Billig ist nicht gut genug
Es gibt kaum etwas auf dieser Welt, das nicht irgend jemand ein wenig schlechter machen und etwas billiger verkaufen könnte, und die Menschen, die sich nur am Preis orientieren, werden die gerechte Beute solcher Machenschaften.
Es ist unklug zuviel zu bezahlen, aber es ist noch schlechter, zuwenig zu bezahlen.
Wenn wir zuviel bezahlen, verlieren wir etwas Geld, das ist alles. Wenn wir dagegen zu wenig bezahlen, verlieren wir manchmal alles, da der gekaufte Gegenstand die ihm zugedachte Aufgabe nicht erfüllen kann.
Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel Wert zu erhalten. Nehmen wir das niedrigste Angebot an, müssen wir für das Risiko, das wir eingehen, etwas hinzurechnen.
Und wenn wir das tun, dann haben wir auch genug Geld, um etwas Besseres zu bezahlen.
John Ruskin
(Engl. Sozialreformer 1819–1900)
Daniel
The Market for Lemons
Das ist ein Mechanismus den ich aus meinem Volkswirtschaftsstudium kenne. Das Erklärt das Prinzip, das hinter diesem Zitat steht vielleicht etwas plastischer.
http://en.wikipedia.org/wiki/The_Market_for_Lemons
killergeneration
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich das Zitat verstehe. Er meinte also, wenn wir zu wenig bezahlen, müssen wir damit leben, dass der Gegenstand seine Arbeit nicht verrichten kann. Bezieht sich das auf das die preisbedingte Qualität?
Kuro Sawai
Ein toller Fund – klasse Artikel! Ich habe diesen Blog ohnehin bereits in unsere Feed-SeitenLeiste eingebunden. Und das Logo Ad-free Site ebenfalls. Posts wie dieser bestärken mich darin.
Daniel
@killergeneration
Jein.
Um ein ordentliches Gut zu produzieren braucht es einen bestimmten Preis.
In meinem Verweis auf The Market of Lemons, geht es um einen ähnlichen Mechanismus.
Es werden gute und schlechte Autos angeboten. Die Veräufer wissen im Gegensatz zu den Käufern, welche Qualität sie anbieten. Dem Käufer ist lediglich der Preis bekannt.
Nun Ergeben sich 4 Fälle
1 Hoher Preis / gutes Auto
2 Niedriger Preis / gutes Auto
3 Hoher Preis / schlechtes Auto
4 Niedriger Preis / schlechtes Auto
Niedriger Preis:
Fall 2:Hier geht der Händler langfristig Pleite, da er die Kosten nicht decken kann. Das wird also selten passieren.
Fall 4: Wird oft passieren, da Fall 2 selten vorkommt.
Hoher Preis:
Fall 1: Beide Parteien wären zufrieden, wenn es genug Kunden gibt die einen Hohen Preis bezahlen wollen. Ansonsten -> Fall 2.
Fall 3: Da der Kunde irgendwann feststellt, das nur Schrott billig ist wird er zu den teuren Autos überschwenken. Billigzeug wird sich nicht mehr verkaufen und der Verkäufer wird seinen Preis an Qualitätsware anpassen, die er so nicht hat. Bis das Eintritt werden die Händler der Guten Autos allerdings schon vom Markt verschwunden sein.
temp_user
>Wenn wir zuviel bezahlen, verlieren wir etwas Geld, das
>ist alles.
Stimmt leider nicht ganz: wenn die Verkäufer merken dass
wir zu blöd sind uns marktgerecht zu verhalten, werden sie den Preis in astronomische Höhen treiben, so dass sich viele
das Zeug nicht mehr leisten können.