Nov
04
2010
3

Blogputz

© frecuencia, Stock.xchng

Heute mal nur etwas in eigener Sache – vielleicht ist es dem einen oder andern schon aufgefallen, aber ich habe ein wenig an meinem Blog herumgebastelt. Am auffälligsten ist sicherlich, dass nun am Ende eines jeden Artikels eine kleine Liste anderer Beiträge steht, die thematisch passen und deshalb einige Leser noch interessieren könnten. Vor allem vor dem Hintergrund, dass sonst ältere Postings, die aber dennoch wichtig sind, vergessen werden, schien mir das sinnvoll. Genauso, wie ich (oben in der Reiterleiste zu erkennen) eine neue statische Seite namens „Best of“ eingerichtet habe – über die Jahre, seitdem ich den Konsumpf nun betreibe, habe ich eine ganze Menge geschrieben (785 Beiträge, um genau zu sein), von dem nicht alles auch heute noch zwingend spannend ist (wie bei Fernsehtipps usw.). Weil so die Gefahr besteht, dass die wirklich relevanten und auch noch längerfristig bedeutsamen Beiträge in der Masse untergehen, habe ich eine Auswahl der mir am Herzen liegenden Artikel auf der Best of-Seite aufgeführt, gegliedert nach verschiedenen Themenbereichen. Diese Seite werde ich, wenn es meine Zeit zulässt, in der nächsten Zeit weiter komplettieren. Natürlich lohnt es sich dennoch, auch einfach mal so in den Archiven meines Blogs zu stöbern.

Bei der Gelegenheit habe ich gleich einige ältere Beiträge auf den neuesten Stand gebracht und u.a. die dort verlinkten, zwischenzeitlich offline gestellten Videobeiträge wieder ergänzt:

Ist vielleicht vor allem für neue Leser des Blogs interessant, dort einmal reinzuschauen.

Und wo ich schon mal dabei bin, habe ich mir auch gleich ein paar Gedanken zu meinem flattr-Engagement gemacht. Seit einigen Monaten ist der Button des Micropaymentdienstes automatisch in meine Postings integriert, und mein Resümée ist durchwachsen. Ein paar Euro (3–5) fallen zwar an jedem Monatsende für mich ab und helfen mir bei der Finanzierung der Serverkosten, aber die Tatsache, dass ich gleichzeitig auch Paypal damit „füttere“, lässt mich zu dem Entschluss kommen, das Experiment ab Dezember erst einmal auf Eis zu legen. Ich werde flattr aber weiter im Auge behalten und finde die Grundidee ausgesprochen gut! Wer mir trotzdem was spenden möchte, kann mir ja gebrauchte, unnummerierte Scheine per Postumschlag zuschicken. :-)

Nachtrag: Nachdem ich den Artikel „Flattr – Geld verdirbt den Charakter“ bei Fixmbr gelesen habe, fühle ich mich in dem Entschluss noch bestärkt. Und hoffe, dass es irgendwann eine andere Micropayment-Methode geben wird.

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Mai
18
2010
8

flattr – der Selbstversuch

Neulich erzählte ich an dieser Stelle ja schon mal vom Micropaymentdienst flattr, der auf der „Thank you economy“ aufbaut. Nachdem ich nun einen flattr-Einladungscode erhalten habe und sich auch keiner der Leser darüber empörte, die Geschichte hier im Blog mal auszuprobieren, habe ich mich entschlossen, einfach mal an der Beta-Phase teilzunehmen. Von nun an findet Ihr also in meinen Postings (zumindest in einigen) diesen flattr-Button, so dass jeder, dem mein Geschreibsel gefällt und selbst bei flattr ist, draufklicken kann.

Selbstverständlich gibt es vor allem zwei Überlegungen, die mich selbst schwanken lassen, ob das Ganze eine gute Idee ist:

Erstens, natürlich, der obligatorische Vorwurf der Kommerzialisierung – dies wird beispielsweise aktuell auch auf netzwertig.com diskutiert (wobei ich mit der Meinung der Autoren nicht unbedingt überein stimme). Aber stellt solch ein Micropaymentsystem überhaupt eine Kommerzialisierung dar? Ich weiß es nicht genau, halte so etwas wie flattr aber für eine recht gute Alternative zu Werbeschaltungen/Sponsoring (kommt für mich grundsätzlich nicht in Frage) oder einem Abo (was für meine Blogs auch keine Option ist), da es auf Freiwilligkeit basiert. Natürlich besteht die Gefahr, dass man als Blogschreiber beginnt, seine Artikel darauf auszurichten, was am meisten Interesse und Zustimmung und deshalb auch „Spendierfreudigkeit“ weckt (das bestünde der Erfahrung nach in meinem Falle dann darin, vemehrt auf Sauereien einzelner Firmen hinzuweisen als grundsätzliche Artikel zu bringen, die bei der Leserschaft tendenziell eher weniger Resonanz hervorrufen). Ich denke (hoffe), dass dies aber nicht passieren wird. Falls doch, werde ich das flattr-Experiment schnellstens wieder einstellen! Denn das Ziel, das ich seit jeher mit meinem Blog verfolge, ist ja, wichtige Informationen über Konsum(kritik), Reklame und Wirtschaftssystem zu verbreiten, und nicht, Geld zu verdienen.

