Eigentlich sollte man sich ja über nichts mehr wundern, was menschliche Ignoranz und Grausamkeit angeht, schon gar nicht, wenn es ums Militär geht. Dennoch sorgte diese Schlagzeile dann schon für Wutaufwallungen, nicht nur bei mir: „Britisches Militärlabor sprengte lebende Schweine zu Forschungszwecken in die Luft“:
Tierversuche zu Forschungszwecken, die die Wirkung von Medikamenten, Kosmetika und anderen Einflüssen auf den menschlichen Organismus untersuchen, sind grausam und durch keine wissenschaftlichen Erkenntnisse zu unserem Wohl zu rechtfertigen. Der Mensch als selbsternannte Krönung der Schöpfung hat diesen Begriff nicht verdient, denn solche Versuche sind nichts anderes als eine unbeschreibliche Tierquälerei.
Dass man jedoch zu Forschungszwecken lebende Schweine in die Luft sprengte, um Auswirkungen von Explosionen auf den Organismus zu untersuchen, kann man nicht glauben. Nach Angaben der Times in der online-Ausgabe vom 24.Januar wurde von derartigen Versuchen berichtet. Diese perversen, sadistischen Untaten kommen aus der militärischen Ecke und sollen sich im Jahr 2002 ereignet haben.
In dem geheimen militärischen Forschungslabor Porton Down der britischen Regierung bei Salisbury in Wiltshire, dass während des Ersten Weltkrieges, 1916, zur Forschung der chemischen Kriegsführung mit Giftgas und chemischen Kampfstoffen gegründet worden war, wurden lebende Schweine mit Sprengstoff getötet, um in der “Simulation” die Auswirkungen auf in die Luft gesprengte Ziele von terroristischen Angriffen zu untersuchen, hiess es.
Die Schweine wurden extra mit einer weissen Haut gezüchtet, um der menschlichen näher zu kommen und die Versuchsergebnisse somit authentischer zu erhalten.
In einer Reihe von Tests in dem biologischen und chemischen Forschungszentrum in Wiltshire wurden achtzehn grosse Schweine in Schutzdecken gehüllt und weniger als drei Meter davon entfernt Bomben gezündet. Die Schutzdecken sollten wahrscheinlich Kleidung ersetzen. Die Wissenschaftler liessen die Schweine bis zu einem Drittel ausbluten, um zu sehen, wie lange sie am Leben gehalten werden konnten. Die Schweine wären betäubt gewesen und keines hätte überlebt.
Bevor die Tiere in die Luft gesprengt wurden, hatte man ihnen Rohre in die Blutgefäße und Blasen eingefügt und ihre Milz war entfernt worden. In ein grosses Blutgefäss im Unterleib hatte man einen Draht hineingesteckt, der während der Explosion zerrissen wurde. (…)
Allerdings erscheint es auch wieder etwas verlogen, wenn Leute sich nur über solche Sauereien (entschuldigt das Wortspiel) und über Tierversuche zu kosmetischen Zwecken erregen, nicht jedoch an die tagtäglich millionenfach im Namen des ungebremsten und möglichst billigen (danke, McD!) Fleischkonsums denken und an den dort herrschenden „normalen“ Verhältnissen der industriellen Tierausbeutung Anstoß nehmen.