Ananas – bittere Frucht – Del Monte und die Umweltzerstörung in Costa Rica

Natürlich hat niemand, der sich ein wenig mit den Mechanismen der modernen marktwirtschaftlichen Globalisierung auskennt und ihre Auswirkungen auf Menschen und Umwelt ahnt, sich wirklich der Illusion hingeben dürfen, dass die so leckere Ananas, die man hierzulande in Supermärkten zu Spottpreisen erhält, in irgendeiner Weise sozialverträglich erzeugt wird. Wie schon bei anderen Südfrüchten und sonstigen landwirtschaftlichen Erzeugnissen, die in großen Mengen billig nach Deutschland geschafft werden müssen, ist es sowohl den Verbrauchern wie auch den Konzernen ziemlich egal, wie der Anbau vonstatten geht und ob er in den betroffenen, in der Regel armen Ländern verbrannte Erde hinterlässt. Von daher sollte einen der nachfolgende Beitrag von Plusminus nicht überraschen – wodurch die darin geschilderten Zustände aber nicht tolerierbarer werden! „Ananas – Südfrucht mit Nebenwirkungen?

Derzeit werden Ananas für weniger als einen Euro verkauft. Der größte Teil kommt aus Costa Rica. Wie kann ein Land so billig produzieren? plusminus stößt auf eine Region, die kein eigenes Trinkwasser mehr hat.

(…) Costa Rica ist mit geschätzten 52 Kilogramm pro Hektar das Land mit dem weltweit höchsten Pestizideinsatz, zeigen Studien des „Instituto Regional de Estudios en Sustancias Tóxicas“ (IRET) der Nationaluniversität Costa Ricas.

Die Monokulturen stellen die Farmer vor ein Problem: Die Pflanzen sind anfällig für Schädlinge und Pflanzenkrankheiten. Natürliche Feinde fehlen. Stattdessen werden intensiv Chemikalien wie Pestizide gesprüht. Und wenn die im Boden versickern, ist auch das Grundwasser gefährdet. Außerdem wäscht sie der subtropische Regen auch in umliegende Bäche und Flüsse.

Die Orte Milano, Cairo, Francia und Lousiana sind umgeben von Ananasplantagen. Erst kürzlich warnte das Gesundheitsministerium die Bewohner auf Flugblättern erneut, „kein Wasser aus der Wasserleitung zu trinken, da es kontaminiert ist. Es darf nur zum Waschen der Kleidung und für die Sanitäranlagen genutzt werden“.

Für Trinkwasser sorgt schon seit 2007 ein Tankwagen, der die Menschen zweimal pro Woche mit Trinkwasser beliefert. Das Problem des verunreinigten Trinkwassers ist aber schon seit 2003 bekannt. (…)

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2 Kommentare

  1. Die Bevölkerung in den Erzeugerländern ist auf die Arbeit angewiesen, um zu überleben. Die Konzerne werden nicht freiwillig ihre Profite schmälern. Also liegt es an uns Verbrauchern umweltbelastende Produkte nicht zu kaufen, allein schon deshalb, weil diese selbst durch Pestizide kontaminiert sind und nicht mehr gesund sein können. Das es auch anders geht, ohne Land und Bevölkerung auszubeuten, beweisen Öko- und Fairtradeprodukte.

  2. Das Streitgespräch über globale Wirtschaft erregte ihn derart, dass er ganze Silben verschluckte, oder es zumindest so klang: “DANN GEHT DOCH RÜBER NACH CHINA UND WERDET KONSUMISTEN!” schrie er.

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