Produkte sind. Das Portal versteht sich als Dienstleister für am nachhaltigen Konsum interessierte Verbraucher, öko-fair engagierte Organisationen und Unternehmen sowie Multiplikatoren. (…)

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Nov
24
2010
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Lesetipps: Umbau der Autoindustrie / Planer will Auto aus den Köpfen bekommen / Das „konfliktfreie“ iPhone / „Seid faul und militant!“ / Wie die EU Fair-Trade-Produkte verhindert

Die arme Autoindustrie. Mühsam aufgepäppelt durch die Abwrackprämie und diverse andere staatliche Unterstützungen, sieht sie mittel- und langfristig doch ungewissen Zeiten entgegen, wo das Umweltbewusstsein wächst und die Ölvorkommen schwinden. Aus diesem Grunde fand unlängst in Stuttgart auch eine Konferenz statt, in der es genau um diese Thematik ging – wie macht man die Autoindustrie zukunftsfähiger? Die Schweizer Wochenzeitung (WOZ) berichtete darüber in „Konversion der Autoindustrie. Umbauen! Aber wie? Und für wen?“:

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Sep
18
2010
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Faire Woche vom 13. bis 26. September 2010

Darauf wollte ich doch noch kurz hinweisen – aktuell findet, initiiert von TransFair, dem Verein zur Förderung des Fairen Handels, die Faire Woche statt. Deutschlandweit gibt es über 1.400 Veranstaltungen, die sich mit diesem Thema befassen. Auf der dazugehörigen Website finden sich Informationen in Hülle und Fülle, sehr schön aufbereitet:

„Fair schmeckt mir!“ – dem Motto der diesjährigen Fairen Woche stimmten die Gäste des Spitzenkochs Simon Tress voll und ganz zu. Gemeinsam mit Dr. Hans-Christoph Bill, Vorstand des Forum Fairer Handel, und Reginaldo Vicentim, Geschäftsführer der Fruchtsaftkooperative Coagrosol in Brasilien verteilte er faires Fingerfood am Brandenburger Tor. Damit ist die Faire Woche 2010 offiziell eröffnet.

„Ob beim Einkauf von Lebensmitteln oder während eines Restaurantbesuches – wir können täglich einen bewussten Beitrag leisten zu einer partnerschaftlichen und ökologischen Entwicklung des Südens“, betont Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel, Schirmherr der Fairen Woche. Dr. Hans-Christoph Bill würdigte das große Engagement der vielen Aktiven zur Fairen Woche: „Mehr als 1.400 Veranstaltungen zur Fairen Woche finden in den nächsten Tagen bundesweit statt. Das ist eine großartige Einladung an die Verbraucherinnen und Verbraucher, den Fairen Handel kennen zu lernen und gleichzeitig ein beeindruckendes Zeugnis vom Engagement der Akteure des Fairen Handels.“

Reginaldo Vicentim berichtete von den positiven Wirkungen des Fairen Handels für seine Organisationen und Gemeinde: „Der Faire Handel bietet unseren Kleinbauernfamilien und den Pflückerinnen und Pflückern eine Zukunftsperspektive. Viele kleinere Orangenbauern im Umfeld mussten längst ihre Felder aufgeben.“ Mit vier weiteren Gästen aus Costa Rica, Ecuador, Guatemala und Kenia wird er in den nächsten Wochen bundesweit Veranstaltungen der Fairen Woche besuchen.

Zur Fairen Woche 2010 sind insbesondere Gastronomen aufgerufen, sich zu beteiligen und fair gehandelte Produkte in ihr Angebot aufzunehmen. Simon Tress räumte hierzu mit Vorurteilen auf und betonte: „Ich freue mich über die Vielfalt hochwertiger fair gehandelter Produkte, die ich als Koch inzwischen zur Verfügung habe und gerne in meinen Restaurants verwende.“ Viele Restaurants, Cafés und Kantinen bieten zur Fairen Woche und darüber hinaus Gerichte mit fair gehandelten Zutaten an.

Im Vorfeld der UN-Konferenz zu den Milleniumsentwicklungszielen (MDG) hoben die Fair-Handels-Akteure hervor, welche Bedeutung gerechte Handelsstrukturen für die Armutsbekämpfung haben. „Der Faire Handel wirkt! Er versetzt Millionen Menschen in Entwicklungsländern wirksam in die Lage, sich und ihre Organisationen aus eigener Kraft weiterzuentwickeln und ihre Lebens- und Arbeitsbedingungen nachhaltig zu verbessern. Dies ist ein konkreter Schritt auf dem Weg zur Erreichung der MDGs, zu dem Verbraucherinnen und Verbraucher im Alltag beitragen können“, erklärte Dr. Hans-Christoph Bill und forderte die Politik auf, die Unterstützung für eine nachhaltige, kleinbäuerlich geprägte Landwirtschaft auszubauen.

Hintergrund – Die Faire Woche 2010

Im September sind zum neunten Mal zur Fairen Woche Weltläden, Initiativen und Aktionsgruppen, Supermärkte, Gastronomie, Verbände und Einzelpersonen dazu aufgerufen, der Öffentlichkeit den Fairen Handel näher zu bringen. Bei fairen Menüs, Vorträgen und Gesprächen mit Produzentenvertretern, Fahrradtouren und vielfältigen anderen Veranstaltungen wird der Faire Handel erlebbar. Die Aktionswoche zum Fairen Handel wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), dem Evangelischen Entwicklungsdienst (EED)/Brot für die Welt und dem Bischöflichen Hilfswerk MISEREOR finanziell gefördert. Sie ist eine Aktion des Forums Fairer Handel. Hier haben sich die wichtigsten Akteure des Fairen Handels in Deutschland zusammengeschlossen, um ihm eine stärkere Stimme zu geben. Der Faire Handel ist eine Handelspartnerschaft, die auf Dialog, Transparenz und Respekt beruht und nach mehr Gerechtigkeit im internationalen Handel strebt. Der Faire Handel in Deutschland weist seit Jahren hohe Wachstumsraten auf und erzielte im Jahr 2009 einen Umsatz von rund 320 Millionen Euro.

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