Der zweite Kritikpunkt ist, dass derzeit alle Zahlungen bei flattr über PayPal abgewickelt werden, die natürlich ordentlich Gebühren kassieren, so dass man also einen Großkonzern (Ebay) mit seinen „Blogspenden“ mit füttert. Das gefällt mir gar nicht und hier müsste überlegt werden, ob es möglich ist, weniger krakige Firmen mit ins Boot zu holen oder gar etwas ganz eigenes, vielleicht Dezentrales, aufzuziehen. Letztlich verdienen natürlich Banken irgendwie immer mit an jeglichen finanziellen Transaktionen…

Nach wie vor bin ich über Anregungen und Feedback zu diesem Experiment von der geneigten Leserschaft (Euch) höchst dankbar!

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Mai
03
2010
8

Flattr – Eine neue Art des Austauschs im Netz

Unlängst entspann sich ja hier in meinem Konsumpf-Blog im Zusammenhang mit Adblock Plus eine kleine Diskussion über die Unabdingbarkeit von Reklame für das Finanzieren von Webangeboten. Das Gequake ist ja groß, dass sich solche Auftritte nur mit Hilfe der bei den Usern aber zumeist verhassten Werbeeinblendungen tragen (wobei dieses Argument für private Seiten, die dennoch mit Google Ads und Ähnlichen verunziert werden, ohnehin sehr schwach auf der Brust ist). Da ich denke, dass die Qualität und Seriösität (und auch Unabhängigkeit) der Inhalte auf Websites durch Reklame eher gemindert wird, finde ich es besonders spannend, dass nun auch andere Modelle entwickelt werden – denn zusätzlich zum reinen Bezahlservice und der Werbefinanzierung gab es bisher nur die Möglichkeit direkter Spenden. Hier setzt in gewisser Weise auch der neue Dienst Flattr an, der sich derzeit noch in der Beta-Phase befindet und neue Mitglieder nur auf Einladung hin aufnimmt. Mitgründer ist Peter Sunde, der früher für seine Beteiligung an der Pirate Bay-Site bekannt war und sich nun also für eine legalere, zumindest weniger umstrittene Plattform einsetzt. Das Grundprinzip ist recht einfach und wird in diesem Video erklärt:

In einem halbstündigen Vortrag auf der Bloggerkonferenz re:publica führt Peter Sunde das Ganze noch etwas weiter aus (die scheiß Konzernlogos im Hintergrund stören dabei ein wenig ;-) :

Ein recht reißerisch betitelter bzw. eingeleiteter Artikel, der zeigt, dass die Autorin nur die Einnahmeseite im Blick hat, erschien dazu in der taz: „Flattr hilft beim Geldverdienen“ (Zitat: „… Mithilfe eines Flattr-Buttons kann jeder mit seinen Inhalten Kohle scheffeln“, au Backe, was ist denn das für ein Niwoh, werte taz). Etwas weniger platt und mit mehr Blick für das Potential beschreiben der uarr-Blog – „Von Flattr, Facebook und fantastischen Visionen“ – sowie netzwertig.com – „Neuer Micropayment-Dienst setzt auf Thank You-Economy“ – dieses Startup.

[…] Wer bei Flattr mitmachen möchte, zahlt monatlich einen selbst gewählten Betrag auf sein Flattr-Konto ein (Untergrenze zwei Euro). Fortan kann man jedes Mal, wenn sich auf einer Site ein Flattr-Button befindet und man das dort Vorgefundene für belohnenswert hält, auf den Button klicken, um ihn zu “flattern”.

Am Monatsende wird die von Nutzern eingezahlte Summe gleichmäßig zwischen allen Inhalteanbietern aufgeteilt, die sie “geflattert” haben. Je nach persönlichem Flattr-Budet kann es sich dabei pro Person um Centbeträge handeln, die an einzelne Mediensites oder Blogs ausgezahlt werden. In der Summe jedoch kann dadurch ein nettes Sümmchen für angeschlossene Sites zusammenkommen. Soweit jedenfalls die Vorstellung der Flattr-Macher. […]

Ich weiß, dass ich so etwas wie Flattr auf jeden Fall benutzen würde, um anderen Bloggern, deren Texte ich gerne lese, diese Art von Anerkennung (und ein paar Cent) zukommen zu lassen, von daher bin ich also durchaus prinzipiell bereit, für guten Inhalt im Netz etwas zu zahlen – wenn sich keine überbordende Bürokratie dzwischenschaltet!

Ich finde die Idee schon faszinierend, frage mich aber natürlich, ob dies letztlich auch eine Form der Kommerzialisierung von Blogs usw. bedeutet, indem man seine Beiträge so auch in eine Art „Geldkreislauf“ einbringt. Was meint Ihr? Schreibt mir Eure Meinung doch einfach ins Kommentarfeld.

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