Gehetzte Menschen, die panisch auf der Suche nach den „letzten Geschenken“ sind, mit denen sie zu den Feiertagen die Lieben bedenken, um ihnen irhe Wertschätzung auch auf Euro und Cent genau zu zeigen – solche Wesen trifft man in der letzten Zeit zuhauf in den Einkaufszonen und Konsumtempeln der Städte. Da halte ich es lieber mit den Adbusters, die zum Buy Nothing Christmas aufrufen.
As our planet gets warmer, as animals go extinct, as the humans get sicker, as our economies bail and our politicians grow ever more twisted, we still find ourselves lurching to suck from the breast of the capitalismo machine. This is our solace, our sedative – consumerism is the opiate of the masses.
We’re in a state of “pathological consumption,” George Monbiot explains, “a world-consuming epidemic of collective madness, rendered so normal by advertising and the media that we scarcely notice what has happened to us.”
For those of us who do notice it, who decry it, abstain, and try to eschew capitalism … Christmas is the one time where we suddenly absolve ourselves of this stance, as we feel compelled, by a strange and powerful force within, to join in the momentous, orgiastic ritual of America’s consumerist cult. (…)
Oder die „Null Euro Weihnachten“ der Nachhaltigkeitsguerilla, die in die selbe Kerbe schlagen:
Alle Jahre wieder und dennoch immer wieder unfassbar. Letztens verkündete das Radio die frohe Botschaft: der Einzelhandel atmet auf, die Umsatzzahlen klettern rauf! Endlich strömen die Konsumenten wieder in die Neuzeit-Tempel, um sich mit neuen Winterjacken, warmen Klamotten, Weihnachtsdeko, -gebäck und –geschenken einzudecken. Klimawandel hin oder her, letztere Konsumfallen sind der Fels in der Wirtschaftsbrandung, denn nichts ist in diesen Zeiten so gewiss, wie dass Weihnachten kommt! Deshalb erleben wir jedes Jahr aufs neue eine logistische Punktlandung, wenn uns bereits ab Ende November quietschrote Dekoartikel und Lebkuchen in den Regalen anlächeln.
Doch sollte nicht auch hier mal das Stichwort “Nachhaltigkeit” fallen? Worin liegt der Sinn, jedes Jahr aufs neue Christbaumschmuck, Adventslichterketten und Wintermützen zu kaufen? Früher hatte man seine Winterkiste, die genau einmal pro Jahr aus dem Dachboden geholt, entstaubt und wiederbelebt wurde. Heute scheint diese Tradition nicht mehr zu existieren, traut man den hiesigen Warenbergen in den Läden. (…)
Und dazu passt die schöne Aktion „Zeit statt Zeug“:
Die Energie- und die Klimakrise sind Verwandte. Beide haben sie unmittelbar mit unserem Verhalten als Gesellschaft zu tun. Vor allem aber als Individuum. Unser Konsum bestimmt, was hergestellt wird und wie es hergestellt wird. Welche Rohstoffe dafür verbraucht werden. Vieles kaufen wir, ohne es wirklich zu brauchen. 1/4 der Lebensmittel in Deutschland werden weggeschmissen. 1/3 unserer Kleidung bleibt ungetragen im Schrank.
Das ist die eine Seite der Medaille. Die andere ist die Zeit, die uns scheinbar davon läuft. Die wir nicht haben, um uns zum Beispiel mit Freunden zu treffen. Wo doch jeder seit Eckart von Hirschhausens Buch “Glück kommt selten allein” weiß, dass es vor allem die sozialen Kontakte sind, die uns glücklich machen – nicht der Konsum.
Der fünfte Schal, das zehnte Parfüm. Es klingt furchtbar banal. Aber Dinge, die wir kaufen und dann besitzen, kosten Zeit, Geld und Ressourcen. Traditionell verschärft sich das alles an Weihnachten noch ein wenig. Dabei denken wir noch, wir tun denen, die wir am meisten lieben, einen Gefallen, wenn wir ihnen Zeug schenken.
Also warum nicht zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Den guten Freunden schenken wir gemeinsame Zeit. Der Welt weniger Verbrauch
Der Duderich
Scenariusz “Friederichs Weihnachtsbescherung”
Mutter:
Frohe Weihnacht Friederich!
Hier ist ein Geschenk für dich:
Da – ein Schurwoll-Schmusebär,
Lebensgröße ungefähr.
Tränen? Weil du mehr verlangst?
Kind:
Behalte ihn – er macht mir Angst!
Vater:
Frohe Weihnacht Friederich!
Hier ist ein Geschenk für dich:
Ein Computer! Nicht der kleinste –
Nein der teuerste und feinste….
Junge, gelt, da bist du platt!
Kind:
Ich hab’s Computerspielen satt!
Oma:
Frohe Weihnacht Friederich!
Hier ist ein Geschenk für dich:
Neue Möbel für den Zimmer.
Neue Möbel braucht man immer!
Wie du willst sie nicht? Sei klug!
Kind:
Die alten sind noch gut genug!
Opa:
Frohe Weihnacht Friederich!
Hier ist ein Geschenk für dich:
Eine teure, fünf Pfund schwere
Super – Riesenbonboniere! –
Ist dir daran nicht recht?
Kind:
Ich bin so satt – mir ist schon schlecht!
Onkel:
Frohe Weihnacht Friederich!
Hier ist ein Geschenk für dich:
Schau, ein Schlitten – setz dich drauf!
Ein ganz teurer. Der fällt auf.
Freu dich doch! – Nanu – Geschrei?
Kind:
Ich will ihn nicht, ich hab schon drei!
Pantenonkel:
Frohe Weihnacht Friederich!
Hier ist ein Geschenk für dich:
Schau, ein Geldschein – und kein kleiner.
Rate mal – was ist’s für einer?
Was machst du denn für ein Gesicht?
Kind:
Behalte ihn – ich brauch ihn nicht.
Patentante:
Frohe Weihnacht Friederich!
Hier ist ein Geschenk für dich:
Eine Armbanduhr, eine feine.
Rolex ist dir recht. Das geht zu weit!
Kind:
Ich will euch selber – euch mit Zeit!
Ich will, das ihr Memory mit mir spielt,
mit mir ganz lang im Sandkasten wühlt,
mir vorlest und von früher erzählt
mit mir viele Nüsse knackt und schält,
Musik mithört und mit mir singt,
und immer, immer Zeit mitbringt.
Ich wünsche mir Drachensteigen mit euch,
und Zeit, mit euch zu fantasieren,
zu wandern, schmusen und Herzklopfen – spüren.
(zu den Erwachsenen) Ihr alle hier,
(zum Publikum) ihr alle hier,
habt Zeit für mich!
Das wünsch ich mir!
Fritzi
Unsere Familie macht es dieses Jahr ähnlich. Wir schenken uns fast nichts (sind wirklich nur ein paar kleine Dinge und wenn eh nur die Kinder). Wir freuen uns einfach wenn wir die Zeit zusammen verbringen können und die christliche Weihnachtszeit auf uns wirken lassen können. Kein Stress und kein “pflicht” Konsum :D
Vielleicht animieren wir ja den einen oder anderen noch.