Mrz
13
2012
5

Meins ist Deins – Europäer teilen mehr als Schulden

Es wird mal wieder Zeit für ein paar positive Töne in meinem Blog, schließlich will ich hier nicht nur kritisieren und anprangern, sondern auch alternative Lösungsansätze für Probleme unserer Zeit aufzeigen. So kam mir die Mail der Online-Redaktion von Yourope („das junge Europamagazin auf ARTE“), die mich vor einigen Tagen erreichte, gerade Recht. Denn ich wurde auf den Themenabend aufmerksam gemacht, der im Februar unter dem Motto „Meins ist Deins“ ausgestrahlt wurde und in dem es um Europas Teil- und Tauschkultur geht. Vier kurze Reportagen gibt es dazu:

Swap-Parties
Ob Kleidertauschpartys in Berlin, gemietete Gärten in Bonn oder privates Carsharing in Hamburg: Konsumenten wollen nicht mehr alles besitzen, sondern viel erleben. Sie teilen und leihen, statt zu kaufen.
Link:  http://videos.arte.tv/de/videos/swap_parties_-6402242.html

Landshare –  Dein Land ist mein Land
In England sind die Wartelisten für ein Stück eigenes Land utopisch lang. Die Plattform ?Landshare? vernetzt seit 2009 Menschen, die ihr brachliegendes Land für jene zur Verfügung stellen können, die gern ihr eigenes Gemüse anbauen wollen. Als Gegenleistung gibt?s einen Teil der Ernte für den Landbesitzer. Mit bisher knapp 67.000 Mitgliedern eine durchschlagende Initiative.
Link: http://videos.arte.tv/de/videos/landshare_dein_land_ist_mein_land_-6402260.html

Re-Food – Essen ist für alle da
Ein Amerikaner plündert Edelrestaurants und verteilt das Essen an Familien. Über 60 junge Portugiesen machen mittlerweile mit.
Link: http://videos.arte.tv/de/videos/re_food_essen_ist_fuer_alle_da-6402270.html

Wirtschaften im Minutentakt – Spaniens Zeitbanken
Eine Euro-Alternative aus Spanien zeigt: Wenn Menschen Dinge weitergeben, ohne Geld dafür zu verlangen, kommen sie sich dabei näher. Besonders, wenn die Ware, die gehandelt wird, extrem wertvoll ist : Wissen.

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Dez
24
2010
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Für eine andere Welt – Weltweiter Widerstand gegen die herrschenden Verhältnisse

Man kann gegen das Fernsehen ja sagen was man will, aber hin und wieder finden sich dort doch sehr erfreuliche Dokumentationen – vor allem Arte tut sich immer wieder mit gelungenen Beiträgen hervor. Auf dem Auftragselfe-Blog fand ich neulich die Sendung „Für eine andere Welt“, die einen Rückblick der etwas anderen Art auf das Jahr 2010 zeigt und gleichzeitig einen Ausblick auf das gibt, was uns bevorstehen könnte. Nämlich das Aufbrechen alter, verkrusteter Strukturen. Deshalb empfehle ich als kleine Anregung über die Festtage, sich die Arte-Doku mal in Ruhe anzuschauen. Muss ja nicht direkt unter dem Tannenbaum sein ;-). Allen Bloglesern wünsche ich ein paar erholsame Feiertage!

Griechenland, Frankreich, Dänemark, Brasilien oder China – überall auf der Welt regt sich entschiedener Widerstand. Hier der Zorn der Jugendlichen, dort die Kritik an den gesellschaftlichen Verhältnissen, der Aufstand der vom System Ausgeschlossenen.

Nie zuvor war der Geist der Revolte so stark und so verbreitet. Allein im Jahr 2009 wurden weltweit 524 Aufstände gezählt, und fast ein Drittel davon fand in Europa statt. Alle Proteste werden von jungen Menschen getragen, die ihrem Unmut über die Globalisierung Luft machen wollen…

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Feb
27
2010
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Andalusien: Gemüsesklaven mit Zeitverträgen

Bevor beim nächsten Einkauf bedenkenlos zu Obst und Gemüse aus Spanien gegriffen wird, sollte man sich vielleicht mal den erschreckenden Artikel „Andalusien: Gemüsesklaven mit Zeitverträgen“ durchlesen:

(…) Spanien wirbt seit Jahren schon Saisonarbeiter aus Osteuropa an ? neuerdings auch aus den Heimatländern der Bootsflüchtlinge. Nach denVorstellungen der Regierung in Madrid sollen Zeitarbeitsverträge das Problem des illegalen Massenmigration lösen (jährlich über 6000 registrierte). Fördergelder sollen helfen, die mörderische Flucht der Menschen über das offene Meer in wenig seetauglichen Booten in geregelte Bahnen zu lenken. Aufgrund der humanitären Katastrophe auf den Kanaren und an der Südküste handelt Madrid zurzeit mit mehreren westafrikanischen Ländern solche Abkommen aus. Ab der Winterernteperiode 2007/08 sollen dem Agrobusiness diese neuen Saisonniers zur Verfügung stehen. Funktioniert dieses Modell können die Bauern besser auf illegal Beschäftigte verzichten.

Die illegal Eingewanderten könen vertrieben werden, da sie nicht mehr als billiges Arbeitskräftereservoir benötigt werden; oder der Staat schiebt ab. Spanien und Marokko haben wenig Skrupel “Papierlose” einfach in der Sahara auszusetzen. Oder der rassistische Mob jagt sie aus dem Dorf, wie im Februar 2000 die Marokkaner in El Ejido. (…)

Genau wie die illegal eingewanderten Landsleute erleiden diese SaisonarbeiterInnen – mit scheinbar “guten Verträgen” – Rechtlosigkeit und Rassismus pur. Sie haben sich gewehrt und dieses Spiel nicht mitgespielt. Wenn sich diese schäbige Behandlung auch in den Herkunftsländern herumspricht, wird es nichts mit dem neuen Modell “internationale Sicherheit durch Zeitarbeit”. Beim Genuss von spanischem Treibhausgemüse bleibt ein bitterer Geschmack?

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